Also Kollegen!
Was von uns Mischern getan werden kann wurde nun schon dreimal im Kreis herumdiskutiert. Meine Erfahrung als (meist) Hausmischer in Clubs bis 500 Personen zeigt aber auch - so wie die einiger anderer Diskussionsteilnehmer hier - dass wir viel zu oft gegen zu laut aufgedrehte Marshall-Halfstacks und krachende Drums ankaempfen muessen. Dann vielleicht auch noch in einem Betonraum und hurra, die Crashbecken blasen dich 15m von der Buehne entfernt noch weg.
Ich bin zwar jetzt schon seit ein paar Jahren nicht mehr aktiv Trompeter, habe allerdings zuvor ca. 15 Jahre in grossen Ensembles mitgewirkt. Dort MUSS man Teamplayer sein. Wenn's mal nicht so laut sein darf, dann spielt man eben nicht auf Volllast oder man nimmt anderes Equipment (sprich Mundstueck, andere Trompete). In Arrangements werden auch oefters mal Daempfer empfohlen, einerseits um fuer anderen Klangcharakter zu sorgen, andererseits auch um die Lautstaerke runter zu schrauben.
Hier liegt meiner Meinung nach das grundliegende Problem kleiner Clubs: Unerfahrene Bands mit mangelden Kenntnissen im Arrangieren, unzureichender Beherrschung ihrer Instrumente und zu wenig Geld/Einsicht um sich mehrere Sets - laute, leise und stumme - Instrumente zu leisten.
Ich sehe die optimale Situation fuer eine Rockband so: Jeder hat mehrere Sets an Instrumenten mit, und sucht sich das passende fuer die Situation aus:
1x optimale Drums (= Wunschdrums & Cymbals des Schlagzeugers)
1x leise Snare, set leisere Cymbals
1x komplette E-Drums
1x optimales Bassstack (= Wunschstack des Bassisten)
1x Bass-POD od. aehnl.
1x optimales Gitarrenbesteck
1x kleiner Gitarrenamp
1x Schraeg od. Hochsteller fuer Gitarrenstack
1x POD od. aehnl.
Und jeder Saenger kauft verd** nochmal sein eigenes Mic und uebt Mic-Technik, damit man mal ordentlich Pegel bekommt, und nicht die Backline genauso laut im Vocal-Mic ist wie die Saenger!!
Mit der Ausruestung und ein bisschen Hirn beim Aufbau sollte es eigentlich immer moeglich sein, unter den gegebenen Umstaenden vernuenftige Pegel und brauchbares Monitoring zu fahren.
Und fuer all diejenigen, die jetzt anfangen ueber die Klangqualitaet von POD und E-Drums zu noergeln: Im 500 Leute Club wird keiner den Unterschied merken. Ich sag ja nix zu High-End PAs (hab ich keine Erfahrung damit), da kanns vielleicht merkliche Unterschiede geben.
Das waere in meinen Augen professionell. Wenns Geld nicht reicht, dann halt nur einen Behringer POD-Verschnitt und kein zweites Set Amps und nur E-Cymbals statt den lautesten Crashs - kann man auch abgefahrene Sounds draufprogrammieren, waer noch ein zusaetzliches Zuckerl.
meine 0.02 groschen
lg, Thomas