problematische Sängerin

  • Ich arbeite momentan mit einer Sängerin bei der ich folgendes Problem habe.


    Wenn sie laut und hoch singt wird die Stimme extrem dünn.
    Ich habe schon mit vielen Sängerinnen gearbeitet, das aber noch nie so extrem gehabt.


    Wenn ich die Nervfrequenz rausziehe fehlt es mir in der unteren Lage.


    Gibt es einen empfehlenswerten und bezahlbare Channel Strip mit dynamischen EQ?

  • nicht channelstrip aber Multiband-Dynamic


    19": gebrauchter tc triple-c - achtung beim Kauf, die hatten oft Displayprobleme - vllt geht auch ein finalizer express, noch nie probiert
    Software: z.b. waves C4/C6, fabfilter pro-MB plus viele andere, mit einem schnellen USB-Interface und Host-software ala liveprofessor für FoH völlig i.O.


    Ich schätze mal du arbeitest mit verschiedenen (lokalen) Pulten?

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • ja, der ist mir auch gerade wieder eingefallen... sieht man halt seltener auf dem Gebrauchtmarkt

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  • Eigentlich sind es zwei Probleme
    1. Der schrille Bereich in der entsprechenden Gesangslage
    2. Hat die Sängerin irgendwann gelernt, dass sie genau dann den Mikroabstand vergrößern soll, wenn sie so laut in der schrillen Lage ist, was eigentlich auch ok ist. Leider verringert sie dabei aber mit dem Abstand auch die Bassanhebung aus dem Naheffekt, sodaß das gleichzeitig auch dünn wird.


    Dynamic EQ ist der richtige Weg, gerne der genannte BSS DPR901, wenn Du kein digitales Pult hast, das das eingebaut hat. Dabei hast Du zwei Möglichkeiten:
    1. Du setzt nur ein dynamisches Filter mit Absenkung wenn der Schwellenwert erreicht wird. Ausserdem lernt die Sängerin um, dass sie mit dieser Schalte, auch wenn sie "schrillt", nah am Mikro bleiben muß, damit das untenrum dick genug bleibt.
    2. Du setzt ein erstes oberes Fiter wie oben beschrieben. Ein zweites Filter setzt Du in dem Bereich den Du fetter haben willst auf 'expansion below' also auf Anhebung wenn der einzustellende Schwellenwert unterschritten wird. Damit erreichst Du das "Anfetten" wenn der Mikroabstand steigt und der Naheffekt kleiner wird.


    PS:


    Wenn Du so ein analoges Gerät haben möchtest, schickst Du mir ne mail. :wink:

  • Danke schon mal für die Infos.


    Pult ist ein Soundcraft SiEX.
    Das Pult hat leider keine Inserts, deshalb dachte ich an eine Channel Strip.


    Triple-C + Preamp wäre dann evt. überlegenswert.

  • Die Auswahl eines unterstützenden Mikros wäre auch nicht zu unterschätzen.
    Also es sollte in den Mitten/Höhen nicht so schrill werden.
    Damit kannst Du auch noch gegenlenken...
    Ein Beta 87 wäre also falsch, meiner Meinung nach.
    Was wir denn benutzt?

    just do it.

  • Beta 58 kann schwierige Höhen produzieren und fällt stark ab im Bass bei Fernbesprechung


    mir würden für dynamisch mal diese einfallen, gehen alle dankbarer mit "Schlill" um:


    Shure KSM8 weniger Nah-Fernbesprechungsunterschiede
    beyer V70d sehr rund bleibt angebnehm oder altes TG80
    AkG D7 oder D5

    just do it.

  • Zitat von "4711"

    Das Pult hat leider keine Inserts


    Doch hat es. Musst du nur im Menü konfigurieren - Voraussetzung sind noch freie I/O-Löcher am Pult.


    btw.: Je nachdem wie oft das passiert und wie plötzlich kannst du auch einfach ganz oldschool den Kanal splitten und unterschiedlich einstellen - 1 Kanal eher Lo(Mid), 1 Kanal Hi(Mid). Leider hat das Pult keinen Kompressor-Sidechain, auch die Anordnung vor dem EQ verhindert leider den ein oder anderen Trick17... :roll:

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  • Hallo,


    ich würde da zuerst mal andere Mikrofone probieren. Das Beta58 ist da meiner Erfahrung nach nicht gerade optimal. Vermutlich würden z.B. ein Sennheiser E845 oder Shure SM58 besser funktionieren. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, tatsächlich schafft man es mit dem SiEx nicht, sich mit zwei Kanälen eine eigene Multiband-Kompression zu basteln :(


    Gruß,


    C.

  • Ach ja, noch was: Es gibt Menschen, da ist untenrum einfach nichts mehr wenn sie auf Kopfstimme wechseln - da hilft auch das beste Mikrofon oder Zaubertool nicht. Das geht nur über Arrangement und Instrumentierung.
    Ich habe zwar auch schon mal zum andicken das Signal dezent über Oktaver/PichShifter in den Reverb geschickt, das ist allerdings wieder sehr speziell und muss halt passen.

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  • Von Kopfstimme spreche ich ja überhaupt nicht!


    Ich habe schon verschiedene Mikros probiert.
    Das ist nicht die Lösung.


    Ich besorge mir mal einen Triple-C und probiere es mit einem dynamic Eq.

  • Also um es nochmals klar zu sagen:
    Das Mikro allein löst es nicht.


    Das Zusammenspiel von Multiband-Kompressor und richtiges / besser passendes Micro
    ist die beste Variante.


    Mit einem "ungünstigem" Mikro brauchst du eigentlich noch einen dynamischen EQ...
    Weil, wenn Du dann gut komprommiert bist, kippt dir trotzdem der Klang weg.


    Mit viel Zeit und einiger Einstellerfahrung ist der 4-Band BSS sicher top, aber ohne richtige Probezeit mit der Künstlerin, würde ich das nicht machen. so hab das mal dabei und schleif das eben ein - geht es eher schief, :).

    just do it.

  • Zitat von "audio concepts"

    ...
    Mit viel Zeit und einiger Einstellerfahrung ist der 4-Band BSS sicher top, aber ohne richtige Probezeit mit der Künstlerin, würde ich das nicht machen. so hab das mal dabei und schleif das eben ein - geht es eher schief, :).


    das kommt darauf an, wie viel erfahrung man mit dem 901er hat. wenn man die arbeitsweise gut verinnerlicht hat, kommt man da auch "on the fly" schon zu besseren ergebnissen als ohne.


    am besten ist es aber natürlich, wenn man den 901er dann auf mehreren gigs immer feiner an die sängerin anpassen kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hänge mich da mal mit einer Frage rein.


    Ich hatte neulich ein anderes Problem, was allerdings so wie ich das verstanden habe mehr ich hatte als andere. Meiner bescheidenen Arroganz Tribut gezollt, möchte ich es aber trotzdem als Problem bezeichnen.


    Material: alte Sennheiser-Evolution-Funke, Kondensatormikrofon, Low Budget Boxen und hier der Premiumbereich, Mischpult ohne Dynamics + Hallgerät
    Musik: (gute) Sängerin + MP3


    Weiter hinten (so ab 10m) war der Sound OK. Davor kam es vor, dass die Sängerin in höheren lagen viel zu Laut war. Ein Kompromiss a'la "gut, unten etwas weniger" war nicht erstrebenswert.
    Es wirkte in dem obigen Bereich manchmal "wie ein Brett". Der Stimmsound/Frequenzgang war immer absolut gut.


    Was kann man da machen? Ich möchte ungerne das Künstlerische durch Techhnikfeaturs auffällig manipullieren.


    Generell hätte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn gesagt, "erstmal generell etwas leiser".

  • wenn keine dynamikbearbeitung möglich ist hilft nur eines:
    der flinke finger auf dem problemfader.


    vor vielen jahren, als ich noch öfter mit dem 01V arbeiten musste, habe ich das bei einer sängerin genau so gelöst. allerdings muss man dann auch die songs gut kennen und sich in die gesanglichen besonderheiten der vokalisten einfühlen... man muss also schon ein paar augenblicke vor dem pegelsprung den fader um den entsprechenden betrag herunterziehen können ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang