Sorry, aber ich muss euch allen ziemlich vehement widersprechen. Wenn hier jemand aktiv Lobbyarbeit betrieben hat, dann Google, YouTube & Co..
Man könnte auch einen anderen Eindruck bekommen... https://twitter.com/Senficon/status/1110267025287454720
Gerade uns als Technikern sollte massiv daran gelegen sein, das unser Klientel, die Künstler und die Kulturlandschaft, nicht langsam aber sicher ausstirbt, weil hier niemand mehr für das was er geschaffen hat adäquat bezahlt wird. Und wir dann auch nicht mehr. Wer rumjammert das die Musikbranche kein Geld hat um gute Löhne zu bezahlen, der sollte auch entsprechend handeln.
Diese Reform ist nicht darauf angelegt, die Künstler besser zu stellen, sondern die Verwertungsindustrie. Einerseits dadurch, dass es wieder den Verlegeranteil bei VG Wort gibt, dass also die Hälfte der Ausschüttung nicht mehr an die Schriftsteller geht, sondern an die Verlage.
Andererseits dadurch, dass alternative Vertriebswege wieder geschlossen werden sollen. Früher kam der Musiker nicht an der Plattenindustrie vorbei: Wenn kein Label einen genommen hat, dann fand man nicht statt. Heute kann man über das Internet selbst verbreiten und über Youtube sogar halbwegs ordentlich Geld damit machen.
Die Labels können jetzt nicht mehr die Bedingungen diktieren, weil sie nicht mehr alternativlos sind. Und ein Künstler, der dank Youtube bereits bekannt ist, ist natürlich in einer besseren Verhandlungsposition. Das liegt natürlich im Interesse der Künstler und nicht im Interesse der Verwertungsindustrie.
Die Argumentation "Wenn die Verlage und die Labels mehr Einnahmen haben, kommt auch mehr bei den Künstlern an" halte ich für doch sehr optimistisch. Oder zahlt z.B. der Axel-Springer-Verlag (EBIT von rund 400 Mio Euro im Jahr) seine Volontäre anständig?