Digitalpulte und der Sinn externer Effekte

  • Juten Abend,


    nach intensivster Recherche und allerlei Gedankenspiel bezüglich digitaler Hin- und Herkonvertiererei wird es folgende Variante:


    Appsys Multiverter! Begründung für diese doch recht hochpreisige Lösung ist, dass ich damit neben der digitalen Anbindung des Apollo Interfaces per ADAT auch gleich die eher rumpelige Network Bridge auf Dante als bisherige Lösung für's Recording abwählen kann. Denn: das macht der Multiverter gleich mit. Sprich: ich schicke 2 AES50 Streams aus der Midas Pro, ergo 48 Kanäle. Die ersten 16 lasse ich auf ADAT wandeln und gehe damit auf die Apollo Interfaces. Die restlichen 32 Kanäle gehen per Dante raus für Recording. Und das mit nur einem Gerät, ohne die geliebte 96 kHz Umgebung verlassen oder analog wandeln zu müssen. Genial! Momentan beschränkt mich die Firmware des Multiverter zwar noch auf 24 Kanäle Recording per Dante, da in der aktuellen Version noch kein Einzelkanal-Routing zwischen den Interfaces möglich ist. Aber in der sehr netten Konversation mit dem Entwickler ergab sich, dass das bald möglich sein wird. Ergo ist das meine Lösung. Zur Nachahmung empfohlen ;)


    Beste Grüße!

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Wird sicherlich auch teilweise eine Frage des Geschmacks sein - uns haben die Effekte im AH Qu wirklich sehr gut zugepasst - sicherlich noch keine Weltklasse - jedoch für Livegesang m.M.n. sehr gut geeignet. Meine Frau hat ohne weiteres gleich nach dem Kauf Ihren beliebten TC VoiceLive 2 verkauft, das sprach schon für sich... Wir nutzen da übrigens auch Arena1 als Reverb und noch leicht einen Doublereffekt drauf - bei einigen, v.a. langsamen Songs noch einen leichten Delay drauf und sind damit sehr zufrieden. Kling schön voll, aber nicht billig…
    Naja, Tanzmusiker sind sicherlich nicht so anspruchsvoll wie die „Stars“ und „Sternchen“ die viele von Euch beschallen müssen… ;)

  • ich habe heute das angebot von einem kollegen bekommen, mir im januar mal die Waves effekte direkt gegen die effekte in der dLive anzuhören. er meinte, dass er von einigen Waves effekten sogar ein bisschen enttäuscht sei.
    ausserdem wäre das updaten bei Waves unter umständen etwas tricky. sowas fällt bei pultinternen effekten natürlich komplett weg.
    ich bin gespannt und werde meine kaufentscheidung für eine Waves-karte zunächst mal aufschieben. externe kompressoren brauch ich sowieso keine zusätzlichen, seit ich in der dLive den Opto-kompressor habe. aber die Abbey-Road EMT emulationen werde ich mir auf jeden fall anhören, die interessieren mich doch sehr.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • P.S.: Noch ein sehr gewichtiger Punkt der mir gerade noch eingefallen ist: Ich kann bei 95% der Jobs meinen TC6000 zu Hause lassen (Nur bei Klassik ist er mir dann doch lieber als die eingebauten Lexicon Effekte).

    Das ist ein Alleinstellungsmerkmal gegen über allen anderen Mischpulten auf dem Markt.

    Da gibt es ja wirklich ganz grausige Hallgeneratoren. Da "glänzt" Yamaha ja wirklich. :D


    Mhh, also ich finde die Halleriche in den VI´s auch gut, aber REV X und Kosorten sind da jetzt auch nicht mehr so weit hinterher. und in einer Live z.B. ist der Hall inzwischen auch sehr gut brauchbar. Und ein 480 hat Lexikon hier auch nicht verbaut, nicht mal ein PCM ... ganz ordentlich aber auch nicht aussergewöhnlich. Und wenn wir von TC reden, ist in den großen Rivages inzwischen auch direkt verbaut ... aber halt auch eine andere Preisklasse .. ;)


    Heutzutage baue ich mir meine Effekte halt hauptsächlich mit Waves & UAD, da bekomme ich "quasi" ein 480er, EMT 250, TC 6000 und Co. zum Spottpreis ins Pult.

  • Nach vielen Überlegungen hab ich mir jetzt einen Quantec Hall für meine dLive gekauft. Letztendlich war der interne Hall (im besonderen für Vocals) der grösste Kritikpunkt für mich an dem Pult, mit dem ich sonst wirklich sehr zufrieden bin für meine Arbeit.

  • =RS=

    Ich kann Dich gut verstehen. IMO hat es bisher ausser in der großen Rivage kein Pulthersteller geschafft, so richtig Edelhall mit Durchsetzungsfähigkeit für Live zu integrieren.

    Natürlich sind die Hall-Algorithmen in den Pulten inzwischen ganz ordentlich und sie sind alle ein bisschen unterschiedlich, das klangliche Level ist aber so, dass sich Hall in billigen Mischgeräten wie X/M 32 nicht mehr von der gehobenen Mittelklasse wie Vi oder dLive unterscheidet. Da dürften die Hersteller vor allem der neueren Mischgeräte, die genug Rechenleistung haben sollten, gerne so nachlegen, dass man dafür keine externen Lösungen mehr braucht, egal ob die nun aus hardware oder externen 'plug in' Plattformen kommen.

  • Da dürften die Hersteller vor allem der neueren Mischgeräte, die genug Rechenleistung haben sollten, gerne so nachlegen, dass man dafür keine externen Lösungen mehr braucht, egal ob die nun aus hardware oder externen 'plug in' Plattformen kommen.

    Problem von guten Reverbs ist nicht die Rechenleistung, ein 480er, Quantec oder TC haben einen Bruchteil der Rechenleistung die ein heutiges Pult für Effekte bereitstellen kann, sondern der verwendete

    Algorithmus.

    Ausser Yamaha Rivage (TC) und Soundcraft (Lexicon) greifen meines Wissens die Anderen auf selbst erstellte Lösungen zurück die an Firmen, die ihre gesamte Forschung auf diesen einen Algo ausgerichtet hat, nie heranreichen wird.

    Externe Plattformen stellen immer nur Impuls Antworten von etablierten Hall Herstellern zur Verfügung die aber nicht die Modulation des Originals erreicht und damit sehr statisch klingen.

    Ausserdem lassen sich die Parameter nicht editieren wie man es vom Original gewohnt ist.

    Macht jetzt für eine Pop oder Rockproduktion keinen nennenswerten Unterschied aber bei ein Klassik, Big Band oder Jazzproduktion möchte ich da doch lieber auf das Original zurückgreifen.

  • Ich meine das eher so, dass die Rechenleistung keine Ausrede mehr ist. Wie Marcus schon sagte, ist in der Vi kein 480er Niveau und eben auch kein pcm92/96er Level eingebaut, wie in den Pulten anderer Hersteller auch nicht. Wäre mal Zeit, das zu ändern.

  • ... Wobei ich mich frage warum die Midas/Behringer-Pulte nicht mit Tc-Effekten beworben werden... Sonst schlachten sie ja auch die "Brands" aus. Der Vertrag mit Yamaha ist scheinbar schon älter...

  • ... Wobei ich mich frage warum die Midas/Behringer-Pulte nicht mit Tc-Effekten beworben werden...

    Naja, wo kein TC drinnen ist kann man auch nicht TC drauf schreiben. ;)

  • Nun ja, auch auf einem MX200 steht Lexicon drauf (ich vermute mal dass deren Chip auch in diversen digitalen Soundcrafts werkelt). Es können Konzerne ganz gut, den Ruf einer eingekauften Marken demontieren.

  • guma

    Das sehe ich ganz genauso. Ich bin auch der Meinung, dass moderne Pulte durchaus die Kapazität hätten für bessere Hall Algorithmen. Aber so wie


    @wolferl

    meint, ist das Problem die Entwicklung in-house. Wahrscheinlich wird es, wie beim Rivage, nur über den Einkauf von extern gehen.


    Ich habe bei A&H auch immer wieder betont, dass ich für eine gute Pult-interne Lösung auch richtig Geld bezahlen würde. Den Weg hab ich halt jetzt abgekürzt. Und der Quantec passt, da er so mini, leicht, fernbedienbar ist und nicht heiss wird, perfekt in meine wings Lösung.

  • Externe Plattformen stellen immer nur Impuls Antworten von etablierten Hall Herstellern zur Verfügung die aber nicht die Modulation des Originals erreicht und damit sehr statisch klingen.

    Ausserdem lassen sich die Parameter nicht editieren wie man es vom Original gewohnt ist.


    Das ist schon länger nicht mehr so. UAD hat Lexicon und EMT Emulationen, die wie das Original rechnen, TC verkauft die 6000er Algorithmen ebenfalls als "Original", auch Eventide oder TC 2290 bekommt man inzwischen als "richtiges" Plugin. Auch der Waves H-Reverb ist kein Faltungshall.


    Von daher kann man das guten Gewissens als vollwertigen Ersatz nehmen. Und klingt auch so. Und lässt sich auch genau wie die Originale editieren.

  • Ist jetzt müssig dagegen anzuschreiben da es, wie gesagt, im Live Bereich keine grosse Rolle spielt aber da ich hauptsächlich im Studio unterwegs bin hört man da ziemlich schnell was Original und was Emulation ist besonders wenn man anfängt das Grundpreset zu editieren.

    Ist natürlich klar, das eine UAD Karte fast jedes Live Pult aufwertet aber es hat auch seinen Preis.

    Und wenn man schon einen 6000er besitzt ist das dann natürlich unnötig. ;)

  • Ich bin auf alle Fälle gespannt, was das neue Digipult von Midas in diesem Bereich bieten wird. Das wär ja kein schlechtes Verkaufsargument und ein Alleinstellungsmerkmal, wenn man im mittleren Preisbereich hier hochklassigen Hall einbauen würde...

  • Heutzutage baue ich mir meine Effekte halt hauptsächlich mit Waves & UAD, da bekomme ich "quasi" ein 480er, EMT 250, TC 6000 und

    wie simulierst du Dir das 6000, mit Impulsantworten ?

  • wie simulierst du Dir das 6000, mit Impulsantworten ?

    früher ja und manchmal immer noch, aber hauptsächlich mit


    https://www.tcelectronic.com/Categories/Tcelectronic/Computer-Audio/Plug-Ins-%26-Add-On-Licenses/VSS3-NATIVE/p/P0D5I#googtrans(en|en)


    über Live Professor eingebunden