• Hallo Miteinander,


    Wir steigen mit unseren Stageboxen gerade auf ein neues Ausgabekartensystem um (Laser-Netzwerkausgabekarten).
    Bei der Planung kam mir eine Idee, deren Machbarkeit ich hier einmal abchecken wollte. Eventuell wurde ja so etwas schon einmal im Tonbereich bzw. im Netzwerkbereich allgemein gemacht.


    Die Idee ist die folgende:
    In der Stagebox soll ein Netzwerkswitch verbaut werden, auf dem noch einige Ports frei sind.
    Der "Eingang" wird auf der Rückseite über ein Ethercon realisiert. Nun kam mir bei der Planung, dass es eine schöne Sache wäre, neben dem "Main" noch ein "Spare" Datenkabel anstecken zu können.
    Aber klar, der Steuerungscomputer hat ja nur eine Netzwerkbuchse. Wieso jetzt nicht einen kleinen Switch ans FOH, kurzes Kabel bis zu dem und ab da nicht mit einem, sondern mit 2 langen Kabeln bis zur Stagebox...
    Der Gedanke dahinter ist beim "Wegfall" einer Leitung ohne Unterbrechung weiterspielen zu können, weil (zumindest in der Idee) sofort das 2. Kabel übernimmt.


    Nun die ganz einfache Frage: Geht das und wenn ja braucht man da spezielle Switches oder tun das die standart Netgear oder D-Link dinger ohne in Rauch aufzugehen :)


    Bin gespannt auf die Antworten...
    Ron

  • Mit den passenden Switchen, die Bündelung unterstützen ist das gar kein Problem.


    Eine grobe Erläuterung findest du in der Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Switch_(Netzwerktechnik) im Abschnitt "Mehrere Switches in einem Netzwerk". Elektrisch geht da nichts kaputt wenn man Switche verbindet, die das nicht unterstützen - es kann lediglich dazu führen, dass die Pakete so lange im Kreis geroutet werden bis das Netzwerk zusammenbricht.

  • Hallo Ron,


    du benötigst einen managebaren Switch der Link Aggregation unterstützt. Auch LACP, 802.1aq und 802.1AX, Port Trunking (nicht verwechseln mit VLAN Trunk!), Bonding, Bridging,... sind verbreitete Begriffe für diese Technologie. Je nach Hersteller oder Gerätetyp (Switch, Server,...) werden diese synonym verwendet. Lesetipp: https://www.thomas-krenn.com/d…ation_und_LACP_Grundlagen
    Für grössere Netzwerke würde man dann (auch) auf Spanning Trees umsteigen.


    Mit einem normalen Switch funktioniert das nicht, da du dir eine Schleife baust - gleiches Prinzip wie das Feedback in der Tontechnik. Davor schützt Loop Prevention und ähnlich genannte Funktionen. Wie schnell diese Loop Prevention bei Ausfall eines Kabels aber reagiert und auf den anderen Port umschaltet, kann ich dir leider nicht aus persönlicher Erfahrung sagen. Müsste man mal austesten.


    Jedoch besitzen selbst die einfachsten managebaren Switche, zB TP Link SG105E, bereits Link Aggregation (was im Gegensatz zur Loop Prevention nicht einfach die zusätzlichen Ports abschaltet, sondern alle zu einem bündelt und damit die Datenrate erhöht).

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • Hallo


    Oben gesagtes trifft soweit zu.
    Folgendes möchte ich aber noch ergänzen:
    Link Aggregation bündelt 2 (oder mehrer Ports) und macht daraus die doppelte Bandbreite. (also 2 x 1 Gbit Port im LAG Modus = 2 Gbit durchsatz).
    Yamaha hat dies in Umlauf gebracht dass dies eine Redundanz ist, ist es aber eigentlich nicht.


    Nachteil1: Im schlimmsten Fall braucht dein Signal mehr als 1 Gbit --> Solange beide Streams Up sind merkst du davon gar nichts, wenn einer Ausfällt läuft nix mehr (eher bei Dante ein Problem, ich denke du hast nicht so hohe datendurchsätze)
    Nachteil2: Du musst auf der anderen Seite auch einen entsprechend konfigurierten Switch haben. Risiko dass es der Nutzer verkackt und das Netzwerk verschiesst ist wahrscheinlich 100 mal höher als dass wirklich mal 1 Netzwerkkabel kaput geht.


    Darum:
    Möglichkeit1: Spanning Tree: Dein Switch im Laser erkennt, dass ein Loop (Kreis) Im netzwerk ist und deaktiviert einen der beiden Ports. Sobald Leitung 1 abkackt wird Port 2 aktiviert. Auf der anderen Seite kann ein völlig nromaler Switch sein. NAchteil: Umschalten dauert paar Sekunden.


    Möglichkeit2 (die schönste): Du verwendest 2 Netzwerkports, 2 verschiedene Ip Adressen und mergst die Signale in der Software vom Laser zusammen. Ich nehme jetzt mal an es ist eine 1 Weg kommunikation vom PC zum Laser oder irre ich mich? Wenn Nein wirds nochmals komplizierter ;)



    Gruss Oli