DSP Unterschiede Lake Controller zu LabGruppen IPD

  • Hallo,
    es geht darum Lautsprecher Setups von einem Seeburg HDLM8 auf LabGruppen IPD umzusetzten.
    B
    Laut Seeburg sind die Setups zu Lake kompatibel.
    Gilt das auch für den DSP der IPD Endstufen oder gibt es da Unterschiede in der Filterberechnung.


    Leider kann die IPD Endstufe das bearbeitete Signal nicht ausgeben sonst könnte man das ja mal Messen.


    Erfahrungen von Eurer Seite?
    Hr. Bachthaler?


    Gruß
    SSF

    2 Mal editiert, zuletzt von SSF ()


  • Man kann das schon messen, auch die iPD muß das bearbeitete Signal irgendwann ausgeben. Der Pegel ist halt höher, es gibt aber spezielle Trafos, die den Pegel 1. abkönnen und 2. wieder auf Line-Pegel umsetzen. Wenn man einen hochwertigen nimmt, kann man schon ziemlich genau eine Transferfunktion messen.

  • Hallo,
    die DSP-Prozessoren von Lake/PLM-Serie und IPD-Serie sind grundlegend unterschiedlich. Nicht nur in ihrer Arbeitsweise (fließkomma vs. fixkomma), sondern auch in ihrer Ausstattung. Während bei der IPD-Serie 10 Filter pro Eingang und pro Ausgang zur Verfügung stehen, sind es beim Lake hunderte, sowie raised cosine biquad EQs und asymmetrische Filter ("Mesa").
    Kompatibel ist somit gar nix. Wenn Hersteller für beide Amps für das gleiche Produkt ein Preset anbieten, dann ist das a) halt so gut es geht von Lake auf IPD übersetzt oder b) der Lake-Vorteil gar nicht genutzt und somit ziemlich kompatibel.


    Bedenke, die Laufzeiten sind unterschiedlich und auch die Schaltungsart, IPD ist Class D und PLM ist Class TD. Klingt ähnlich - ist ganz anders, wie du bestimmt weißt.
    Der Grund, warum es eine solch große Differenz gibt, ist einfach das Zielpublikum und somit der Preis. Lab möchte auch mal in der breiten Masse Geld abschöpfen.

  • Hallo,
    erstmal Danke für Eure Anregungen.


    Das die DSP Systeme von Lake und den IPD Endstufen unterschiedlich sind ist mir bekannt.
    Wichtig ist nur wie am Ende die Filter (PEQ) aussehen. - Die Raised Cosine PEQ´s lassen wir mal aussen vor.


    Ums Messen werde ich also nicht herum kommen.
    Habe ich schon öfters mit unterschiedlichen Conrollern gemacht - halt nur mit Linepegel.


    Christian
    Hast Du einen Link zu den Trafos die das Signal wieder auf Line Pegel umsetzen?
    Die Endstufen der IPD bestehen ja aus 2 gebrückten Stufen - Ich glaube hier muss man beim Messen
    am Ampausgang aufpassen.
    Irgend etwas war da doch?


    Thorsten

  • Zitat von "SSF"

    Hallo,
    es geht darum Lautsprecher Setups von einem Seeburg HDLM8 auf LabGruppen IPD umzusetzten.


    Laut Seeburg sind die Setups zu Lake kompatibel.
    Gilt das auch für den DSP der IPD Endstufen oder gibt es da Unterschiede in der Filterberechnung.


    Leider kann die IPD Endstufe das bearbeitete Signal nicht ausgeben sonst könnte man das ja mal Messen.

    schreib/ruf mal jürgen bachthaler an, der kann dir garantiert weiterhelfen... :D

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  • Zitat von "SSF"


    Laut Seeburg sind die Setups zu Lake kompatibel.
    Gilt das auch für den DSP der IPD Endstufen oder gibt es da Unterschiede in der Filterberechnung.


    Zitat von "SSF"


    Das die DSP Systeme von Lake und den IPD Endstufen unterschiedlich sind ist mir bekannt.
    Wichtig ist nur wie am Ende die Filter (PEQ) aussehen. - Die Raised Cosine PEQ´s lassen wir mal aussen vor.


    Hä, wie jetzt? Erst schreibst du, ob es Unterschiede gibt und schreibst du, du weißt, dass es eh total unterschiedlich ist und wir sollen das mal ignorieren?!
    Auch die Raised Cosine Biquads sinds "PEQs". Die "classic" filter im XOver-Bereich sind herkömmlich, sonst ist da fast gar nix "normal".


    Zitat von "SSF"


    Leider kann die IPD Endstufe das bearbeitete Signal nicht ausgeben sonst könnte man das ja mal Messen.


    Na klar kannst du einen Endstufenausgang mit entsprechenden Spannungsteilern und hochohmigem Eingang in einer Transfermessung messen. Falls du eine Brückenschaltung hast, brauchst du eine Entkopplung, sonst nicht.

  • speakonkabel auf klinke bauen, 1+ = tip, 1- = ring, dann rein in die aktive Di Box und den pad auf -40, und schon passt es für den Line Eingang eines normalen audiointerfaces


    A.d.t hat da auch was im Angebot, einen Trafo der aus Speakon wieder Line Pegel macht


    oder den gain am amp auf -32db dann kommt aus dem Speakon 0dBu raus, letzteres macht allerdings bei manchen Amps keinen Sinn ….

  • Zitat von "Frank_Nachtigall"

    speakonkabel auf klinke bauen, 1+ = tip, 1- = ring, dann rein in die aktive Di Box und den pad auf -40, und schon passt es für den Line Eingang eines normalen audiointerfaces


    A.d.t hat da auch was im Angebot, einen Trafo der aus Speakon wieder Line Pegel macht


    oder den gain am amp auf -32db dann kommt aus dem Speakon 0dBu raus, letzteres macht allerdings bei manchen Amps keinen Sinn ….


    Genau das wollte ich auch schreiben. An sich kein Hexenwerk, die 26 bis 40 dB. Die DI-Box sollte dabei nicht verzerren, das kommt bei den billigen schon mal vor.


    AdT haben das dann tatsächlich mit einem Speakon-Eingang und einem passenden Trafo gebaut.

  • Hallo,
    danke für Eure Tips.


    Ich habe aktive Palmer DI-Boxen zur Verfügung (PDi 02) zur Verfügung.
    Werde mir mal den SpeakOn auf Klinke Adapter zusammenstellen und mit -40dB Pad testen.


    Mal sehen ob das so funktioniert - Ich werde berichten.



    hermste
    Ich wollte damit sagen das mir bekannt ist das in den Lake Controllern
    und in den IPD Endstufen unterschiedliche DSP Bausteine verbaut sind.
    Wie sich die Filter unterscheiden werden wir sehen.


  • Zum Testaufbau: Du kannst den Meß-Pegel mit einer Klirr-Messung bestimmen. 1k Sinus drauf und den Eingangspegel der Endstufe erhöhen, bis Du am Ausgang Klirr siehst. Dann ist die Sättigung der DI-Box erreicht, Pegel zurück, fertig.

  • Hallo SSF,
    bevor du jetzt da die Controller-Setups rausmisst, schau doch einfach in den Setup-Guide von Seeburg.
    Da sind keine speziellen Filter drinnen, die die IPD-Serie nicht können sollte.


    http://www.seeburg.net/downloa…speaker-Library_HDLM8.pdf


    Es steht am Anfang erwähnt, dass Setups zu Lake, Lab Gruppen und Powersoft kompatibel. Das liegt in den Implementierungen der Filter.
    Es würde mich wundern, wenn in der IPD-Serie andere Implementierungen vorgenommen wurden. Das wäre unnötige Entwicklunsarbeit. Ich nehme an, dass die Damen und Herren von Lab einfach die selbe Firmware draufspielen, die dann auf weniger Filter beschränkt ist. Dass heisst die Setups sollten aus dem PDF problemlos übertragbar sein.


    Grüße

  • Hallo Forum,


    tatsächlich haben wir bei Seeburg gegen Ende des vergangenes Jahr sehr umfangreiche Untersuchungen und Messungen verschiedenster Controller gemacht. Zusammen mit unserem Kollegen, welcher den HDLM8 (und auch die DSPs für die self-powered Systeme sowie den DSP2.6) entwickelt hat, haben wir die Unterschiede erforscht und kamen zu dem Ergebniss, dass es im wesentlichen zwei "Lager" gibt. Dies bezieht sich zentral auf das mathematische Modell, mit welchem parametrische EQs berechnet werden. Das eine Modell bezieht die Güte bzw. Bandbreite des Filters auf den halben Gain des Filters, das andere Modell hingegen fix auf einen Gain von 3dB. Beide sind "richtig", aber eben deutlich verschieden. Daher ergibt sich zwingend, dass Presets die mit Modell 1 erstellt wurden auf einem DSP mit Modell 2 eine falsche Übertragungsfunktion aufweisen und umgekehrt.


    Bei den typischen Crossover-Filtern (Butterworth, Bessel, Linkwitz-Riley) rechnen hingegen alle DSPs so ähnlich, dass die Übertragungsfunktionen praktisch gleich sind. Alle Sonderformen wie die Mesa-Filter etc. haben wir außen vor gelassen, da sie für die Kompatibilität unserer Presets keine Rolle spielen. Geringe Unterschiede haben wir bei den Shelving Filtern gesehen, welche aber in der Praxis nicht sooo schlimm sind. Auch hier ergibt sich die Abweichung aus der Berechnung der Güte.


    Die beiden "Lager" teilen sich nach unseren Erkenntnissen in:
    1) Lake, Lab.Gruppen (PLM und IPD sind bei PEQs gleich), Powersoft, Seeburg, ...
    2) BSS/dbx/Crown, XTA, Xilica, Electro-Voice/Dynacord, Four Audio, ...


    Nicht genannte Marken haben wir nicht untersucht - wir haben uns auf verbreitete Markenmodelle konzentriert. Zusätzlich haben wir noch einige alte Controller (z.B. EV DX38, BSS Omnidrive) sowie diverse Noname- bzw. China-DSPs gemessen. Viele dieser ergaben jedoch z.T. deutlich abweichende Ergebnisse die weder zu Typ-1 noch Typ-2 so recht passen wollten. Bei den alten Marken-Controllern dürfte die mangelnde Rechenleistung u./o. heftige Rundungsfehler die Ursache sein...


    Seit dem jüngsten Firmware-Update beherrscht der HDLM8 beide PEQ Typen und kann somit auch Presets, welche für Typ-2 DSP geschrieben worden sind richtig umsetzen. Der alternative PEQ-Typ wird mit dem Schlüsselwort "peq2" programmiert. Unser DSP-Kollege ist zur Zeit dabei ein Umrechnungs-Tool online bereitzustellen, mit dem die Werte für den jeweils anderen PEQ Typ ermittelt werden können.


    :)

  • Hallo @ all,


    AlphaC hat das sehr gut geschrieben und ich kann das für die Produkte von Lab.gruppen/Lake bestätigen. Die Berechnung des Q-Fakors ist bei der IPD-Serie und Lake (Lake Output Filter) identisch. Daher gibt es auch den "Dolby Lake Q to BW Calculator", um Presets, die auf einer einer BSS und/oder XTA Platform erstellt worden sind, auf Lake oder IPD umzurechnen. Wer diesen gerne haben möchte (das ist eine kleine Excel-Tabelle), einfach eine kurze Mail an mich.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    ich hol das mal hoch, weil es auf der 141. AES Convention in LA auch wieder Thema sein wird, siehe http://www.aes.org/events/141/workshops/?ID=5197


    Zitat von "AlphaC"

    haben wir die Unterschiede erforscht und kamen zu dem Ergebniss, dass es im wesentlichen zwei "Lager" gibt.


    siehe auch mein Beitrag Re: Klang der Digitalpulte vom 23.03.2009, 16:13


    Vielleicht ist das Jupyter Notebook zum IIR Filterdesign hilfreich:
    http://nbviewer.jupyter.org/gi…er/iir_filter/index.ipynb


    Meistens beobachtet man einen der drei gängigsten Typen I,II,III für PEQs und Shelving Filter. Vielleicht können wir hier die drei Lager gemeinsam zusammentragen.


    Das Notebook gibt's auch als dynamische Variante, wo man selber mit rumspielen kann (je nach Serverauslastung kann es ein wenig dauern, bis alle Sachen, speziell Fonts gerendert sind):
    http://mybinder.org/repo/sonible/nb


    Code gibt's hier:
    https://github.com/sonible/nb
    und speziell hier:
    https://github.com/sonible/nb/…/iir_filter/iir_filter.py



    Grüße aus Graz
    Frank Schultz
    https://orcid.org/0000-0002-3010-0294