Lowbudget Bildübertragung

  • Liebe Leute


    Videotechnik ist leider gar nicht meine Baustelle. Ich sollte nun eine live-Bildübertragung von ca. 30m machen. Also vom Veranstaltungsort in einen Nebenraum. Der Qualitätsanspruch ist nicht hoch.


    Ich würde gerne von einer 08-15 Sony Videokamera (so ein typischer Camcorder im unteren Preissegment) auf einen normalen Beamer gehen. Falls Bild und Ton über ein Kabel gehen könnten, wäre das nett. Ansonsten kann ich auch die Audiosignale getrennt ziehen. Ich blicke nur bei den Verschiedenen Kabeltypen nicht durch. Von was kann man auf was kuppeln, wie bringe ich das Signal am einfachsten vom Camcorder zum Beamer mit dem geringsten finanziellen Aufwand?



    Vielen Dank für Ideen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Bei der Kamera sollte ein Adapterkabel HDMI-Mini (oder was das auch immer ist) auf A/V dabei gewesen sein.
    Zu erkennen an den 3 Cinch-Steckern in Gelb (Video) Weiss und Rot (Audio Links und Rechts).
    Da kannst du zum Testen erstmal mit einem TV oder Beamer und den entsprechenden Anschlüssen mit einfachen Cinch-Kabeln verbinden.
    Sollte bei eingeschalteter Kamera das Bild rüberkommen (an der Kamera muss dazu im Menü was eingestellt werden,
    habe mal gerade das Manual überflogen), dann kannst du das auch mit längeren Kabeln machen. Da würde ich mir aber schon
    spezielle holen. Sind nicht so teuer. Die beste Bildqualität darfst du bei 30m aber nicht erwarten.


    HDMI Kabel mit 30m geht nicht! Wenn, dann nur mit einem sogenannten HDMI-Extender (bestehend aus Sender und Empfänger).
    Der überträgt dann das Bild per Netzwerkkabel. Da sprechen wir dann aber von Kosten incl. Kabel ab 150,- € aufwärts
    für akzeptable Qualität.


    Solltest du das öfter benötigen, lohnt sich ein Extender-Set auf jeden Fall. Habe selber eins von Lindy, tut was es soll.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • So, vielen Dank für die Inputs! Ich bin froh um jeden Hinweis.


    Die Kamera läuft nun schon eine ganze weile mit dem Beamer. Alles tiptop. Wie Volker richtig vermutet hat, stellt die Kamera nach kurzer Zeit das Bild ab und geht in den Standby. Das könnte ich vielleicht an der Kamera noch umschalten (evtl. gibt es eine Option wo man wählen kann, nach welcher Zeit die Kamera automatisch in den Standbymode geht). Ich habe jetzt einmal meine spannende Wand gefilmt und solange die Kamera im "record" Modus aufzeichnet, wird das Bild ausgegeben. Zur Not werde ich halt einfach aufzeichnen, das ist ja nicht das Problem.


    Den Beamer habe ich nun über das gelbe Cinch angehängt. Die Qualität ist auf jeden Fall für meinen Zweck ausreichend. Wie heisst denn jetzt das gelbe Cinchkabel? Und kann ich das evtl. sogar über ein Kupplungsstück über XLR hin und her schicken? Ich habe diese Neutrik Adapter von RCA Female auf XLR (male und female).


    Was ist so die längste Strecke, die man auf diese Weise überwinden kann?

    Der Ton macht die Musik.

  • Servus,




    das Signal ist Composite Video. Geht über XLR, ist analog, wird also mit zunehmender Länge einfach schlechter. Gedacht ist eigentlich die Übertragung über Koaxkabel, unsymmetrisch, 75 Ohm, so wie wir Audioheinis das für Wordclock oder SPDIF verwenden.



    Früher haben wir das aber notfalls auch übers Audiocore adaptert ;)




    VG bemi

  • doch, sie geht. Immer. Aber man kann zumindest den Demomode abschalten, dass sie wenigstens keinen Sony Bildschirmschoner startet. Ab und zu mal den Zoom fahren ... Aber es geht lange. Vermutlich kann man die Zeit umstellen. Gefühlt muss ich an einem Abend zweimal "restarten".

  • Für das Composite-Video-Signal, das über den Cinch-Stecker ausgegeben wird, nimmt man am besten das dafür vorgesehene RG59-Kabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand. XLR kann bei kurzen Längen zwar auch funktionieren, 30 m könnten aber schon kritisch werden wegen des falschen Wellenwiderstandes. Wenn es dabei Doppelbilder, Geisterbilder oder verwaschene Bilder geben sollte, dann würde das RG59-Kabel helfen, bei dem auch Distanzen von weit über 100m kein Problem sind.


    Für HDMI kann ich ebenfalls die HDMI/Cat-Kabel-Transmitter von Lindy sehr empfehlen. Ich habe diese mit günstigem 50 m Cat5-Kabel gelegentlich in Gebrauch, die Bildqualität ist sehr gut und die Geräte arbeiten sehr zuverlässig.

  • Zitat von "LoboMixX"

    Für das Composite-Video-Signal, das über den Cinch-Stecker ausgegeben wird, nimmt man am besten das dafür vorgesehene RG59-Kabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand. XLR kann bei kurzen Längen zwar auch funktionieren, 30 m könnten aber schon kritisch werden wegen des falschen Wellenwiderstandes. Wenn es dabei Doppelbilder, Geisterbilder oder verwaschene Bilder geben sollte, dann würde das RG59-Kabel helfen, bei dem auch Distanzen von weit über 100m kein Problem sind.


    Theoretisch hast du recht - praktisch kommt es auf den Versuch an.


    Vor ca. 10 Jahren haben wir mal knapp 120m Mikrokabel dafür zweckentfremdet um uns ein Fussballspiel über PayTV in der Gartenlaube anschauen zu können - das Bild war genauso gut/schlecht wie bei einem Meter Kabellänge. War halt Consumerware.
    Auch ob die Leitung am Ende den richtigen Abschlusswiderstand hat, ist eher fraglich. Am besten hat man immer etwas Bastelmaterial zur Hand, T-Stück(BNC)/Y-Adapter(XLR) und einen 75Ohm Widerstand


    Ich würde noch auf Brummscheifen achten, also besser noch den Strom mitziehen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ich habe auch schon mal ein Composite-Signal durch ein 100m-XLR-Multicore gejagt. Für einen kleinen Bildschirm zur einfachen Beobachtung der Situation auf einer Bühne war das sogar o.k., aber als Groß-Video-Präsentation mit Beamer für´s Publikum wäre das in diesem Fall nicht durchgegangen. Da ich mal recht günstig an eine gute 100m RG59-Kabeltrommel gekommen bin, hatte sich das XLR als Notlösung dann aber später erübrigt.
    Für die Übertragung des im Chorraum agierenden Dirigenten z.B. zum Organisten auf der entfernten Orgelbühne an der anderen Seite der Kirche (zuletzt am 1.11. so gemacht) nutze nutze ich nach wie vor das "klassische" 4:3 Videosignal via RG59-Koaxkabel. Einfach, ausreichend gut und zuverlässig!

  • Ein grosses DANKESCHÖN in die Runde.


    Ich bin der Lösung des Problems schon viel näher gerückt. Um jetzt noch ganz konrket zu werden - wäre ich mit diesem Kabelmaterial passend ausgerüstet:


    - pro snake bnc to rca (75 Ohm) um vom Kamera-Cinch auf BNC zu kommen
    - the sssnake BNC Video Cable 50m (75 Ohm, Neutrik NBNC75BLP7 Stecker) für die eigentliche Leitung.


    Und kann ich am Ende der Leitung mit einem Y-RCA auf zwei Geräte gehen, oder macht das die Qualität dann vollends unbrauchbar?


    Es ist bei der Anwendung eben wichtig, dass man sehen kann, was im Nebenraum passiert. Solange das nicht arg verrauscht ist oder grobe Aussetzer hat, geht das in Ordnung.

    Der Ton macht die Musik.

  • Man kann mit einem BNC-T-Stück auf weitere Geräte gehen. Dazu muß aber der Abschlußwiderstand (75 Ohm) abschaltbar sein bei den Geräten zwischendrin. Sonst wirst Du vermutlich einen Verteiler benötigen.

  • Viele TV mit zwei SCART Buchsen bieten auch die Option im Menü einzustellen, was beim 2. SCART Anschluss ausgegeben wird.


    Eine Option davon ist oft, das Eingangssignal vom 1. Eingang auszugeben.
    Dann könnte man mit einem SCART Kabel zum 2. TV gehen, oder bei größeren Entfernungen mit zwei dieser SCART-Cinch Adapter den 2. TV anschließen.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?