iLive Verweigerer und iLive Liebhaber

  • Zitat von "billbo"

    Warum habe ich den wiederholten Eindruck, über die (persönlichen und/ oder tatsächlichen) Probleme mit 'normalen' Pulten lästert man gepflegt unter gewöhnlichen Tonlern, während man es bei Produkten dieses Herstellers immer gleich mit Jüngern zu tun bekommt, die ein Wespennest verteidigen müssen?


    Das ist eine gute Frage. Bei DiGiCo ist das ähnlich. Wahrscheinlich kommt es von der auf den ersten Blick nicht "normalen" Bedienlogik. Und von der Historie der Hersteller aus Analogzeiten.

    Zitat


    Auf alles zu antworten dürfte daher mittlerweile etwas schwierig sein; sorry, wenn ich deshalb das Eine oder Andere nicht berücksichtige.
    'Bedienlatenz'/ Umsetzung der Eingabebefehle (das Faderfilmchen): klar, die Messeinrichtung fügt sicherlich noch die eine oder andere Millisekunde hinzu – persönlich finde ich sie in der Praxis tatsächlich so außergewöhnlich hoch, dass es bei mir für den Gedanken "Mist! Falschen EQ angewählt! Oder steht das Ding etwa auf Bypass?" reicht. Die Ursache dafür hat (glaub' ich) Marcoboy erklärt. Mir ist das schlicht und einfach zu lahm.


    Es geht immer noch um den GEQ, richtig? Es ist erstaunlich, ich hatte damit nie Probleme.

    Zitat


    Die Taster: das Pult war nicht abgerockt, sondern wie erwähnt nagelneu. Trotzdem ist es mir einige (viele!) Male passiert, dass kein Kontakt zustande kam. Mit Tastern, die zur Auslösung über einen definiert zu überwindenden Druckpunkt verfügen, passiert mir das nie. Es sei denn, ich patsche daneben.


    Das ist mir in der Tat nur bei extrem abgerockten iLives passiert. Genauer bei einer versandeten und bei einer, die zu viel Hitze abbekommen hatte, so daß sich die Beschichtung verzogen hatte. Ansonsten drücke ich auf eine Taste und die entsprechende Funktion wird ausgeführt.

    Zitat


    Konfiguration/ Busse/ Stereokanäle/ etc: wenn der Basser beim Soundcheck auf die Bühne kommt und sagt „du, ich hab' heute mal so'n In Ear Dings mitgebracht, ist das ein Problem? Und geht das auch Stereo?“ - dann möchte ich nicht konfigurieren, über Showtemplates nachdenken, herunterfahren, über alternative Startfiles sinnieren, neu booten. Dann möchte ich klick-klick machen und antworten können "jepp, hör mal grad rein, ob bei dir L und R richtig herum ankommen".


    Im Standard-Template sind 2 Stereo-Aux-Wege vorhanden, die ich sonst nicht nutze. In-Ear Stereo geht also vom Start weg 2x.


    Stereo-Channels sind eine andere Baustelle, ich konfiguriere die klassichen Einspieler-Kanäle als feste Stereo-Kanäle, ansonsten nutze ich die Gang-Funktion.


    Im Normalfall muß also nichts umkonfiguriert werden.

    Zitat


    Autotouch: Kanalzug extra umständlich anwählen müssen bei 'Channelstrippulten' nervt! Wozu gibt es Fadertouch? (Vielleicht gibt’s das ja sogar – ich hab's jedenfalls nicht gefunden, und der Experte vor Ort auch nicht). Nervt mich sogar bei Soundcraft, obwohl es da wegen des völlig anderen Bildschirmbedienkonzeptes eher verzeihbar ist.
    Einbahnstraße Bildschirm: bei allen gängigen Pulten, sogar solchen ohne Touchscreen (Avid), gelange ich aus dem (Kanal)bildschirm heraus ohne Umweg in sämtliche wichtige Untermenüs. Bsp: ein Griff oder Klick auf die Eingangssektion – und ich bin im Nu bei Patching/ Labeling/ etc. Hier geht das nicht. Es gibt keine Querverbindungen; stattdessen muss ich auswendig wissen, was sich im Einzelnen hinter 10 unscheinbaren schwarzen Tasterchen unter dem Bildschirm verbergen könnte. 10 Einbahnstraßen, die ich zum Verlassen anschließend sogar erst explizit wieder ausschalten muss.


    Wie oft musst Du beim Mischen patchen oder beschriften? Ich mach das ein Mal und freue mich, daß die Bedienoberfläche stringent auf das Mischen ausgelegt ist.

    Zitat


    Mixtaste: hab ich irgendwann im Laufe des Abends dann (mal wieder... ) selbst rausgefunden. Das Teil war kanalzugmäßig allerdings derart verquer aufgesetzt (wohl das persönliche Geheimsetup des nicht anwesenden Chefhaustechs), dass mir das beim Kurzsoundcheck trotzdem nicht viel genutzt hätte.
    Effekte: jepp, (gerade) auch bei Yamaha suche ich seit Jahren vergebens nach dem ultimativen, seidigen, naturidentischen, fantastisch klingenden und gleichzeitig kaum als Effekt wahrnehmbaren Superhall. Aber ich finde dort auf Anhieb eine ganze Reihe von live vorzüglich funktionierenden Plates, Räumen, Laufzeit- und Pitcheffekten, mit deren Hilfe ich ohne viel Editiererei aus einer Anhäufung von Musiker- Einzelsignalen eine kompakt und schlüssig klingende Einheit zusammenrühren kann. Das fehlt(e) mir hier völlig – nicht mal einen Dual Pitch habe ich irgendwo entdeckt, sondern mir schließlich aus einem Chorusprogramm mit viel Geschraube etwas halbwegs ähnlich funktionierendes zurechtgebastelt.


    Einen simplen Dual Pitch vermisse ich allerdings ebenfalls. Mit dem Rest der Effekte komme ich klar.


    Ich würde mal sasgen, die iLive ist kein Festival-Local-Tisch. Da bieten sich andere Pulte und Bedienkonzepte eher an, z.B. AVID, Yamaha, auch eine Vi6 macht sich da ganz gut. Die iLive ist zu offen in der Architektur, das verwirrt am Anfang und auf einem Festival will das keiner. Kein Wunder, daß es so viele Hasser gibt.


    Ich habe keine iLive gekauft, muß sie also auch nicht aus Vermiet-Interesse anpreisen, ich stehe nur relativ häufig an diesen Tischen und habe mich darauf gut eingearbeitet.


    Insgesamt habe ich aber auch das Gefühl, daß sich Hasser und Liebhaber gegenseitig hochschaukeln. Wenn jemand sagt "Die Kiste geht gar nicht", ist der, der darauf klar kommt, ja zunächst geneigt, zu sagen "Unsinn, die Kiste ist toll". Und umgekehrt.


  • diesen beitrag möchte ich mal ausdrücklich unterschreiben, das ist doch sehr gut beobachtet.
    das sehe ich eigentlich genau so, auch wenn ich ehrlich gesagt z.b. gegenüber digico pulten wegen ein paar unschönen früheren erfahrungen ebenfalls immer noch ein paar hummeln im bauch habe. und deren bedienphilosophie finde ich immer noch kompliziert. für theaterproduktionen würde ich diese pulte dagegen eindeutig empfehlen. ich bin eben auch nur durchschnitt ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "guma"

    Das wiederum bedeutet überhaupt nicht, dass die Pulte y was für Doofe und x was für Schlaue sind sondern die "Tauglichkeit" hängt vor allem von Erstkontakt, Lernkurve, Willen und persönlichen Vorlieben ab. Ich persönlich finde daher Haue-Threads für Pulte weiter albern, habe diesen aber wegen des Unterhaltungswerts gerne abgespalten. :wink:


    Danke :)

  • Das Problem ist folgendes, als Pultbetreuer muss ich nicht nur das Pult vor Ort kennen sondern auch das was der Gast im allgemeinen benutzt. Ich muss diesen dann Wege aufzeigen wie er zum gleichen Ergebnis gelangt.


    Ich kann billbo Anmerkungen sehr gut verstehen, da ich die Sache Technisch betrachte.


    Das mit den Menüs kann ich nachvollziehen. Wer die Abkürzungen nicht kennt verzweifelt daran :wink:


    @ Wora man kann die Fader linken und wie steuert man dann die Balance ? Nicht immer will man die Quelle in der Mitte haben.
    Wenn du dir nur einen Fader ins Layer legst merkst du spätestens das der Link im AUX Layer nicht funktioniert.


    Das mit der Buskonfiguration ist aber auch bei Mitbewerben nicht einfach. Man sollte seine Templates so auslegen das hinterher nicht alles umstricken muss.


    Mit dem Autotouch habe ich aber beim Midas schlechte Erfahrungen. Dann wenn das Pult zu eng gebaut ist das man ungewollt gegen kommt. Da nervt es dann wenn das Pult dann wohin schaltet wo ich nicht hin wollte.

  • Das ganze heißt nicht Auto Touch, sondern Touch Sense.
    Manchmal nervt das, manchmal ist es ganz hilfreich. Schön wäre ein Knopf zum an- und abschalten dieser Funktion direkt auf der Oberfläche.

  • Zitat von "tonzwerg"


    Zum Thema undurchsichtige Menüs hab ich hier nur ein Fragezeichen, dann schaut Euch doch mal ne Vi6 an und programmiert mir mal ein Tap Tempo auf eine UDK. Das hab ich bis heute nicht kapiert, wie das gehen soll, GPIO irgendwas Quatsch.


    Einfach von der ersten Taste kopieren ... ;)

  • Moin,
    ich hatte grad am Wochenende mal wieder unverhofft ne iLive T112 unter den Fingern (geplant und programmiert für ein kleines 4-Band-Festival mit mir als alleinigem Mischer war ne GLD80, die dann allerdings sehr kurzfristig gegen ne iLive getauscht werden musste).


    Da war also die Aufgabenstellung, möglichst schnell vor Ort auf der iLive die von mir benötigte Konfiguration herzustellen, den Soundcheck durchzuziehen und den Abend rumzubringen. Das lief dann ungefähr so:


    Pult auspacken, aufbauen, starten. Mist, ist noch das Setup vom Vorbenutzer drin. Wie resettet man so ne iLive nochmal schnell? (Ich steh zu selten dran...) Okay, erst mal Config basteln. Was brauch ich denn heute? 6FX, 8AUX, 2Stereo-Aux auf Verdacht, 2 Stereo-Gruppen, LR-Master, Stereo-Matrix. Apply. Warten... mehr warten... Verdammt gleich ist Soundcheck... Warten...
    Ah, Pult ist fertig. Kanäle resetten. Wie geht das nochmal? Ach ja, Default-Show laden. Warten... mehr warten... Aaaaargggghhh!
    Okay, Default-Show ist geladen. Mist, jetzt passt die Config nicht mehr. Also nochmal alles einstellen. Apply. Warten... mal wieder. (Okay, mein Fehler. Dass die Default-Show ne Config enthält, hätte man wissen können.)
    Okay, 15 Minuten meiner kostbaren (und wegen der Umdisponierung eh schon um 1h gekürzten) Zeit weg.


    Kanäle neu beschriften, Szenen vorbereiten. Recall-Scope festlegen. Hmm, sieht irgendwie anders aus als im GLD-Editor. Wie geht das nochmal? Aaaaah, okay, der Groschen fällt langsam.


    So, Soundcheck-Start. Mist, Monitor-Kanäle sind postfade. Schnell ändern. Erste Band fertig. Passt. Kurzumbau 2. Band. Szene speichern, nächste Band verarzten. Soundchecks laufen gut und flüssig. (Das einzige was nervt sind die Drummer, die ewig am gemeinsamen Drum rumbasteln... ;) )


    Also abgesehen davon, dass mich die ewige Warterei bei Konfigurationsänderungen nervt, kann man mit dem Pult schön flüssig arbeiten. Kleine Nickligkeiten:
    - Stereo-Kanäle definieren bedeutet Config-Änderung. Ob Ganging eine Alternative ist, weiß ich ehrlich nicht. Was ist mit Dynamics? Hab ich dann 2 Mono-Compressoren oder einen Stereo-Compressor?
    - Ja, die Latenz auf Faderbewegungen ist definitiv spürbar (nicht nur beim EQ). Manche merken das offenbar nicht, ich schon. Stört mich aber nicht sonderlich.
    - Grundsätzlich find ich die Busstrategie bei Yamaha schöner. Alles (außer Matrix) ist ein Bus, ich kann den hinrouten wo ich will, und wenn ich Stereo brauch, paire ich einfach zwei davon. Ob der Bus dann Gruppe, Monitor-Aux, FX oder sonstwas ist (wie gesagt außer Matrix) ist mir egal, und ich muss dafür nicht ewig warten. Beim iLive muss ich mir das vorher überlegen, und wenn ichs nicht weiß, ob heute Stereo- oder Mono-InEars kommen, die Busse evtl. doppelt vorhalten. Da ist meine schöne Flexibilität schon wieder dahin. (Den Fehler, einfach Stereo-Busse zu nehmen, hab ich einmal gemacht... war fummelig).


    Richtig genial find ich dagegen das Konzept mit den Mix-Tasten, die man auch auf den Inputs drücken kann. Okay, man muss das im Hinterkopf haben. und den Trick einfach mal irgendwo Mix zu drücken und wieder zu lösen, um wieder auf dem Master-Mix zu landen, hab ich mittlerweile intus. (Dem Vernehmen nach machen die Vi-Profis doch das gleiche mit den Gang-Tasten, oder? ;) )


    Ab T-112 sind alle wichtigen Parameter im Channel-Strip direkt im Zugriff, der kleine Encoder am Touch-Screen macht mir dennoch manchmal Sorgen. Was, wenn der mal wirklich defekt ist? An manches kommt man dann einfach nicht mehr ran.
    In der Menüstruktur such ich (mangels ausreichender Nutzungshäufigkeit) auch manchmal ein wenig rum, allerdings normalerweise nur in der Einrichtungsphase. Und soooo viel zu durchsuchen gibts ja jetzt auch nicht.
    Autotouch - was ja angemahnt wurde - mag ich persönlich nicht und deaktiviere es überall, wos mir über den Weg läuft. Ich kann aber verstehen, dass man das gerne als Option hätte. Wobei das meines Wissens bei den meisten anderen Pulten auch kein Auto-*TOUCH* ist, da die wenigsten berührungsempfindliche Fader haben. (LS9, M7CL, PM5D mal definitiv nicht, bei den neueren CL weiß ichs grad nicht. Soundcraft Vi hats auch nicht. DM2000 kanns, ist aber auch eher ein Studio-Pult.) Bei den meisten isses eher Auto-Select-on-Fader-Move. Könnte man der iLive per Software-Update sicher noch beibringen, aber ob AH das noch bringt?


    Mein Fazit nach diesem Wochenende:
    - Einen ungeplanten Pultwechsel 2h vor Soundcheck braucht kein Mensch.
    - Eine iLive aus dem Stand für nen Gig einzurichten geht (zumindest mir) nicht so schnell von der Hand, wie ichs bei Yammi hinbekomme.
    - iLive hat Latenz. So what. Deal with it! Wenn ich beim Mischen schnell was bedienen muss, ist es meistens der Fader vom Gitarrero, dessen Soloanfang ich grad verpennt habe. Da kommts auf ne Viertelsekunde mehr auch nicht mehr an... ;)
    - Ist das Pult mal konfiguriert, arbeitet es sich sehr flüssig darauf. Ich steh auf Custom-Layer und kann gar nicht genug davon bekommen. Die krieg ich in dieser Anzahl weder bei Yamaha noch bei Soundcraft.


    Alles in allem also ein letzten Endes schöner Abend, nur den Pultwechsel hätte ich auf Yamaha wohl entspannter durchgezogen.

  • Aus welchen Grund wurde das Pult getauscht ? Das mit dem Reset sollte genau wie beim GLD funktionieren. Reset+Sel vom Channel,Bus oder EQ,Dynamics etc.
    Mix nochmal drücken und das Pult kehrt wieder ins Main Layer zurück. Zumindest beim GLD.


    Vielleicht sollte man solche Dinge mal in einen Paper zusammenfassen. Manche Tricks sind über Manuals verstreut oder teilweise gar nicht erwähnt.


    Schlechte Templates scheinen wohl oft für Frust zu sorgen. Hier wurde schon mal besprochen wie man ein Pult Sinnvoll organisiert.

  • Zitat

    billbo:
    ich finde es sehr schade, dass du einerseits verurteilst, wenn leute wie ich die iLive verteidigen - aber andererseits darüber herziehst, z.b. mit aussagen wie "arbeitsbehinderungspult".

    Wora, ich versuche stets zu unterscheiden zwischen 'empfinde ich als' und 'ist so'. Gelingt im Eifer des Gefechtes nicht immer, aber ich gebe mir Mühe.


    'Touch sense' (danke HenrySalayne): Bei einer 'Single Channel'- Oberfläche halte ich das für total wichtig. Ich weiß, verstehe und akzeptiere aber dass es Menschen gibt, die das nicht mögen. Wie würden die reagieren, wenn ich denen vorschreiben wollte "ihr müsst das aber benutzen, weil ich das so will und daher nicht abschaltbar mache" ? Genau das macht dieser Hersteller aber mit mir: er baut es erst gar nicht ein.
    (Bei Yammi muss man 1mm Fader bewegen, bei Avid z.B. nur Knopf berühren. Egal – vor meinen Augen sind damit automatisch alle Parameter genau des Kanals ersichtlich, an dem ich gerade arbeiten will. Wenn man das so gewohnt ist – sogar wenn man's selbst bei Bedarf hin und wieder auch mal deaktiviert – ist der erzwungene Zusatzschritt 'Channel select' schlicht nervig und führt immer wieder zu vermeidbaren Fehlern.)


    robert müller: genau so bekomme ich das (vermutlich jeder hier) mit so ziemlich jedem Pult hin, welches ich schon ein paar mal bedient habe und zumindest einigermaßen kenne. '2 Stunden Zeit' und 'alleiniger Mischer' sind allerdings auch geradezu Idealvoraussetzungen – was geht, das geht – was nicht, das nicht. So what, es muss ja lediglich irgendwie funktionieren...


    Das leidige Betreuerthema: vielleicht hab' ich ja einfach nur persönliches Pech? Bei praktisch all meinen (wie gesagt wenigen) Berührungen mit dem Teil war der örtliche Pultplatzexperte, wenn überhaupt vorhanden, gleichzeitig auch alleiniger Bühnenverkabler, Zuständiger für Tore, Türen, Garderobenheizung und Hallenbeleuchtung, und Experte für Saalbestuhlung und Kaffee kochen. Also a) so gut wie nie greifbar und b) wenn zufällig doch mal, dann mit einem freundlichen Achselzucken auf nähere Fragen zu Pultbedienstrukturen.
    Steht dagegen da irgendwas von Midas (ist u. a. wegen der Dauerscrollerei mit z. T. genau den gleichen Tastern, die ich hier bemängele, auch nicht gerade mein Favorit), Soundcraft, Avid, Yamaha, Digico – dann ist erfahrungsgemäß eigentlich a) immer jemand am Start, der sich b) auch tatsächlich damit auskennt.


    Zitat

    Ich persönlich finde daher Haue-Threads für Pulte weiter albern, habe diesen aber wegen des Unterhaltungswerts gerne abgespalten. :wink:

    Mit der Namensgebung war der Threadverlauf selbstverständlich völlig unvorhersehbar. Wer kann denn so etwas auch ahnen? :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    p. s.:

    Zitat

    Hier wurde schon mal besprochen wie man ein Pult Sinnvoll organisiert.

    Dumm ist nur, dass es darüber so viele Meinungen wie Tonler gibt. Ein 'Factory Default' von dem aus problemlos ALLES möglich ist ist dagegen Gesetz, fehlerfrei und unbestechlich. :wink:

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

    Einmal editiert, zuletzt von billbo ()

  • Zitat von "billbo"


    'Touch sense' (danke HenrySalayne): Bei einer 'Single Channel'- Oberfläche halte ich das für total wichtig. Ich weiß, verstehe und akzeptiere aber dass es Menschen gibt, die das nicht mögen. Wie würden die reagieren, wenn ich denen vorschreiben wollte "ihr müsst das aber benutzen, weil ich das so will und daher nicht abschaltbar mache" ? Genau das macht dieser Hersteller aber mit mir: er baut es erst gar nicht ein.
    (Bei Yammi muss man 1mm Fader bewegen, bei Avid z.B. nur Knopf berühren. Egal – vor meinen Augen sind damit automatisch alle Parameter genau des Kanals ersichtlich, an dem ich gerade arbeiten will. Wenn man das so gewohnt ist – sogar wenn man's selbst bei Bedarf hin und wieder auch mal deaktiviert – ist der erzwungene Zusatzschritt 'Channel select' schlicht nervig und führt immer wieder zu vermeidbaren Fehlern.)


    Ich persönlich könnte mit diesem Feature nix anfangen.
    Ich arbeite mit Bands, die in jedem Lied Leadvoc und Lead-Instrument wechseln. Das bedeutet für mich, ich schraube bei den Vocals noch am Kompressor, während ich noch die Tom's hochziehe und das neue Lead-Instrument nachziehe.


    Da sind dann also 4-6 Finger auf dem Pult - mit 'Touch sense' würde ich wahnsinnig werden.
    Kenne die Funktion aber aus dem Studiobereich, und finde sie definitiv klasse :D - Leider nicht für meine Bands

  • Zitat von "billbo"


    'Touch sense' (danke HenrySalayne): Bei einer 'Single Channel'- Oberfläche halte ich das für total wichtig. Ich weiß, verstehe und akzeptiere aber dass es Menschen gibt, die das nicht mögen. Wie würden die reagieren, wenn ich denen vorschreiben wollte "ihr müsst das aber benutzen, weil ich das so will und daher nicht abschaltbar mache" ? Genau das macht dieser Hersteller aber mit mir: er baut es erst gar nicht ein.


    Wenn ich mich recht entsinne gibt es diese Option bei der iLive. Wüsste zwar nicht warum ich das jemals brauchen sollte, aber ich meine das in den Menüs gelesen zu haben

  • Hallo,


    das Pult wurde getauscht, weil die GLD-Stagebox leider unverhofft Füße bekommen hatte und ich dann noch die Option auf DM2000 mit Analogcore oder halt iLive hatte. Dann lieber das Pult mit dem dünnen Core...


    2h Zeit waren es leider nicht, die ich hatte. Das war der Plan, aber durch die Umdisponierung blieb mit mal grad noch ne knappe Stunde für Ankunft, Ausladen, Pultaufbau, Mikrofonierer in Patchplan einweisen, Core und Strom legen und Pult programmieren... Aber die Nummer ist soweiso eher familiär (auch von Publikum und Veranstalter her), da geht man mit Planänderungen und Verspätungen eher souverän um. Hauptsache abends stimmt der Sound, die Leute haben Spass, das Lagerfeuer brennt und das Freibier hat die richtige Temperatur.


    Und ja, vieles, was mir am Wochenende Stress bereitet hat, könnte man locker umschiffen, wenn man das Pult besser kennt. Ich bin - was digital angeht - mit dem ollen DDX3216 sozialisiert worden und hab die Yamaha-Philisophie aufgesogen. Von daher hab ich da vielleicht nen nicht ganz objektiven Blick, aber ich finde, gerade Yamaha baut Pulte, die schnell booten und sich schnell und intuitiv konfigurieren lassen (okay, letztens beim Erstkontakt mit der QL1 hab ich auch erst mal blöd geschaut, weil mir doch ein paar Knöpfe fehlten, die mittlerweile als Schaltflächen auf dem Touchscreen weiterleben). Beim unverhofften Start mit ner Digico hätte ich wahrscheinlich auch erst mal ein bisschen gebraucht.


    Letzten Endes halte ichs da eher wie billbo - mischen kann ich normalerweise irgendwie auf allem, was Fader hat. Es kann halt am Anfang ein wenig dauern, bis man drin ist, aber ich hatte es bisher noch nie, dass Pultbedienprobleme eine von mir gemischte Show nennenswert beeinträchtigt haben. Wenn die Show scheiße klang, dann entweder weil die Band nicht gut war oder ich nen schlechten Tag hatte. Oder die Akustik ließ nicht mehr zu. Und generell macht man solche Kamikaze-Aktionen sowieso nur auf den Ich-seh-die-Band-heute-zum-ersten-Mal-und-misch-sie-nur-weil-sonst-keiner-da-ist-Baustellen. Musical oder Gala würd ich so nicht machen wollen. Da kanns auch gerne ein mir weniger bekanntes Pult sein, aber eben das, für das die Show vorbereitet wurde.

  • Ich habe mich hier mal durch die Beiträge gelesen und stelle fest:


    Der Titel des Themas könnte auch XXX Verweigerer und XXX Liebhaber heißen.
    Eigendeich ein unnützes Thema, aber dennoch interessant.


    Je "anpassbarer" ein Pult ist, umso wichtiger sind die Kenntnisse oder ein echter Pultbetreuer, der das zu betreuende Pult zu 120% beherrscht UND die Arbeitsweisen von anderen Pulten kennt.
    Sonst ist Frust vorprogrammiert. Wenn die Kenntnisse aber da sind oder der Betreuer es echt drauf hat, sind frei konfigurierbare Pulte eher ein Segen.


    Ich nenne hier mal ein Beispiel: Es soll Consolen geben, die so frei einzurichten sind, das sogar Inputs, die nicht auf dem Pult anliegen, ihren Weg zur Summe finden. Kann toll sein. Muss aber nicht.
    Und auch soll es Bediener geben, die sich selber ein Feedback im Pult "bauen".


    Zumindest die "Reset all" Funktion sollte man von jedem Pult kennen, um von Null anfangen zu können. Ich kenne diese nicht!


    Wie wäre es mit einer Sammlung?

  • Ich stelle fest, dass die, die hier über die iLive schimpfen
    a) keine Ahnung von dem Pult haben
    b) sich damit auch nicht beschäftigen wollen
    c) es immer von unfähigen Kollegen erklärt bekommen.
    d) bei der Erklärung, so schlecht sie auch sein mag, aber nicht zuhören.


    Danke. es reicht.
    Blinde sollten nicht über Blumen diskutieren.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Gerne. Ich fang mal an.
    Yamaha (zumindest alle, die ich kenne): Szene 000 ist eindeutig, unverwechselbar und beinhaltet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder Bugs noch selbstverschuldete Eigentore. Ein Zustand, der noch nie so wertvoll war wie heute. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    tonzwerg: genau das meinte ich mit 'Jünger'. 'Blumenkinder' ist aber auch okay :roll:

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • iLive: Template Show FOH LR.
    Alles drin was man braucht, alle Kanäle gepatcht. Auf allen iLives vorhanden, nicht löschbar.
    EDIT: Alleine die Frage bestätigt meine Behauptungen a-d.

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    -- Douglas Adams

  • Zitat von "marcoboy"

    ...
    @ Wora man kann die Fader linken und wie steuert man dann die Balance ? Nicht immer will man die Quelle in der Mitte haben.
    Wenn du dir nur einen Fader ins Layer legst merkst du spätestens das der Link im AUX Layer nicht funktioniert...


    hier die antwort auf deine fragen:
    die balance stelle ich selbstverständlich direkt am jeweiligen kanal ein (es sei denn, sie wurde im ganging setup gelinkt).
    dazu genügt es im angeschlossenen laptop (ja, das läuft bei mir grundsätzlich immer nebenher mit, für die iLive, zur überwachung der antennen- und batterielevel der empfänger, für die pausenmusik und für die setliste) den regler am entsprechenden kanal mit der maus in die gewünschte positoon zu drehen.
    es gibt auch noch andere vorgehensweisen, die ich gerne mache:
    man legt sich die verlinkten stereokanäle auf eine unbenutzte bank (oder irgendwo hin, wo eben platz ist). dann hat man bei bedarf sehr schnell zugriff auf die gains und sieht auch die pegel. und dort kann man dann auch bequem die balance verstellen.
    für den normalen "schiebebetrieb" genügt aber in aller regel ein einzelner fader.


    und was ist das problem mit dem AUX?
    im Ganging-setup kann man für jedes Ganging folgende links einstellen:
    - HPF
    - Gate
    - PEQ
    - Compressor
    - Deesser
    - Delay
    - Fader
    - Mute
    - Pans
    - Routing
    wenn der link in deinem aux-layer nicht funktioniert, dann musst du nur den "Routing" knopf drücken und mit "Apply" bestätigen.
    thats it.


    zwei kleine anwender-tipps meinerseits:
    - ich linke meistens alle funktionen ausser "Pans"
    - gelinkte (bzw. gegangte) kanälen gebe ich immer die farbe gelb. dann erkenne ich sofort und ohne im ganging menü nachzuschauen, das hier etwas gelinkt ist.
    das ist sehr hilfreich für die übersicht, vor allem wenn man ein File erst nach monaten wieder benutzt. :wink:



    Zitat von "HenrySalayne"

    Das ganze heißt nicht Auto Touch, sondern Touch Sense.
    Manchmal nervt das, manchmal ist es ganz hilfreich. Schön wäre ein Knopf zum an- und abschalten dieser Funktion direkt auf der Oberfläche.


    ach sooo, darum ging es billbo. TouchSense kenn ich ja doch, und zwar von Yamaha ;)
    diese funktion habe ich in den Yamahas anfangs natürlich ausprobiert, sie dann aber immer abgeschaltet gelassen, weil mich die automatische auswahl bei berührung eines faders mehr irritierte als das sie für mich hilfreich war.
    wenn ich einen Kanal selektiere, dann mache ich das gerne wissentlich und absichtlich. aber das ist wohl geschmackssache.
    diese funktion gibt es in der iLive tatsächlich nicht. und auch diese funktion vermisse ich persönlich nicht wirklich. :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das finde ich etwas engstirnig, tonzwerg.
    Natürlich muss man sich nicht unbedingt über das Pult beschweren; aber die Probleme anzusprechen, vor die man gestellt wurde, ist eine gute Idee. Nicht nur, dass einem sofort von den Anwendern der iLive geholfen wird; nein, auch andere Leser profitieren von diesen Erfahrungen.


    Und im Grunde genommen kochen alle Hersteller nur mit Wasser und bedienen sich bei den gleichen Elementen. Eine PM5D hat manche Gemeinsamkeit mehr mit einer iLive oder einem X32, als der QL-Serie. Da wundert es mich dann doch stark, warum auf den neuen Konsolen von Yamaha alles einfach sein soll, aber die iLive ein Buch mit sieben Siegeln ist. Wahrscheinlich scheitert es aber an den kleinen Dingen.

  • Ich glaube, wora, es ging um die Pan follows Master Geschichte für die Auxe. Das geht tatsächlich nicht.
    AAABER: Wenn man sagen wir mal InEar-Mixe macht (und nur da ist das wichtig), dann macht man mal einen Mix fertig und dann ...Achtung...Copy Mix -> Paste Mix. Mach das mal auf einer Yamaha.
    Und wenn dann tatsächlich ein Musiker das Ride nun doch lieber links statt rechts hätte, bitteschön. Immer noch besser als dass 9 andere Musiker auf einmal den Kopf rumdrehen, weil man sich im Master kurz verschraubt hat.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams