Beiträge von niggles

    destruktive Kritik, ich weiß; aber vielleicht was zum Nachdenken: Wenn die Begriffe "Bose Panaray MA12" und "Chormikros" zusammen mit "Matrix" und "Zonencontroller" in einer Ausschreibung auftauchen, nehme ich die Beine in die Hand und renne. Das funktioniert nämlich in der Praxis nicht.
    Wers nicht glaubt soll sich mal eine Installation mit diesem System ansehen. Ich kenne z.B. in Zürich einen nicht gerade kleinen Kongresshotel-Ballsaal, in dem der Haustechniker aus purer Verzweiflung die unteren Elemente der Panarays an der Bühnenseite stumpf ausgestöpselt hat :shock: ...

    Zitat von "mr. x"


    Die Organisatoren haben sich bei vergleichbaren Veranstaltungen umgesehen und sind zu dem Entschluss gekommen, um den DJ samt LKW und Technik ein Quadrat aus Traversen zu bauen (stehend auf Bodenplatten). Oben auf das Traversen-Viereck noch eine Quertraverse zu legen und das "Dach" mit einer Gewebeplane abzuspannen.
    Die 3 Seitenteile sollen mit Molton abgehängt werden.


    Vor meinem geistigen Auge entsteht da ein neues "oops"-Bild: Ein paar Leute wuseln herum, die ein 8x6m Traversenkarree zusammenbauen, mit Genies in 5m Höhe kurbeln, die Steher ansetzen und anschließend mit grünen Baumarktplanen ("Gewebeplane"; marce: nein, das geht gar nicht. Wenn die Plane an einer Stelle aufreisst bildet sie regelrechte "Segel" die bei einem Sturm nicht mehr beherrschbare Kräfte in die Dachkonstruktion einleiten. Das reicht zwar nicht um ein ordentlich ballastiertes Dach umzuwerfen aber abgerissene, frei fliegende Alusparren sind auch gefährlich genug), schwarzen Vorhängen und vielen Kabelbindern hantieren. "Ballast? was ist das? Ist doch alles schwer genug."


    Bitte lass dir ein ordentliches Bühnendach (LKW-Plane) mit Gazen an der Seite, Ballasttanks und vor allem einem Standsicherheitsnachweis von jemand aufbauen, der das professionell macht. Alles andere ist lebensgefährlicher Murks.

    Zitat von "jens ligocki"

    So weit alles richtig und sicherlich nervtötend... aber ist es denn bei euren Erfahrungen das normale Handy-Störgeräusch welches man seit Ewigkeiten kennt, oder ist es so extrem wie in besagtem Fall, sodass die Anzeige förmlich den Rahmen sprengt und ein sehr lautes, unangenehm verzerrtes Krächzen zu hören ist? Dieses Geräusch hat im Saal echt JEDEN aufschrecken lassen...


    Da kommen drei sehr ungünstige Sachen zusammen: Blackberry (wie schon erwähnt: der Turbo unter den HF-Dreckschleudern...), Ansteckmikro (lange, unsymmetrische Kabelführung in unmittelbarer Nähe der Störquelle, sehr hoher Gain im Vergleich zu einem Headset) und die Tatsache, daß EV-Strecken nicht gerade für Einstreuungsfestigkeit berühmt sind. Mit Sennheiser 550er oder 3000er Serie hast du da wesentlich bessere Karten.
    Gegen Ohrenweh, evtl. beschädigte Lautsprecher und plötzlich hellwache Pultleute 8) hilft als rabiate Lösung ein schneller Limiter in der Summe...

    Zitat von "vintage-user"

    kennt jemand von Euch übrigens die Naturschallwandler von Mundus, hab diese mal an einer Open-Air Tanzauffürung erlebt. Mit Manege, Gradin etc. aber ohne Zelt! Drei Konzertmodule zwischen 200 Zuschauern, Klang wunderbar.


    ...ich dachte das Geld ist knapp...? :D

    Zitat von "Campfire"

    ich weiss jetzt nicht genau ob das möglich ist, aber was ev. schön wäre, wenn man etwas relativ weit oben in der Kuppel fliegen könnte, als Rundumbeschallung, Bässe mitfliegen scheitert aber vermutlich an der Last.......


    Da haben in der Regel die Luftakrobaten was dagegen, das ist deren Hoheitsgebiet...

    Zitat von "Kracky"

    Wie schon weiter oben erwähnt wurde, es ist immernoch keine Zeltaufteilung bekannt. 600 PAX sind ja jetzt mal keine so große Hausnummer und wenn es darum geht Zuschauer in den Rängen eines Zirkuszelts zu beschallen denke ich ein LA ist sogar das ungeeignetste Mittel. Ich sehe da einen Donut der fast oder sogar ganze 360° beschallt werden soll.


    Wenn du unter "ein LA" zwei Bananen für das ganze Zelt verstehst muß ich dir recht geben. Mein Vorschlag bezog sich ja auch auf 4 relativ kurze Hangs rund um die Manege.


    Zitat

    Der Gewählte Ansatz ist doch schonmal garnicht schlecht nur viel zu grob, ich sehe da ehr zwei geclusterte, enger abstrahlende Tops je Mast mit einer entsprechenden Untestützung im Bassbereich am Boden. Schöner wäre sogar wenn man nicht an die Masten als Träger gebunden wäre und die Aufteilung der von mir vorgeschlagenen 8 Topteile schön verteilt machen könnnte, hier würde mir z.b. eine geflogene oder auf Stempel gestellte Kreistraversenkonstruktion vorschweben so das der Abstand zum Publikum sehr konstant ist.


    Du wirst in einem nur 10m hohen Viermast-Chapiteau mit solchen Konstruktionen a) bereits einem Teil der Zuschauer die Sicht verdecken und b) keine Möglichkeit zum Hängen haben. Stempel sind auch problematisch - auf die Ränge stellen geht nicht, Löcher sägen oder Bodenplatten weglassen um bis zum Boden zu kommen sieht wiederum die Bauaufsicht überhaupt nicht gern.


    Zitat

    Dazu muß klar sein wie hoch die Ränge sind, wieviele Grad des Donuts den nun wirklich beschallt werden müssen usw., es sollte jetzt wirklich beschallungstechnisch kein Kunstwerk sein sowas zu beschallen, die Zirkuse bringen das ja nun schon seit Jahren hin.



    Mal mehr, mal weniger...
    Man muß auch eine ganz klare Grenze ziehen zwischen "herkömmlichen" Zirkusvorstellungen die heute meist nur noch mit Playback laufen und den in den letzten Jahren recht erfolgreichen "Winterzeltspektakeln", bei denen allein schon von Eintrittspreis und Klientel her technisch ein höherer Standard vorausgesetzt wird. Von so einer Veranstaltung reden wir hier doch eher, oder?


    Zitat

    Aber ganz klar gesagt, ohne eine Kreisrunde Abdeckung sehe ich keine Chance ein wirklich befriedigendes Ergebnis zu erreichen. Grundvorraussetzung bei mir also 8x eng absrahlendes (60°) Topteile, 8x einzelene 15" bzw. 18" Bässe und die Möglichkeit diese Kreisrund vor den Rängen in entsprechender Höhe anzuordnen. Um so kleiner der Durchmesser und um so größer der Abstand zu den Rängen um so leitungsstärker muß mein Topteil ausfallen. Habe gerade gesehen das sowas ähnliches ja schon einen Beitrag vorher erwähnt wurde. Ich spare mir eben diesen Fill wenn ich wirklich kreisrund anordnen kann.


    Es hat ja keiner behauptet daß man so etwas nicht als klassische Zonenbeschallung realisieren kann. Blöderweise haben aber gerade Zirkuszelte keinerlei nutzbare Hängepunkte über dem Publikum, also muß alles an die Masten. Und gerade da (gleichmäßige Ausleuchtung aus einer gewissen Distanz, aber mit sehr großem horizontalem Abstrahlwinkel) haben Linienstrahler mit variabler Geometrie (ha! ich hab das böse Wort nicht gesagt... 8) ) mMn große Vorteile. Unter anderem den daß man die Pegelverteilung in der Vertikalen deutlich einfacher an die zu beschallende Fläche anpassen kann als bei konventionellen Systemen.


    Zitat von "AMLB"

    Wir haben 3x ein Zirkuszelt mit 450 Gästen beschallt. Allerdings war die Sprachverständlichkeit erstrangig, danach kam die Musik einer Jazzband mit Sängerin.


    Wir setzten 8 x HK VT 112 (300 Watt) an den vier Masten (also 2 pro Mast) ein. Dazu jeweils einen HK LP 118 Subwoofer (500 Watt)(unten am Mast). Angetrieben wurden die Lautsprecher von 2 x Zeck PT5 (2 x 540/4) (Tops) und 1 x Zeck PT9 (2 x 920/4) (Subs), getrennt über den AC 22 Analogcontroller. Auf Verzögerung/Delay wurde verzichtet, da das Zelt auf 270° beschallt wurde. Auf die Subs setzten wir jeweils zwei VT 108 Nearfillboxen (200 Watt), angesteuert von einer Zeck PT5 (2 x 540/4), verzögert über einen Behringer Ultracurve.


    600 Leute und "tlw. auch rockig" sind aber schon eine deutlich andere Hausnummer...

    Zitat von "vintage-user"

    im Winter spielten wir in SüdFrankreich (Zeltgrösse 34m 16m hoch und ca. 800 zuschauer) mit einem HK System mit L und R je ca. 3200W plus
    6 x 600W tops am trasse. (Ziemlich viel Leistung mit Luft nach oben und sehr angenehm zum spielen).


    Konventionelles Mainstack plus wenige, aber leistungsstarke Delays und Nearfills an den Masten wird im Zirkuszelt (wenn die Musiker auf der Galerie sitzen) natürlich gern gemacht - weils unkompliziert ist und die Band es bei und für sich ordentlich rumsen lassen kann, ohne daß sich ein Teil des Publikums schon die Ohren zuhält. Klanglich hat mich das bis jetzt als Zuschauer noch nie überzeugt - es gab immer massive Basslöcher (weil keine Bässe mitgeflogen wurden), starke Interferenzen in bestimmten Rängen die die Sprachwiedergabe bis zur Unverständlichkeit verschlechtert haben und eine insgesamt recht ungleichmäßige Pegelverteilung. Dann lieber gleich ein ordentlich gerechnetes kleines Linearray (und nen Shaker für den Schlagzeuger, damit er nicht weint :D )

    Zitat

    Noch was zum PA Budget, dies liegt bei ca. 8`000-10`000Euro


    Gut, lassen wir Meyer und Föön hier mal aus dem Spiel :( In der Preisklasse "sehr günstig" kenne ich an nachweislich funktionierenden und einigermaßen ordentlich klingenden Systemen tatsächlich nur das L-Ray.

    Zitat von "vintage-user"


    Leider gibt es kein PA für dieses Zelt und ich als Musiker/Komponist dieses Stückes trage die Verantwortung für die Beschallung...


    Ohne jetzt oberlehrerhaft sein zu wollen: Du mischst euch dann also auch selbst? In einem ständig wechselnd gefüllten Zelt? Vor bis zu 600 zahlenden Zuschauern?
    Das wird sich so nicht mit der erwarteten, konsistenten Qualität realisieren lassen. Schon gar nicht mit den von dir genannten Systemen.
    Ich würde da am ehesten ein kompaktes "Line"-array einsetzen. 3-4 Elemente Meyer M'elodie pro Mast, dazu jeweils ein geflogener 500 HP sollten gut ausreichen. Eigentlich sind die M'elodie eher schon eine Nummer zu groß dafür - die gleichmäßige Verteilung ist hier ja erst mal wichtiger als die Leistung. Föön Clia kommt mir da noch in den Sinn - oder das L-Ray von Monacor; letzteres ist vor allem interessant weil es ja immer im gleichen Zelt hängen wird und mechanisch nicht so beansprucht wird wie auf einer R'n'R-Tour.
    Ohne kompetenten Systemtechniker/Mischer wird das aber alles nichts.

    Zitat von "tobias kammerer"

    Hallo,
    ich denke schon, daß es musikabhängig Sinn gibt. Viel Dynamik hat technisch IMMER das Problem, daß die leisen Stellen in Gefahr laufen, von der restlichen Musik maskiert zu werden. Das kann nun in der einen Musik gut sein, in der anderen schlecht. Das Totkomprimieren eines einzelnen Sounds kann somit musikalisch wertvoll sein. Und ich mache das manchmal gern. Inzwischen schleppe ich deswegen auch schon 10 Compressoren in meinen Analogracks mit mir rum.


    Wenn man sich mal überlegt was so früher alles "selbst" komprimiert hat bei einem Konzert ist das gar nicht so abwegig. Das fängt beim beliebten SM91 an (man betrachte es einmal in einer Mehrspur-Liveaufnahme im Vergleich z.B. zum gleichzeitig an der Bassdrum positionierten Beta52; oder eine Boogie-Woogie-Klavieraufnahme...), setzt sich mit röhrenbestückten Instrumentenverstärkern fort bis hin zu "heiß" gefahrenen Analogfrontplätzen ("No Yamaha desk please"; die vertragen nämlich nicht so viele rote Lampen auf einmal wie eine XL200...) inkl. FX hart an der Übersteuerungsgrenze.
    Und dann kam ja noch die analog geweichte, knapp dimensionierte PA mit den schweren konventionellen Endstufen. Gut eingerichtet und mit musikalischem Gespür gemischt wirkte das alles wie ein großer - Multibandkompressor :idea: Man nannte es auch "fetter Sound".
    Die Technologie hat sich seitdem rasant geändert, die musikalischen Ausdrucksformen nicht so sehr. Was will ich live bei Rockmusik mit 60dB Nutzdynamik? Und warum kapieren die Hersteller von Gitarren-"Pods" und anderen lautsprecherlosen Klangformern für Saiteninstrumente seit 15 Jahren nicht, daß das eigentliche Geheimnis des E-Gitarrensounds die Interaktion zwischen (komprimierendem) Verstärker, Lautsprecher und Raum ist?
    Da bleibt noch viel Arbeit. Wenns sein muß auch mit Kompressor auf der Gitarre.



    Zitat

    Warum übrigens Live so wenige Leute den Mastercompressor nutzen ist mir auch ein Rätsel. Mir sagen ganz viele Fremdtechs immer, daß man das net braucht und fahren anschließend die PA in den Cliplimiter und erklären mir, daß des ja vorher irgendwie nicht gedrückt hat :?::?: und das ist völlig unabhängig von der Größe der PA.
    Na klar: Vorher war es nicht komprimiert! Ich halte also auch Summenkompression meißtens (ist definitv musikabhängig) für musikalisch und klanglich sinnvoll.


    Das wiederum ist eine Krankheit vieler "von Dichterlesung über Disco bis Death Metal"-Clubinstallationen der letzten Jahre. Amtliches Holz, moderne Endstufen mit Spitzenleistung ohne Ende - aber völlig überzogener Bassbereich und keine Chance noch so was wie Kompression in den (Tief-)Mitten hinzubringen ohne daß die Höhen dir die Ohren wegfräsen (und der Betreiber dir ob der Lautstärke schon beim Soundcheck die rote Karte zeigt). Der eine oder andere Haustechniker hat's inzwischen begriffen und nach Erfahrungswerten angepasste Controllerpresets hinterlegt. Ansonsten bleibt einem bloß, sich über das Fehlen von ordentlichen Multibandkompressoren im Ausgang vieler Digitalpulte zu ärgern und zur Selbsthilfe zu greifen. Kostenlos aber nicht immer zu empfehlen (11. Gebot...) oder praktikabel ist das Masterpasswort für die dbx Driverack-Serie :D Ansonsten haben mir auch schon MDX8000 oder LA Audio 4x4 im Split-Betrieb (ja, das war dann in Mono. Na und?...) gute Dienste geleistet, wenn es trotz Lautstärkebeschränkung ordentlich drücken sollte.

    Eigentlich hasse ich sie wie die Pest und vermeide den Einsatz wo immer es geht: Die bekannte 3,5mm- "Miniklinke". Immerhin gibt es von Neutrik und Hicon ja inzwischen halbwegs trittfeste Varianten.
    Leider verbaut Sony diese Stecker aber als Intercom-Anschluss in ihre 55er-Kameraadapter - und zwar :shock: in 4-polig. Die Blechstecker die einem der Vertrieb dazu an die Beyer-Headsets lötet sind ein schlechter Witz und vor allem im geschulterten Einsatz dauernd kaputt. Von Neutrik und Hicon gibt es da wohl nichts - kennt jemand eine wirklich robuste Alternative?

    Zitat von "simonstpauli"

    Zum Thema digital ins Pult: da der 3700er Empfänger wohl keinen Wordclock-Eingang hat vermute ich bei digitaler Verbindung keine geringere Latenz, da das Signal erst durch einen SRC muß. (Das Thema ist hier ja auch schon besprochen worden)


    Doch, doch den hat er.
    http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/professional_wireless-microphone-systems_receiver_3000-5000-series_502123?Open&row=1
    Da sind die Jungs mit den Lawo-Pulten auch immer ganz heiß drauf. Die fühlen sich ohne ganz viele BNC-Anschlüsse an ihren Geräten doch potenzmäßig den Kollegen von der Bildtechnik unterlegen, das geht ja mal gar nicht... 8)

    Zitat von "frank beaujean"

    Hallo,


    wir haben die Bretter mit 2 Rollen und haben keine Probleme damit. Auch das beladen ist ab IQ von 75 problemlos möglich (wenn man die erste Truss aufgelegt hat, stabilisiert sich das ganze).


    ...dann haben unsere Hands wohl immer so was um die 74. Die schaffen es ja sogar richtige Trusswagen mit Stahlgitterboden und 1m hohen Rungen beim Einladen quer in den Laster zu schmeißen, wenn der Anlauf lang und die Kurve zur Rampe eng genug war :D
    Nein, Rollbretter unter 4 Rollen gehen einfach gar nicht. Macht der Gewohnheit.

    Zitat von "simonstpauli"


    Klar darfst Du, das ist mir nämlich entgangen.
    Ich befürchte, daß die Wandlung nicht so viel an der Latenz ausmacht, die Berechnung im DSP ist m.E. bei einer analogen Funkstrecke unnötig und kostet Zeit.
    Bei einer digitalen Verkabelung 3000er-Digitalpult fallen also 2 Wandlungen (DA/AD) weg und es kommt eine Synchronisation dazu (das Pult sollte wohl Sync-Master bleiben), die auch wieder etwas Zeit kostet.


    Ich glaube du verwechselst da was: Eine digitale Synchronisierung ist nur dann latenzbehaftet wenn es eben keinen gemeinsamen Systemtakt gibt, denn nur dann ist SRC/Reclocking im Eingang erforderlich.
    Die 3000er hat wie jeder andere ordentliche AES3-Zuspieler auch einen Wordclock-Eingang. Läuft der A/D-Wandler im Empfänger auf diese Weise im starren Gleichtakt zum Pult verhält er sich zeitlich als ob er direkt im Pult sitzen würde - die Signallaufzeiten kann man bei Lichtgeschwindigkeit auch auf viele Meter Kupfer ja getrost vernachlässigen.
    Problematisch ist daran in der Praxis vor allem daß ein komplexes Digitalsetup aus FoH-Pult, Monitortisch, Funkempfängern und vielleicht auch noch digitalen (personal-)Monitorsystemen eigentlich eine studiomäßige, sternförmige Wordclockverteilung mit Masterclock und viel empfindlichem RG 59 benötigt. Allein die Tatsache daß ein Gerät wie die beliebte Apogee Big Ben überhaupt einen Ein/Aus-Schalter hat läßt manch gestandenem "Helden der Strasse" die Haare zu Berge stehen; beim Gedanken an Unterspannung während der Show, mit dem Gabelstapler überfahrenes Koaxkabel ohne äußerliche Beschädigungen und alle anderen Gemeinheiten die der gute Murphy so für einen bereit hält erwischt man sich besser gar nicht erst...

    ...darf ich vorsichtig anmerken, daß die neue 3000er dann aber auch einen AES3-Digitalausgang hat? Latenzfreie A/D-Wandlung gibts nun mal nicht; ob die allerdings im Empfänger oder im Pult stattfindet ist mir persönlich ehrlich gesagt blunzn, so lange es bei einer bleibt.
    Daß Sennheiser die R'n'R-Welt mit ihrem (diskussionswürdigen...) Hang zur Kombination von Studio-Röhrenvorstufen mit Digitalpulten zugunsten der Fernsehfuzzis vernachlässigt ist leider auch nix neues.

    Ich fand die Kameraführung und Regie unangenehm konfus - es muß nicht immer alle 1, 2 Sekunden geschnitten werden, gute Kameraleute haben ein Gefühl für Musik und können auch mit Aufziehern und Schwenks schlüssig zum nächsten Schnitt überleiten. Das freilich setzt eine gut eingespielte Crew voraus die sich nicht erst seit den Proben kennt; und eine Mannschaft in der Bildtechnik die dem Bildmischer immer einen Schritt voraus ist. Schweden war in etwa der Zeitpunkt ab dem das mit dem rechtzeitigen Blendenziehen nicht mehr so wirklich geklappt hat...

    Schritt 1: Her mit der LP (oder meinetwegen CD) der Alben "Kill 'em all" und "Ride the lightning" und mal wieder rein hören, wer da eigentlich auf der Bühne steht. Oh, das klingt aber komisch...? Nun ja, Pro Tools war so um 1983/84 rum zwar schon auf dem Markt, aber um Lars Ulrich wie einen richtigen Schlagzeuger klingen zu lassen hats halt noch nicht gereicht. Bei der Produktion möchte ich auch nicht dabeigewesen sein - die mechanische Rhythmik spricht Bände darüber, wieviele 18-Stunden Schichten Punch-In am Fließband da rein gingen bis es halbwegs den Ansprüchen des Produzenten genügte...
    Schritt 2: "Stagebox": Metallica live auf 3 CD's, zusammengeschnitten von ihren besten Auftritten rund um die Welt. Der Humor kann was: "Ladies and Gentlemen, I've got an important announcement to make. We've come here... TO KICK YOUR ASS!"
    Über alles andere schweigt man besser aus Gründen der Höflichkeit. Aus künstlerischer Sicht ist Big Mick nicht zu beneiden. Eine Eins breit wie ein sechsspuriger Highway :roll:


    P.S.: "Garage Days" und Garage Days Revisited" - wer damit etwas anfangen kann, weiß daß die Jungs durchaus auch mal Musik gemacht haben, bei der Songwriting und musikalische Kompetenz zusammenpassten... :D

    Ja, 3er-Dosen ohne Klappdeckel sind eigentlich nicht für den Einsatz in der VT zugelassen (Mindestforderung IP44 nicht erfüllt)
    Nein, ein ernstzunehmender Veranstalter (einer, der Euch bucht weil ihr eben wesentlich mehr drauf habt als nur ein paar Lampen und Boxen unfallfrei aufzuhängen und funktionsfähig zu verkabeln) macht von solchen Lappalien keine zukünftigen Aufträge abhängig. Also bitte alle mal entspannen und den nächsten Auftrag abwarten...

    Konsequent symmetrische Signalführung, notfalls mit zusätzlichen Line-Trenntrafos ; Vorsicht mit günstigen DI-Boxen ohne magnetisch abgeschirmte Übertrager; beim Soundcheck den Feed zur Induktionsschleife mit Maximalpegel mit einem Testton beschicken, um Einstreuungen frühzeitig aufzuspüren. Oft gibt es einen kleinen Testempfänger (umgebautes Hörgerät...) mit dem man auch mal checken sollte ob die Anlage überhaupt eingeschaltet ist und wieviel Pegel sie eigentlich verträgt; Es war früher nicht unüblich solche Anlagen mit ganz normalen ELA-Endstufen mit DIN-Eingängen (100mV :!: )aufzubauen.


    Edith: sagt mir grade, daß du das ja auch noch selbst installieren mußt. In diesem Fall: komplettes System zumieten (G&B ist ein ganz guter Tip). Man kann so was zwar mit diversen Arten von mehradriger Schaltlitze, in rundem Mantel gezogenem Flachbandkabel ohne Abschirmung usw. usf. selber basteln und über einen etwas größeren 100V-Lautsprecherübertrager anfahren. Bis eine solche Anlage aber nicht nur spielt sondern sich auch noch überall vernünftig anhört geht ziemlich viel Zeit für Tests und Messungen drauf; die wirst du nicht bekommen...