Neumann vs DPA

  • Hallo,

    könnte man grundsätzlich der Meinung sein, dass der d:facto II ein noch besseres Mikro als ein KMS105 ist - oder ist es auch bei einem so (für ein Mikro) sehr teurem Gerät die Frage der Anpassung an die Stimme?

    Anders gesagt - kann ein KMS 105 User „blind“ zu d:facto II greifen oder sollte er damit rechnen, dass er beim KMS 105 bleiben möchte auch wenn der d:facto II gleich teuer bzw. sogar billiger wäre?

    Danke schön für konstruktive Antworten.

  • Lustig, dass du damit gerade jetzt hier damit aufschlägst, denn:

    https://www.musiker-board.de/t…57240/page-3#post-8238330

    dort wurde das schon unabhängig von dir heute als Statement gepostet.


    Ich behaupte mal, dass das Mikro zunächst auf die Stimme passen muß. Ein Mikro kann für gewisse Stimmlagen super sein, für andere - egal was man auch am EQ dreht - vollkommen unbrauchbar.


    Nehmen wir mal das allerseits beliebte SM58. Das funktioniert doch irgendwie immer.

    Bessere Mikros arbeiten gewisse Details mehr heraus bzw. sind entsprechend Designt. Daher behaupte ich mal, dass je besser das Mikro ist, desto eher muss es zur Stimme passen, da man sonst Unzulänglichkeiten viel deutlicher hört oder anderesherum ein besseres Mikro ist weniger fehlertolerant und braucht dann meist auch EQ Eingriff.


    Auch sind gewisse Effekte wie Nahbesprechungseffekt gewohnheitsbehaftet, heißt dass der Nutzer sich an "sein" Mikro gewöhnt und weiß wie er damit zu arbeiten hat. Tauscht man das Mikro nun blind aus, dann wird der Nutzer vermutlich erst mal nicht direkt zu Ziel kommen, wenn das Mikro anders behandelt werden möchte.


    Beide Mikros (Neumann oder DPA) sind erstklassige Premiumprodukte und sollten über jeden Zweifel erhaben sein. Allerdings sind die beiden Mikros im Handling und in ihrer Abstimmung wohl doch recht verschieden. Ist aber nun eine Vermutung. Kennen tu ich nur das Neumann näher, da ich es schon öfters auf der Bühne hatte.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Also ich habe die DPA´s. Die Neumänner hatte ich führt öfter, kenne also beide recht gut.

    Natürlich muss Optimaler weise das Mikrofon zur Stimme passen, aber für mich als Beschaller hat das DPA einiges das mir besser gefällt.

    KSM 105 für gemütliche Geschichten ohne viel Lärm auf der Bühne ist toll, aber wenn es ein wenig mehr "Krach" z.b. ein Schlagzeug auf der Bühne gibt , hast du das sehr schnell Dominant auf deinem Gesangskanal (und wenn man mal richtig reinhört eigentlich alles im umkreis von ca. 5m)


    Da ist das DPA bei ähnlicher Qualität deutlich besser (habe es auch schon auf Rockbühnen eingesetzt). Aber am sinnvollsten wirklich bei guten Sängern, wobei die wenn sie das volle Potential nutzen wollen, sich etwas an das Mikro gewöhnen müssen.

    Ich habe auch schon Klassik (Tenor) damit Abgenommen. Weil der Sänger auch etwas Operette im Programm hat und ein Mikro wollte, mit dem er durch das Publikum laufen kann. Im direkten Vergleich mit einem Schoeps MK4 ist mir kein Klanglicher unterschied aufgefallen.


    Meiner Ansicht nach Klingt es nicht Spektakulär, sondern eben sehr neutral. Und für mich ein sehr großer Vorteil, es ist absolut Rückkopplungsfest.


    Ganz toll übrigens bei Jazz- Geschichten, ist bis jetzt jedem aufgefallen.


    Klangmäßig ist das Teil so Unspektakulär, das mir ein Verkäufer erzählt hat, das die Musiker es nach dem Test alle zurückbringen weil sie für den Preis etwas erwarten das "Spektakulär" ist.


    Noch ein Vorteil meiner Meinung nach, die Möglichkeit die Kapsel auch mit allen gängigen Handsendern zu verwenden. Wenn man das bedenkt, ist der Preis absolut ok.

  • Meine Frau, die auch einen TGX 930 hat, war der Meinung, Sie möchte beim Beyerdynamic bleiben, weil es ihr besser passt – mir gefiel dagegen für meine Stimme besser das KMS 105 – m.M.n. noch transparenter und mit schöneren, volleren Höhen.

    Nun war ich eigentlich schon entschieden mit früher oder später einen KMS 105 zu kaufen – man liest aber ab und zu was und da habe ich in einem Forum gelesen, dass jemand der Neumann hatte nach einem Test zu DPA gewechselt hatte. Interessant zu wissen wäre, ob es auch Meinungen gibt, wo sich jemand nach einem Test für sich zu Neumann entschieden hatte.

    Moin,


    Wenn dir das Neumann gefällt, dann würde ich es auch kaufen, der "Sound" ist schon ziemlich ausgeprägt. Dagegen sind DPA & co schon um einiges neutraler. Ich persönlich habe lustigerweise auch noch ein TGX 930 und fand das persönlich fast immer etwas besser als das KMS 105, weil es halt auch etwas neutraler klingt.


    Ordentliche Mikros sind sie alle, hier ist es eine reine Geschmacksentscheidung, aber wenn dir der Neumann Sound gefällt, wirst du den woanders nicht finden.

  • Hallo,


    wie unterscheidet sich visuell (?) DPA d:facto I von II? Ich dachte, bei den II würde die "II" draufstehen, scheint aber nicht der Fall zu sein... Gilt die Bezeichnung FA4018V nur für die Version II oder war es bei der I auch schon?


    Danke schön im Voraus! :)

  • Auf meinen beiden IIern steht das auch so auf dem Schaft.Beim 1er müsste da "Vocal" stehen, den klanglichen unterschied kenne ich allerdings nicht. Auch bin ich nicht sicher, ob für das 1er die Funkadapter lieferbar waren. Für meine habe ich z.B. einen SL1 für Shure-Funkstrecken im Einsatz.