Es gab hier mal einen Thread in dem seitenlang engagiert über unterschiedliche Pegelstrategien beim Mischen diskutiert wurde (Ursprünglich ging es um "Fader auf 0dB beim Mischen"). Leider finde ich ihn nicht weil das Forum mir meine eigenen Beiträge dazu nicht mehr anzeigen möchte...
Ergebnis der Diskussion war auf jeden Fall daß es so viele sinnvolle Gainstrukturen gibt wie verschiedene Mischpultkonzepte, Einsatzgebiete und auch Verkabelungsvarianten. Master-EQ insertiert oder nachgeschaltet? Amps und Controller "voll offen" oder auf "Normpegel" angepaßt? Muß ich für eine mitlaufende Sendesumme einen bestimmten Pegel auf dem L/R-Bus (bzw. auf einer entsprechenden Matrixsumme) einhalten oder geht alles nur nach Gehör und evtl. Pegelmesser am FoH? Gibt es einen Summenkompressor und wie ist er angeschlossen?
Die "Standard-R`n`R-Variante" mit Analogpult und vernünftig dimensionierter PA ist Amps voll auf, Controller auf 0 (Unity Gain), Main-EQ im Insert, Kanäle mit pult-spezifischem Headroom (bei Yamaha und Mackie eher mehr, bei SC, A&H und Midas entsprechend weniger) voll ausgesteuert, Kanalfader (mit Ausnahme von extrem höhenlastigen Signalen) zum Soundcheck auf 0dB und Master nach Gehör auf, bis der Mix "trägt" und "drückt" ohne einem die Ohren abzureißen.
Digitalpult ähnlich, aber mit wesentlich mehr Headroom in den Kanälen und evtl. Kanalfader nur auf -5 bis -10 dB.
Sprachbeschallung, Theater, Industrie: Alles ganz anders. Wenn es rauscht und kein besseres Material mehr an den Start zu bringen ist muß die Gainstruktur so angepaßt werden daß das am stärksten rauschende Gerät einen möglichst geringen Anteil an der Gesamtverstärkung erhält.
Und da ging die Diskussion erst los....