monitorrack mit split einrichten

  • Moin..
    Mein erster Beitrag hier im Kompetenzzentrum paForum:


    Ich betreue eine 5 Mann Kapelle als FoH-Mann. Für die kommende Open Air Saison und Tour wollen wir ein Monitorrack einrichten, um lange Soundchecks zu vermeiden, teilweise fragwürdige Austattungen der Clubs zu umschiffen, und überhaupt.
    Solche Racks hab ich schon öfter als lokaler Techniker von anderen Produktionen gesehen, aber offenbar viel zu selten mit Verstand.
    Daher möchte ich kurz unsere Rahmenbedingungen schildern, den Plan den ich daraus geschmiedet hab, und dann evtl. von euch ein paar Kommentare zur Praxistauglichkeit, das könnte man schlauer machen, das könnte man günstiger machen, ernten. Ich bin mir sicher, das aus meiner fehlenden Erfahrung heraus Dinge zu verbessern sind..


    Die Band besteht aus dr, bass, egit, agit, key, 6 voc..das sind nachher je nach setup etwa 24 kanäle.
    alle nutzen in ear monitoring (3x Funk, 2x kabelgebunden, gerne stereo), meistens ein pärchen wedges am center, gelegentlich ein zweites für den git.
    das wären 5xstereo iE + 2 wedgewege = 12 wege


    Die Musiker bedienen ihre iE Mixe selbst per app, die wedges werd ich vermutlich von vorne befeuern, wenn kein Monitormann dabei ist.


    Vorhanden ist ein x32rack mit router und die drei iE-Funkstrecken shure psm900,
    Alles was nicht gerad sm57, sm58 o.ä. standard an Mikrofonierung ist, wird sich gerad angeschafft, somit sollte auch gleichbleibende Mikrofonierung gegeben sein.





    Um die Ein-und Ausgangsituation des x32 aufzupäppeln, soll ein s16 ins rack..-> 32mic in, 16xlr out, passt


    Split, da komm ich ins stolpern..
    passiv, aktiv? der Tag, wo der passive Ärger macht, wird vermutlich kommen. auch wenn das budgetmäßig wehtut, sollten wir den aktiven weg gehen, oder?


    google führt mich zu radial, für uns unbezahlbar,
    dann weiter zum art s8, das ist eher unsere Preisklasse, wobei es immer noch sehr viel Geld ist..für 24, oder besser zur Sicherheit 32 Kanäle 4x329 sind gut 1300€,
    Thomann Eigenmarke wäre natürlich erfrischend günstig mit 160 € für 8 Kanäle, da wäre ich aber besorgt, was Langlebigkeit und Qualität angeht..


    ich würde, obwohl ich wirklich null Ahnung habe, zu den Art s8 tendieren.



    Vom Splitter 24 bzw 32 Kanäle (getrennt)mit xlr pachkabeln ins x32,
    24 bzw 32 Kanäle (direkt)über 10m xlr-xlr multicore zur lokalen stagebox (4x8Kanäle, oder gibt es vorgefertigte snakes mit mehr als 8 Kanälen?),
    hier bin ich auch nicht sicher, ob sich eine investition in xlr auf multipin in unserem rack, multipin mit 10m multicorekabel auf xlr für die stagebox lohnt,
    die 8fach xlr peitschen gibts ja recht kostengünstig (109€) mit neutrik steckern, meine löt begabung hält sich arg in Grenzen.


    dann noch eine Blende mit xlr outs, um die kabelgebundenen iE Wege und wedges zu versorgen..
    und eine Blende für die Antennen der Funk iE; für einen Antennencombiner und ein Paddle reicht das Geld noch nicht.
    Das ganze in ein 20 HE Rack, dann hat man unten noch platz die core zu verstauen, die je nach Lösung ja potentiell fest verkabelt wären.
    (thon cases ok?, reichen 7mm?)




    Doch ne Menge Text. Ich hoffe, es macht sich jemand die Mühe, das hier zu lesen, und ein paar Tippse abzugeben, wenn vorhanden.
    Allerherzlichsten Dank schon mal..
    Jan

  • Zitat

    Ich betreue eine 5 Mann Kapelle als FoH-Mann


    Wenn Du als FoH Mann doch eh dabei bist, kauf Dir statt aktive Splitter lieber nen X32Compact und häng das via CAT5 an das X32Rack :wink:
    BTW: Ich hab in den letzten 20 Jahren immer passiv gesplittet und noch nie ein Problem damit gehabt...


    LG
    WW

  • Moin.


    Zweierlei:
    1. würde ich mir den Aktiv-Split auch sparen. Das Geld ist wichtiger in andere Dinge investiert.


    2. Hier findest du noch ein paar Tips:
    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=24&t=90178</a>



    zu 1.: Ich würde eine 32/8 Stagebox in das Rack schrauben und mit 2 Auflösungen (1x 1,5m Mon / 1x15m FoH) über Multipin verbinden.
    So lassen sich die Wedges/Kabel-IEMs schnell patchen und du hast vor allem auch noch einen Rückweg vom FoH>IEM für ein Talkback.


    4x 8er Looms finde ich persönlich unpraktisch. Die werden dann nur wieder zusammengetaped und sind dann starr und verdrillt.
    Dann lieber die 8er Stagebox mit dem X32 und den IEM-Sendern sauber in ein Rack schrauben und nur die zwei Hartings stecken.


    Je nach Anspruch würde ich über ein Doubledoor/L Rack/Trippledoor nachdenken. Die Stagebox kann ruhig nach oben gebaut werden, dann hast du vorne & hinten Platz für Sender/X32/S16/Schubladen etc.pp.
    Ein 20HE Rack is schon ein ziemlicher Klops beim Transport.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Das geht ja fix hier, vielen dank!


    Mhh, ich hatte es befürchtet, die passiv/aktiv split Entscheidung wird zur Glaubensfrage.


    Ich möchte natürlich gerne das Budget einsparen. Ich hab häufig gehört, wie Wurst Werner sagt, das man nie Probleme gehabt hat beim passiv splitten, ebenso viele schüttelten den Kopf, wenn ich als Lokaler Tech den Passiv Split überreicht hab..
    Wird das denn nicht spätestens wenn ein lokales Monitorpult passiv gesplittet da steht, langsam kritisch? So doppelt passiv gespittet?



    Ein x32 als FoH, ja, wäre auch möglich. Dagegen spricht, obwohl ich das x32 system viel weniger kritisch sehe, als manch ein anderer und gern damit arbeite, ich würde nur ungern vi, avid oder anderes stehen lassen, um das x32 dranzuklemmen.. Auf größeren Bühnen auf jeden Fall, und im kleinen Club hab ich immer ein privates x32 rack dabei, wenn das lokale FoH gar nicht geht.



    Die stagebox multipin Lösung wird spannend, wenn ich sicher bin, ob wir einen aktiven Split brauchen.
    Wenn ja, dann passt das Budget nich mehr, wenn ich das richtig einschätze.
    Ich habs noch gar nich erwähnt, 2000 - 3000 ois inklusive allem war so angedacht.
    Ich kenn Klotz, sommercable.. Mhh gibt's da noch mehr anbieter, die solche patchbays anbieten?
    Unpraktisch wären 3 oder 4 8er snakes in jedem Fall, mir fehlten nur bezahlbare Alternativen..


    Was ich auch noch nicht erwähnt hab, die open air dinge gehen in Richtung 10000 pax, da will ich mir fauxpas oder wie das heisst unbedingt ersparen.
    Besten gruß

  • Zitat von &quot;jpedder&quot;


    Mhh, ich hatte es befürchtet, die passiv/aktiv split Entscheidung wird zur Glaubensfrage.


    Nein hier findet sich inklusive mir sofort eine Mehrheit, dass passiv=Trafosplitt wie S8 für Deine Anwendung genügt.


    Zitat von &quot;jpedder&quot;

    Was ich auch noch nicht erwähnt hab, die open air dinge gehen in Richtung 10000 pax, da will ich mir fauxpas oder wie das heisst unbedingt ersparen.
    Besten gruß


    In der Größenordnung wird es in der Regel so sein, dass Du Dein Signal für den Bandmonitorplatz aus dem Festivalsplitter bekommst.

  • Zitat

    In der Größenordnung wird es in der Regel so sein, dass Du Dein Signal für den Bandmonitorplatz aus dem Festivalsplitter bekommst.

    Was man mit einem solchen Setup in genau dieser Situation natürlich nach Möglichkeit vermeidet. Denn dann fängt man wieder an, beim Linecheck die Gains des Bandsetups erst mal an das anzupassen, was der örtliche (Aktiv-) Splitter so liefert. Und der Vorteil des autarken Monitorings ist zum Teil bereits im Ansatz verspielt.


    Wie im verlinkten Thread weiter oben beschrieben: kein Splitter! Lediglich eine qualitativ hochwertige 19"- Stagebox mit 2 Abgängen. Einer fest verdrahtet zum Monitorpult, der andere auf Multipin plus 15m Auflösung auf 32x XLR. Ggfs. noch ein paar sinnvoll verteilte 8er Substageboxen, sodass man vor Ort lediglich auf ein paar Standard- NF- Kabel angewiesen ist.
    Ich kenne diese Lösung seit mehr als 30 Jahren, und habe noch nie erlebt, dass es damit je zu Problemen gekommen wäre. Wenn überhaupt gibt/ gab es die immer nur dann wenn jemand meint(e), es mit zusätzlichem eigenem Trafo-/ Aktiv- Hightechgedöns besonders toll machen zu müssen.


    Jeden zur Verfügung stehenden Euro in die Qualität der Verkabelung investieren. Und gut.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von &quot;jpedder&quot;

    Ein x32 als FoH, ja, wäre auch möglich. Dagegen spricht, obwohl ich das x32 system viel weniger kritisch sehe, als manch ein anderer und gern damit arbeite, ich würde nur ungern vi, avid oder anderes stehen lassen, um das x32 dranzuklemmen.. Auf größeren Bühnen auf jeden Fall, und im kleinen Club hab ich immer ein privates x32 rack dabei, wenn das lokale FoH gar nicht geht.


    Hmm, also ich finde die Lösung mit X32 als FOH gar nicht so schlecht. Klar gibt es schönere Pulte, aber es vereinfacht die Situation ungemein mit eigenem Geraffel aufzuschlagen.
    Machen das jetzt seit ca. 2 Jahren so. Eigene Mikrofonie, Multipin-Verkabelung zu den Quellen, In-ear per App.
    Spart immens Zeit beim Aufbau und Soundcheck, da immer die selben Inputquellen.
    Lassen uns bei Backline Jobs eine Cat 5 Strippe ( max. 80m !! ) legen.
    So können wir direkt Pult und Stagebox verbinden.
    Hatten bis jetzt erst einmal Probleme mit dem Örtlichem Kabel.
    Zur Not immer noch das eigene mit.
    CD angeschmissen um an die örtliche PA anzupassen, während die Musiker ihren Line check machen.
    Hören sie was auf dem In-ear ist alles gut.
    So können wir nach 5 min. check loslegen.
    War bis jetzt immer gerne gesehen bei den Technikdienstleistern und Veranstaltern.
    Den Rest im ersten Song gefixt und gut is.
    Und die örtliche Crew hat ihre wohlverdiente Pause. Brauchen nix auf oder abbauen.


    Das gesparte Geld kann man dann in hochwertige Mikrofone, Stative, Cases ect. ausgeben.


    Cheers
    Peter

    Über eigene Fehler zu lachen, kann das Leben verlängern. Über die Fehler anderer zu lachen, kann es verkürzen.

    Cullen Hightower

  • Zitat


    Nein hier findet sich inklusive mir sofort eine Mehrheit, dass passiv=Trafosplitt wie S8 für Deine Anwendung genügt.


    Da muss ich dann noch mal eben die Namensgebung abklären, da hab ich offenbar was mißverstanden..
    Ich dachte, das ein trafo symmetrierter Split bereits ein aktiver Split sei, und der passive Split wären halt einfach parallel geschaltete Abgänge wie ein y-Kabel.



    Direkt daran anschliessend:

    Zitat

    Wie im verlinkten Thread weiter oben beschrieben: kein Splitter! Lediglich eine qualitativ hochwertige 19"- Stagebox mit 2 Abgängen. Einer fest verdrahtet zum Monitorpult, der andere auf Multipin plus 15m Auflösung auf 32x XLR


    Wäre denn eine solche qualitativ hochwertige stagebox ebenfalls trafo symmetriert?


  • Passiv ist ein Split, der 1:1 verdrahtet ist oder einer mit Trafo-Abgängen. Ein aktiver Split hat eine (meist schaltbare) Vorverstärkung.


    In einem Club, den ich mit betreue, ist z.B. seit wir dort 2 Digitalpulte haben eine einfache Klotz-1:1-Splitbox verbaut. Es gab in mehreren Jahren Betrieb nie irgendwelchen Streß damit. Allerdings kommt da der Strom für beide Pulte aus der gleichen Stromverteilung.

  • ... Wobei die einfachste Übertragervariante = Übertrager mit nur einem Sekundärabgang also dem inklusive pin1 parallel zum Eingang geschalteten 'link out' zum FOH und dem pin1 gelifteten, übertragerisolierten 'iso out' zum eigenen Bandmonitormixer dem Fremd-FOH in keinster Weise schadet. :wink:

  • Zitat von &quot;guma&quot;

    ... Wobei die einfachste Übertragervariante also Übertrager mit nur einem Sekundärabgang also dem inklusive pin1 parallel zum Eingang geschalteten 'link out' zum FOH und dem pin1 gelifteten, übertragerisolierten 'iso out' zum eigenen Bandmonitormixer dem Fremd-FOH in keinster Weise schadet. :wink:


    +1


    Mit so einer Lösung ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.


    Man kann statt der S16 auch ein zweites X32-Rack verwenden. Falls zukünftig benötigt verdoppelt man damit die Anzahl der Busse. Außerdem könnte man bei Ausfall eines Gerätes im Havariebetrieb mit dem anderen Gerät weiter arbeiten.

  • Zitat von &quot;guma&quot;

    ... Wobei die einfachste Übertragervariante = Übertrager mit nur einem Sekundärabgang also dem inklusive pin1 parallel zum Eingang geschalteten 'link out' zum FOH und dem pin1 gelifteten, übertragerisolierten 'iso out' zum eigenen Bandmonitormixer dem Fremd-FOH in keinster Weise schadet. :wink:


    In diesem Fall würde ich sogar dafür plädieren, den übertrager-isolierten Ausgang für den FOH-Abgang zu benutzen, dann kann die Phantomspeisung fest aus dem Monitor-Rack erfolgen -> wieder eine Fehlerquelle weniger, weil die FOH-Plätze wechseln. Und auch sonst habe ich die Phantomspeisung gerne auf der Bühne, für den Fall, daß sich etwas ändert und ein Ein- oder Ausschalten der Phantomspeisung nötig wird (z.B. DI-Out am Bassamp versagt -> nur Aktiv-DI als Ersatz greifbar oder andersherum)

  • Zitat von &quot;simonstpauli&quot;


    Passiv ist ein Split, der 1:1 verdrahtet ist oder einer mit Trafo-Abgängen. Ein aktiver Split hat eine (meist schaltbare) Vorverstärkung.


    aaha! das hatte ich anders abgelegt, gefährliches Halbwissen! :oops:


    Dann plädiert die Mehrheit für trafosymmetriert.
    Mal sehen was sich als günstiger (oder besser passend fürs budget) rausstellt
    - stagebox mit symmetriermodulen
    - oder doch art s8 und dann von den xlr auf multipin verbinden



    Dann google ich nochmal, Klotz, Connex, sommercable..gibt´s da noch mehr Verdächtige?

  • Christians Variante ist prima, wenn tatsächlich ein Monitormann oder mindestens ein fitter Bandroadie und ein immer gleiches Bandmikroset vorhanden ist. Die Variante wird dann ganz schlecht, wenn das nicht so ist, die Band ohne Personal reist und man als FOHler auf der tief versteckten x32 Rack in Bauchlage nach "Vergessenen" Phantom ons" suchen darf. :D

  • Zitat von &quot;guma&quot;

    Christians Variante ist prima, wenn tatsächlich ein Monitormann oder mindestens ein fitter Bandroadie und ein immer gleiches Bandmikroset vorhanden ist. Die Variante wird dann ganz schlecht, wenn das nicht so ist, die Band ohne Personal reist und man als FOHler auf der tief versteckten x32 Rack in Bauchlage nach "Vergessenen" Phantom ons" suchen darf. :D


    Stimmt auch wieder. Also ganz so, wie es passt. Man kann es ja auch mit 2 Multipin-Abgängen und 2 Auflösungen flexibel bauen.

  • Zitat von &quot;guma&quot;

    Christians Variante ist prima, wenn tatsächlich ein Monitormann oder mindestens ein fitter Bandroadie und ein immer gleiches Bandmikroset vorhanden ist. Die Variante wird dann ganz schlecht, wenn das nicht so ist, die Band ohne Personal reist und man als FOHler auf der tief versteckten x32 Rack in Bauchlage nach "Vergessenen" Phantom ons" suchen darf. :D


    Ich kenne diese Variante sehr gut, und sie funktioniert auch einwandfrei. Klar braucht man jemanden auf der Bühne, der hier zur Not eingreifen kann, aus meiner Erfahrung heraus macht das solange es noch keine/zu wenige mitreisenden Techniker gibt schlicht einer der Musiker. Wenn das gut vorbereitet ist kein Problem.

  • Die Variante x32 Rack mit Splitter als Bandeigene inear/Monitorlösung erfreut sich ja zunehmender Beliebtheit bei Musikern, nachdem es dazu im 'musiker-board'einen gut gemachten Blog über eine solche Lösung von einer Pink Floyd Cover Band aus Aschaffenburg gibt.
    Ich habe gerade mit einer jungen Band exakt so eine Nummer für 4x inear, bei der das splitter/x32rack/inear Dingens während der show nur von den Musikern betreut wird. Es gibt sowohl Gigs, die Band alleine spielt als auch Tripple Nights und Festivals. Ich werde berichten, wenn ich ein paar Gigs hinter mir habe.