Je nachdem von wo du kommst ist das mit dem Hören kein Problem, wenn du Zeit hast
Bin in der Pfalz, nähe Speyer. Ansonsten kann ich dir aber auch mal den Link zu einem Mitschnitt direkt aus dem Pult senden.
Ich verwalte das mit dem dLive, C1500.
Ein Mixrack für Band (Drums, Bass, Gitarre, Epiano, Keyboard, Sax) und Funkmikros.
Für den Chor gibt es 3 DX168 Stageboxen, ein paar Kabel werden bei Bedarf auch zum Mixrack gezogen.
Jeder Sänger hat eine Karte (gedruckt und laminiert) mit Name, Kanalnummer, Stagebox und Input. Dazu steht drauf ob es ein Mikro von mir oder ein eigenes Mikrofon ist - dann wird nur das Kabel dort hin gezogen.
Den Aufbau kann der Chor dann selbst machen. Der Chorleiter überlegt sich die Aufstellung, und auf jeden Stellplatz (Sockel des Mikrostatives) wird ein Kärtchen geklebt. Ich stelle und verkable die Stageboxen, den Rest macht der Chor. Ein wenig Erziehung beim ordentlichen Kabelverlegen, seit dem klappt das schnell und erstaunlich fehlerfrei.
Zu Beginn hatten wir Mikros und Stative zugemietet (15 Mikros von mir, der Rest von extern), nachdem die Tests sehr positiv waren hat dieser Chor z.B. sich entschieden die Mikros selbst anzuschaffen - bzw. die Sänger haben ihr Mikrofon über eine Sammelbestellung gekauft.
Nach dem Verkabeln ein kurzer Linecheck.
Beim Soundcheck singt der Chor acapella zusammen, ich höre über Kopfhörer sehr kurz in jedes Mikrofon rein, stelle leicht den Gain nach und ziehe bei Bedarf ein oder zwei Frequenzen. Ich stelle aber nicht jedes Mikrofon auf genau gleiche Lautstärke, sondern mache das auch etwas abhängig von der Singweise. Den "echten" Chorklang, bzw. die Mischung der Stimmen nach Lautstärke habe ich aber natürlich nicht mehr genauso.
Teilweise habe ich noch 2-4 Chormikrofone vor dem Chor, und nutze die zusätzlich, oder orientiere mich beim Gain einstellen auch bisschen daran.
Nach max. einem Stück (3-4 Minuten) sollten alle Mikrofone und Stimmen durchgecheckt sein, dann gehts auf die PA und ich arbeite mit EQ etwas die einzelnen (Summen-) Stimmen und den Gesamtklang nach. Das sollte nach dem zweiten Acapella Stück auch fertig sein.
Danach kommt Band und Solisten wieder dazu.
Beim Chor war es wichtig am Anfang die Herangehensweise vorzustellen. Viele hatten Angst, dass sie beim Soundcheck plötzlich alleine zu hören sind. Das habe ich entsprechend erklärt, und wir haben auch vor den ersten Auftritten einen Probetag mit Mikrofonen und PA organisiert. Das hat viel Angst genommen.
Für den Chorleiter war es auch kein Problem - während Corona hat das zum Teil Konzerte überhaupt wieder ermöglicht, da der Chor auf einer großen Fläche verteilt war. Über Chormikrofone hätte ich das zusammen mit Band nicht vernünftig eingefangen bekommen.
Zum Klang etc. hatte er mir freie Hand gelassen - ich bitte ihn jedes Mal bei Soundcheck und Probe sich auch Stücke von unten anzuhören, es kommen aber sehr wenig Anmerkungen.
Die Dynamik ist aktuell noch die größte Baustelle, da er hier auch merkt dass diese etwas verloren gegangen ist.
Man singt einfach anders mit so nem Bobbel vorm Mund.
Stimmt vielleicht auch. Glaube ich aber nach 2 Jahren und vielen Konzerten gar nicht, das Mikrofon und auch das Stativ (wenn mit Stativen gearbeitet wird) geben eher auch nochmal etwas zum Festhalten und helfen der Bühnenpräsenz.
Wird das Mikro zu nah besungen klingt es einfach unnatürlich und minimale Unterschiede im Abstand wirken sich viel krasser aus.
Das gleicht sich durch die Anzahl der Sänger glaube ich recht stark aus. Und ein Hochpassfilter hilft doch viel
Grüße