Reconen die Klebchen-Frage.

  • Ich hab mein Vertrauen in die reconen. Zunft verloren, zuviel Geheimnisskrämerei, zuviel Hatie-Hatie-Hatie-Ho, wie der Fuchs sagt....
    Ich willes nun selbst versuchen.
    Vor Jahren musste ich n JBL 15er selbst mach, das war relativ einfach, das recone-Set war schon zusammengebaut, es müsste nur noch Spinne und Sicke verklebt werden, der Kleber und die Zentriehülse waren dabei, das Ding spielt noch, also alles richtig gemacht.
    Nun will ich's auch mit losen Sets probieren bei denen der Kleber aber nicht dabei ist.


    Und da ist nun die Gretchen-Frage welcher?
    Welcher für die Sicke?
    Welcher für die Spinne?
    Welcher für die Dustkap?
    Welcher (2K) für die Schwingspule?


    Hin und wieder werden die Sicken noch mal beschichtet, womit?
    Z.b. Auf Sicke.de ist zu sehen, dass die noch mal mit nem weißen Zeug eingepinselt werden..


    Und wo kriegt man das her?


    Bei dem JBL Set war Kleber dabei, der war schwarz, was ich gerade für die Dustkap und die Drähte ganz passend fand... Schön wäre aussderdem man könnte den mit Aceton anlösen, falls es ein nächstes Mal geben muss.
    Und, wenn mir wer ein recone Set für einen Beyma 18G400 anbieten kann, das soll auch einer nächsten Probe-Kandidaten werden.


    PS: Ja, ich weiß dass es knifflig Ist. Nein, ich will keinen Reconer empfohlen bekommen.
    Ja, ich will es wirklich selbst machen. Nein, ich habe keine Angst vor der Scheißarbeit.
    Ja, ich bin bereit Lehrgeld zu bezahlen.

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

  • Hallo,


    ich hab vor einigen Jahren auch meinen ersten Speaker reconed, beim Beyma Set war auch eine Papier-Anleitung dabei, aber die erklärte natürlich auch nicht alls Kniffs & Tricks.
    Online-Anleitungen wie diese hier hast du bestimmt schon gesehen: http://www.extrasound.at/index.php?option=com_content&task=view&id=30&Itemid=51
    In dieser sind auch verschiedene Kleber erwähnt. 2 Komponenten-Epoxy, Kontaktkleber (Patex), Latexleim.


    PS: Schwierig finde ich bei Einzelteilen die Höhe der Schwingspule herauszufinden. Sowohl, wie tief die in den Polkern muss, wie auch die Höhe bzw. Spannung der Membran.


    Ich freue mich auf Erfahrungen anderer Reconer :)

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  • Danke zunächst. Die Höhe der Spüle hab ich vom alten Speaker abnehmen können. Ich hab dazu die Position im Ruhezustand fixiert und dann das Scharnier hochgeklappt da sieht man ganz gut wie weit die rausguckt oder drinsteckt. Das geht natürlich schlecht bei vollkommen verbrannten zerrissenen oder verklemmten Spulen....klar....

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

  • Wie hoch die Spule sitzt, ist bei einem defekten Chassis nicht zuverlässig abschätzbar. Das Chassis ist schließlich defekt, es kann eine Dezentrierung gehabt haben oder der Kleber kann sich gelöst haben. Es kann auch sein, daß die Spule von vornherein falsch montiert war und daß die Spule wegen so einer Dezentrierung erst durchgebrannt ist. Selber messen und rechnen ist das einzig zuverlässige dabei.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Was für ein Set hast Du denn, bzw. welcher Speaker soll reconed werden? Der angegebene BEyma? Ruf Günther Grimm an, der kann Dich evtl. mit Kleber und tinktur passend zu Deinem Kit versorgen. Die Truppe ist sehr nett und hilfsbereit.


    AUf jeden Fall brauchst Du:


    Die passenden Abstandshalter um die Spule zu zentrieren. Je nach Abstand Magnetspalt - Spule gehen da unterschiedlich dicke Streifen dicker Folie, bzw. dünner Kunststoffplättchen. Das ist auch das, was die meisten hersteller bei den Kits mitliefern, aber eben nicht alle.


    Wenn Du eine Leinensicke hast, die noch nicht eingepinselt ist, solltest Du beim Hersteller nachfragen, was die verwenden. Je nach Gemisch hat das nämlich dann unterschiedliche Dämpfungseigenschaften, auch die Dicke des Auftrages ist entscheidend. Einen Pinsel brauchst Du dafür auf jeden Fall mal... Materialien können z.B. Latexgemisch mit einem Schuss Kleber drin sein - wenn Du nur für ein paar Versuche was brauchst, schreib mir eine PN, dann schicke ich Dir was (wenns auf Dein Chassis passt..).


    Eine Pistole zur Applikation des 2K Epoxyklebers sollte man auch haben - da kommt eine Mischdüse vorne drauf. Besorgen im Netz, kostet grob 20 Euro in "billig und ausreichend für ab und zu mal"...


    Ein Druckluftkompressor oder Luft aus der Dose zum Ausblasen des Luftspaltes ist sehr hilfreich


    Diverse Klebebänder, unter anderem zum Luftspalt reinigen. Da eignetg sich z.B. Pultbeschriftungsband oder Krebb ganz gut. Wichtig: Es darf nicht zu dolle kleben, sonst hat man Rückstände.. Gleiche Kleber auch sinnig für Dustcabmontage..


    Lösungsmittel, Aceton o.ä. zum Reinigen des Alus am Korb (bzw. Lackes, bzw. Blech beim Stanzkorb).


    Mechanisch ist nicht zu unterschätzen, wie stark die Membran am Korb verklebt ist, aber so weit bist Du sicher shcon... Ein Beitel, ein stabiles Tepichmesser, Oszilationsmesser, etc.. sind für den Hausgebrauch Minimum. Besser ist natürlich ein Drehtisch und eine Hobelvorrichtung zum Runterschälen, aber wer hat das schon im Keller...


    Sinusgenerator zum prüfen, Endstufe passend dazu. Sollte ohne Nebengeräusche sein (manche PC-SOftware oder Notebooksoundkarte kriegt das nich hin...)


    Nicht fusselnde Lappen, relativ staubfreie Umgebung (also besser keine Hobby Holzwerkstatt)


    Ein Drehteller ist sinnvoll.. Gibts in Plastik für paar Euro in der Bucht oder im Blumenzubehörladen..


    Ruhiges Händchen


    Lötkolben, Lötzinn, ein bischen Schrumpfschlauch..


    Uhu Endfest 300 klappt in den allermeisten Fällen als 2K Epoxy


    welcher Kleber wo hin muss, sollte zum Original passen - Dustcab aus Papier auf unbeschichtete Papiermembran kann man vielfältig kleben - aber es kommt eben an, ob man einen filigranen 6" Mitteltöner vor sich hat, wo jedes Gramm mehr an Kleber den Klang verändert, oder ob das ein schweremembranbasstreiber ist... Oft geht auch hier der 2K Epoxy, manche nehmen sogar Holzleim oder Uhu usw... Aber wie gesagt, das kommt auf den Speaker an.


    Bei Fragen - Fragen..

  • Liebe Kollegen, vielen Dank für die konstruktiven Antworten.


    Den Herrn Grimm werd ich näxte Woche mal befragen, UHU endfest 300 ist ja schon mal ne Ansage die hilft.


    Als gelernter Kfz-Mechaniker habe ich so dermaßen viele Dichtflächen reinigen müssen, das krieg ich schon hin :wink: ....


    Zur Position der Spule, Dosenfutter, messen und rechnen krieg ich hin, nur was und wie?
    Gibt's da noch n sachdienlichen Tip? Dann 1000 Dank.


    Fränkie

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

  • Rechnen geht nicht, du brauchst die Maße von einem neuen Chassis das nicht ausgeleiert ist oder Angaben des Herstellers.


    Mit Uhu 300 kannste alles kleben, brauchst keine 5 verschiedenen. Geiles Zeug, das Uhu.
    Für Sickenschmiere mal nach Airflex suchen.


    Für Zentrierung Plastikheftmappen zerschneiden.


    Wer mit Stechbeitel arbeitet ist doof. Ich mach das in 1er Minute mit Flex und guter Topfbürste, ohne ins Alu zu hacken.


    Noch besser, schneller, fester, härter, gleich nach kleben ab in Backofen, 80 Grad, 2-3 Std.


    :D

  • Zitat von "e-on"

    Rechnen geht nicht, du brauchst die Maße von einem neuen Chassis das nicht ausgeleiert ist oder Angaben des Herstellers.


    :D


    Dann muss ich da wohl nachfragen....

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

    Einmal editiert, zuletzt von Fränkie ()

  • Zitat von "Fränkie"

    Zur Position der Spule, Dosenfutter, messen und rechnen krieg ich hin, nur was und wie?
    Gibt's da noch n sachdienlichen Tip? Dann 1000 Dank.


    Die Polplattendicke ist in nahezu 99,99% der Chassis beim Polkern die gleiche wie außen. Die kann man messen, die uneingebaute Spule ist x mm hoch gewickelt,
    (x - Polkerndicke) / 2 = Überhang

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  • Alles klar,
    auf manche simple Idee muss man erst mal gebracht werden...
    schlimmstenfalls kann man ja auch innen messen. Bei den JBL geht das dank der belüftungsöffnungen ganz easy.....
    Da bin ich jetzt wieder n Schritt weiter.

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

  • Zitat von "e-on"

    Rechnen geht nicht, du brauchst die Maße von einem neuen Chassis das nicht ausgeleiert ist oder Angaben des Herstellers.


    Au contraire, ma chère. Klar kann man selber rechnen, sofern der Luftspalt und der Magnetfluss im selben nicht assymettrisch ist (was irgendwie kontraproduktiv für eine lineare Wiedergabe wäre...)... Die meisten scheitern eher daran, dass sauber auszumessen und halten dann einen mm "Toleranz" für akzeptabel.


    Mitte Schwingspule muss in der Mitte Luftspalt sitzen, wenn alle beweglichen Teile in Ruhelage sind.


    Zitat


    Mit Uhu 300 kannste alles kleben, brauchst keine 5 verschiedenen. Geiles Zeug, das Uhu.


    Ja, das ist ein guter Epoxy - nur darf man eben nicht überall Epoxy verwenden.

  • Wenn man bei Google Latexkleber eingibt.....schon spannend was man da so für Ergebnisse kriegt.....mir kommts so vor als wäre das dann notwendiges Mittel für den Backöiner von Umbra et Imago oder den Rockbitches....
    Im Ernst.... Was ist mit Latexleim gemeint? Das Zeug was der Maler als Latex-Bindemittel kennt oder Leim auf Latexbasis sprich Holzkaltleim. :?:

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

  • Zitat von "e-on"

    na dann viel Spaß bei der Electrovoice EVM Serie.


    Die EVM sind keine PA- sondern Instrumentenchassis. Instrumentenchassis sollen für's 'Sounding' Verzerrungen produzieren. Damit die Verzerrungen nicht spät und heftig sondern früher und wohldosiert einsetzen, ist eine nicht-mittige Ruhelage der Spule bei manchen Chassis tatsächlich gewollt und es nutzen auch andere Hersteller das offene Geheimnis in dieser Art. Das ist auch recht leicht mit einer Klippelmessung nachvollziehbar. Instrumentenchassis werden viel seltener an der Belastbarkeitsgrenze betrieben, von daher ist das ein Thema, das im VA-Bereich nur selten auftaucht, die Musiker wenden sich da eher an den Vertrieb oder Hersteller und statt zu reconen kauft die Mehrzahl der Musiker stattdessen tatsächlich eher ein Chassis von einem anderen Hersteller, von dem sie sich einen noch besseren Sound ewarten.

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  • Na, dass seh ich etwas anders. Der EVM 15L und 12L sind sogar ganz hervorragende PA Lautsprecher. Ich jedenfalls hatte mit der EV Beamer PA Anlage sehr viel Spaß, zu seiner Zeit.


    Schwingspulen sollen so eingebaut werden, dass sie "nach dem einwobbeln" mittig sitzen !
    und nicht vor dem einwobbeln. Da das aber nicht geht, benötigt man die Herstellerangaben.
    Wer versucht zu rechnen, der erhält nach dem reconing nur eine geschätzte zentrale Nulllage.
    Das kann funktionieren, muß es aber nicht.

  • ...hab das Projekt Reconen ne Weile ruhen lassen....


    aus einem 2241 hab ich das gesamte System ausgebaut, hier ist "nur" die Spule im Sack.
    die Spule gibt es als Einzelteil zu erwerben, gerade steh ich vor dem Problem dass ich nicht so recht weis wie ich die Spule vernünftg aus der Pappe raus bekommen soll, ohne das ganz völlig zu zerfleddern, ha da jemand ne Idee?
    Am liebste wäre mit ich bekäme die alte Spule so aus der Pappe dass ich die neue mit wenig spiel wieder einkleben kann.


    ich weiss dass es fertige recone-Sets gibt, so ein steckt in dem Speaker drin, daher ist das System zum Basteln übrig.


    Ich betrachte das als nächte Stufe meines Entwicklungsprozesses, auch das zu schaffen, und ich will das wirklich probieren....


    der nächste 2241 ist leider schon wieder im Sack.... :(

    Nicht laut, lieber schön.


    Fränkie

  • Zitat von "Fränkie"

    ...
    der nächste 2241 ist leider schon wieder im Sack.... :(


    vielleicht solltet ihr die limiter-presets mal etwas konservativer auslegen ;)
    zusätzlich wären dann für die erzeugung des erforderlichen schalldrucks einfach mehr bässe und endstufen angebracht, um schäden zu vermeiden. 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang