Modulares Mischpult mit Touchscreen Steuerung

  • Aber eventuell Parallelen zur Gestaltung von Lichtmischgeräten.

    Früher bestanden die im Wesentlichen aus einer Art Kreuzschienenmatrix mit Faderbänken, und je nach Preisklasse waren letztere durchaus auch schon mal mit Penny & Giles bestückt. (Und davor gab's 'Lichtstellanlagen' mit ihren halbkreisförmig laufenden Stellhebeln). Je weiter sie sich seither in Sachen Mechanik und Haptik von Motorik und natürlichen Bewegungsabläufen ihrer Bediener entfernt haben, um so weiter hat sich das Beleuchtungsergebnis von 'sanft, musikalisch und gefühlvoll' hin zu 'Blink-Blink' bewegt. Trotz oder wegen ihrer im Vergleich zu damals nahezu unbegrenzten Möglichkeiten?

    Noch ein, zwei Schritte weiter, und nach den an den Menschen angepassten Bedienelementen wird auch der Bediener überflüssig; Programme abrufen kann man auch automatisieren. Dann sind wir wieder bei 'Lichtorgel'. Aber diesmal wenigstens digital.


    Viel Vereinfachung und Pauschalisiererei, ist schon klar. Analogien zur möglichen Entwicklung von Tonmischgeräteoberflächen darf sich deshalb jeder selbst konstruieren. :/


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Bei allem Respekt:

    Noch ein, zwei Schritte weiter, und nach den an den Menschen angepassten Bedienelementen wird auch der Bediener überflüssig; Programme abrufen kann man auch automatisieren. Dann sind wir wieder bei 'Lichtorgel'. Aber diesmal wenigstens digital.


    Viel Vereinfachung und Pauschalisiererei, ist schon klar. Analogien zur möglichen Entwicklung von Tonmischgeräteoberflächen darf sich deshalb jeder selbst konstruieren. :/

    Die Schwarzseherei geht jetzt schon so ein bisschen in Richtung: Die Welt geht unter weil der Sicherheitsgurt eingeführt wird, die jungen Leut' Haschisch rauchen und lange Haare haben und zu viel fernsehen. Du erinnerst Dich?

    Aber bitte wenn Du willst, ich sehe da eher das Problem:

    Die Geräte werden immer "schlauer", ihre Bediener nicht unbedingt ... ^^

  • Zitat

    Die Welt geht unter weil der Sicherheitsgurt eingeführt wird, die jungen
    Leut' Haschisch rauchen und lange Haare haben und zu viel fernsehen. Du
    erinnerst Dich?

    Ja! Ja! Genau damals ging das los mit diesem ganzen programmierbaren Quatsch! Der Kreis schließt sich! :P


    Und dennoch beharre ich darauf dass Technik, die von Menschen bedient werden soll, sich prinzipiell dem Menschen anzupassen hat, und nicht etwa umgekehrt. Deshalb bin ich kein Maschinenstürmer - kann mich aber sehr gut an die Flüche des einen oder anderen altgedienten Lichtkollegen erinnern, der plötzlich ungefragt statt vor einem Mischpult vor einer Tastatur mit Bildschirm saß. "Hier, bitteschön, kannst du doch alles ein- und ausschalten damit; was hast du denn?"


    Aber so lange wir nicht vollends verlernen zu unterscheiden zwischen 'Geht doch alles viel besser damit' und 'Geht doch alles noch viel billiger damit' habe ich noch Hoffnung. Also: wer schmeißt mal eben das schlanke Faderboard mit 33 P&G Motorfadern, 99 Bourns Encodern und 33 sonnenlichttauglichen OLED- Bildschirmen für 'nen schmalen Taler auf den Markt? Der Rest darf dann gerne auf den jeweils topaktuellsten 55" 3D- Touchscreen - sofern sich dessen Neigung ähnlich sinnvoll verstellen lässt wie bei diesbezüglich ausgetüftelten Hightechkonstruktionen à la PM1D/ PM5D/ SY48/ mein gebrauchtes 100Euro HP- Laptop/ ... :)


    Mit freundlichem Gruß

    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • ...

    Und dennoch beharre ich darauf dass Technik, die von Menschen bedient werden soll, sich prinzipiell dem Menschen anzupassen hat, und nicht etwa umgekehrt. ...

    das sehe ich ja auch schon immer ganz genau so!


    ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich vor vielen jahren von einigen kollegen hier im forum als zur aussterbenden rasse der ewiggestrigen analogpultmischer zugeordnet wurde - obwohl ich damals immer betont hatte, dass ich mich einfach nicht auf teufel komm raus an neue und in meinen augen damals ungeeignete technik einarbeiten wollte, sondern lediglich auf das für mich passende digitalpult wartete... was dann ja schliesslich auch irgendwann kam (damals M7CL).


    aber die zeit geht immer weiter und ich würde, obwohl ich mittlerweile mit meinem digitalen arbeitsgerät sehr zufrieden bin, niemals davon ausgehen, das es nicht auch noch bessere ideen geben wird. vielleicht auch in richtung des hier angesprochenen modularen konzeptes.


    das komplett selbstregelnde "intelligente"mischpult wird es aber höchstens für industriejobs geben, für künstlerische darbietungen sehe ich das überhaupt nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Parallele zum Licht wäre für mich ja dann das verstärkte arbeiten mit Presets und fertig gespeicherten Settings aufgrund mangelnden Zugriffs.


    Vielleicht schaffen wir es ja diesen Zwischenschritt zu überspringen :)


    Für mich stellt sich das optimale Konzept gerade folgendermaßen dar:

    Pro Fader / Dargesteltem Kanal 3 Encoder mit deutlicher Anzeige was sie gerade sind, frei belegbar nach unerwünscht, einen "fat Chanel" der mindestens die Bedienelemente einer LS9 zum einstellen des Kanals hat.


    Dazu eine nach Job passende Anzahl von Fadern, einen mute und Solo Schalter pro Kanal,

    Einen poti für Kopfhörer Volume, 8-20 User Buttons.


    Dazu externe Bildschirme nach Wunsch und Augenlicht.....


    Ich sag mal so: wird kommen, zumindest so ähnlich.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Pro Fader / Dargesteltem Kanal 3 Encoder mit deutlicher Anzeige was sie gerade sind, frei belegbar nach unerwünscht, einen "fat Chanel" der mindestens die Bedienelemente einer LS9 zum einstellen des Kanals hat.

    LS9 und Fat Channel in einem Satz. Ich mußte grinsen ;)


    Ich bevorzuge "Eine Funktion - Ein Knopf". Wie bei der iLive oder bei mir im Studio das Tascam DM4800. Auch ist mir eine Anordnung nach Funktionen (Input, EQ, Dyn,...) lieber, als zwei Reihen je 12 Encoder, die sich nur durch die OLED Beschriftung unterscheiden.

    Darum bin ich auf Pulten, bei denen die Encoder ständig die Funktion ändern (z.B. VI1), eher langsam unterwegs.


    Gruß

    Rainer

  • Zitat

    und fortgesetzt wird das mit sorgsam symmetrisch ausgezirkeltem tagelang programmierten sauteurem Wackellicht, welches ebenfalls mit dem, was sich darunter abspielt nichts aber auch gar nichts zu tun hat und das in jeder Veranstaltungsgrößenordnung von der Schulaula bis zur Arena!

    Den Satz sollte man in jedem Licht Forum oben anpinnen. ;) ..

    Die, die sagen "es geht nicht", sollten die nicht stören, die es gerade versuchen!

  • Braucht man denn wirklich drei komplette Encoderreihen?


    Eine Reihe, die per User Knob/touch o.ä. verstellbar ist, die aktuelle Funktion in den OLED eingeblendet, würde mir vermutlich völlig ausreichen.

    genau so habe ich das an meinem pult: eine encoderreihe über den fadern, die man mit speziell dafür angelegten tastern schnell und einfach in der funktion umschalten kann. für mich genügt das völlig.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nach meinem gestrigen Gig resümiere ich noch mal meine Anwendungsrealität:


    Ich befinde mich für das Auslagern von Mischfunktionalität ja inzwischen in einer Langzeitbeobachtung seit Auslieferung der ersten M7CL Pulte Ende 2005. Von Anfang an gab es den Editor auf den man online Aufgaben auslagern konnte, später kam Stagemix als weiteres Bedienmodul dazu. Obwohl die M7 Oberfläche sehr klar, logisch und ergonomisch gut strukturiert war ( was nicht jedes aktuelle Pültchen von sich behaupten kann) und der touchscreen ordentlich funktionierte, fand ich es schon damals sehr sinnvoll Aufgaben auf die externen Bediener auszulagern, um Funktionen schneller zugänglich zu machen, Dinge besser zu visualisieren oder Zugriff auf Funktionalität zu haben, die im Editor schlicht besser gelöst war wie z.B. bei Yamaha das patching.

    Für diese heute für viele Pulte real verfügbaren "Onlinemodule" ist der Aufwand, wenn man mal seinen router/access point ordentlich im Pultcase verbaut und sein kleines Remotenetzwerk ordentlich eingerichtet hat, nur noch 'Netzwerkkabel stecken und hoch fahren'. Seit einiger Zeit bemerke ich an mir Änderungen in meiner Praxis 'was bediene ich wo' vor allem seit es auch für DiGiCo eine Tabletlösung gibt und ich für die X32 familie Mixing Station kennen gelernt habe.

    In verschiedenen Threads habe ich ja bereits ein Faderboardmodul postuliert, das die für mich übrig bleibenden hardwarebediener auf sich vereint. Heute morgen stelle ich fest, dass nach zwischenzeitlich etlichen gigs mit x/m32 Hardware dem 3.1 Editor und inwischen doch sehr "customisierten" Mixing Station layouts Folgendes heraus kristallisiert:

    - Ich nutze die fader der Hardware nur noch für Inputs und den Master und damit verbunden nutze ich natürlich visuell die OLED/scribblestrips

    - ich nutze den Gainencoder der hardware und brauche dafür natürlich auch den 'select'' taster.

    - Ich nutze die input mute taster und die mutegruppen taster

    - ich nutze alles was zu talkback und kopfhörer gehört

    - ich nutze das bisschen usb Funktionalität

    That's it

    Klar, das ist absolut auf mich bezogen und liegt auch daran, dass ich diese hardwareoberfläche nicht mag und ihr der touchscreen fehlt aber was doch ziemlich zu denken gibt:

    - Ich habe zwischenzeitlich sogar die UDKs abgewählt, einschließlich des Delay Taps, weil der Tap der mixing station besser funktioniert und darin auch gleich die Zeit dargestellt wird

    - Ich habe die EQ Bedienung im Pult inzwischen ganz abgewählt

    - Ich habe SOF im Pult abgewählt, weil mir das auf meinem 'Mixingstationmonitorlayout' ohne layergehoppel schneller von der Hand geht.

    Das gibt einem doch schwer zu denken!

  • - Ich habe SOF im Pult abgewählt, weil mir das auf meinem 'Mixingstationmonitorlayout' ohne layergehoppel schneller von der Hand geht.

    Ich hab mir die Monitor-Sends auf die Custom-Buttons gelegt. Damit hab ich selbst auf dem Compact direkten Zugriff auf Sends von 16 Kanälen mit einem Tastendruck.

  • Irgendwie dürfte ich verpasst haben als du konkret über das "Faderboardmodul" gesprochen hast. Was verwendest du da genau?

    Ein Missverständnis:

    Ich redete davon, was ich noch in den Hardware-Pulten nutze, wenn ich X/M32 muss und meine externen "Module" Läppe Editor und zwei Android Tablets mit Mixing Station angeschlossen habe. Das "Faderbordmodul" ist das, was ich in den vorhanden Pulten nutze, was davon für mich als sinnvoll übrig bleibt. Mein "faderboard" gibt es noch nicht und die vorhandenen Behringer-X-touch-Lösungen kommen für mich nicht in Frage. Zu wenige Fader, viel zu viele Taster und MIDI ist nicht meins.

    Außerdem soll das nur ein Beispiel dafür sein, dass die "Modularität" schon da ist, wenn auch noch ziemlich verbesserungswürdig. Mein "faderboard" sollte für eine echte Bandmischerei 25 Fader und 25 Encoder haben, wie schon woanders erwähnt, allerdings ist mir an o.g. Beispiel in meiner Handhabe die Dynamik aufgefallen, in der ich mit der Zeit immer weniger Hardware-Bedienelemente brauche.


    Bitte, Bitte, dies ist kein X32 Thread!

    Ich fände ja dieses hier ganz schick (wenngleich mir die Pegelanzeigen fehlen): http://iconproaudio.com/product/platform-m/

    scheint nur diversen Rezensionen nach noch recht hakelig zu laufen.

    Das ist ganz schnuggelich, hätte mir aber zu wenig fader.


    Ich hab mir die Monitor-Sends auf die Custom-Buttons gelegt. Damit hab ich selbst auf dem Compact direkten Zugriff auf Sends von 16 Kanälen mit einem Tastendruck.

    Ja, gestern war es ein Compact und nein, ich brauche keine Nachhilfe dafür, was man da auf die "Custom-Buttons" = UDKs legen kann. Ich sagte, ich brauche die erstaunlicherweise nicht mehr, was

    1. daran liegt, dass ich mir so viel Funktionalität auf Mixing Station custom layers ausgelagert habe, dass ich nahezu alles, was ich brauche, im Direktzugriff habe und daher praktisch auf UDKs verzichten kann und

    2. von einem anderen Hersteller so verwöhnt bin, was die Funktionalität von Makros = Custom Buttons = UDKs angeht, dass meine Appetenz, die in X/M32 extensiv zu nutzen eh nie so riesig war. Im Digico nutze ich 24 Macros, von denen witzigerweise 8 auf den Pulttastern, 8 auf den F Tasten der zum Pult gehörigen Hardware-Tastatur und 8 auf der ipad App liegen. Das hat für mich den Vorteil, dass ich mir in den unterschiedlich aussehenden und unterschiedlich lokalisierten 8-er-Gruppen viel leichter merken kann, was was ist, als bei 24 Tastern auf einer singulären Oberfläche.


    Bitte, es ist kein X-32 Thread, ich zähle nur Beispiele für ein Herstellerübergeordnetes Thema auf.

  • Wäre ja dann "nimm drei". Das würde dann doch auch meine "Basteligkeitsschwelle" überschreiten. Ne, das Faderboard dürfte schon "Am Stück" sein

    Ich schaue mich gerade auch nach Faderboards um. Es gibt eigentlich nur 8er Blöcke, die man dann kombinieren muß, zu kaufen. Mit 24 Fadern (25 mit Master) kenne ich nur das alte Tascam US 2400. Gibt es nur noch gebraucht und trägt mit einem Meter breite doch etwas auf.

    Ich plane gerade einen AllInOne PC mit großen Touchscreen und zwei Behringer Bänken (bereits vorhanden) in ein Case zu stecken und damit eine ordentliche kleine Gigs Oberfläche speziell für die dLive zu haben. Aber auch für alles andere, was die Bands so anschleppen.


    Gruß

    Rai er