funktionieren wird's schon in der praxis. aber von der theorie her ist das bullshit.
1.: die variante mit einem vca für alle inputs und einem vca für alle groupfader hört sich zwar nett an, funktioniert aber natürlich nur, wenn die inputs aller kompressoren schon im arbeitsbereich sind, und alle kompressoren mit gleichen parametern arbeiten. andernfalls ändern sich logischerweise die pegelverhältnisse innerhalb des mixes.
die lösung für eine stärkere gesamtkompression bei gleichen lautstärkeverhältnissen bleibt also der summenkompressor.
und das kann man dann zum beispiel mit einem gesamt-vca für alle gruppen, und mit dem (post-masterkompressor) masterfader realisieren.
2.: kein stereolink bei stereo(gruppen-)signalen: ziel war lt. herrn rat, die lautstärkensprünge der verschiedenen gitarrensignale in zaum zu halten, damit nicht eine seite des auditoriums viel mehr von einem gitarrensolo mitbekommt, als die andere seite. das ist wohl wünschenswert, und dafür gibt's kompression der einzelsignale. wozu jedoch soll ich in einer stereosumme das signal des anderen gitarristen mitkomprimieren, wenn ich eigentlich nur den pegelunterschied zwischen den beiden mäßigen will?
und der damit in verbindung stehende kritikpunkt von herrn rat, (bei ca. 3:50 im video) "bei nicht gelinkten kompressoren würde das stereobild beibehalten" und bei gelinkten nicht, war so grundliegend falsch, dass ich das mit einem rechenbeispiel demonstrieren will:
eine stereogruppe mit einem stereo-gelinkten kompressor im insert. threshold = 0dB, ratio = 2:1.
input L - kompression = output L --- input R - kompression = output R
beide seiten gleicher inputpegel: +0 - 0 = 0 dB --- +0 - 0 = 0 dB (die relativen outputpegel L und R bleiben gleich)
links +4 inputpegel, rechts bleibt gleich: +4 - 2 = +2 dB --- +0 - 2 = -2 dB (relativer output bleibt gleich)
links +8 input, rechts bleibt gleich: +8 - 4 = +4 dB --- +0 - 4 = -4 dB (relativer output bleibt gleich)
bei eingeschaltetem stereo-link bleiben die relativen outputverhältnisse gleich, somit bleibt auch das stereobild gleich.
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anders bei NICHT gelinkten kompressoren:
eine stereogruppe mit einem NICHT stereo-gelinkten kompressor im insert. threshold = 0dB, ratio = 2:1.
input L - kompression = output L --- input R - kompression = output R
beide seiten gleicher inputpegel: +0 - 0 = 0 dB --- +0 - 0 = 0 dB (unterschied im output zwischen L und R = 0 dB)
links +4 inputpegel, rechts bleibt gleich: +4 - 2 = +2 dB --- +0 - 0 = 0 dB (unterschied im input von 4 dB wird zu 2 dB im output)
links +8 input, rechts bleibt gleich: +8 - 4 = +4 dB --- +0 - 0 = 0 dB (unterschied im input von 8 dB wird zu 4 dB im output)
je kleiner die unterschiede im output L/R, desto schmäler auch das stereobild. die aussage bei ca. 3:50 des videos ist nicht korrekt.
3.: zu seiner aussage: die übersichtlichkeit ist besser gegeben, wenn man auf 10 kompressoren schaut, (und ich ergänze hier ganz frei die andere option: anstatt auf die inputmeter am mischpult): das kann jetzt jeder für sich bewerten. was ich jedenfalls auf den kompressoren nicht sehe ist, ob ein inputkanal übersteuert, und das ist eigentlich das, was mich -abgesehen vom summenpegel - hauptsächlich interessiert.