Beiträge von Beffel

    Na seit sehr langer Zeit endlich ein Thema bei dem ich mitreden kann!


    Kleinkunst, Variete, Comedy und Theater (Schauspiel und Musik) verlange von einem Techniker eine extreme Konzentration im gesamten Arbeitsablauf. Gerade hier ist Vorbereitung Alles! Man muss jedoch nicht unbedingt das gesamte Program des/der Künstler kennen, allerdings sollte man einen sauberen Probendurchlauf beim Soundcheck und sich vorher vielleicht mal im Internet schlau machen. Viele Künstler aus dem Genre haben etwas bei Youtube zum Besten gegeben. Sound ist aber zumeist nicht das Problem. Wichtiger ist hier das Augenmerk auf die Stichworte / Gesten für die Zuspieler zu legen. , Natürlich ist auch etliches an Erfahrung gefragt, um entsprechend zu improvisieren. Aber mit einiger Erfahrung ist der Ablauf eigentlich ziemlich der Gleiche. Dabei sind nach meinen Erfahrungen nicht immer die Lichtgestalten aus Funk und Fernsehen die wirklich besseren Künstler! Da gibt es durchaus unbekanntere Comedians, die inhaltlich und auch fachlich (was den Umgang mit Technik betrifft) wesentlich mehr auf dem Kasten haben.
    Der Job ist jedoch nix für einen völlig unerfahrenen oder mit einseitiger Erfahrung aus dem reinen Bandbusiness! Das geht zumeist schief, weil das Publikum eine völlig andere Sounderwartung hat und man auf jegliche Art von künstlerische Darbietung vorbereitet sein muss. Von der singenden Sägen bis zum Notenpultjonglierenden Klarinettenspieler (Jonglage des Pultes mit der Klarinette!).


    Ich kann nur sagen, dass ich immer mehrere Funkstrecken dabei habe! Keulen und Taschensender. Wenn Du 2 Standups und einen singenden Barden dabei hast, der sich selber begleitet und Playbacks braucht, hast Du sonst verloren.
    Es kann auch schon einmal sein, dass 3 bekannte Jungs auf der Bühne ihre Haare synchron waschen. Da sind Headsets eher ungeeignet!
    Auch die Anzahl der benötigten Kanäle kann da manchmal überraschend hoch sein (siehe Zahnfleisch GMBH). Wenn da am Schluss 14 Mann auf der Bühne rocken, reicht ein bisschen Sprachverständlichkeit nicht mehr unbedingt aus!

    Mann bin ich froh, dass ich aus dem Alter raus bin! Da sitze ich lieber abends mit meinem Weibi auf der Terasse, plauder ein wenig mit Ihr bei einer gepflegten Flasche Rotwein und genieße das schöne Wetter!


    Ihr dürft aber nicht vergessen, die Leute bekommen was Sie verdienen! Der Wirt kann wohl auf Dauer da keine Erfolge mit feiern, der "Lichtler" kann davon nicht wirklich leben und das Publikum ist irgendwann auch raus aus dem Alter. Und denkt bitte daran, das zahlungsfähige Publikum wird immer älter (Stichwort demographischer Wandel!) und damit steigt auch der Anspruch!


    Es wird immer Preisdumper geben und jeder von uns hat schon mal seinen Preis dem Kundenwunsch angepasst. Davon bin ich zumindest fest überzeugt! Aber mit zunehmendem Alter und der größeren Erfahrung verkaufen wir unsere Leistung halt auch besser, bzw. können unseren Preis besser begründen. Ich habe festgestellt, dass ein dauerhafter Preisdumper in meiner Region mir mit der Zeit die anspruchsvollen Kunden zutreibt, weil Sie den Unterschied irgendwann selber merken und dann wird beim Preis plötzlich nicht mehr gefeilscht. Im Gegenzug habe ich selber schon immer versucht auch im Niedrigpreis-Sektor etwas bieten zu können, schließlich hat nicht jeder Kunde das Geld für nur teuer. Ich denke da müssen auch wir etwas flexibler werden und uns überlegen, ob es immer das teuerste Equipement sein muss! Dann kann ich auch anders kalkulieren!

    Die JTS werden meines Erachtens gerne unterschätzt! Finde ich sogar sehr gut so! Da hat man immer ein Ass im Ärmel und kann manch Einen eines Besseren belehren. Z.b. wenn man mal einen Standard-Sennheiser-EW-Empfänger aufbaut und daneben einen US-9001D. Alleine der Unterschied bei den Antennen lässt da so manchen Profi staunen. Zumindest habe ich in den letzten 10 Jahren noch keine JTS-Antenne klein gekriegt. Beim Handverleih der Sennheiser ist dagegen schon so manche Teleskopantenne auf der Strecke geblieben!
    Allerdings sind die von mir erwähnten Produkte auch nicht billig!
    Wir haben übrigens für die laufende Musical-Produktion im letzten Jahr einen absolut fairen Blindvergleich gemacht. Die Entscheidung wurde dann auf Grund der Meinung von Regie, Intendanz und musikalischem Leiter, nur nach optischer und akustischer Wirkung für einen Buchstaben getroffen. Das Ergebnis war übrigens einstimmig.


    Wie schon so oft in den vergangenen Jahren seit 1986, erkannte ich, dass ein Name alleine nicht zählt und schon gar nicht immer für das Beste stehen muss. Auch andere können sehr gute Produkte machen. Man sollte da immer für Neues offen sein und nie aufhören zu vergleichen. Sonst würde sich keiner weiter entwickeln.

    Da kommt schon einer drauf, warum ich vorgeschlagen habe nach zu rechnen!
    Ich habs für ne 50cm- und 100cm-Platte (exzentrische Trussaufnahme mit 30-er 4-er Truss) gemacht.
    @ marce:
    gutes Gefühl und Erfahrung :wink:

    Auch das VDE-Zeichen wird in China einfach aufgedruckt! Die machen was gebraucht wird!


    Grundsätzlich ist es egal ob Selbstbau oder Massenprodukt! Solange das Gerät den Mindestsicherheitsstandards entspricht ist es auch ok!


    Es wurde zwar schon erwähnt, aber hier nochmal:
    1. Vor dem Öffnen eines Gerätes ist dieses spannungsfreischalten zu schalten. Das sollte eigentlich auch jeder Wissen der in unserer Branche arbeitet! Das zwar wieder sehr hart, ist aber so! Elektrotechnische Sicherheit gehört nunmal zu unserem Beruf. Und bis auf wenige Ausnahmen darf da keiner Geräte öffnen, daran hantieren oder am Innenteilen Arbeiten während das Gerät am Versorgungsnetz anliegt. Wie ich bereits in einem anderen Thread geschrieben habe:
    - Freischalten!
    - Spannungsfreiheit prüfen!
    - vor Wiedereinschalten sichern!
    Das lernte man zumindest vor 20 Jahren im E-Bereich als Grundsicherheitsregel.
    2. Diese Geräte sind bei richtigem Aufbau sicher! So manch Einer wird wohl mehr Blödsinn beim Aufbau von Truss und Bühnen produzieren, als von einem solchen Gerät ausgeht. Jede Standardlichterkette ist so aufgebaut!
    3. Eine Gefährdung geht davon eigentlich nur durch unsachgemäßen, unfachmännischen und unüberlegten Gebrauch aus, vorausgesetzt alle vorgeschriebenen elektrotechnischen Schutzmaßnahmen wurden am Produkt berücksichtigt.


    Ich zähle mich eigentlich zu den kritischen Aufpassern im Fach Elektrotechnik, aber man sollte die Dinge schon auch objektiv betrachten können.


    Ich habe auch nichts mit Showtecprodukten zu tun!








    dsfsddf

    Rechne doch mal den tatsächlichen Ansatz für das Momentengleichgewicht durch! Du kennst die Geräte die Eigengewichte, die Montagepunkte und Abmessungen. Dann weist Du wie schwer und wir groß die Platte mindestens werden muss. Falls es nicht klappen sollte, dann setze doch mal eine genaue Zeichnung auf und stelle diese hier ein. Dann kann man das besser nachvollziehen für ein Rechnung.

    Leider ist das mit dem CE-Zeichen so eine Sache! Aber rechtlich ist es eigentlich genau geregelt! Ein Produkt darf innerhalb der EU nur vertrieben werden, wenn es den Mindessicherheitsstandards entspricht. Diesen Mindeststandard stellen die Normen dar (hier die EN 60598). Das CE-Zeichen soll das Indiz dafür sein. Der Erstinverkehrbringer ist verantwortlich für die Überprüfung, dass diese Geräte dem Standard entsprechen. Man glaubt es kaum, aber es gibt sogar eine EU-weite Überwachung davon. Aber angesichts der riesigen Mengen von Ware aus Fernost, gibt es da wohl kaum eine Chance jeden Missbrauch zu entdecken! Aber im Zuge der Deregulierung ist es halt in Europa nunmal so!


    Da ich an das gute im Menschen glaube, denke ich aber mal, dass ein Showtec-Produkt zumindest grundsätzlich geprüft wird, bevor es in den Handel kommt. Gerade in diesem Sektor passen die Gewerbaufsichtsämter (sind in Deutschland dafür da!) sehr stark auf, weil es halt kein so riesiger Markt ist. Es kauft ja nicht jeder Bundesbürger einen Movinghead!

    Dafür gibt es leider keine einfache Antwort!


    Der einzelne Sockel ist nicht für die Nutzung im normalen Niederspannungsbereich zugelassen, schließlich ist die Betriebsspannung im Bereich der Schutzkleinspannungen! Wird eine Lichterkette daraus gebildet und liegt die Betriebsspannung über 50V muss die Niederspannungsrichtlinie eingehalten werden. Demnach muss die entstandene Leuchte die EN 60598 mit all ihren zutreffenden Teilen (allgemein, Bühnenleuchten, Halogenleuchten, Lichterketten) erfüllen.
    Wenn das Showtec Teil die entsprechende CE-Prüfung positiv bestanden hat, dann ist das Teil auch zulässig.

    Ich habe ja selbst einen Thread dazu gestartet, aber halt eher aus Unternehmersicht!


    Ich selber habe seltsamer Weise mehr Anfragen und Auftragsbestätigungen als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Im Gegenteil ich haben jetzt bereits mit den Planungen für VAs mitte 2009 zu tun!


    Allerdings hat das auch damit zu tun, dass bereits zwei Kollegen aus der Region bereits aufgeben mussten! Die hatten sich leider auf Industriejobs, Messen und mobile Bühnen spezialisiert.

    Ok! Sollte auch keine Kritik sein. Ich wollte nur den Aufbau richtig verstehen!


    Ich selber mache es immer so:


    Unten eine 3-Wege-Ecke mit zwei 1m-Stücken am Boden. Oben drauf ein 4m-Stück und zum Verstreben zwei 1,20m-Singlepipes mit Drehkupplungen dran. Die Köpfe befestige ich direkt an der Truss. Vorne kann ich noch die Bässe als Ballast drauf setzen.

    Ok! Wie bereits vom Admin beschrieben solltest Du dann für eine gezielte Verteilung von oben sorgen. Ich nehme dazu immer mehrere kleine Aktivsysteme um ggf. auch verschiedene Lautstärkezonen fahren zu können. Das ist manchmal gerade bei Musicals sehr hilfreich um z.B. den Chor oder Solisten speziell bedienen zu können. Aber bei der beschriebenen Bühnengröße eher nicht unbedingt notwendig/möglich. Da sollte es möglichst gleichmäßig mit mehreren kleinen Boxen sein. Ich nehme dazu immer ein 8"-er Zweiwege-System.

    Zitat von "marce"




    Analysieren wir doch mal ein wenig das Bild:
    - Ich tippe auf Mott-Podeste mit 45er-Füßen (schmale!) mit einer Höhe von 60 oder 80cm und ohne Querverstrebung
    - Die Fläche dürfte mindestens 6m x 6m sein
    - Ich nehme mal an die Ausleger der Tower haben 1,20m
    - Es gibt keinen Bereich auf einer Bühne der nicht im Zugriffbereich für Personen ist! Auch ein Künstler kann einen Anstoß verursachen! Bitte nie vergessen!


    ==> Die Bühne ist nicht unbedingt sehr groß, trotzdem passen die 4 Tower drauf!


    Auch eine Lösung mit Truss als Bodenstreben kann je nach verwandtem System funktionieren. Es geht aber auch mit viel Ballast, das muss aber wieder die Bühne abkönnen. Übgrigens muss man Ballast nicht immer transportieren! Es geht z.B. auch Wasser, welches in Tanks an der richtigen Stelle auf den Bodenplatten eingefüllt wird.
    Um die richtige Lösung zu finden, muss man noch wissen, welches Material ist überhaupt vorhanden, wie oft soll das Ganze transportiert werden und welches Material ist ggf. schon vorhanden.

    Guten Morgen Cheesy!
    Grundsätzlich geht so ein Monitoring auch. Ich benutze es z.B. gerne bei den bayrischen Theatertagen für diverse Schulaufführungen. Allerdings wäre erstmal eine grundsätzliche Frage zu klären! Welche Charakteristik haben die von Dir verwandten Headsets? Wenn diese ein Kugelcharakteristik oder normale Niere aufweisen, dann wirst Du damit immer gewisse Feedbackprobleme bekommen, egal wo der Monitor platziert ist. Von oben dürfte es sogar noch schneller dazu kommen. So zumindest meine Erfahrungen. Ich rate Dir erstmal diesen Punkt genau zu klären und evtl. in geeignete Headset zu investieren oder entsprechende zu mieten.
    Du wirst aber auch nicht umhin kommen, mit den Darstellern zu arbeiten, damit diese den Umgang mit der Technik erlernen. So blöd es klingt, Du musst sogar bei kritischen Szenen beherzt eingreifen und ggf. dem inszenierenden Lehrer begreiflich machen, dass die halt nicht direkt vor dem Monitor sitzen dürfen! Ein Lehrer macht das ja nicht immerzu und als Techniker musst Du Ihm dann beratend zur Seite stehen. Deshalb sind erfahrene Techniker beim Theater auch so wichtig.

    Zitat von "marce"


    Dort wurde das über 4 Tower realisiert mit langen Auslegern, die MHs sind an Pipes montiert.


    ==> durch die langen Ausleger werdem Systemschwerpunkt und dessen Wirkungslinie innerhalb der durch die Ausleger aufgespannten Fläche gehalten. Dadurch ist die Konstruktion auch stabil! Dafür braucht man aber auch immer eine entsprechend große Bühnenfläche.

    Also da sehe ich zwei Gefahren:


    Nicht verstanden? ==> Wenn ich meine Buchhaltung nicht verstehe kann ich auch nicht wissen ob es stimmt!


    Einfach durchwinken? ==> Entschuldigt, aber als Unternehmer bin ich viel misstrauischer, oder wollt Ihr evtl. für den Fehler eines anderen hingehängt werden?

    Mein Dank für alle Antworten und die Infos!
    Inzwischen habe ich mir einige Geräte angesehen und bin bei folgender Auswahl gelandet:


    1 x A&H GL2800-24


    1 x A&H ilive T80/IDR32


    Warum?


    Das GL2800 ist wohl im analogen Bereich ausreichend und wird dies wohl noch einige Jahre sein!


    Das T80/IDR32 ist für meinen Begriff der sinnvollste Lösungsansatz für die digitale Zukunft. Zur Not kann ich das IDR32 bei bestimmten Aufträgen auch nur über den Laptop steuern. Guter Ansatz für ein weiteres IDR32 in naher Zukunft! Zudem ist die Frage für das neue Multicore eigentlich keine mehr!


    Das bedeutet nicht andere Geräte wie LS9 oder so sind für mich Müll! Im Gegenteil, eigentlich wäre der Schritt für mich vom 01V zu LS9 wesentliche einfacher gewesen, aber mir gefällt die Trennung zwischen eigentlicher Mixereinheit und Frontend beim A&H einfach am Besten. Das eröffnet meiner Meinung nach viele neue Nutzungs- und Anpassungsmöglichkeiten!



    Nochmals vielen Dank!!!!!!!!!! :D