Beiträge von tobias kammerer

    Hallo nochmal,


    also irgendwie versteht Christopher meinen Testaufbau nicht (den übrigens ich nicht erfunden habe, sondern der gängig in der Schallforschung benutzt wird). Und natürlich: der Test den ich beschrieben habe hat nichts mit der Urproblematig des Threads zu tun. Das war mehr generell als Erläuterung gedacht, daß man Phasenprobleme hören kann. Natürlich ist zur Ortung ein Stereosignal nötig (Das per Definition nicht Phasengleich ist). Das habe ich ja auch, jedoch beeinflusst man im Versuch beide Seiten des Stereosignals gleich. Das Signal selbst hat natürlich Laufzeitunterschiede. Weiterhin erfolgt die Wiedergabe über Kopfhörer, somit gibt es keine Kammfiltereffekte des Raumes für die Probanden. Was ich zum Schluß sagen will: Ich sehe hier eindeutig, daß mein Versuch in mehreren Punkten nicht verstanden wurde (oder auch nicht verstanden werden will). Das kann auch durchaus an mangelnder Genauigkeit meines Schreibstils liegen. Aber ich will den garnicht zerklauben, da das endgültig hier nicht zum Thema passt. Also diskutieren wir lieber am Ursprungsproblem weiter. Und nochmals: Ich finde den Artikel über das Audiomysterium erstmal sehr gut und der wurde offensichtlich ordentlich gemacht. Umso interessanter finde ich ja, warum sich die Ergebnisse nicht decken.


    Viele Grüße und viel Spaß
    Tobias Kammerer

    Hallo Leute,


    also ich auch nochmal:
    - im Großen und Ganzen gehe ich auch davon aus, daß die Phasenverschiebungen des konkreten Beispieles nicht bemerkbar sein werden. (weil tieffrequent, vieles davon außerhalb des Übertragungsbereiches der Anlage, Verlauf relativ weich).
    - Das Problem an sich kann man ja mit einem Doppel Blindtest nachprüfen. Diese Doppel Blindtests wurden schon gemacht und von mir extra aus Interesse auch nachgestellt. Und zwar nochmal: Man lässt Probanden Dinge im Klangbild orten, wiederholt den Versuch mit defekten Phasen und siehe da, die Ortung lässt nach. Dabei wurden natürlich BEIDE Phasen des Stereobildes gleich verändert, damit es nicht zu Laufzeitunterschieden zwischen zwei Signalen kommt. Dabei wurde auch festgestellt, daß der Phasendefekt nicht absolut wargenommen werden kann, sondern nur ein umso größerer Defekt zu umso größeren Ortungsproblemen führt. Dabei spielt tatsächlich der Gesamtdefekt der Übertragungskette (auch rein mathematisch) eine wichtige Rolle Erklärung:
    Wir nehmen an, unser Naturschallereignis hat eine lineare Phase (ist ja klar, ist ja auch die Originalwelle). Nun wird das alles aufgezeichnet und kommt über Lautsprecher an unser Ohr mit einer mittleren Abweichung von 360 Grad (das ist auch garnicht überrtrieben). Nun wird dem Probanden die Phase nochmals im Laufe des Tests um weitere 90 Grad verschoben. Nun stellt sich die Frage: Ist das vermeintlich unverschobene Signal überhaupt noch als Referenz nutzbar?? Hier ist die Phase bereits zerstört, der Proband kann nichts orten, wie soll er dann noch weniger wie nichts orten, wenn man an einem Allpassfilter schraubt??? Deswegen nochmals: Die möglichst unverfälschte Widergabekette ist ABSOLUT WICHTIG für genau diesen Versuch. Ich weiß nicht, ob in dem gezeigten Versuch des Artikels darauf Rücksicht genommen wurde. Es wurde auch nicht mit Ortung gearbeitet, sondern mit Lieblingsstücken der Probanden. Wenn die Stücke wenig Naturgeräusche beinhalten, kann der Proband nichts Sinnvolles feststellen, da er sich die unnatürlichen Geräusche binnen Sekunden als "normal" antrainiert hat.
    Beste Referenz für Versuche mit Zuhörern ist IMMER Sprache, weil unser Ohr nichts anderes auf der Welt so genau kennt. und wenn ich mir noch soviel Lieblingsmusik jeden Abend reinziehe. Leider ist Sprache für das ein oder ander Frequenzband nicht so wahnsinnig interessant (Meine 2 TSE Infras haben da wirklich nix zu tun, wenn der Sänger in der Pause redet.


    Viele Grüße und frohes Weiterdiskutieren.
    Tobias Kammerer

    stepu
    Hallo, gratuliere, daß das klappt, das problem ist, daß die Signalqualität halt immer schlechter wird und manche geräte da dann nicht méhr aufsyncen können. Wir hatten manchmal schon unter 10 meter echte Probleme.
    holger schüller
    ich benutze z.B. einen USB Extender von MCab, aber von C-Lab gibt es nun einen günstigeren. Auf der Homepage findet man das Produkt leider nicht (ich zumindest nicht), aber Du kannst anrufen: http://www.c-lab-digital.de .Die USB to Seriall Adapter gibt es echt zu Hauf, ich habe selbst schon bestimmt 5 verschiedene, also hier einfach das erste nehmen, was man findet.


    Variante mit W-Lan:
    Als Device Server benutze ich den Silex SX-1000U http://www.silexeurope.com/de/…ice-server3/sx-1000u.html den habe ich jetzt sogar gerade in einem Shop für 55,- Euro gesehen. Silex hat auch serielle Device Server (also direkt COM), die waren früher aber eben teuer. Daneben habe ich DLink Accespoints (die billigsten, die die haben - DLink ist sehr zuverlässig und leistungsfähig).


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo Admin,


    also ja, das ist natürlich ziemlich genau das, was in DIN 15905-5 drinsteht, aber eben mit 95 statt 99 dB L(A)eq. Und da denke ich ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht, worin ich eine gewisse Willkür sehe. Auch die DIN 15905-5 halte ich unter schlechten Bedingungen schwer einhaltbar. Bitte denkt nicht an Großevents, hier geht das alles sehr einfach sowohl akustisch, als auch finanziell.
    UND: es gibt die ganze DIN 15905-5 als EU Norm Vorschlag, der aber noch nicht beschlossen und umgesetzt ist. Also somit war das ursprünglich nicht ganz korrekt von mir formuliert.
    Und mal am Rande bemerkt: Grundsätzlich finde ich eine Regulierung sinnvoll, da ich auch schon Konzerten mit 115 dB L(A)eq am Mischplatz!! beiwohnen durfte und das ist aus meiner Sicht schlicht geisteskrank.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo Bemi,


    guter Beitrag, die haben aber Ihre eigene Norm und richten sich nicht nach DIN (muß man ja auch nicht). Es wird also am lautesten Punkt gemessen. Es wird nicht die elektronische Musik gemessen, sondern allein die Tatsache, daß eine elektronische Musik da ist, ist Auslöser für die Messung und für die Auflage. In die Messung geht auch der Publikumslärm ein. Ich hatte schon Fälle, in denen nach einer Stunde Pause 92 dB auf dem Messgerät standen (NUR vom Publiklumslärm). Es hilft der Band also auch nix, mal 15 minuten Pause zu machen, wenn nicht gleich der Saal mit geräumt wird.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo nochmal,


    vielleicht muß ich die Diskussion noch ein bißchen in die von mir gewünschte Richtungbringen. Deswegen ein paar Überlegungen:
    - ich finde 95 dB auch laut
    - mir geht es um Fälle, wie Hardcoreband oder Punkband spielt auf kleiner niedriger Bühne in kleiner Kneipe. Der Drummer drischt sein Lied und nun machen wir drumherum alles so laut, bis man es überhaupt noch hört. Da wird es mit 95 dB eigentlich unmöglich, mit den Europa 99dB geht es knapp.
    - Nun mag ich nicht einmal Hardcore, trotzdem gibt es diese Musik und diese Musiker haben meiner Meinung nach ein Ausübungsrecht. Die Musik würde übrigens auch "falsch" klingen, wenn der Drummer nicht drischt. Ich kenne zumindest keine CD-Produktion, auf der ein Heavydrummer mit 8d Stöcken vorsichtig seine HiHat tätschelt.
    - Auch nochmal zum Vergleich: Laßt im gleichen Raum eine Blaskapelle spielen, das kommt bei Hochzeiten durchaus einmal vor. Diese sprengen die 95 dB leicht. Hier wird aber keine Strafe verhängt.


    Viel Spaß beim Weitermitwirken
    Tobias Kammerer

    Hallo Christofer,


    der Bericht gibt Sinn, deckt sich aber nicht mit anderen Berichten. Wer hat nun Recht? Ich habe das übrigens praktisch genau so überprüft, wie der Autor, also mit Allpass- oder FIRfiltern. Jetzt ist die Frage auf was man hört. Übrigens: generell hört man weich verlaufende Phasenänderungen (typisch Allpassfilter) deutlich schlechter, als harte oder gar Sprünge (mit FIR Filtern machbar). Natürlich erzeugt der Versuchsaufbau durch die vielen Filter eigentlich schon drastische Eingriffe. Gut zum Testen sind S-Laute, da die zeitliche Wiedergabestruktur für diesen Laut sehr relevant ist.


    Also Test 1: S-Laute phasenverschoben und unverschoben wiedergeben und anhören aber: ACHTUNG die Phasentreue der Testbox, Testaufbnahme und Umgebung ist SEHR testrelevant. Vielleicht war hier auch der Fehler des Autors. Je hochwertiger hier die Wiedergabekette ist, desto eher hörbarer wird der Unterschied. Auf schlechten Boxen in schlechter Akustik bei schlechten Aufnahmen ist die Phase bereits zerstört, hier kann man Filtern, was man will, ohne daß man es hört.


    Test 2:
    Klassisches Orchester oder noch besser Chor mit Kunstkopfaufnahme auf Kopfhörer wiedergeben.
    Versuchsperson soll auf bestimmte Stimmen zeigen. Test mit und ohne Phasenversatz wiederholen, ohne daß der Versuchsperson der Wiedergabezustand bekannt ist.
    --> Ergebnis: Ohne Phasenversatz werden die Stimmen besser getroffen.


    Ich hoffe, daß war wissenschaftlich genug.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo Holger,


    man kann seriell erstmal nicht weit verlängern (10 Meter mit gutem Kabel). Es gibt aber sogenannte Extender, die das Signal umprotokollieren und so z.B. über Standard Netzwerkkabel auch mal 50 Meter weit jagen. Alternativ gibt es auch seriell Device Server, die so eine Schnittstelle im Netz (und somit auch Wireless) freigeben. Und hier noch der Tip des tages, all das gibt es wegen größerem massenmarkt auch für USB VIEL BILLIGER. Deswegen benutze ich immer die USB Strecke (z.B. Extender (50,- Euro) oder Device Server (120,- Euro)) und hänge da dann einen USB to seriell Adapter hin (10,- Euro)
    So einen Deviceserver mit WLan Accesspoint kann man für ca 150,- Euro umsetzen und gleich in das Amprack einbauen. Dann nur noch am FOH Laptop aufklappen und einwählen :D:D
    Alternativ bieten die Hersteller oft RS-485 Schnittstellen für die Controller an, das geht auch weit auch über XLR Kabel!!!, ist aber teuer.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo Leute,


    ich bin auch der Meinung (und habe das schon sehr oft überprüft):
    - Man hört Phasenverschiebungen im Mikrosekundenbereich sehr wohl. Der Laie hört das in der Regel nicht bewußt, da er nicht weiß, auf was er achten könnte um das zu erkennen
    - dazu gibt es auch streng wissenschaftliche Untersuchungen, die meißt wenig mit Musik zu tun haben, eher mit Ortung oder Sprachverständlichkeitsmaßuntersuchungen


    Und hier noch ein Grund, doch manchmal unten alles abzusenken:
    Manchmal hat man einen Mix oder eine CD, die weitaus mehr im Tiefbassbereich daherbringen, als allgemein den Anlagen gut tut (Ich habe da ein lustiges Stück mit extrem fiesen 35 Hz Geschichten auf meiner Test CD). Die Hochpassfilter in den Anlagen senken ab Ihrer Grenzfrequenz nur langsam die tieferen Anteile ab. Ein typischer Lowcut vieler guter Subwoofer liegt bei ca 40 Hz bis 45 Hz mit 12 dB pro Oktave. Folglich gibt es faktisch bei 35 Hz noch kaum eine relevante Absenkung. Wenn nun ein Signal mit völliger Überbetonung bei 35 Hz anliegt, so kann das extrem den angeschlossenen Subwoofer gefährden, da die Absenkung im Controller nicht ausreicht. In diesem tiefen Bereich hat z.B. eine typische Bassreflexbox keine wirksáme Dämpfung mehr auf den Speaker, worduch dieser extrem stark auslenkt. Ein Schaden kann binnen kurzer Momente entstehen.
    In diesem Fall schützt der Griff zum EQ die Anlage (gerade, weil Sie da nix wiedergeben kann) und spart Leistung. Dafür kann man auch einmal die Phasengrunzerei (äh Schweinerei) in Kauf nehmen. Natürlich stellt sich die Frage ob eingangsseitig so ein Signal sein muß, aber geben tut es das.
    Trotz alledem:
    - Ich denke auch: Meißtens alte Angewohnheit ohne Sinn und Verstand.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo Leute,


    es wurde ja schon öfters über Lautstärken und so diskutiert, ich möchte hier jedoch einen besonderen Fall besprechen, der mir seit Jahren einfach gegen den Strich geht.
    Bei uns im Landkreis Weilheim-Schongau wird eine hausgemachte Verordnung durchgezogen, die in Stichpunkten wie folgt aussieht:


    - 95 dB A bewertet dürfen im Stundenmittel AM LAUTESTEN zugänglichen Punkt für das Publikum nicht überschritten werden
    - Messverfahren ähnlich wie bei der europäischen 99 dB Variante aber eben bezogen auf eine Stunde Messzeitraum.
    - das ganze gilt nur für elektrisch verstärkte Musik
    - das soll die Besucher schützen
    - Zuwiderhandlung wird drakonisch bestraft. Veranstalter zahlen immer wieder selbst bei Besucherzahlen von nur 30 Personen 4-stellige Strafen. "Mehrfachtäter" werden auch bei Überschreitung um nur 1 dB gnadenlos bestraft.


    Die ganze Normierung kam aus meiner Sicht aus völlig schwachsinnigen Überlegungen einer eingesetzten "Fachkommission" (z.B. Stadtträte, Gesundheitsbeauftrage des Arbeitsschutzes...) zustande.


    Ich behaupte:
    - eine Livebandveranstaltung in kleinen Clubs ist damit je nach Musikrichtung undurchführbar oder mit einem Aufwand, der nicht mehr bezahlt werden kann (z.B. Verglasung der Band)
    - Veranstalter reagieren bereits und veranstalten einfach nichts mehr --> Kultursterben


    Ich möchte:
    - Wissen, was Ihr davon haltet (vielleicht bin ja nur ich zu dumm, das alles als gut und recht zu sehen)
    - Wissen, ob man dagegen gerichtlich vorgehen kann und WIE GENAU, hier wären also durchaus Juristen gefragt (Jurist also Hobbytontechniker oder Tontechniker als Hobbyjurist)?


    Meine Gedankenansätze:
    - Gesetze müssen zumutbar und angemessen sein, ich behaupte, daß ist diese Regelung nicht
    - Die Regelung verstößt gegen die Gleichberechtigung, da es nur für elektrisch verstärkte Musik gilt und somit jede Blaskapelle fröhlich lauter spielen darf. Dadurch werden insbesondere Spieler von Instrumenten, die ausschließlich elektrisch verstärkt hörbar sind, gegenüber akustischen Spielern diskriminiert.
    - die Freiheitsrechte der Zuhörer werden eingeschränkt, da Ihnen das Hören der ("zu lauten") Livemusik verboten wird. Bitte daran denken, daß viele Musikrichtungen per Definition zu laut sind! Somit besteht keine freie Entscheidung mehr für den willigen Hörer.


    Das ganze ist sehr komplex, deswegen meine Stichpunktsprache, damit das mal alles übersichtlich bleibt.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer
    (für alte Forumshasen: "Dipl. dingsda oder so")

    Hallo,


    ich meinte schon auf dem Gig, nicht in dem Laden. Also ich habe mit dem Mikro echt keine Probleme, außer natürlich dem Bekanntheitsgrad. Natürlich wird es in dieser Qualitätsliga sowieso eng, weshalb entgürltige Entscheidungen für ein Mikro sicher situations- und geschmacksabhängig sind. Ich habe z.B. auch gerne mal Milab LSR-1000 am Start, jedoch würden die aus meiner Sicht noch mehr die fachwelt entzwien, weshalb ich die ursprünglich hier nicht angesprochen habe.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Hallo Leute,


    (vielleicht wird ja noch jemand über Antworten zu diesem Thread benachrichtigt). Ich konnte nun nicht mehr schneller in diesen Thread schauen und freue mich über eure zahlreichen Antworten. Ich höre da nun Kritik, die ich gerne ernstnehmen möchte. Wenn der Schreibstil so bleibt, wie er jetzt ist, dann passt meiner Meinung alles so, wie es in einem Forum sein sollte. Ich versuche mich auch an meiner eigenen Nase zu packen und in Zukunft die von Euch mehrmals angesprochenen Punkte ernster zu nehmen (z.B. Aussagen - wenn möglich - gleich begründen...).
    Das Mikrofon MBC 201 gibt es übrigens noch ganz normal in Produktion, nur weil diese Frage ja aufgetaucht ist. Es wird halt nicht im internet publiziert (wie viele andere Dinge auch, die ich kenne und benutze).


    Viele Grüße und vielen Dank
    Tobias Kammerer

    Hallo Leute,


    das 965 habe ich leider zwar noch nicht getestet (das interessiert mich schon auch), generell ist aber auch das AGK C5900 ein echt hörenswertes Teil. Ganz viele Sänger entscheiden sich bei mir im AB Vergleich ohne mein Zutun für dieses Teil und mir gefällt das auch sehr gut. Es klingt extrem ausgewogen, färbt also nicht je nach Stimme mal gut oder schlecht. Mit Feedbacks habe ich damit auch keine Probleme. ACHTUNG: ich glaube (bin mir aber nicht sicher), daß es das C5900 namentlich schonmal in einer alten Version gab (Ähnlich wie bei den D 3x00) Mikros. Wenn das so wäre, dann hat vermutlich die alte Version mit der aktuellen garnix zu tun. Die aktuelle gibt es aber auch schon bestimmt 3 Jahre lang. Das Teil ist auch als Funkkopf zu haben.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    Ja klar Du hast sicher recht,


    also nochmal zurück. Ursprünglich empfohl ich ja den Grafik EQ. Das mit dem Behringer streute ich nur ein, nachdem ja auch Ideen zu parametrischen EQ-s oder Benutzung des digitalen Pult EQ-s eingeflogen sind. Das kann also für manche Leute sicher eine Lösung sein. Dem Threadstarter denke ich sind schon sinnvolle Beispiele genannt worden. Da übrigens so viele vom Altair EQ überzeugt sind, interessiert mich dieser nun auch. Ich habe den leider noch nicht probieren können. Altair hat vom Pultbau her sicher das nötige Wissen, so ein Gerät gut zu machen.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

    ACHTUNG: VIEL OT, bitte trotzdem in diesem Thread lassen liebe Moderatoren.


    Hallo liebe Forumsmitglieder,


    hier kommt nun endlich meine große Antwort, auf die dann doch einige gewartet haben. Es ist vieles OT (war ja auch vorher in diesem Thread so), also bitte nur weiterlesen, wenn das einem aus dem Verlauf der Diskussion noch interessiert. Deswegen hier vorab ein kleine Gliederung:


    1.: Vorwort (OT)
    2.: Stellungnahme zum Forumsumgang (OT)
    3.: Zu meiner Homepage (OT)
    4.: Zu meiner Person (OT)
    5.: Mikrofontest MBHO MBC-201 im Vergleich zu Rode NT-5 in Bezug auf bestimmte Eigenschaften


    1. Vorwort:
    Ich habe mir aus mehreren Gründen ein paar Tage Zeit gelassen bevor ich diese Antwort schrieb. Dies hatte zum einen einfach Termingründe (wie mehrmals erwähnt), als auch den Hintergrund, daß ich mir halbwegs genau überlegen wollte, was ich hier schreibe. Grundsätzlich bringen manche Mitglieder mich in die Verlegenheit, zum Einen einfach mal auf den Putz zu hauen und zu sagen, was mir stinkt, was ich kann und vieles andere... zum Anderen bin ich überhaupt nicht der Typ, der sich gerne hier profilieren oder andere niedermachen will. Deswegen möchte ich ausdrücklich betonen, daß vieles der folgenden Texte aus meiner Sicht überhaupt nicht in so ein Forum gehört, ich mich aber regelrecht gezwungen fühle, mal die entsprechenden Statements zu treffen. Auch die Aussagen zu meiner Person werden für den ein oder anderen schlichtweg angeberisch klingen, jedoch entsprechen diese letztendlich einfach genau der Wahrheit und ich bezwecke nicht damit mich über andere zu heben, sondern einfach einmal klar zu stellen, daß man mich (vielleicht) ernst nehmen kann. Sympathien muß mir deswegen ja keiner entgegenbringen.


    2. Stellungnahme zum Forumston:
    Ich kann nicht nachvollziehen, warum einige Mitglieder immer wieder versuchen, Beitragsschreiber zu diskreditieren (nicht nur mich). Natürlich kann man anderer Meinung sein und das zum Ausdruck bringen, sonst wäre so ein Forum ja auch irgenwie sinnlos, aber in der Regel gibt es niemals einen Grund ein Mitglied als vollkommenen Deppen dastehen zu lassen. Ich lese sehr oft in Beiträgen von sogenannten "alten Hasen" völligen physikalischen Schwachsinn und verkneife mir trotzdem, diese anzugreifen. JEDER Beitrag ist wertvoll, da man dadurch die unterschiedliche Sichtweise der Personen lernen kann und somit in seinem Berufsalltag besser auf die Wünsche seiner Kunden eingehen kann. Oft gibt es auch einem den Anstoß, die eigene Sichtweise zu überdenken. Natürlich sollte man "Fehler" auch mal bemängeln, indem man einfach schreibt, wie man es für richtig hält, gerade dann, wenn unerfahrenere User sonst eventuell falsche Dinge erlernen, aber: Der Angriff auf die Person gehört hier nicht rein!
    Ich muß mich auch entschuldigen, und zwar dafür, daß ich sehr oft ein wenig "schwarzweiß" schreibe ohne mir vorher genau Gedanken zu machen, was das alles für Reaktionen auslöst. Eigentlich will ich das meißtens nur als Stilmittel nutzen, um den Kern der Sache drastischer herauszustellen, oft greife ich da aber im Ton daneben.
    Weiterhin verstehe ich nicht, warum man immer alles begründen soll, was man behauptet. Wenn mich jemand fragt: "Was hältst Du von diesem Mikro?" und ich sage: "Ich finde es grausam, weil ich die Richtcharakteristik schlecht finde", dann muß ich das doch nicht begründen. Sonst braucht man doch nicht nach einer Meinung fragen, wenn man anschließend eigentlich eine wissenschaftliche Ausführung will. Natürlich kann man dann nachhaken: "Kannst Du mir das erklären?" Ich unterstelle erstmal niemandem, daß er seine Antworten auswürfelt. Das heißt: Ich gehe davon aus, daß derjenige sich irgendwie seine Meinung gebildet hat. Ob dieser Bildungsweg sinnvoll war oder nicht, sei dahingestellt, aber er wird die Antwort wohl mit Bedacht geben - ich auch! Ein schönes Beispiel dazu ist auch (ACHTUNG: Schwarzweiß!): "Ich meine die Erde ist eine Kugel, keine Scheibe". Warum sollte ich das jetzt begründen? Natürlich gehe ich davon aus, daß nun fast jeder mit mir übereinstimmt, trotzdem GIBT es auch andere Meinungen.
    Ein letzter Hinweis zu MEINEM Forumston: Ich versuche hier die Antworten so zu geben, daß Sie der Threadstarter versteht, da ich eigentlich einzig und allein erstmal ihm helfen will. Das kann manchmal sehr unexakt und sehr banal klingen, ist aus meiner Sicht aber sinnvoll. Danach dann gleich wieder auf Details rumzuhacken finde ich nicht sinnvoll. Natürlich kann ich mich auch in der Person des Threadstarters verschätzen, weshalb dann der Genauigkeitsgrad der Antwort vielleich nicht ideal war.
    Wünschen würde ich mir den Forumston wie z.B. von Christopher Hafer: Der macht eigentlich immer sinnvolle Beiträge, trotzdem manchmal bissig (Spaß muß sein!), aber nie unter der Gürtellinie. Und man merkt genau, wie er mitdenkt und andere Beiträge in seine Meinungsbildung einbezieht. Ich weiß das echt zu schätzen, obwohl es z.B. Threads gibt, in denen unsere Meinung bis heute meilenweit außeinander geht. Ich kenne Ihn auch nicht perönlich.


    3.: Zu meiner Homepage:
    Vorweg: ich finde es geradezu lächerlich, Auzüge von der Homepage eines Mitglieds in Forumsdiskussionen einzubinden.
    Diese Homepage zielt auf ein ganz bestimmtes Publikum, nämlich auf Veranstalter, die NICHT aus der Profiszene kommen. Jede Art von Fachausdrücken wären hier aus meiner Sicht völlig fehl am Platze. Alle Leistungsangaben sind exakte Sinusleistungen meiner Amps an den jeweiligen Lasten. Es ist nicht ein Watt übertrieben, außer ich hätte irgendwo einen Flüchtigkeitsfehler begangen. Ich besitze absichtlich nur wenig typisches Dry Hire Material, was das Ansprechen von professionellen Touragenturen blödsinnig machen würde. Diese Homepage hat dafür extrem niedrige Ladezeiten (modemtauglich!), läuft praktisch auf allen irgendwie verbreiteten Browsern bei praktisch identischem Erscheinungsbild. Ich programmiere diese Homepage selbst in Wordpad (mal sehen, wer das noch kann). Der Wirtschaftliche Erfolg dieser Homepage ist sehr groß! Sie wird selten gepflegt, da ich weder die Zeit dazu habe, noch mir davon eine starke Verbesserung für meine Firma erhoffe.


    4.: Zu meiner Person:
    Nochmals möchte ich erwähnen, daß das jetzt gleich ein wenig angeberisch klingen wird, ich möchte damit aber wirklich nur klarmachen, daß ich nicht einfach ein dahergelaufener Hobbyschrauber bin. Ich kenne auch mehrere Leute in meinem Umfeld, die ähnliche Qualifikationen haben... letztendlich ist das einfach mit harter Arbeit verbunden und nicht etwa mit einem Genie-Gen oder sonst etwas, also bitte verzeiht mir das Folgende (ist mir wikrlich sehr unangenehm!). Ich erwähne nur Dinge, die in irgendeiner Form mit verwertbarem Know How in der Musikbranche zu tun haben.


    Ich bin 1973 geboren und begann als Kind klassisch Klavier zu lernen. Schnell schwenkte ich über zu moderner Musik und begann noch als Teenager zu komponieren. Aus der Freude am Komponieren und Musizieren ergaben sich dann erste Auftritte als Klaviersolist mit etwa 15 Jahren (gegen Bezahlung!). Ebenso mit 15 Jahren begann ich als Ferienarbeiter in einem Musikgeschäft zu arbeiten. Die Faszination war für mich so groß, daß ich ab diesem Moment ALLE MEINE GESAMTEN Ferien nur noch in diesem Geschäft verbrachte. Hier lernte ich dann schnell den Umgang mit Synthesizern und zwangsweise deswegen auch mit Mischpulten, Endstufen, Boxen... kennen. Noch im gleichen Jahr kaufte ich mir erstes eigenes Equipment, kurz darauf entstanden verschiedene Bandprojekte. Der Equpimentbestand wuchs schnell, weshalb ein Jahr später erste Freundschaftsverleihe für andere Bands und Parties getätigt wurden. Meine kompositorischen Fähigkeiten weitete ich in den Bandprojekten ständig aus. Noch immer als Teenager kamen dann bereits die ersten Auftragsarbeiten für Komposition und Arrangements für CD-Produktionen hinzu.
    Parallel zu diesem musikalischen Werdegang absolvierte ich das allgemeine Abitur. Ebenfalls parallel dazu eignete ich mir (eigentlich als Hobby) bereits als Kind relativ umfassende Computerkenntnisse und diverse Programmiersprachen an.
    Noch vor Schreiben der Abiturprüfung begann ich ganztags im genannten Musikgeschäft zu arbeiten. Nach dem Abitur kam ich vom ursprünglichen Gedanken Lehrer zu werden (ich unterrichte gerne) ab und wollte erst einmal Geld verdienen. Ich gründete nun auch meine Verleihfirma und baute diese weiterhin aus. Nach einer kurzen Arbeitszeit entschied ich mich den Dipl. Audio Engineer Kurs SAE zu belegen. Alternativ überlegte ich mir auch das Tonmeisterstudium, das ich aufgrung meines Abitures und meiner Musikausbildung durchaus belegen hätte können. Die Lernziele entsprachen jedoch nicht dem, was ich mir für mein Berufsleben vorstellte. Es sei hier aber gleich gesagt, daß das Tonmeisterstudium erheblich umfangreicher ist und deutlich mehr in die Tiefe geht als der SAE Kurs. Der SAE Kurs gilt in vielen Ländern als Studium (in Deutschland nicht!), kann hier aber durch eine Weiterbildung auch zu einem Bachelor of Arts Grad führen. Ich mußte diese private Schule selbst finanzieren (ohne Unterstützung von irgendjemand), weshalb ich weiterhin parallel arbeitete. Dies stellte sich im Kurs jedoch als Glücksfall heraus, da ich viele der vermittelten Grundlagen schon von meiner Arbeit kannte und ich mich so voll und ganz auf viele Details des Kurses konzentrieren konnte. Im Kurs werden Grundlagen der Elektrotechnik, der Physik - vor allem im Bezug auf Wellenlehre und Akustik, der Musik und natürlich intensiver tontechnische Kenntnisse vermittelt. Der Kurs befähigt einen nicht, danach sofort professionell mit besten Ergebnissen zu arbeiten, stellt aber eine sehr solide Grundlage für das spätere lerning by doing dar, da nahezu alle physikalischen Hintergründe klar sind. Ich schloß den Kurs als einer der Besten ab. Der Begriff "Diplom Audio Engineer SAE" ist EINDEUTIG und auf der ganzen westlichen Welt geschützt. Jegliche Nachfrage, was dieser Titel darstellen soll, ist genauso blödinnig wie zu fragen: "Was heißt denn das: Doktor der Medizin?".
    Nach dem Abschluß entwickelte sich nun der Verleih, wie sich sowas halt entwickelt, also ähnlich wie bei vielen andern Forumsmitgliedern. Heute ist unser Spezialgebiet sicher die Betreuung von Klassik- und Jazzkonzerten, in diesem Bereich arbeiten wir auch ständig mit internationalen Stars zusammen.


    ABER fast wichtiger:
    Parallel dazu arbeitete ich immer im besagten Musikhaus und zwar als stellvertretender Geschäftsführer. Ich war praktisch kurz nach der Geburtsstunde dabei und entwickelte dieses Geschäft nun über zwanzig Jahre vom kleinen "3-Mann Tante Emma Laden" mit zu einem der größten Musikgeschäfte, Vertrieb, und Hersteller von Musikinstrumenten und Anlagentechnik in ganz Europa. Hier konnte ich sehr viele wichtige Fähigkeiten durch endlos viele Seminare, sehr engen Herstellerkontakt, Ausprobieren nahezu allen bekannten Equipments (auch heute noch), Treffen mit Herstellern und Entwicklern.. immer weiter vertiefen. In dieser langen Zeit erwarb ich mir folgende Fähigkeiten, die durchaus in der Arbeit als Tontechniker hilfreich sind:
    - tiefere elektrotechnische Kenntnisse durch den Aufbau einer Servicewerkstatt mit immerhin einigen angestellten Technikern
    - umfassende Instrumentenkenntnisse zu nahezu jedem Instrument. Ich kann z.B. Klaviere komplett raparieren, stimmen, einrichten... Das Selbe kann ich mit Akkordeons, auch mit Holz- und Blechblasinstrumenten, ebenso mit Gitarren und Bässen, Schlagzeugen...
    - sehr umfangreiche EDV-Kenntnisse, da wir schon immer unsere EDV selbst betreuten und teilweise selbst programmieren. Ich kann: Alle Microsoft Betriebsysteme - von DOS bis Server - mehr oder weniger vollständig warten (ganz kann das sowieso niemand auf der Welt, behaupte ich). Ich kann sehr komplexe Netzwerke auch mit Webservern einrichten und verwalten. Ich kann Datenbanken schnell und sicher in jeder beliebigen Form vergewaltigen und darstellen. Ich kann Programmier- und Skriptsprachen zu Hilfe nehmen, wenn ich eine eigene Lösung brauche.


    Weiterhin bescherte mir die erwähnte Vertriebstätigkeit, daß ich immer mehr Hintergrundwissen zu verschiedenen Produkten erwarb. Dadurch wuchs auch die Zusammenarbeit mit immer mehr Herstellern. Viele Hersteller und Entwickler anerkannter Marken, die Ihr kauft, fragen mich immer wieder nach meiner Meinung oder stehen sonst irgendwie in Austausch mit mir. Vielen ist dazu der Weg aus ganz Europa, Japan oder China zu mir nicht zu weit. Viele Produkte tragen inzwischen meine Handschrift, manche Dinge habe ich konkret selbst entwickelt.


    Meine Musikkenntnisse stiegen auch durch den Kontakt mit vielen Musikern und Musikrichtungen. Ich kann: Musik umarrangieren, komponieren, Partituren lesen und schreiben, auch von großen Orchsestern. Ich nehme diese Musik bei Bedarf auch in Tonstudios auf. Mein eigenes technisches Können am Klavier hat leider über die vielen Jahre sehr gelitten.


    Wir bieten auch Akustikbau an, die Planungen und Berechnungen dazu tätige ich.
    Ich unterrichte inzwischen als Hobby auch an staatlichen Schulen und Akademien und bin vereidigter Lehrer.


    Zusammenfassend möchte ich also sagen: Ich bin ein Kind der Musik- und Audiobranche. Das Ganze konnte ich mir nicht aneignen, weil ich ein Superschlaubischlumpf bin, sondern weil für mich, seit ich denken kann, eine 80 Stunden Arbeitswoche völlig normal ist. Hier möchte ich mich auch ausdrücklich bei meiner Frau und meinen drei Kindern bedanken und entschuldigen, da sie dieses doch sehr familienfeindliche Verhalten nicht nur tolerieren, sondern mir dabei auch noch größte Liebe und Verständnis entgegenbringen. Ich bin kein Labersack, der ohne irgendein Hintergrundwissen irgendwelche unhaltbaren Behauptungen von sich gibt.


    Trotzdem: Auch ich mache Fehler! Auch ich will in diesem Forum dazulernen und nicht nur belehren.



    5.: Mikrofontest MBHO MBC-201 im Vergleich zu Rode NT-5 in Bezug auf bestimmte Eigenschaften


    Für mich persönlich hätte dieser Test eigentlich nicht stattfinden müssen, ich wollte jedoch zum Einen meine eigene Einschätzung überprüfen, zum Anderen wollte ich konkretere Aussagen zu meinem angesprochenen Richtcharakteristikverhalten machen. Dieser Test beinhaltet nur ein paar bestimmte Überprüfungskriterien, da alles weitere den zeitlichen Rahmen, den ich dafür ausnahmsweise ansetzen konnte, gesprengt hätte. Auch hier versuche ich wieder alles so zu beschreiben, daß es ein Laie versteht. Fachgelaber in Zahlen hat hier nichts zu suchen.


    Testaufbau:
    Die zwei Testkandidaten wurden auf kurze Distanz mit verschiedenen Testsignalen in einem mittelhalligen Raum über (sehr lineare) Lautsprecher bespielt. Der Raum wurde nach dem Kriterium gewählt, ein typisches Veranstaltungsumfeld - wie in der Praxis angetroffen - darzustellen. Die Bespielung der Mikrofone erfolgte in verschiedenen Winkeln z.B. gerade von Vorne (=auf Achse), in 45 Grad dazu, 90 Grad, 135 Grad, 180 Grad.... Dabei wurden die Wiedergabepegel gemessen, wobei nur Pegeldifferenzen zwischen den Testkanditaten und hier auch nur im Bezug auf den Anfangs geeichten Pegel bei Frontalbespielung protokolliert wurden. Ausgangszustand war: beide Mikros von Vorne: gleicher Pegel. Außerdem wurden in jedem Winkel Frequenzgangmessungen durchgeführt. Diese Frequenzgangmessungen dienten nur dazu, um eventuell grobes Fehlverhalten eines Mikrofons zu entdecken. Es sollte keine Referenzmessung darstellen, wie es z.B. die Herstellermessungen zum Erstellen der Frequenz- und Polardiagramme bezwecken. Dazu wäre ein schalltoter Raum oder ein Umgebungsunabhängiges Meßsystem (z.B. TEF oder MLSSA) notwendig, daß hier jedoch nicht vorlag und auch nicht notwendig war. Wegen einer Fehlerproblematik, die später erklärt wird, erfolgte die Bespielung an verschiedenen Orten im Raum, die Ergebnisse wurden gemittelt. Nun wurde der vom Mikrofon wiedergegebene Klang nicht nur gemessen sondern immer auch angehört (Kopfhörer und Abhöre in anderem Raum) und anschließend über eine PA-Anlage im gleichen Raum wie die Mikrofone auf große Distanz mit absichtlich weggerichteter PA wiedergegeben. Diese Wiedergabe erfolgte wieder zur Fehlermittelung über verschiedene PA-s und Positionen. Der wiedergegebene Klang wurde sowohl angehört, als auch dazu verwendet, absichtlich Feedbacks auf den Mikros zu erzeugen. Die Pegeldifferrenzen zwischen den Mikros wurden an der Feedbackgrenze protokolliert. Diese Feedbacktests erfolgten insbesondere auch mit Rosa Rauschen. Der Feedbacktest wurde sowohl bei linearen Einstellungen, als auch mit dem Versuch die Feedbacks mit parametrischen Equalizern individuell zu unterdrücken, durchgeführt.


    Was soll dieser Test bringen:
    1.: Durch die Bespielung der Mikrofone mit Rosa Rauschen und anschließender Wiedergabe über eine indirekte Beschallung in einem mittelhalligen Raum, entsteht um das Mikrofon ein Diffusschallfeld, in dem praktisch alle Frequenzen von allen Richtungen gleichmäßig auf das Mikrofon einwirken. Dadurch kann sehr schnell festgestellt werden, welches Mikrofon wie stark in die derzeitige Haupteinspielrichtung im Verhältnis zu allen anderen Richtungen bündelt. Ein Mikrofon, daß genauer bündelt (also zielt), wird später als ein Konkurrenzmikrofon Rückkoppeln. Im Gegenzug wird das genauer zielende Mikrofon evetuell früher rückkoppeln, wenn man es z.B. von Hinten bespielt, weil ja nun der Nutzschall ungünstiger aufgenommen wird, als der Diffussschall. Hauptvorteil des Testaufbaus ist die Einwirkung von Schall aus ALLEN RICHTUNGEN.
    2.: Durch die Bespielung mit Konservenmusik kann sehr schnell eine Beurteilung des gesamten Klangbildes ohne z.B. bestimmter Vorzüge für einzelne Instrumente stattfinden.
    3.: Der Test ist sehr praxisnah, da er genau das Verhalten von Mikrofonen in Livesituationen simuliert. Der Direktschall entspricht dem Instrument (oder Chor...). der Diffusschall entspricht dem, was von der Front PA auf die Bühne zurückgeworfen wird.


    Warum kann das Gleiche keine herkömmliche Mikrofonmessung aufzeigen:
    1.: Die Richtcharakterisitk eines Mikrofons wird durch endlos komplexe Übertragungseigenschaften bestimmt. Deswegen kann es sein, daß einzelne Frequenzen sogenannte Nebenmaxima ausbilden, das heißt, das Mikrofon ist in einem engen Winkel bei einzelnen Frequenzen besonders empfindlich in eine Richtung (außerhalb der Haupteinsprechrichtung). Um dieses Nebenmaximum zu erfassen, müßte eine Frequenzmessung zufällig genau in dem vorgegebenen Winkel stattfinden. Die Herstellermessungen werden jedoch nur in bestimmten Winkelabständen durchgeführt, wodurch solche Effekte in der Regel unauffindbar bleiben. Die Datenmengen bei engen Rastern wären viel zu groß (z.B. Messung des Frequenzganges in 1 Grad Schritten= 360 Frequenzgangdatensätze).
    2.: Würde man trotzdem so messen, wäre das Ergebnis nicht sinnvoll in irgendwelchen Diagrammen zu Papier zu bringen, da genauso interessant wie die genauen Winkel auch alle Frequenzen sind (Ergebnis wäre also ein Polardiagramm mit etwa 2500 Kennlinien, damit das halbwegs eine Referenz ist). Hier könnte man nur noch 3D Computermodelle mit filmähnlichen Blendungen einsetzen. (z.B. ein 3D Polardiagram und ein Frequenzschieberegler, der das Diagram kontinuierlich ändert).


    Was kann dieser Test nicht zeigen:
    Der Test kann viele der auch durchaus interessanten technischen Daten eines Mikrofons nicht darstellen. Er läßt nicht einmal eine genaue Frequenzgangmessung des Mikrofones zu. Das bekommen wir aber bereits vom Hersteller, weshalb mir das in diesem Test unrelevant erschien.


    Welche Fehler und Porbleme können in dem Test auftreten:
    1.: Die Wiedergabefunktion des Raumes (also welche Frequenz wird im Diffusschall wie beim Mikrofon noch ankommen) spielt eine emminent wichtige Rolle beim Feedbacktest. Sollten z.B. bestimmte Frequenzen nicht mehr beim Mikrofon ankommen, so wird das Mikrofon auch nie rückkoppeln, selbst wenn es kugelförmig diese Frequenz aufnehmen würde (also sehr ungerichtet). Hier gibt es an erster Stelle bedenkliche Auslöschungen bei tiefen Frequenzen abhängig von der Mikrofonposition im Raum. Deswegen wurde der Test an verschiedenen Raumpositionen durchgeführt und gemittelt. Weiterhin dürfte der Test nicht mit Mikrofonen durchgeführt werden, die absichtlich drastische Abweichungen vom linearen Frequenzgang haben, da hier natürlich ein vorzeitiges Feedback in bestimmten Bereichen ja nur auf den absichtlich verbogenen Klang zurückzuführen sein könnte (z.B. Basedrummikro). Da der Diffusschall bei Rosa Rauschen in Räumen mit mittlerem Nachhall in seiner Struktur SEHR änhlich ist (daß müßte ich jetzt wieder beweisen, aber das kann man anderswo nachlesen) und die problematischen stehenden Wellen durch das Verschieben der Versuchsanordnung kompensiert wurden, stellt die Übertragungsfunktion in unserem Beispiel aber genau die Referenz dar, die in der Praxis im Schnitt angetroffen wird.
    2.: Die Übertragungsfunktion und Position der Wiedergabelautsprecher ist auch entscheidend. Auch hier wurde durch wechseln der Systeme und Positionen gemittelt.


    Testergebnis:
    Bei Frontalbespielung auf Achse koppelte das Rode zuerst auffällig früh immer bei der gleichen Bassfrequenz. Hier muß man aber gleich zum Schutz sagen, daß das Mikrofon einfach mehr Bass überträgt, als das MBHO. Das wurde deswegen dann ziemlich bald mit einem Equalizer kompensiert, trotzdem sei nochmals angemerkt, daß sich aber genau eine Frequenz mit Händen und Füssen wehrte, was man durchaus schon einmal als unschön bezeichnen kann. Dieselbe Frequenz war beim MBHO unter normalen Umständen zu garnichts zu bewegen, also scheint es sich nicht um eine Raumeigenschaft zu handeln. Anschließend koppelte das Rode durchschnittlich 3,5 dB früher als das MBHO. Beim Versuch daß noch mit einem Equalizer zu verbessern, konnte das Rode bis auf 1,5 dB an das MBHO herangeführt werden. Man muß aber gleich dazu sagen, daß dabei im Gegenzug der anghörte Klang des equalisierten Rode Mikrofones bei Musikwiedergabe von allen Testpersonen schlichtweg als unbrauchbar beurteilt wurde, weshalb man sich nach ausgiebigem Hin und Her auf die 3,5 dB schlechterer Nutzbarkeit bei sinnvoller Übertragung einigte.
    Bei der Bespielung unter anderen Winkeln erlebten wir dann aber noch eine kleine Wendung: im Bereich von etwa +/- 45 Grad verhalten sich die Mikrofone recht ähnlich und beide liefern einen sinnvollen Klang in diesem Bereich ab, dann aber bedämpft das MBHO Mikrofon jedoch ziemlich schnell von den Höhen weg zunehmend alle Frequenzen. Der empfundene Klang von z.B. 90 Grad wurde beim MBHO schlichtweg wieder als unbrauchbar bezeichnet, während - und das hätte ich nicht gedacht - das Rode Mikrofon hier durchaus noch respektable Ergebnisse erzielte. Durchschnittlich war das Rode Mikrofon seiltich noch etwa 2 dB lauter als das MBHO. Also rührt ein Teil der höheren Feedbackempfindlichkeit eindeutig von der eigentlich gewissenhafter ausgebildeten Nierencharakterisitk her, die ja im Idealfall seitlich noch fast nicht bedämpfen sollte.
    Bei der Bespielung von hinten, boten beide Mikrofone wieder vergleichbare Ergebnisse.


    Fazit: Das MBHO Mikrofon wird bei livetypischen Anwendungen weniger Rückkopplungsprobleme machen, als das Rode. Dabei wird davon ausgegangen, daß nur etwa 90 Grad (+/-45 Grad) überhaupt aufgenommen werden sollen. In den Ausnahmefällen, in denen ein größerer Winkel notwendig ist, wird das Rode klanglich bessere Ergebnisse erzielen. ABER: wichtig ist folgendes zu verstehen: Da das Rode Mikrofon 3,5 dB früher koppelte als das MBHO, aber das MBHO wiederum nur 2 dB mehr Dämpfung an den ungünstigsten gemessenen Einsprechrichtungen hatte, müssen die restlichen 1,5 dB aus Nebenmaxima resultieren, die auch unsere Messung genau wie die Herstellermessung NICHT LOKALISIEREN KANN. Das wäre reiner Zufall, trotzdem sind sie nachgewiesen. Die Ausbildung von Nebenmaxima ist bei Nierenmikrofonen generell unerwünscht und immer nur von Nachteil. Hier muß man also dem MBHO eine höhere Qaulität in diesem Punkt zusprechen. Auch die einzelne Bassfrequenzproblematik beim Rode war alles andere als schön. Hier kann ein Benutzer ohne parametrischem Equalizer im Bassbereich schnell an eine frühe Grenze stoßen.
    Beim Test koppelten je nach Richtung des Mikrofons (Gott sei Dank) stets unterschiedliche Frequenzen, weit verteilt über den gesamten Frequnenzgang, wodurch eine speziell für ein Mikrofon ungünstige Raumakustik eigentlich ausgeschlossen werden kann.


    Lustige Nebenerkenntnisse während dem Test:
    1.: die unerschiedlichen PA-s und Positionen der PA-s spielten in Bezug auf das Ergebins eigentlich garkeine Rolle (was mir eigentlich klar war, jedoch wollte ich meinen Test für Zweifler stichfester machen). Das resultiert eben aus der sehr ähnlichen Diffusschallstruktur, unabhängig vom Originalsignal, solange nur alle Frequenzen da sind (Rosa Rauschen).
    2.: Die Klangunterschiede zwischen den zwei Mikros könnten drastischer kaum sein, obwohl uns Messtechniker immer gerne weißmachen wollen, das man solche Frequenzgangabweichungen nicht hören könnte. Das Ohr ist da wirklich ultrasensibel. Die Meinung der Hörer sagte zusammengefasst etwa folgendes (Vorsicht, sehr subjektiv!): Das Rode Mikrofon klingt weicher und voluminöser, weist aber irgenwie immer eine gewisse Lückenhaftigkeit und damit "Verwaschung" auf. Das MBHO Mikrofon klingt härter und etwas kalt, macht aber sofort immer den Eindruck, die Originalmusik wiederzugeben und klingt präziser.


    Fazit für mich:


    die Mikros machten eigentlich in der Livesituation genau das, was ich vorher schon wußte und sowieso auch schon überprüfte, ABER ein Teil der Ursache war auf jeden Fall die besser ausgebildete Niere des Rode. Dies ist z.B. gerade im Studio oft ein Klangvorteil. Das Rode Mikrofon ist soeben in meiner Beliebtheitsskala ein Treppchen höher gerutscht.


    Sollten in diesem Test Fehler zu diskutieren sein, so macht das gerne mit mir, aber bitte ab jetzt in einem sinnvollen Ton (gerne auch mit Humor und kleinen Hieben).


    Ich möchte abschließend noch sagen, daß ich so einen Beitrag sicher nicht ein zweites Mal in dieses Forum stellen möchte. Auf echte Angriffe von den üblichen Verdächtigen werde ich entweder garnicht oder nur noch abfällig reagieren.


    So nun allen (und ich meine wirklich alle) weiterhin viel Spaß im Forum und viel Erfolg in Eurem Beruf und Hobby.


    Tobias Kammerer
    (Dipl. Dingsda, wie hieß der doch gleich???)

    Also ich arbeite im Monitor nur mit Digital EQs. Der aktuelle DEQ hat doch ein sofort greifbares Frequenz Sweep Poti, wodurch man da sehr schnell reagieren kann. letzter Einsatz: "Robben Ford". Abartig lauter Gitarrist, dazu gabs 8 kW Monitorsound (für ein Trio auf kleiner Bühne)+ 5 kW Sidefill+ Drumfill mit 2 Subwoofern. Feedback: Fehlanzeige!


    Ich denke das ist eine Frage der Gewohnheit. Die Umstellung ist sicher das Schwerste. Ich gebe Fremdtechnikern im Monitor deswegen in der regel einen analogen grafischen, wenn es laut wird.


    Weiterhin: Wieso jetzt auf einmal riderfähig???? Der Threadstarter kauf t das doch für sich und schlug schon den Behringer analog vor.
    Viele Grüße
    Tobias kammerer

    Hallo mal noch ganz kurz:


    audiobo.
    Also das halte ich für eine ernstaft sinnvolle Erfahrung und Aussage. ich komme mit den ME-64 auch nicht klar, wobei ich mir bei denen nie die Mühe machte, Sie in Vergleichstest einzubeziehen.
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer