Und noch ein praktisches Digitalpultetourallerlei

  • Vor etwas längerer Zeit wurde ich mal kurzfristig als Tech für eine "Neueröffnung" gebucht.
    Aufgabe: 3 Bands betreuen/mischen keine Fremdtechniker - Pult das damals brandneue LS9-32 ("no digital" hat man damals noch öfter gehört ;-))
    Vorwarnung von mir. Kenne das Pult nur grob - aber für´s Mischen der Bands langt es. -> Ausreichend Zeit für Setup etc. eingeplant. Bestmöglich vorbereitet.


    Mit deutlich Puffer auf der wortwörtlichem "Baustelle" eingetroffen - überall Handwerker - an Aufbau von Bühnentechnik noch gar nicht zu denken - es wurden noch hecktisch Scheiben eingesetzt und Silikonfugen gezogen... Nach Stunden des Wartens endlich Aufbau - dann Stromausfall weil ein Handwerker eine Phase falsch aufgelegt hatte - frisch installierte Lichttechnik abgeraucht... Ton läuft zum Glück noch.


    Der "Top-Act" hat plötzlich doch seinen eigenen Tonler dabei - welcher von der Situation und dem LS-9 natürlich nicht amused ist.


    Und schon ist man plötzlich Sitter!


    Wie sich herausstellt ist der Kollege aber fit auf der LS 9 - richtet sich alles nach Gusto ein während ich die Bühne mache. Die anderen zwei Bands mache ich alleine. Abgesehen von der anfänglichen Hektik verläuft der Abend problemlos und freundlich und ich bin froh, dass ich mir noch den ein oder anderen LS9 Kniff abschauen kann...


    Moral: Hätte ich gewusst, dass ich sitten soll hätte ich den Job abgelehnt - aber manchmal kommt es eben anders und im Nachhinein ist man wieder an Erfahrung reicher...


  • billbo, ich mag deine einwürfe, ehrlich.
    aber das was du hier gerade beschrieben hast ist eine ausnahmesituation, nicht die regel. :wink:
    in der regel komme ich dann doch selbst - und wenn ich ein spezielles pult angefragt habe und das sogar gestellt wird, dann kann ich das auch bedienen. versprochen! 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    weil ich schon immer so gearbeitet habe, dass ich auch in passenden momenten effekte auf einzelne wörter oder phrasen gesetzt habe.

    "Weil ich schon immer..." - Fehler Nr. 1 :!:

    Zitat von "wora"

    Solltest du echt mal ausprobieren, das kann echt super sein (wenn manns denn richtig erwischt).

    Das tu ich seit Analogzeiten. Aber ich nutze die Aux-Sends der Inputkanäle und lasse den Aux-Return (annähernd) auf einem festen Level. Insofern hab ich keine Notwendigkeit Send&Return nebeneinander zu legen. Nützt mir auch nix, weil mein Send ja durchaus wechselnde Mixe bekommt.




    Zitat von "guma"

    Kernaufgabe sozusagen.

    Keinaufgabe ist IMHO eher den Kollegen beim Umsetzen seiner Wünsche zu helfen, als die Wünsche "vorherzuahnen".

    Zitat

    Er muss es ja nicht unbedingt verstehen, wofür es gut sein soll, um es zu einzurichten.

    Muss er nicht - aber es erleichtert so vieles. :wink:

    Zitat

    Da wären wir genau bei dem Nachteil, den rein praktisches Lernen hat. 'Learning by doing' ist super, stößt aber genau da an Grenzen, wo Du plötzlich für den anderen etwas wissen sollst, was Du selbst nicht nutzt.

    Ich sag garnicht, dass ein Sitter sich nicht ausgiebig mit dem Pult auseinander gesetzt haben sollte und die Bedienungsanleitung und alle Untermenüs mehrfach quergelesen haben müsste.
    Aber manche Problemstellungen muss man sich eben erst selbst erklären, bevor man sie für einen Kollegen umsetzt. Damit sind wir wieder beim Thema "Geschwindigkeit", die einen guten Sitter ausmacht.


    Markus hat da einen weiteren, exorbitant wichtigen Punkt, der ihn zu einem "guten Sitter" macht:
    die Erfahrung, die Häufigkeit und die Anzahl unterschiedlicher Mischtische. Die wird der durchschnittliche, zum Sitten verurteilte lokale Kollege i.d.R. nicht erreichen, weil er dann nämlich nicht immer als lokaler "Kabelknecht" arbeiten müsste, sondern auch mal mehr Optionen hätte. :D


    Zitat von "guma"

    Welches violette meinst Du denn genau?

    Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Wora so an Pulten benutzt... :oops:


    Zitat von "wora"

    da gehst du jetzt ganz offensichtlich von einer falschen annahme aus und denkst, das ich damit mein pult featuren möchte.

    Hab ich nie behauptet!
    Du willst dir ja kein QU zulegen 8) , dabei wäre es dort doch genau so einfach umzusetzen...
    Mal Herz auffe Hand: vom Know-How und aus der Historie ist das doch zu allererst ein durch A&H umgesetzes Feature.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Oder: Ähnliche Ausgangslage wie die von Bilbo aber eine andere Stadt


    Ansage ist: Hauspult analog


    Vor Ort zerrt der Mitreisende sein nagelneues vom Hersteller gesponserte
    "Beste Pult aller Zeiten, als wenn man einen Vorhang vor den Boxen ....


    Die vorband spielt über die gleiche Backline mit gleicher mikrofonie.


    Für mich als Techniker der diese mischen darf gibt es jetzt die Auswahl:


    A: ich baue das Hauspult doch wieder auf, verkabele alleine aufwendig um
    B: ich nutze das mitgebrachte Spielzeug, schon aus Neugier


    Ich nehme B, kurze Einführung, alles prima.
    Während des soundchecks kommt der Veranstalter und teilt mir mit
    Das der hauptact doch später anfängt, es gibt noch einen spontanen Lokal Support,
    Mit eigenem Techniker.


    Zum aufbauen des Hauspultes ist keine Zeit, ich muß Mikrofonieren und Bühne umbauen
    Gleichzeitig bin ich aber jetzt Babysitter da der Haupt Techniker mit der Band im Hotel ist....


    Ausnahme? In genau dieser Art ja, in vielen Varianten aber durchaus normal


    Ich würde mir auch genau wie Bilbo daher wünschen die Pulte wären intuitiver, da dies aber noch etwas dauert bleibt nur das Selbststudium möglichst vieler Kisten, so wie es die Zeit erlaubt :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "treibsand"

    "Weil ich schon immer..." - Fehler Nr. 1 :!:

    Das tu ich seit Analogzeiten. Aber ich nutze die Aux-Sends der Inputkanäle und lasse den Aux-Return (annähernd) auf einem festen Level. Insofern hab ich keine Notwendigkeit Send&Return nebeneinander zu legen. Nützt mir auch nix, weil mein Send ja durchaus wechselnde Mixe bekommt.


    jeder darf es so machen wie er möchte. hauptsache das ergebnis stimmt.




    Zitat von "treibsand"

    Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Wora so an Pulten benutzt... :oops:

    es ging bei der frage nicht um mich. er wollte wissen mit was Du so arbeitest.


    Zitat von "treibsand"

    Hab ich nie behauptet!
    Du willst dir ja kein QU zulegen 8) , dabei wäre es dort doch genau so einfach umzusetzen...
    Mal Herz auffe Hand: vom Know-How und aus der Historie ist das doch zu allererst ein durch A&H umgesetzes Feature.

    nicht ganz, die möglichkeit der freien faderbelegung kam damals ziemlich zeitgleich auch bei Yamaha (LS9) auf den markt. ob es damals auch schon bei Digico´s SD8 ging, weiß ich jetzt gerade nicht mehr.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    aber das was du hier gerade beschrieben hast ist eine ausnahmesituation, nicht die regel. :wink:

    Verdammt, ertappt. Nach Gumas Antwort dachte ich schon, das wäre so durchgegangen. :D
    Natürlich war das ein konstruierter Fall, ohne konkreten Bezug zu einem realen Ereignis. Aber jedes einzelne Versatzstück davon dürfte jedem, der wirklich regelmäßig am kommerziellen Club- und Tourneekonzertbetrieb (egal auf welcher Seite) beteiligt ist, bestens bekannt und vertraut sein.

    Zitat

    Ausnahme? In genau dieser Art ja, in vielen Varianten aber durchaus normal

    Zutreffender kann man das eigentlich nicht ausdrücken.


    Mit Kommunikation lässt sich dabei sicherlich vieles lösen/ entschärfen. Ganz gewiss und ganz entspannt, wenn man es mit 30 oder 40 Ereignissen im Jahr zu tun hat. Deutlich weniger entspannt, wenn man auf die eine oder andere Weise für 300-400 Ereignisse im Jahr zuständig ist. Da wird Kommunikation auch ganz schnell mal gleichbedeutend mit Konfusion.
    Deshalb verhalte ich mich da meistens zunächst mal abwartend/ passiv und lasse die Dinge einfach auf mich zukommen. Es sei denn, es zeichnet sich früh eine wirkliches Problem ab. Ein fehlender Monitorplatz wäre zum Beispiel ein solches, oder - auf der anderen Seite – eine BA, welche Stadionbedingungen für's Clubkonzert fordert: da kann ich dann in Sachen Kommunikation auch schon mal früh deutlich werden. Das nicht zur Verfügung stehende (oder zur Verfügung gestellte) Lieblingspult nebst diplomiertem Profibabysitter läuft dagegen diesbzüglich unter 'Pillepalle'.
    (Nicht zuletzt hat dieses Vorgehen auch den Vorteil, dass man eher dann tatsächlich ernst genommen wird, wenn man nicht von vornherein als derjenige gilt, der sowieso immer rummeckert und generell an wirklich jeder Situation und jedem Vorschlag etwas auszusetzen hat.)


    Insofern halte ich Gumas Forderung (Kennt die Pulte!) ganz schlicht entgegen: entwickelt/ konstruiert/ baut/ fordert/ stellt/ benutzt gefälligst (in jeder Hinsicht) robuste Pulte, deren Bedienung im Notfall weitestgehend selbsterklärend ist!



    Es gibt aber auch noch ganz aktuell wieder mal eine traurige Nachricht aus der Digitalpultpraxisecke zu vermelden: gestern ist, nach jahrelangem komplett stress- fehler- und wartungsfreiem Betrieb ohne einen einzigen Ausfall, bei oftmals liebloser Behandlung und stets zuverlässig-nachlässiger Pflege (meist anlässlich eines kleineren Bierunfalles), mein 12 oder 13 Jahre alter Secondhand- Zechen- PM5D kaputtgegangen. Einfach so, ohne Vorwarnung, mitten im laufenden Betrieb: eine LED im letzten Stereokanalzug leuchtet nicht mehr! :cry:
    Da habe ich mir von der angeblich sprichwörtlichen Yamaha- Zuverlässigkeit aber deutlich mehr erwartet! :?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • @ treibsand
    Ich meinte es genau so:



    Zitat von "treibsand"

    Da mein heimisches Wohnzimmer allerdings auch eher in violett erstahlt, wenngleich zwei Nummern kleiner Ausfällt als ...


    Also welches violette Mischgerät in Deinem "Wohnzimmer" :?:

  • Zitat von "billbo"

    ...Mit Kommunikation lässt sich dabei sicherlich vieles lösen/ entschärfen. Ganz gewiss und ganz entspannt, wenn man es mit 30 oder 40 Ereignissen im Jahr zu tun hat. Deutlich weniger entspannt, wenn man auf die eine oder andere Weise für 300-400 Ereignisse im Jahr zuständig ist. Da wird Kommunikation auch ganz schnell mal gleichbedeutend mit Konfusion.


    unter solchen Vorraussetzungen, also >300gigs pro jahr, ist das auf den ersten blick natürlich verständlich.
    andererseits könnte man bei so einer großen gigmenge vielleicht doch mal darüber nachdenken, eine sektretätin einzustellen...? oder versuchst du mit dem job etwa immer noch millionär zu werden? :D


    ganz ehrlich: ich habe schon immer versucht pro woche nicht mehr als zwei gigs zu mischen. mehr verkraften meine ohren auf dauer nicht. schon wenn es mal drei gigs sind oder monsterlange mixgeschichten wie stadtfeste, bei denen man manchmal deutlich länger als 4 oder 5 stunden am stück mischen muss, merke ich das. da leide ich am folgetag an vermehrtem ohrensausen. fünf oder 6 gigs die woche könnte ich mir gar nicht vorstellen. und bevor die nachfrage kommt: nein, ich war noch nie auf einer zusammenhängenden tour, ich kenne seit 30jahren nur einzelgigs. tourmischer bieten aus meiner erfahrung oft zu laute mixe an, was sich natürlich durchaus erklären lässt. aber das ist ein ganz anderes thema...


    (und wenn dieses macbook jetzt nicht aufhört, meine texte ständig in der großschreibung zu verbessern, dann werf ich es aus dem fenster -- wo zum henker kann man diese nervige funktion abschalten??)



    ...

    Zitat von "billbo"

    ...
    Insofern halte ich Gumas Forderung (Kennt die Pulte!) ganz schlicht entgegen: entwickelt/ konstruiert/ baut/ fordert/ stellt/ benutzt gefälligst (in jeder Hinsicht) robuste Pulte, deren Bedienung im Notfall weitestgehend selbsterklärend ist!


    da stimme ich dir natürlich vollkommen zu!
    die forderung nach einheitlichen bedienvorgängen begleitet unsere arbeit ja schon seit anbeginn. bei den analogpulten führte das im laufe der jahrzehnte zu einer relativ einheitlichen funktionsoberfläche... und ich glaube, das dies auch bei den digitalen kommen wird - im laufe der zeit.
    im moment leben wir eben immer noch in einer übergangszeit, in der sich die bedienphilosophieen zum teil sehr unterscheiden. aber bei jeder neuen digitalkonsole sieht man, das dort immer wieder auch elemente der Konkurrenz übernommen werden. das ist bei jedem hersteller der fall, man denke nur mal an die farblichen kanalmarkierungsmöglichkeiten, die es seit der einführung der CL serie jetzt auch bei Yamaha gibt. ich bin auch mal gespannt, welcher hersteller als nächstes die überaus clevere methode der faderbelegung von A&H nachmacht. und mal schauen ob sich dann noch jemand an meine worte erinnert. ;)


    es passiert jedenfalls genau das, was ich hier schon immer gesagt habe: die konzepte werden sich im lauf der zeit immer weiter annähern - und unsere nachkommen werden dann (hoffentlich) davon profitieren.


    dass dies nicht schneller geht hat sicher auch etwas mit den sog. firmenphilosophien zu tun. :wink:
    nein, im ernst: die entwicklung eines digitalpultes ist ja recht komplex. und die produktzyklen sollten ja schon 10jahre oder länger sein, damit sich das sowohl für die in unserer branche doch relativ kleinen hersteller als auch für die Käufer rechnet. und damit wird leider auch die evolution ausgebremst.
    oder anders ausgedrückt: möglichst stabile und zuverlässige pulte, wie von dir gefordert, halten eben einfach zu lange, um den fortschritt zu fördern ;)


    aus den von dir genannten gründen bin ich ja dann vor 10jahren auf "meine" konsole gestoßen. das hat für mich und meine bedürfnisse einfach am besten gepasst. der allererste job damit war auch gleich ohne babysitter, das pult wurde damals vom künstler mitgebracht. aber ich kam sofort damit zurecht, das war für mich ein klares zeichen das es nicht so ganz schlecht sein konnte ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "billbo"

    Mit Kommunikation lässt sich dabei sicherlich vieles lösen/ entschärfen. Ganz gewiss und ganz entspannt, wenn man es mit 30 oder 40 Ereignissen im Jahr zu tun hat. Deutlich weniger entspannt, wenn man auf die eine oder andere Weise für 300-400 Ereignisse im Jahr zuständig ist. Da wird Kommunikation auch ganz schnell mal gleichbedeutend mit Konfusion.


    Ist jetzt aber schon so ein bisschen "ei wo käme mer denn do hin" Argumentenbiegerei
    1. würdest Du auf Grund von Erfahrung schon wissen/spüren/ahnen, für welche 8 % davon besagtes Telefonat sinnvoll wäre und
    2. bist Du ganz sicher nicht jedes mal der Durchführende und der dürfte dann vielleicht auch mal telefonieren. :wink:

  • 1. klar, schrieb ich ja auch ziemlich genau so, und
    2. klar, natürlich arbeite ich nicht auf 400 Veranstaltungen im Jahr :lol: - eher so +/- 150. Aber wenn man dort dann für die restlichen 200 ständig irgendwelche Anrufe oder Mails bekommt bzw. bekäme bliebe ja kaum Zeit für den eigentlichen Job...


    Das mit der Übergangsphase sehe ich ähnlich wie Wora. Gewollt exotische Bedienkonzepte oder notorisch unzuverlässige Systemdesigns sortieren sich beizeiten von selbst aus. Erinnert sich noch jemand an Innovason, EAW oder Mackie (wie hieß das Ding noch mal?)?
    Allein schon den aberwitzigen Personalaufwand kann und wird auf Dauer niemand bezahlen. Früher beschallte/ bespaßte ein Livetonler mit 2 Helfern und ein bisschen Beschallungstechnik problemlos 1000 Leutchen. Dank technischen Fortschritts braucht es für die gleichen 1000 Leutchen heute einen FOHler, einen Pultbetreuer, einen Netzwerkspezialisten, einen Systemer, einen Produktionsleiter, 2 Rigger, Monitorer, Mikrofonierer, Hands, Crewchef, Alibimeister, den Beauftragten für Arbeitssicherheit, ..., - und nach spätestens 10 Stunden natürlich für alle die vorgeschriebene Ablösung... - okay, ich schweife ab.


    Heute Nachwuchsfestival. FOH, System, Monitor, Stagemanagement, Mics, Babysitting (für Musiker und Veranstalter :roll:) sowie Wächter über den Zeitplan...
    ... mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    1. klar, schrieb ich ja auch ziemlich genau so, und
    2. klar, natürlich arbeite ich nicht auf 400 Veranstaltungen im Jahr :lol: - eher so +/- 150. Aber wenn man dort dann für die restlichen 200 ständig irgendwelche Anrufe oder Mails bekommt bzw. bekäme bliebe ja kaum Zeit für den eigentlichen Job...


    Dann bin ich ja beruhigt. Konsens.

    Zitat von "billbo"

    ... eher so +/- 150...


    ... waren's in meinen besten Zeiten auch ... nur noch mal so für die Freunde der Theoretiker-Theorie :D:D

    Zitat von "billbo"

    Das mit der Übergangsphase sehe ich ähnlich wie Wora. Gewollt exotische Bedienkonzepte oder notorisch unzuverlässige Systemdesigns sortieren sich beizeiten von selbst aus. Erinnert sich noch jemand an Innovason, EAW oder Mackie (wie hieß das Ding noch mal?)?


    Ebenfalls Konsens. Die zukünftigen Misch-Geräte werden bestimmt zuverlässiger und geschickter zu bedienen sein.
    In einem Punkt wird sich jedoch aus einem anderen Grund nichts ändern. Die Manuals, die ja einen Anspruch auf Vollständigkeit haben (sollten :wink: ), werden trotzdem nicht dünner und das Wissen auch nicht weniger, weil die Misch-Geräte immer eine gewaltige Summe von Eigenschaften in sich vereinen werden, die unterschiedliche Benutzergruppen haben wollen und um weiter Pulte zu verkaufen, wird das nicht weniger sondern eher mehr. :wink:

  • So lange ich die dann nicht alle nutzen MUSS: völlig in Ordnung.


    Soo viel Harmonie... irgendwie erschütternd :D
    Vor lauter Schreck hat sich sogar die gestern noch leuchtunwillige LED auf geheimnisvolle Weise von allein repariert. Steht ab sofort aber unter verschärfter Beobachtung. (Und der Verdacht, dass man mir in jüngster Zeit einen weiteren Bier- Bagatellunfall arglistig verschwiegen hat, nimmt gewisse Konturen an).


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    ...
    Das mit der Übergangsphase sehe ich ähnlich wie Wora. Gewollt exotische Bedienkonzepte oder notorisch unzuverlässige Systemdesigns sortieren sich beizeiten von selbst aus.
    Erinnert sich noch jemand an Innovason, EAW oder Mackie (wie hieß das Ding noch mal?)?...


    ja ;)


    auf diversen Innovason-pulten habe ich früher sogar ein paar mal gearbeitet. die fand ich für die damalige zeit wirklich schwer in ordnung, das war das erste livepult-konzept, das mir gefallen hat. auch klanglich waren diese teile nicht das schlechteste.
    wohlgemerkt: betracht meine antwort im kontext der damaligen zeit. heute finde ich die teile einfach nicht mehr zeitgemäß.
    es gibt übrigens ein altes innovason-feature, welches evolutionsmässig in neuere konsolen einzug gefunden hat: popgroups ;)


    das EAW konzept fand ich super, leider wurde es dann nie produziert.
    oder vielleicht doch eher "zum glück", nachdem herauskam, dass die Mackie die finger im spiel hatten...? ;)


    und das Mackiepult mit den vielen macken kenne ich auch noch.
    glücklicherweise habe ich mich immer erforlgreich geweigert es zu benutzen ;)
    aber frag mal WW, der hatte mal so ein teil...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Mein erstes Digitalpult- Liveerlebnis überhaupt war ein Innovason SY40, bei dem (nach Soundcheck am Vortag) pünktlich zur Show der komplette Bildschirm ausgefallen war. Auf einem Festival in Mittelamerika, mit ausschließlich spanisch sprechender Local Crew. Und nein, das ist jetzt nicht konstruiert.
    Wie genau definiert sich noch mal der Begriff 'Psychotrauma'? :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Tatsächlich kenne ich die Pulte von Innovason überhaupt nur defekt und mit Haube oben ... alle 5-6 Begegnungen mit diesem Hersteller endeten auf diese Weise .. von daher bin ich da auch stark vorbelastet .. der einzige, den ich kannte, der die Pulte mochte und eine Weile damit unterwegs war war Heights bei den Söhnen ... aber den bringt in seiner jamaikanischen Unaufgeregtheit ja auch wirklich nichts aus der Ruhe ... :D:D:D


    Ausserdem finde ich sortiert sich doch so langsam die Branche, und es hat sich gefühlt doch langsam herumgesprochen, WELCHE Pulte man beim gemeinen Stadtfest etc. hinstellt und welche eher nicht.


    Ich war jedenfalls dieses Jahr sehr viel unterwegs in den "Niederungen" der Veranstaltungstechnik, und da stehen zu 90% Yamaha M7/QL5/CL5/PM5, A&H ilive (manchmal inzwischen dLive) und Soundcraft VI/Si. Digico, Midas & Co sieht man hier so gut wie nie, Behringer/PseudoMidas interessanterweise auch nicht. Und hier wird vom reisenden FOH-Mann doch auch sehr selbstverständlich erwartet, das er das Gerät selber bedienen kann.

  • oh, dann hatte ich damals bei meinen innovason-jobs wohl gehöriges glück.
    bei mir ist jedenfalls kein pult ausgestiegen.


    doch, moment... ich erinnere mich!
    bei einem gig auf ner SY80 wollten plötzlich die keyboardkanäle in so einer instrumentengruppe nicht mehr funktionierten. erst als ich zurück in die masterebene und dann nochmal in die keyboarebene gesprungen bin, war das signal wieder da.
    der damalige Babysitter war in dem moment genau so verblüfft wie ich.
    unser monitormann, damals Horst Hartmann, der auf der zweiten (digital verlinkten) SY80 arbeitete, hatte davon zum glück nix bemerkt.
    aber das ist lange her, mein letzter kontakt mit innovason pulten war 2006 oder so...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "oton"

    ... Ich war jedenfalls dieses Jahr sehr viel unterwegs in den "Niederungen" der Veranstaltungstechnik, und da stehen zu 90% Yamaha M7/QL5/CL5/PM5, A&H ilive (manchmal inzwischen dLive) und Soundcraft VI/Si. Digico, Midas & Co sieht man hier so gut wie nie...


    Klar Mann, Sinn eines Stadtfestes ist ja auch Konsum von Getränken mit oder ohne Bratwurst und nicht Tonkutscherintelligenztest.

  • Zur kognitiven Intelligenz der Ausrüster sagt das allerdings eine ganze Menge: "Ich will 'ne reibungslose VA ohne Stress - also stelle ich da am besten … hin."


    :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • "Die Kognitionspsychologie untersucht die Kognitionen des Menschen. Dabei beschäftigt sich die Forschung vor allem mit jenen Zuständen und Prozessen, die zwischen der Reizaufnahme und dem daran anschließenden Erleben und Verhalten liegen. Hierzu zählen z. B. die Funktionsweisen neuronaler Repräsentation oder das angenommene Prinzip einer Interdependenz zwischen Intuition und Reflexion."


    billbo: Du machst das schon richtig... Muss halt einfach passen.