Limits der Dante VirtualSoundCard

  • Ich evaluiere gerade die Dante VirtualSoundCard und wollte mal fragen wer sie hier im Forum schon mal verwendet hat und an welche Limiten er gestossen ist. Kanalzahl, SampleRate, Latency, Asio, WDM, CoreAudio, welche Applikation usw.. Wäre toll wenn es da schon ein paar Erfahrungswerte geben würde.

  • Hallo!


    ich nutze die Virtual Soundcard auf verschiedenen Rechnern. Aktuell auf 2 Macs (1x MacBook Pro, 1x Mac Mini), beide mit SSD.
    Aufnehmen funktioniert bei mir mit 48 Kanal ohne Probleme, Signale kommen meist von A&H IDR16 und/oder IDR48.
    Latenz stelle ich allerdings immer auf die höchstmögliche Einstellung (10ms glaube ich), da es fürs Live-Recording für mich uninteressant ist.
    Läuft auf dem Mac bei mir mit Logic, CoreAudio.
    Die sonstigen Programme sollte man abschalten (wie immer bei Recording finde ich..), da sonst auch mal ein Problem mit der Schreibegeschwindigkeit auftreten kann. Wenn man einen eigenen LogIn am Rechner nutzt, auf dem nichts sonst gestartet wird habe ich keine Probleme gehabt bisher.


    Wichtig in der Konfiguration ist die saubere Konfiguration der Clock-Verbindung. Wer ist Master, etc.
    Wenn du da Fehler drinnen hast läuft es nicht stabil. Dafür gibt es in der Konfigurationssoftware aber mittlerweile ein schönes Monitoring-Tool, das dir immer anzeigt wie der Clock läuft.


    Grüße
    Jürgen

  • Jürgen: Dankeschön für die Info. Kannst du auch parallel ausspielen während du einspielst?
    Hat schon mal jemand Erfahrungen mit ASIO & Windoof gemacht?

  • Was meinst du mit parallel ausspielen und einspielen? Dass du Ein- und Ausgänge der Dante Soundkarte parallel nutzen kannst?
    Das geht. Ich patche mir für liverecordings, bei denen der Rechner an der Bühne steht z.b. Die Signale in meine DAW und dann in Gruppen wieder auf Dante Ausgänge.
    Diese lege ich mir dann als Inputs auf mein iLive, da ich dann kontrollieren kann ob das Dantesignal von iLive zum Rechner, durch die DAW und wieder zurück kommt. Wenn ich sehe dass da kein Pegel anliegt passt was mit dem Recording nicht..

  • Zitat von "JS-Collect"

    ... Ich patche mir für liverecordings, bei denen der Rechner an der Bühne steht z.b. Die Signale in meine DAW und dann in Gruppen wieder auf Dante Ausgänge.
    Diese lege ich mir dann als Inputs auf mein iLive, da ich dann kontrollieren kann ob das Dantesignal von iLive zum Rechner, durch die DAW und wieder zurück kommt. Wenn ich sehe dass da kein Pegel anliegt passt was mit dem Recording nicht..


    Wenn ich das richtig verstehe, sind dann diese Kanäle einfach nur 'meter' für die nicht beaufsichtigbare Recordingkiste auf der Bühne wie sie bei ilive durch die Konstruktion 'processing im stagerack' zustande kommt. Das ist doch mal ne prima Überwachungslösung ohne dazu eine DAW remote am FOH zu installieren. :wink:

  • also ich löse das bei meiner iLive so:
    die signalverarbeitung findet dort ja bekanntlich komplett auf der bühne im sog. Mixrack statt. und die MADI karte steckt auch dort oben im Mixrack.
    und im selben case, in dem auch das mixrack untergebracht ist, ist auch platz für einen kleinen rechner mit MADI karte. das kabel zum recording ist damit etwa 50cm lang, die DAW ist immer fest verbaut.
    da die iLive in ihrer ACE verbindung zum FOH auch ein 10Mbit netzwerk tunnelt, lässt sich der recordingrechner ganz bequem per remode desktop vom FOH aus fernsteuern. ich habe dort also vollen zugriff auf den recordingrechner, somit auch auf die DAW.
    das mache ich nun seit 6 jahren so und kann das nur empfehlen. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Stimmt, ich mache das per Remote mit dem iPad (Remote Desktop oder VNC) auch öfter.
    Allerdings habe ich in meinen hauptberuflichen Job immer wieder die Erfahrung gemacht dass bei Remote Deskop zum Teil komische Phänomene auftreten, und auch die Rechner Belastung kann höher werden. Daher versuche ich da soweit wie möglich während dem Konzert drauf zu verzichten. Und daher lege ich mir das eben aufs iLive zurück um sehen zu können ob das Recording noch läuft. Kanäle hab ich in der IDR ja meistens noch genug ;)

  • jau, ich kenne ja Wolfgangs Konstruktion und habe auch deren Remotebetrieb verstanden ( … habe ich mich so unverständlich ausgedrückt, dass man daraus entnehmen kann, man müsste es noch mal erkären ..? )
    von daher finde ich die JS-Collect Version eine klevere "Läppefreie" Überwachungslösung

  • Zitat von "JS-Collect"

    ...
    Allerdings habe ich in meinen hauptberuflichen Job immer wieder die Erfahrung gemacht dass bei Remote Deskop zum Teil komische Phänomene auftreten, und auch die Rechner Belastung kann höher werden. Daher versuche ich da soweit wie möglich während dem Konzert drauf zu verzichten. ...

    das ist irgendwie seltsam. ich mach das wie gesagt schon viele jahre mit remote desktop (über die 10Bbit leitung) und hatte damit noch nie probleme.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Keineswegs seltsam. VNC ist sehr ineffizient bei der Datenübertragung. Bei dir mit MADI spielt das keine Rolle aber bei Dante müssen die VNC Pakete irgend wie dazwischen. Jetzt muss der Treiber entscheiden was er zuerst behandelt. Abhilfe schafft eine extra Netzwerkarte über die ausschließlich VNC abgewickelt wird.


    Die DVS macht ohne Probleme auch mit Windows 64 Kanäle wenn Hard u. Software reibungslos arbeiten. Latenz ist für Recording irrelevant, man kann die Buffer auch größer gestalten.


    Mit dem Clock kann man nichts falsch machen, da die DVS nur Slave sein kann.

  • Zitat von "marcoboy"

    ...Bei dir mit MADI spielt das keine Rolle aber bei Dante müssen die VNC Pakete irgend wie dazwischen...

    ok, das könnte tatsächlich eine erklärung sein.
    ich habe mich damals ja auch absichtlich für MADI entschieden, weil das den rechner nicht weiter belastet und absolut zuverlässig läuft.
    sicherlich kann man auch sauber konfigurierte rechner basteln, mit denen Dante ebenso zuverlässig läuft. das habe ich mir aber nicht zugetraut und bin dann einfach auf nummer sicher gegangen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @Marcroboy: Oben steht, dass CoreAudio problemlos funktioniert, aber nix explizit von ASIO. Du hast also problemlos Konfigurationen mit 64 Inputs gefahren. Auch Erfahrungen mit mehr als 48 kHz?

  • Ich habe ja bei A&H nur 48KHZ. Nö nen Apfel habe ich nicht aber mit Windoof richtig konfiguriert funktionierte es auch problemlos.


    Wenn du dir nicht 100% sicher bist benutze doch als Backup einen zweiten Rechner. Einer wird schon zuverlässig laufen. Doch Vorsicht dabei muss man die Trafic im Auge behalten.


    Manche Ausfälle sind aber auch Hausgemacht. Einen kann ich zum besten geben :wink: Als am FOH aufgrund des geringen Platzes jemand das Teil zuklappte. Genau das hatte ich vergessen abzustellen obwohl ich meinte ich hätte es getan. Die letzten 30min waren dann vom A...

  • Zitat von "marcoboy"

    ...Als am FOH aufgrund des geringen Platzes jemand das Teil zuklappte. Genau das hatte ich vergessen abzustellen obwohl ich meinte ich hätte es getan. Die letzten 30min waren dann vom A...

    siehste, das kann mit meinem remote desktop-system nicht passieren. da verliert man lediglich die verbindung zum recording-rechner, aber der zeichnet einfach weiter auf.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke für die Antworten. Für mich gehts darum, in einer aktuellen Hardwareentwicklung Dante einzusetzen und im Vorfeld die Stabilität bei vielen Kanälen und/oder hohen Abtastraten abzuschätzen. In der Zwischenzeit haben wir auch einige Versuchreihen gemacht und als Ergo bleibt über, dass die VirtualSoundCard bezüglich Stabilität/Sampledrops mehreren amtlichen PCIe Lösungen kaum nachsteht und deutlich besser als die uns zur Verfügung stehenden USB und Firewire Lösungen performt.

  • In Sachen Latenz mit Sicherheit nicht. Bei 48khz sind die Datenraten mit einfachen PCs noch gut handelbar. Ab 96KHZ und vielen Kanälen wird es schwieriger.


    Wer sowie so einen Desktop PC einsetzt und entsprechend wert legt auf Latenz etc. Sollte diese PCIe Karte verwenden https://www.audinate.com/produ…-products/dante-pcie-card


    Diese Karte kann auch Clock Master sein, somit können Audiostreams auch zwischen zwei PCs realisiert werden. Eine mit PCIe und die anderen per DVS.
    Die Netzwerkverbindungen können hier auch redundant aufgebaut werden.


    Wenn du also wirklich auf Nummer Sicher gehen willst lohnt sich die Investition in die PCIe Karte. Eine bessere performance erreichst du hiermit alle male, da der PC entlastet wird.


    Bei mehr als 48KHZ und 64 Kanälen würde ich das sogar empfehlen.