Beiträge von gert

    Zitat von "billbo"

    Noch sehr viel schöner kann es natürlich sein, einen oberarroganten Soundgott als jemanden zu entlarven, der in Wirklichkeit selbst nichts auf der Pfanne hat und lediglich vom Nymbus der Starkapelle lebt, mit der er, weil's der Zufall so wollte, irgendwann mal nach oben gespült wurde.


    Das ist mir mittlerweile zu anstrengend. So als Systemmann gucke ich dann gerne weg und lasse die Kollegen machen wie sie möchten.



    Zitat von "guma"

    . Das wiederum passt exzellent zu "ich kann alles mischen".


    Das stimmt guma, und solange wir das akzeptieren der eigenen Unzulänglichkeiten als Arroganz oder Schwäche sehen hab wir auch nicht viel Hoffnung auf Besserung.



    Zitat von "Jens Droessler"

    Wieso? Ich KANN alles mischen, du auch... nur nicht alles gleich gut, und ich WILL auch gar nicht alles mischen.


    Das ist vielleicht die beste Art den Alltag zu beschreiben.

    Zitat von "Karel Noon"

    Es läuft hier finde ich ein wenig auf "die guten/alten Hasen" können es sich aussuchen, die "kleinen" haben Pech hinaus, und da stellt sich eben die frage ob eine frühere Spezialisierung nicht hilfreich beim Erfolg als Mischer sein kann?!


    Nicht wirklich, zum einen können sich die alten Hasen es sich auch nicht immer aussuchen und die Jungen suchen ja ggf noch nach Ihrer Stilrichtung. Wie gesagt man wacht nicht als Countrymischer auf. Man muss sich schon mal darin geübt haben.
    Nur so merkt man ja erst was einem liegt und gefällt!


    Zitat von "Karel Noon"

    Das es nicht nur ein Stil sein sollte Schein auch Konsens, 2-5 verschiedene Richtungen kann man wohl gleichzeitig sein Spezialgebiet nennen.


    In meinem Fall meinte ich mit zweigleisig eben nicht 2 oder 3 Musikrichtungen sondern vielmehr 2 oder 3 verschiedene Jobs. Ich zB mache viele Systemjobs und lerne dabei zum einen viele Mischer kennen ( Pfeifen, Looser und Helden) und bin genau deswegen finanziell in der Lage Jobs die mir nicht liegen abzusagen.
    Dadurch ist die Trefferquote bei den Jobs die ich mache deutlich höher als wenn ich alles einfach annehmen würde. Dadurch geht die Gage hoch und man macht Arbeit die einem Spass macht und die man kann.
    Das ist ein steiniger Weg ohne Frage. Aber dennoch einer der sich lohnt.
    Die Eierlegende Wollmilchsau wird immer mehr Arbeiten müssen und bleibt vom Erfolgserlebnis bis auf wenige Ausnahmen gänzlich befreit!
    Und eins noch dazu. Gute Mischgigs kommen nicht zu einem, die muss man sich holen!
    Gute Touren gibt's nur auf Tour!

    Ich finde es unerheblich welche Band man nun als professionell bezeichnet und welche nicht!
    Eins ist aber sicher, Selber mischen tut sich keine Band. Nur je groesser es wird desto weniger Eigenmix geht technisch. Das hängt oft schon mit der physischen Distanz der Musiker zueinander ab. Da hört man auf der Bühne anders als auf kleineren Bühnen.
    Deswegen sollte dieser Thread ja nicht wieder in diverse Lager abdriften.
    Für mich steht fest das man Sachen die man zum einem besser kennt und zum anderen besser mag besser mischt.
    Ausserdem steht für nicht fest das wenn man bestimmte Jobs ablehnt es nicht zwangsläufig deswegen ist weil man Neuem gegenüber nicht aufgeschlossen ist sondern nach reichlich probieren gemerkt hat das man es nicht machen will.
    Ich glaube man sollte als Tonmann gerne 2 bis 3 gleisig fahren aber nicht immer behaupten man kann alles.
    Das lernt man viel später das Spezialisierung kein Schimpfwort ist und es eigentlich vielmehr Spass macht wenn man sich in seiner Position wohl fühlt.

    Zitat von "Jens Droessler"


    Nun, ich denke, professionelle Bands fahren "ihren" Sound schon auf der Bühne. Der muss dann nur abgenommen werden, eventuell etwas an der "Verträglichkeit" geschliffen werden.


    Diese Meinung teile ich zu 100% nicht!

    Bei mir stellt sich das so da das ich die Zeit in der ich nicht das Mischen kann was ich glaube gut zu koennen, als Systemmann verbringe. Das macht mir auch Spass und ist auch eine dankbare Taetigkeit. Somit bin ich finanziell davon unabhaengig zu mischen was ich nicht kann. Man sollte immer bedenken das man nur so gut ist wie sein letzter gig. Waere doch schade wenn es ein gig ist den Ich garnicht machen wollte.

    Zur professionellen Beurteilung der eigenen Leistung gehoert aber auch zu wissen was man nicht so gut kann. In den meisten Faellen entscheiden andere Kriterien was man zu mischen hat. Aber wenn mich jemand anruft um eine HiHop show zu mischen muss ich davon ausgehen das er schon alle Spezialisten dieses Genre versucht hat. Wenn ich auf einem festival eine Band mischen muss die ich nicht kenne gebe ich mein bestes, bin mir aber 100% sicher das es jemand anderes besser kann. Ich kann da nichts negatives dran finden.

    Zitat von "audiobo"

    Die Basics sollte jeder drauf haben


    Das ist ein wahres Wort!


    Zitat von "audiobo"

    wenn dieser keinen Bock hat sich mit etwas neuem zu beschäftigen, dann wird das auch nix geben. Dieser "Lern-Unwille" kann natürlich durchaus genrespezifisch ausfallen (s. Volksmusik- und HipHop-Kommentare)


    Was neuem gegenüber sollte man ruhig offen gegenüber stehen. In meinem Fall ist Hip hop nichts neues. Ich weiss ganz genau warum ich das nicht mag. Ich habe die Erfahrung bereits gesammelt :D



    Zitat von "audiobo"

    aber die dabei gesammelte Erfahrung kann einem keiner nehmen.


    Ganz genau so sehe ich das auch!

    Ganz genau, das habe ich ja im richtigen Leben rausgefunden. Bin ja nicht irgendwann aufgewacht und war Hip Hop Hasser :D:D


    Die Anrufe kommen schon manchmal, aber da ich um meine Limitierung weiss sage ich dann lieber ab.

    Es gibt keinen Ersatz dafür das man sich mit der Musik die man mischt auskennt!
    Da hilft kein Hallgeraet und kein EQ und auch kein technisches Fachwissen.
    Im Idealfall wird man als Bandmischer für seinen Geschmack angeheuert. Denn ich glaube nicht das man auf Dauer nach Anweisung mischen kann. Für einen Gig geht das mal. Bei mir ist es so das mich das ganze Hiphop und, was man heute R&B nennt, so aggressiv macht das ich ich dort nicht mal Catering machen könnte! Das ist aber ne andere Sache.

    Ist ja alles gut und schön. Aber in der Praxis führt das nur zu zerrenden DJ Pulten und schlechten Kritiken fuer den Verleiher! Im schlimmsten Fall macht man sich mit dem clippenden DJPult bei niedriger Lautstärke noch was kaputt.
    Die einzig wahre Lösung ist der DJ der leiser macht. Baut die PA hinter ihm auf. Dann benutzt er wenigstens auch kein Mikro :D:D:D

    Ich mache mittlerweile bei DJs gerne mal brutal zu laute Monitore. Und nicht aus dem Booth out sondern das Signal was ich kriege. Die mache ich auch nicht leiser.
    Wenn alles reden nichts mehr bringt ist das der einzige Weg. Der muss vor seiner eigenen Lautstärke Angst haben :D

    Wenn Du damit die Band meinst stimmt das . Die kommen immer direkt zur Show. Soundcheck gibt es da schon lange nicht mehr!

    Zitat von "falcocgn"

    ICH bin einer der sogenannten H&S Nazis... (danke Gert) allerdings mache ich das mit Augenmaß...


    Du weiss hoffentlich welche ich meine? :D



    Zitat von "DJheini"

    Das zahlen die doch aus der Portokasse. (Duck und weg. )


    Die Motivation bleibt trotzdem offen! Die wollen es nicht spielen und dann noch dafür zahlen?

    Leute nicht streiten. Also es ist übrigens schon oft so ( Eigene Erfahrung) das man fuer ein paar Minuten schon auch noch im Gedämpften Licht arbeiten könnte. Sozusagen um den Umstieg etwas sanfter zu gestalten. Das wäre in der Tat bei den meisten Produktionen kein Problem. Gitarren wegpacken Pulte und Spots einpacken, Subs Abkabeln etc.
    Was viel schlimmer ist und immer häufiger vorkommt ist das der VA Ort ( Die Halle etc) das viel ernster nimmt als die Tour. Da schlägt wieder der Health and Safety Nazi zu und sagt alles Licht an. Show muss um Punkt 23:00 mit Saallicht an abgeschlossen sein. Daher vielleicht auch die zügige Zugabe. Also als Beispiel in der O2 in London kostet jede Minute überzogen 1000 Pfuendchen.
    Also nicht das ich jemand in Schutz nehmen will aber ich könnte mir vorstellen da gab es kurz die Ansage vom Haus. Wenn die noch ein Lied spielen kostet es 5000 oder so.
    Also nicht immer gleich auf die Band schimpfen.

    Naja bei RS sind etwa 80 Hands unterwegs. Die Crew kommt mit 10 Bussen glaube ich und hier in Manchester waren es 21 Trucks.
    Das sind dann schon ein paar extra Taler an Gehalt die da in einer Stunde draufgehen.
    So eine Tour arbeitet mit verschiedenen Veranstaltern welche sich per Vertrag einen Nichtspielradius sichern. Mit anderen Worten die Tour muss eine bestimmte Strecke pro Nacht zurücklegen.
    Der mögliche Spielradius ist bei der Menge an Material ja vorgegeben. Denn leider ist es ja nicht so das wenn Truck 21 in der nächste Halle ankommt man schon mal losarbeiten kann. Der letzte Truck der nachts losfährt ist der Riggingtruck. Das ist auch der erste den man Morgens braucht.
    Wenn zwischen Abbauende und Aufbaubegin so ca 6 Stunden liegen kriegt man mit so einer Produktion gerade mal 300 km hin. Das ist dann schon sehr eng am Nichtspielradius der meisten Verträge.
    Die andere Möglichkeit ist natürlich Doppelproduktion oder Travelday. Das wirkt sich beides nicht gut auf den Ticketpreis aus. Da ist ne Sonnenbrille und ne Büchse Bier billiger! :lol:

    Also am einfachsten ist es die Show auf einen Stick zu ziehen und dann im Windows Rechner Schreibschützen. Danach kopiert das Pult sie Automatisch in den Default Folder.
    Die Windowsebene im VI ist Passwortgeschützt.