Zitat von "schallereignissortierer"
Vor allem steht ja man der Tonmensch in überhaupt gar keinem Vertragsverhältnis mit dem Veranstalter, oder hat er irgendwelche Verträge unterschrieben?
Insofern kann der Tonmensch der Band vielleicht abraten, weil er mit dem Material x (vom Veranstalter als Vertragspartner A der Band als Vertragspartner B gestellt) nicht dem entspricht, was man für den "Bandsound" braucht und somit auch nicht für ein optimales Ergebnis garantieren kann.
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Genau so sieht es aus, wir als DIENSTLEISTER sind für die Bedienung von Technik da und wir sind im ganzen Produktionsumfang nur ein austauschbarer Posten auf der teuren Ausgabenliste und der Posten ist individuell ersetzbar. Fast jeder Veranstalter wird ehr einen nörgelnden Techniker heim schicken als dass ein Konzert abgesagt wird nur weil es dem "Regelnörgler" irgendwas nicht passt. Die Technik war eh zu teuer und da soll der Typ einfach seinen Job machen und nicht für noch mehr Stress in der "überteuerten und unrentablen Verlustproduktion" sorgen.
Natürlich gibt es irgendwann ein Punkt wo es technisch undurchführbar wird aber dies sollte dann im Vorfeld erkennbar sein (übertrieben z. B. das Orchester und die Band werden mit einem Kabelmikro an einem DJ-Mixer von McCrypt abgenommen oder die 1.000er Halle soll mit 2 Raveland-Boxen beschallt werden).
Am Ende ist es unser Job als Dienstleister (auch für evtl. Folgeaufträge) das Konzert zu mischen mit dem was da ist und daraus das beste raus holen, auch wenn es mal hektisch und unschön wird. Ich behaupte mal jeder hier kennt diese Baustellen und hat die doch hin bekommen aber auch ruhig und sachlich argumentiert, warum es so nicht geht und die Durchführung eine Ausnahme sein sollte. Bei mir persönlich (nur als FOH-Techniker zum abmischen gebucht) letzte der solchen Baustellen war eine Band (1x Klavier, Schlagzeug, Bass, 2x Keyboard, Gitarre, 3x Vocal) und DJ auf einem Yamaha MG20XU ohne Siderack und ohne Stereokanäle (Mangels Umstecker auf Klinke also gab es nur 12 XLR Eingang) neben der Bühne weil der örtliche das 24-Kanal Pult nicht da hatte. Aber dennoch waren alle zufrieden am Ende und nur darauf kommt es an (auch der Quotennörgler, der über Analogmischpulte lästern musste bei mir).
Auch auf der anderen Seite kann sich der Markt entsprechend regulieren, wir sind alle hier um uns auszutauschen und dabei werden die schwarzen Schafe von "Murksveranstaltern" erkennbar. Wenn der kein Personal mehr bekommt weil keiner mit diesen Umständen arbeiten kann/will, wird es für ihn kritisch, noch seine Lebensgrundlage, Konzerte durchführen, aus Personalmangel überhaupt machen zu können. Das Problem wird ja nicht nur bei der Technik bleiben sondern sich durch die meisten anderen Gewerke mit durchziehen. Es steht jeden Tag ein Dummer auf aber das ist ein anderes Thema.