Zitat von "mischi mischpult"
Natürlich ist es besser mit einem weniger geeigneten Messgerät zu messen als gar nicht. Das gilt aber nur im Notfall. Wenn ihr eine PA unter die Decke "nagelt", dann sagt ihr heute auch nicht mehr "für´s Stahl hatte ich kein Geld mehr. Das muss auch so halten"
Sehr guter Vergleich. Vielleicht kann man damit dem ein oder anderen Kunden nahe bringen, dass er eine Messung beauftragen / bezahlen sollte.
Zitat von "mischi mischpult"
- wie wollt ihr denn den lautesten Punkt im Publikumsbereich ermitteln wenn schon Publikum im Raum ist? Da ist doch ständig irgendwer dabei in geringem Abstand zum Messmikrofon was zu erzählen.
Wieso denn so komliziert? Der lauteste Punkt oder korrekt der maßgebliche Immisionsort muß nicht durch eine Messung ermittelt werden. Ein erfahrener Tontechniker der mit der Materie vertraut ist, kann das auch durch seine Erfahrung festlegen.
Dabei spielt in der Regel der mögliche Abstand zur Schallquelle eine größere Rolle als die größe der Boxen.
Nicht zu vergessen ist dabei u.U. auch der Bühnenpegel. Deshalb empfiehlt es sich auch mit einem zweiten Messkanal die Bühne zu überwachen.
Zitat von "mischi mischpult"
die gleich Frage trifft natürlich auch auf die Ermittlung der Korrekturwerte zu.
Den Korrekturwert zu ermitteln, wenn schon Publikum anwesend ist, sollte eine Notlösung sein.
Ohne Zweifel geht das ohne Publikum einfacher, schneller, genauer.......
Es gibt aber Situationen, die es trotzdem nötig machen. Dann ist es für mich wichtig mit den "sanftesten Mittlen" das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Mit Musik wirst Du auf jeden Fall weniger anecken als mit pink noise. Die Korrekturwertermittlung mit Musik funktioniert meiner Meinung nach nur befriedigend, wenn dies automatisch durch den direkten Vergleich am maßgeblichen Immisionsort und am Ersatzimmisionsort geschieht.
Damit der Publikumseinfluß nicht zu hoch ist muß man
a. schon einen gewissen Pegel fahren und
b. dafür Sorge tragen, dass dabei keiner ins Mikro schreit.
Zitat von "mischi mischpult"
was versteht ihr unter „direkt vor der PA messen“? Spätestens bei größeren Beschallungsanlagen brauche ich meines Erachtens einen gewissen Abstand zum Beschallungssystem damit ich nicht totalen quatsch messe. In jedem Fall würde ich lieber am FOH messen und meine Veranstaltung ist etwas leiser, weil ich das Publikum mit in der Messung habe.
Genau so würde ich es nicht machen. Wenn Du am FOH misst und das Publikum ist richtig laut, kannst Du u.U. entweder dein Konzert oder deine Messung vergessen. Eine Messung in der steht, dass es zu laut war kann man auch gleich wegschmeißen und sehr schlecht verkaufen.
Das Mikro muß ja nicht direkt vor der PA hängen. Man kann das weiter weg, von Oben/Seite...anbringen. Dafür gibt es ja den Korrekturwert den man ja z.B. auch oktavgemittelt ermitteln kann (aber nicht muß ->alte Fassung). Allerdings ist oft ein gewisses maß an Phantasie und Einfallsreichtum gefragt. Faustformel für mich: Abstand Mic->PA 1/3; Mic->Publikum 2/3
Zitat von "mischi mischpult"
hat sich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht wie sich ein günstiges Messmikrofon bei sich verändernden äußeren Umständen (Temperatur und vor allem Luftfeuchtigkeit) verhält? Das ist in Bezug auf meine Korrekturwerte ja nicht ganz unerheblich.
So genau will es keiner haben. Wir messen ja keine Frequenz oder Phasengänge sondern eigentlich nur den pegel (A bewertet). Ausserdem ist festgelegt, dass Genauigkeitsklasse 2 reicht.
Zitat von "mischi mischpult"
- ein Messmikro wie z.B. das MM1 (welches ich z.B. auch nutze wenn ich mit SMAART messe) kann ich in den meisten Fällen leider nicht ordentlich kalibrieren weil es weder 1/2“ noch 1/4“ ist... und damit nicht ordentlich in die handelsüblichen Kalibratoren passt.
Dann ist es nicht geeignet, wenn du keinen passenden Adapterring für den Kallibrator kaufen kannst.
Zitat von "mischi mischpult"
- was denkt ihr wie kritisch ein Richter die Tatsache sieht, dass man eine Messung mit einer „normalen“ Soundkarte leicht durch Veränderung des Pegels verfälschen kann? Ob absichtlich oder unbeabsichtigt...
Damit würde ich so eine Messung auch nie machen. Es muß schon ein geschlossenes System sein, das ich nicht so einfach "bescheißen" kann. Es gibt genug Möglichkeiten einen Leq über 30 Minuten zu messen und auch aufzuzeichnen. Die wenigsten davon entsprechen dem, was in der DIN gefordert ist.
Zitat von "mischi mischpult"
- @ docjordan: Du schreibst bei einer Korrekturwertmessung ohne Publikum hast Du eventuell „falsche“ Korrekturwerte ermittelt. Das kann ich aus meinen Erfahrungen nicht nachvollziehen. Aber es würde mich sehr interessieren welche Erfahrungen Du da bisher gemacht hast.
mich auch.