Bass-Chaos bei Live-Events

  • Zitat

    den grössten teil an der soundqualität hat definitiv der schallerzeuger, sprich der musiker.
    wenn der nicht gut spielt und/oder zu laut ist, kann auch der beste mann am mischpult und die beste technik nichts am schlechten ergebnis ändern.


    Sehe ich genauso... Oder sind wir als Techniker Musikerzieher?
    Andere Branche...

  • Bass-Chaos: So krass würde ich es nicht sehen. Bei meiner diesjährigen Festivalrundreise in und um Deutschland (mittelgroß bis groß, Zelte und Freifläche) hat mich eher positiv überrascht, dass die örtlichen Systemer immer (!) einen guten Job gemacht haben und die unterschiedlichsten Lautsprecherhersteller sehr gut abgestimmt hatten.
    NUR: Die Subs waren mir auch immer zu laut für Rockmusik. Pauschal 6 bis 10 dB runter im Lake (oder bei mir auf dem Aux) und plötzlich wirkt das aufgeräumter und die Bassgitarre hat eine Chance.
    Einen guten Tip bekam ich von Howard Page (Clair Brothers), den ich im Rahmen eines Sting-Supports kennengelernt habe. Er behandelt nur das Array als seine PA und fährt die Subs nur als Extensions dazu. Klingt logisch, gerade bei dem Tiefgang von K1/K2/J/..., wird aber schon lange nicht mehr gemacht, oder?

  • Zitat von "mellotron"


    Einen guten Tip bekam ich von Howard Page (Clair Brothers), den ich im Rahmen eines Sting-Supports kennengelernt habe. Er behandelt nur das Array als seine PA und fährt die Subs nur als Extensions dazu. Klingt logisch, gerade bei dem Tiefgang von K1/K2/J/..., wird aber schon lange nicht mehr gemacht, oder?


    doch, ich mache das auch sehr gerne, und kenne auch viele Kollegen die das so handhaben. Soundcheck nur mit dem Mainhang, und erst zum Schluß die Subs dazu. Geht allerdings erst ab einer gewissen Größe/Potenz des Hauptsytstems. Oft ist es ja eher umgekehrt, das man versucht, ein wenig "Schub" wenigestens mit den Subs zu erzeugen, wenn das Mini Array, das jemand für den Rock´n Roll Job aus Versehene hingehängt hat, selbst nun mal keinen hat .. :D


    Wo ich dir auch recht gebe ist die Lautstärke, auf Festivals etc. sind die Subs fast immer auf +6dB o.Ä. ist auch in meinen Augen eher kontraproduktiv.


    Wobei sich, wie ja auch schon angemerkt, die Hörgewohnheiten stark geändert haben. Da komme ich als Mischer auch nicht daran vorbei, mich anzupassen.

  • Hallo,


    Subs Extra geht auch nur wenn es eine "Fullrange" PA gibt und extra Subs. Bei vielen klein PA´s gibt es nicht Bassboxen und Subwoofer. Auch ich mach 95% meiner Jobs mit "normaler" 3 Wege bzw. 4 Wege PA ohne extra Subs.
    lg.

  • Auf dem Sziget vor einigen Jahren waren vor der Bühne haufenweise 700-HP gestapelt.
    Bei irgendeiner Drum'n'Bass / Elektro Truppe war der Sound für die erste Hälfte des Konzerts modern aber ausgewogen.
    Dann wurde schlagartig alles mit Subbass zugerumpelt. Als hätte jemand im Compass noch einen gemuteten Ausgang entdeckt. Nachdem es nach einigen Minuten nicht wieder besser wurde hab' ich mich vom Acker gemacht.


    Scheint also doch häufig am Geschmack des Mischers zu liegen.
    Man muss den Gästen ja auch zeigen, was eine stattliche PA im Gegenzug zu irgendwelchen Sonos Kästchen leisten kann. Sonst könnten sich die Gäste auch eine Spotify Playlist im heimischen Wohnzimmer zu Gemüte führen.

    Pragmatisch. Praktisch. Gut.

  • Zitat von "wora"

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von linearray ()

  • so gesehen hast du natürlich recht. wir können in der regel ja nicht bestimmen, wer da musiziert. das ging aus deinem ursprünglichen text leider nicht hervor, deshalb habe ich ebenfalls recht :P

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "theHELL"

    ...Scheint also doch häufig am Geschmack des Mischers zu liegen...


    wie gesagt, in meinem falle war ich mit immer gleicher band auf verschiedensten anlagen unterwegs. und manchmal hatte man eine gute basswiedergabe, meist war sie irgendwie mittelmässig, in seltenen fällen sogar richtig grottenschlecht.
    in diesem fall lag es also weder an der band, noch am mischer ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich habe noch nie auf einem system mit geschlossenen basssystemen gemischt. das kann ich also ebenfalls nicht beurteilen.
    aber ich habe schon öfter auf bassreflexsytemen gemischt, wo mir einfach kein wunsch offen blieb. soo schlimm kann es also nicht sein. 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von linearray ()

  • @linearray: Gibt es denn Hersteller, die derzeit geschlossene Basssysteme anbieten?
    GA! Ralf

    Ich fordere eine Kennzeichnungspflicht für Ironie im Internet!

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  • Zitat von "linearray"


    Wie kann Dir etwas fehlen was Du nicht besser kennst. Ist mir schon klar, das geht quasi der ganzen Branche so.


    ja sicher, ein test wäre da durchaus mal interessant.
    was ich aber auch andeuten wollte: es gibt durchaus bassreflexsysteme die bei entsprechend sauberer konfiguration und einstellung der anlage ein sehr sauberes klangbild liefern können, bei dem sich klanglich überhaupt keine probleme beim heraushören einzelner töne der bassgitarre ergeben. und über solche systeme ist dann auch das mischen von bass und bassdrum überhaupt kein problem.



    einen Bagend bass habe ich übrigens vor etwa 15jahren mal verglichen. ich konnte damals beim besten willen keinen nennenswerten unterschied zu einer guten bassreflexbox erkennen. :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "guma"

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von linearray ()

  • Das Problem liegt wohl beim Umgang mit BR-Kisten.
    Soll heißen; man biegt bei den Controller-Setups solange herum, bis der Pseudo-Bumms stimmt. Aber nun nichtmehr klingt, weil er der natürlich Abstimmung (Volumen, Portlänge, Portquerschnitt) entgegenarbeitet.
    Gibt aber bestimmt auch genügend Fehlkonstrukte mit zu wenig Volumen und / oder zu kleinen Ports vs. zuviel Hub (Vorgabe: Hauptsache klein, 60er Würfelmaß), Eigenresonanzen Holz usw.
    Und wenns dann noch nicht "reicht", sind dann noch diverse EQ's im Digital-Pult...


    Bei State-of-Art Systemen, wo Setups fix sind und der Systemtech qualifiziert, klingts in der Regel auch.
    Gegen die "Hörgewohnheiten" und Eingriffe des Mischers kann das Bassystem & der Systemer natürlich außer gut zureden natürlich auchnix ausrichten...


    Bei [alten] Hornsystemen mit kleinen, geschlossenen Rückkammern hatte das alles wenig Zweck, da diese auf extreme Eingriffe und auch übertriebenes Amping in alle Richtungen eher beleidigt reagieren. :wink:

    Never stop a running System