• Guten Tag


    Was ist der Grund das ich bei CSA den untersten Subwoofer umkehrere.
    Da Bässe kugelförmig abstrahlen sollte es doch kein Unterschied machen, oder doch und wenn ja weiss jemand warum?

  • Zitat von "selah"

    Da Bässe kugelförmig die gleiche energie abstrahlen.


    Das zeigt dass du das TI330 -von oTon verlinkt- nicht gelesen hast.

    Zitat

    Die Dämpfung nach hinten ist bei einzelnen
    Gehäusen recht gering. Für ein typisches 18“ System
    beträgt sie etwa 3 dB bei 70 Hz.


    2 annähernde omnidirektionale Schallquellen werden so und in Laufzeit, Phase, Pegel (=eigenes Preset des jeweiligen Herstellers) und Position (=umkehren, man kann ihn auch hinter das Bassstack stellen und nicht umdrehen, dann wärs ein Schritt in Richtung EndFired) angepasst, dass die Schallwellen nach hinten minimiert und nach vorne -im besten Fall- verstärkt werden.


    Lad dir doch Rayend (http://gpa.hms2k.cl/download.html) herunter und probiers aus. Und dann geh ins Lager und teste dein Setup.

  • Zitat von "selah"

    Da Bässe kugelförmig die gleiche energie abstrahlen.


    Das ist so falsch, sofern die Bässe mehr als lambda/2 auseinanderstehen.


    Ein Bass allein in weiter Flur oder eben Bässe entsprechend weit auseinander sind kugelstrahler, ja aber...
    Bei mehreren Bässen erhält man immer irgendwie eine Richtwirkung. Deswegen funktionieren Bassarrays auch: Monoarray, Endfire, Zahnlücke, curved Array etc. CSA ist nur eine ganz spezielles Array.


    Du solltest wirklich mal Grundlagen lesen und dich mit der Akustik ein wenig auseinander setzen.


    Lad dir einfach mal Simulationssoftware runter und spiel damit ein wenig. Danley hat eine gute und freie Software. Ebenso d&b oder Meyersound und die im letzten Post verlinkte Software.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Kleiner Denkanstoß zur Abstrahlung:


    Die Grenzen der Abstrahlung werden durch den -6dB-Punkt definiert.
    Somit kann ein 360°-Sub nach hinten durchaus bis zu 6 dB verlieren. Und das ist beim CSA auch erwünscht.
    Man kann übrigens auch vorwärts, rückwärts, vorwärts stellen, das funktioniert auch. Mit ein bißchen Theorie ergibt sich das.


    EDIT:


    hinten: -6dB + -6dB = 0 dB, wird durch 0 dB rückwärtigen Sub möglichst komplett ausgelöscht


    vorne: 0 dB + 0 dB = 6 dB, die -6 dB vom rückwärtigen System können nicht so viel anrichten


    Man bekommt also 2 Subs zum Preis von 3 in Nutzrichtung und dafür eine recht kontrollierte Auslöschung nach hinten.


    Das Ganze gilt natürlich nur innerhalb eines eng begrenzten Frequenzbereiches.


    Den unteren Sub kann man übrigens nur sinnvoll drehen, wenn die Fläche, auf der der Stack steht, schallhart ist.

  • Hallo,
    ich habe das CSA auch mal testweise im garten aufgestellt. Das ganze hat wunderbar funktioniert. Das Delay habe ich nach Gehör eingestellt und kam dann zunächst ohne Berechnung auf einen Wert im Bereich Lamda/4 der Tuningfrequenz meiner Subs.
    Nun ein paar Fragen zum Delay das invertierten Subs: Ich müsste doch theoretisch den Abstand der Membran des umgedrehten Lautprechers zu den anderen beiden Membranen zu Lambda/4 hinzurechnen, in meinem fall also etwa 50cm. Zudem gilt das Delay nur für eine Frequenz und deren vielfachen, bei 50Hz also auch für 100Hz und 150. Die Ampituden der benachbarten Frequenzen werden dann nur teilweise ausgelöscht, oder habe ich das falsch verstanden?
    Wieviel Schallenergie wird durch den invertierten Bass im Idealfall trotzdem nach vorne abgestrahlt und zum Gesamtpegel addiert ? Ich hatte schon den Eindruck, dass durch Zuschaltung des Invertierten subs eine leichte Pegelerhöhung nach vorne festzustellen war. Jobsti schreibt in seinem pdf zu den Arrays was von immerhin 1,5dB. Ist das richtig?


    gruss,
    arnt

  • Zitat von "gezz-abba"

    Hallo,
    ich habe das CSA auch mal testweise im garten aufgestellt. Das ganze hat wunderbar funktioniert. Das Delay habe ich nach Gehör eingestellt und kam dann zunächst ohne Berechnung auf einen Wert im Bereich Lamda/4 der Tuningfrequenz meiner Subs.
    Nun ein paar Fragen zum Delay das invertierten Subs: Ich müsste doch theoretisch den Abstand der Membran des umgedrehten Lautprechers zu den anderen beiden Membranen zu Lambda/4 hinzurechnen, in meinem fall also etwa 50cm. Zudem gilt das Delay nur für eine Frequenz und deren vielfachen, bei 50Hz also auch für 100Hz und 150. Die Ampituden der benachbarten Frequenzen werden dann nur teilweise ausgelöscht, oder habe ich das falsch verstanden?
    Wieviel Schallenergie wird durch den invertierten Bass im Idealfall trotzdem nach vorne abgestrahlt und zum Gesamtpegel addiert ? Ich hatte schon den Eindruck, dass durch Zuschaltung des Invertierten subs eine leichte Pegelerhöhung nach vorne festzustellen war. Jobsti schreibt in seinem pdf zu den Arrays was von immerhin 1,5dB. Ist das richtig?


    gruss,
    arnt


    Nach hinten wollen wir auslöschen, d.H. wir benötigen insgesamt eine Verzögerung um Lambda/2 der gewünschten Frequenz. Also beispielsweise die Centerfrequenz des Subs.
    Das Vorgehen ist bei Messung ganz einfach. Mikro dahinter, Vorwärts-Subs an, Kurve speichern.
    Rückwärts-Sub an. Pauschal schon mal Polarität drehen. Dazu so viel Delay, bis am Mikro das Signal mit genau 180° Phasenverschiebung ankommt.
    Fertig. Das Delay ist dabei aber abhängig von der Laufzeit der vorwärtsgerichteten Subs um das Gehäuse herum. Also nicht immer Lambda/4
    Die Meisten Hersteller haben das für ihre Subs schon in den Controller-Settings fertig gebaut, damit wir nicht ständig bei einer Standard-Aufstellung messen müssen.


    Wie viel nach vorne addiert wird, hängt von der Bauart und der Richtwirkung der Subs ab. Bei -6dB nach hinten kommt vom dritten Sub nicht mehr viel (unter 1dB) dazu. Bei weniger als -6dB ist es mehr, dann kommt es auf die Phase an, ob und wie viel addiert wird. Als Faustformel habe ich bei einem 3-er CSA-Stack: Sonderangebot! 2 Subs zum Preis von 3!

  • Zitat von "simonstpauli"

    Als Faustformel habe ich bei einem 3-er CSA-Stack: Sonderangebot! 2 Subs zum Preis von 3!


    Das hört sich jetzt für Laien wie ein schlechtes Geschäft an, ist es aber nicht.
    Zum einen wird es durch die Richtwirkung tatsächlich nach vorne ein bisschen lauter, zum anderen werden meist nur Bassanteile ausgelöscht, die indoor ohne CSA eher Stör- als Nutzwert hätten, also in der gewünschten Beschallungsrichtung durch Reflektion ein Bassignal mit Laufzeitfehler schicken würden. ( Ausnahme: Die Musiker auf der Bühne beschweren sich über den Wegfall des Bassanteils auf der Bühne. ) :wink:

  • Aber warum wird bei dem verlinkten Bild die Schalllaufzeit um das Gehäuse (Delta S) und noch Lambda/4 hinzuaddiert? Das macht doch irgendwie keinen Sinn. Die Schallgeschwindigkeit ist ja unabhängig von der Frequenz, daher kommen alle vom Subwoofer abgestrahlten Frequenzen zum gleichen Zeitpunkt hinten an.


    Desweiteren gibt es im Schnitt keine Addition an der Front, da die Effekte durch Interferenz sich gegenseitig aufheben (man hat genauso viel Addition wie Auslöschung). Einzig unter Betrachtung der Bandbegrenzung kann es sein, dass mehr Maxima als Minima im Frequenzbereich liegen, der vom Subwoofer übernommen wird.

  • Zitat von "guma"

    Das hört sich jetzt für Laien wie ein schlechtes Geschäft an, ist es aber nicht.
    Zum einen wird es durch die Richtwirkung tatsächlich nach vorne ein bisschen lauter, zum anderen werden meist nur Bassanteile ausgelöscht, die indoor ohne CSA eher Stör- als Nutzwert hätten, also in der gewünschten Beschallungsrichtung durch Reflektion ein Bassignal mit Laufzeitfehler schicken würden. ( Ausnahme: Die Musiker auf der Bühne beschweren sich über den Wegfall des Bassanteils auf der Bühne. ) :wink:


    Richtig. Bei der heutigen Materialschwemme schon gar nicht. Da kann man wirklich mal 150% Subs planen und hat dafür auf der Bühne weniger Probleme (es sei denn, der Künstler wünscht es, dann kann man die Sub-Stacks ja auch umdrehen)


    Zitat von "HenrySalayne"

    Aber warum wird bei dem verlinkten Bild die Schalllaufzeit um das Gehäuse (Delta S) und noch Lambda/4 hinzuaddiert? Das macht doch irgendwie keinen Sinn. Die Schallgeschwindigkeit ist ja unabhängig von der Frequenz, daher kommen alle vom Subwoofer abgestrahlten Frequenzen zum gleichen Zeitpunkt hinten an.


    Desweiteren gibt es im Schnitt keine Addition an der Front, da die Effekte durch Interferenz sich gegenseitig aufheben (man hat genauso viel Addition wie Auslöschung). Einzig unter Betrachtung der Bandbegrenzung kann es sein, dass mehr Maxima als Minima im Frequenzbereich liegen, der vom Subwoofer übernommen wird.


    In der Summe wollen wir vorne genau auf Lambda/2 kommen, um ein bißchen zu addieren. Und zwar Schalllaufzeit um das Gehäuse plus elektrisches Delay. Lambda/4 kann nur für eine bestimmte Gehäusetiefe in Relation zu einer bestimmten Centerfrequenz gelten. Ich denke, so ist es auch gemeint, es ist der Fall für die Frequenz, die vorne am meisten addiert wird.


    Jedenfalls ist es so, daß hinten kontrolliert alle Frequenzen gleich ausgelöscht werden (umgedrehter Sub in Polarität gedreht wird um die Schalllaufzeit der vorderen Subs verzögert. Somit kommt es genau zur Auslöschung.) Vorne herrscht Chaos. Abgesehen davon, daß wir dort nie eine Addition bei Phase 0° haben, sondern erst frühestens eine Wellenlänge später bei 360°, ist die Phasenlage vorne frequenzabhängig. Dort wird also nur eine Frequenz ideal verstärkt, manche nur wenig, manche nicht, manche abgeschwächt. Das ist aber nicht so schlimm, weil vorne die Pegelverhältnisse so günstig sind, daß die Verstärkung / Abschwächung in eng begrenzten Bereichen gehalten wird (im Normalfall +1 / -2 dB), also zu vernachlässigen ist.

  • Die Frequenz, bei welcher die Bautiefe s, respektive der Weg von Front LS zu back LS einem Viertel der Wellenlänge entspricht, erfährt maximale Unterstützung des Wiedergabe Pegels in Hauptabstrahlrichtung.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Das habe ich alles verstanden, danke. Mich hat die Grafik nur etwas irritiert. Da weiß man genau wie etwas funktioniert und versteht dann von der Grafik doch nur Bahnhof. :lol:
    Naja, jetzt hab ichs.


    Davon abgesehen ist es ja bei Endfire genau das gleiche Spielchen, nur umgedreht. Man staffelt die Subwoofer in der Tiefe, erreicht dann durch Delay nach vorne eine optimale Addition und kann über den Abstand der Subwoofer zueinander die Frequenz der maximalen Auslöschung bestimmen. Damit ist die Rückwärtsdämpfung zwar frequenzspezifischer, aber nach Vorne arbeiten alle Bässe mit.