HK VT112 stacken

  • Hallo zusammen,


    eine Frage die eigentlich eher aus der vor-line-array-Zeit kommt. Wie würdet Ihr am ehesten 2 Stck. HK VT 112 (12" 2"Topteil mit 40X60° Horn) clustern bzw. stacken.
    - nebeneinander im ca. 30-50 Grad Winkel
    - übereinander, 30-50 Grad Winkel
    - übereinander überhaupt nicht "gewinkelt"
    - übereinander und das obere nach vorn gekippt
    - übereinander Horn an Horn............


    Ich weiß, am besten überhaupt nicht aber es gibt ja durchaus Konfigurationen in denen sowas ganz gut funktioniert (halt wenn man's richtig macht :wink: )


    viele Grüße und vielen Dank für Tipps,


    C.

  • bzgl. "übereinander" ist nur die "horn-an-horn"-variante ansatzweise sinnvoll, entspricht jedoch nicht mehr dem aktuellen stand der technik, da der vertikale überlappungsbereich viel zu groß und die interferenzen folglich deutlich hörbar werden.


    im vergleich hierzu das L5 LTS in der variante "headstacking", was bis in den superhochtonbereich gut funktioniert:

  • 100% Zustimmung.
    Entweder Horn an Horn übereinander (wenn es weiter schießen soll) oder nebeneinander auf halben Öffnungswinkel (wenn es breiter sein soll).

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "bassking67"

    ...eine Frage die eigentlich eher aus der vor-line-array-Zeit kommt. ...

    wieso "vor-line-array-Zeit"?
    es gibt z.b. auch heute noch sehr gute hornsysteme, die jedes zu kurze linearray richtig alt aussehen lassen :roll:


    headstacking (also horn an horn) habe ich viele jahre lang bei einer band gemacht, die ihre eigene PA hatten. das waren d&b 602, also recht klassische 12"/2"er mit direktstahlender pappe.
    das hat meist recht gut funktioniert, man konnte damit sogar den horizontalen abstrahlwinkel stufenlos einstellen, in dem man das obere top einfach ein bisschen verdreht hat.
    klar, das ist ne notlösung, hat aber viel besser funktioniert als nebeneinanderstellen :P

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    klar, das ist ne notlösung, hat aber viel besser funktioniert als nebeneinanderstellen :P


    ich würde beim headstacking mit großen abstand und/oder weiten überlappungsbereich der hochtonhörner stets zu bedenken geben, dass man sich den interferenzbereich auf die horizontale ebene (und somit auf einen großen publikumsbereich) legt.
    stellt man die zwei boxen mit ausreichender winkelungen nebeneinander (also nomineller abstrahlwinkel/2), dann steht der interferenzbereich räumlich betrachtet senkrecht zum publikum. nimmt man eine typische stadtfestbeschallung auf dem marktplatz als beispiel, dann gäbe es eine wesentlich kleinere menge von hörpositionen, die durch die aufstellungsbedingten interferenzen beeinträchtigt würden.

  • Zitat von "Holti"

    Für übereinander gab es seiner Zeit auch extra Filter Sätze für den DFC. Schimpften sich irgendwas mit Headstack.


    laut meinen unterlagen nennen sich diese filter im DFC nur "head" :-).
    im vergleich zum normal-preset gibt es dabei einige seichte frequenzgangkorrekturen sowie eine hochtonanhebung (oberhalb von 3 khz).

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."

    ich würde beim headstacking mit großen abstand und/oder weiten überlappungsbereich der hochtonhörner stets zu bedenken geben, dass man sich den interferenzbereich auf die horizontale ebene (und somit auf einen großen publikumsbereich) legt.
    stellt man die zwei boxen mit ausreichender winkelungen nebeneinander (also nomineller abstrahlwinkel/2), dann steht der interferenzbereich räumlich betrachtet senkrecht zum publikum. nimmt man eine typische stadtfestbeschallung auf dem marktplatz als beispiel, dann gäbe es eine wesentlich kleinere menge von hörpositionen, die durch die aufstellungsbedingten interferenzen beeinträchtigt würden.


    das ist theoretisch betrachtet natürlich absolut korrekt.
    in der praxis kann es aber trotzdem sein das es weniger auffällt, weil sich beim hin und her gehen weniger klangliche änderungen ergeben. erst beim springen fallen die klanglichen änderungen deutlich auf. aber solange man nicht springt, bleibt es gleichmässiger - und das ohr gewöhnt sich schnell daran, solange es nicht total ätzend klingt.
    aber wie gesagt: es ist und bleibt ein kompromiss

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für die vielen konstruktiven Beiträge. Und eine weitere Möglichkeit ist mir auch noch eingefallen; gar nicht stacken sondern das zweite Paar als Delayline aufstellen. Wie sind denn Eure Erfahrungen damit bei gewöhnlichem Stadtfest-Rock?


    viele Grüße,


    C.

  • Delaylautsprecher beim Stadtfest...eher unpraktisch.
    Stative mitten im Besucherbereich, zusätzliche Kabelmatten nötig, lange Lautsprecherkabel müssen verlegt werden. Vielleicht klauen auch zwei, drei Mann einfach die Boxen?

  • Und außerdem soll bei Stadtfest- ROCK normalerweise vor der Bühne Remmidemmi sein und weiter weg eher Ruhe herrschen. Auch nicht gerade der prädestinierte Anwendungsfall für eine Delayline. :wink:
    Diese ewigen Interferenzdiskussionen sind für die Praxis fast immer völlig uninteressant. Kein potentieller Zuhörer wird sich beim Hüpfen :roll: fragen, warum es 'oben' ein bisschen anders klingt als 'unten'...


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Diese ewigen Interferenzdiskussionen sind für die Praxis fast immer völlig uninteressant. Kein potentieller Zuhörer wird sich beim Hüpfen :roll: fragen, warum es 'oben' ein bisschen anders klingt als 'unten'...


    der interferenzbereich ist leider keine flache scheibe auf der gedachten schnittebene zwischen den boxen, die man nur beim "durchstoßen" ebendieser mit dem ohrenpaar wahrnehmen kann, sondern auch unter "großen" vertikalen winkeln vorhanden.
    ich habe so einen aufbau kürzlich erst wieder gehört und beim auf-die-bühne-zulaufen konnte ich die flanger-artige überlagerung sehr deutlich wahrnehmen (ich habe es erst gehört und DANN gesehen, also auch eher keine autosuggestion). gesprungen bin ich dabei nicht - eher schnell weiter gegangen :D .

  • Zitat von "rockline"

    Delaylautsprecher beim Stadtfest...eher unpraktisch.
    Stative mitten im Besucherbereich, zusätzliche Kabelmatten nötig, lange Lautsprecherkabel müssen verlegt werden. Vielleicht klauen auch zwei, drei Mann einfach die Boxen?


    das sehe ich im prinzip genau so.
    delayline auf stadtfest hatte ich bisher jedenfalls sehr selten.
    geklaut wurde nie was, aber die kabelführung war oft etwas abenteuerlich,. und zwar weil das kabel ja niemanden behindern soll. auch keinen, der schon ein paar bierchen intus hat... :wink:


    nochmal zur interferenzgeschichte:
    ja, man kann das auch bei headstack hören. aber man muss halt manchmal mit dem material auskommen, das gestellt wird - und dann den möglichst kleineren kompromiss wählen ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Statt viele Interferenzen in Kauf zu nehmen und den schlechten Sound schön zu reden, könnte man auch mal etwas Neues wagen. Wir hatten andernorts die "Mehrquellenbeschallung" diskutiert. Das wäre jetzt doch eine schöne Situation, um aus der Not eine Tugend zu machen!

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "zegi"

    Statt viele Interferenzen in Kauf zu nehmen und den schlechten Sound schön zu reden, könnte man auch mal etwas Neues wagen. Wir hatten andernorts die "Mehrquellenbeschallung" diskutiert. Das wäre jetzt doch eine schöne Situation, um aus der Not eine Tugend zu machen!


    wobei wir hier jetzt wieder bei der reinen theorie wären... :roll:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang