Beiträge von Ansch

    Btw. nur der Vollständigkeit halber: Die BMS MHT-Koaxe finde ich für so eine Anwendung durchaus interessant. Man umgeht eben den Kompromiss der Blechdeckel mit Pampe (oder dem jeweiligen Marketingnamen der Beschichtung) oberhalb von 8 kHz. Dafür handelt man sich natürlich zusätzliche Komplexität ein.


    Wie war das: '...irgendeinen Tod muß man sterben"?

    Ui, hier geht es ja schnell mit Neuem.

    Daher sorry, wenn ich nicht alles komplett erfasst habe.


    Ich denke die grundlegende Entscheidung muss vorab fallen:

    - reines Top,

    -Not-Top oder

    - Fullrange


    Letzteres macht mit vorhanden Subs wenig Sinn. Falls doch volle Fullrangefähigkeit das Ziel ist, sollten die BR-Ports auf den vollen Pegelbereich ausgelegt sein. D.h. groß und ggf. lang.. Damit sollten die Tieftöner dann eher tief getrennt werden wenn Klang ein Kriterium ist.


    Not-top bedeutet die Möglichkeit unten mit EQ anzuschieben wenn kein Sub vorhanden ist und dafür max. Pegeleinbußen in Kauf nehmen. Reines Top ist klar, ohne Sub geht nichts.


    Not-top kann über 'Not-Reflex' funktionieren. D.h. die Ports sind kurz und klein eben damit sie bei zu hohen Pegeln komprimieren und die Box quasi zur CB wird. So habe ich meine 'für-alles-mögliche' 10"/1" ausgelegt.


    Reines Top: geschlossen, also CB oder FL-Horn. Leetzteres ist meine bevorzugte Variante.


    Übrigens, eine CB lässt sich im Vgl. zu BR durchaus unten mit EQ anheben. Aber man muss dann trotzdem die max. Auslenkung im Auge behalten. D.h. der max. Pegel sinkt natürlich.


    Persönlich mag ich keine BR und erst recht nicht im Tiefmittelton.

    Hallo Rainer_Zufall,


    sorry, Nomen est omen?

    Was ist Deine Erwartung, wenn Du den Arta Generator im Sweep Modus betreibst, aber den Kalibrator am Eingang hängen hast?

    Was ich verstehen würde, wäre den Generator auf eine externe Quelle zu stellen.


    Unabhängig davon bedeutet aber, dass Dir das SPL-Meter einen korrekten Pegel anzeigt, dass zumindest die Eingangsseite schon mal stimmt.


    D.h., nun solltest Du mal schauen, dass der Ausgang ebenfalls korrekt ist. Und um hier auf Deine Frage zurückzukommen: ja, da solltest Du einen Lautsprecher und Deine Messendstufe nutzen.

    Das kannst Du zur Orientierung auch Indoor machen.


    Viele Grüße

    André

    OK, folgendes solltest Du evtl. anders machen:

    - Endstufe einstellen mit Widerstand. Mit Lautsprecher stellst Du 2,83 V an dem Widerstand ein, der gerade durch die Impedanz an der Stelle für Deine Testfrequenz vorgegeben ist. Das führt natürlich zu einem Fehler, da die Endstufe dann ggf. an 8 Ohm eine andere Spannung abgibt.

    - Messen der Pegel an symmetrischen Kabeln gegen Masse liefert Dir jeweils die halbe Spannung. D.h. zwischen den beiden Signaladern messen oder Wert verdoppeln. Wenn Du für Hin- und Rückweg jeweils nur die halbe Spannung angibst hast Du schon 12 dB Fehler.

    - Kalibrieren mit -3 dBFS (Outputlevel) von der Soundkarte. Bzw. den Ausgangspegel so wählen, dass der Messfehler des Multimeters möglichst klein wird. Du musst dann keine winzigen Spannungen mit dem Multimeter messen (der Fehler wird da größer).

    - Lass die Output- und Input-Sensitivities im Audio-Devices Fenster auf den Maximalwerten für 0 dBFs wie Arta sie aus der Kalibrierung bestimmt. Sonst werden die Pegel nicht korrekt bestimmt.

    - Ist Dein Kalibrator auf 110 dB oder 94 dB eingestellt? Und hast Du auch den korrekten Wert in der Maske eingetragen? Wären ja auch 16 dB Fehler on top.

    Nun, ein Buch zu lesen kann definitiv nicht schaden. Bis auf eine bestimmte Personengruppe, die sich außerhalb des bürgerlichen Gesetzbuches bewegt, ist mir nicht bekannt, dass zuviel zu wissen schaden würde.


    Aber im Ernst: Für Lautsprechermessungen ist der Bezug auf 2,83 V sinnvoll. Der Bezug auf 1 V eignet sich dann eher für Messungen an elektronischen Geräten. Wie Du schon feststelltest beträgt der Unterschied 'nur' 20*log10(2,83/1V)=9 dB.

    Aber das ist jetzt nicht die Ursache.


    Unklar sind mir noch Deine Pegel 0 dB, -10 dB, ... Was bedeutet das?


    Zur Sicherheit mal mit einem reinen Widerstand die Endstufenausgangsspannung einzustellen ist ebenfalls sinnvoll.

    Aber auch das sollte nicht die Ursache sein. Pegel jenseits der 150 dB sind in 2 m Abstand selbst unter Vollast mit einem 18" nicht drin.


    Kannst Du mal Screenshots von den Fenstern:

    - Setup-> Audio Devices

    - Setup-> Calibrate Devices

    mit den von Dir verwendeten Werten zeigen?


    Ist Deine Verkabelung von der Soundkarte zur Endstufe und vom Mikro zur Soundkarte symmetrisch oder unsymmetrisch?

    Falls symmetrisch, wie hast Du die Ausgangsspannung der Soundkarte gemessen?

    OK, verstanden, die Erweiterung mit den zusätzlichen BR's ist 'gesetzt'.

    Daher nur der Vollständigkeit halber:

    Zusätzliche Basshörner bekomme ich vom Platz her kaum unter und es macht auch Pegeltechnisch keinen Sinn, da die in den Achtelraum strahlenden Basshörner auch in der jetzigen Konfiguration Pegel erzeugen, dass das Auge nicht mehr richtig fokussieren kann. (also lauter brauchts jetzt nicht werden, nur gleichmäßiger.... ;)

    Ja, das meinte ich mit 'genügend' Pegelreserven.


    Den Shelving EQ bei den Basshörnern habe ich derzeit schon gesetzt, aber das hilft mir ja bei Raummoden, die am Hörplatz eine komplette Auslöschung bei 3 Frequenzen zwischen 60 und 70 Hz bewirken auch nicht weiter.

    OK, ist klar. Ich meinte aber nicht den Ausgleich des bis zum Cut-off fallenden Frequenzgang, sondern eine geeignete Anhebung darunter - das geht nur bei geschlossener Rückkammer.


    Nun könnte man Argumentieren, dass man dann ja gleich CB's nehmen könnte. Stimmt, wenn es viele sind ;)

    Ansonsten bleibt für das Horn ein Vorteil, weil der Strahlungswiderstand ja nicht schlagartig auf Null fällt. Heißt, es bleibt noch ein Wirkungsgradvorteil ggü. einer kleinen Anzahl CB's.

    Hallo zusammen,


    hier scheinen ja zwei Fragestellungen behandelt zu werden:

    1. Ist es zielführend mit zusätzlichen BR-Subs das Wiedergabeverhalten zu verbessern?

    2. Wie muss ein BR-Sub ausgelegt sein, dass er im konkreten Anwendungsfall 'sauber' spielt?


    Im Folgenden nur meine Meinung:

    ad 1: Ehrlichgesagt würde ich hier tatsächlich mal eine Raumsimulation bemühen um festzustellen ob sie das Wiedergabeverhalten verbessern lässt und wo dazu die zusätzlichen Subs aufgestellt werden müssen. Vielleicht liegt die Lösung ja eher in raumakustischen Maßnahmen, z.B. Helmholtzbsorber o.ä.


    Auch ehrlicherweise hätte ich Bauchschmerzen unter die FL-Hörner noch BR's zu stellen, die dann aber im gleichen Frequenzbereich mitmischen.


    Die Lösung, die für mich in einer ähnlichen Anwendung und auch ähnlichem System funktioniert: zusätzliche Basshörner, so dass der Mund groß genug ist und untenrum mit einem Shelving-EQ nachhelfen. Das ist bei FL-Hörnern mit geschlossener Rückkammer ja gut machbar. Ich habe 2x12" BH's über ebenfalls komplett horngeladenen 2-Wege Tops im Einsatz. Die Schalldruckpegelreserven in dieser Anwendung sind 'genügend'.


    ad 2: Der Hinweis mit Hornresp war schon gut. Würde ich hier ebenfalls empfehlen. Man kann sich als ersten Ansatzpunkt eine Maximalpegelsimulation und auch eine Simulation der Dynamikkompression anzeigen lassen. Außerdem kann man eine heißgelaufene Schwingspule über erhöhtes RDC simulieren.

    Auslegungspunkt wäre vermutlich irgendwo bei 10 dB unter Vollast (also gefühlt bei halber Maximallautstärke).

    Bleibt vermutlich wie immer der Konflikt zwischen Portquerschnitt und resultierender Länge und Gehäusevolumen, so dass die Portresonanz noch genügend Abstand zur anvisierten Trennfrequenz hat.


    Viele Grüße

    André

    Hallo Rainer_Zufall,


    ja, das hat sich wohl gelohnt rauszugehen. Die Frequenzgangmessungen und das Abklingverhalten sehen recht gut aus. Nur die Schalldruckpegelangaben scheinen nicht zu stimmen.

    Was erhälst Du denn, wenn unter "View->Sound Pressure Units" auf 20 dB re 20 uPa/2.83V umstellst?


    Wegen der fehlenden Konstanz der Pegel: Bist Du sicher, dass die Pegel an der Soundkarte nach der Kalibrierung unverändert bleiben?


    Viele Grüße

    André

    Hallo Rainer_Zufall,


    im deutschen Handbuch werden Deine Fragen ab Seite 29 beantwortet, daher versuche ich mal nicht das in eigenen Worten darzustellen. Ist da etwas unklar?


    Ich habe eine tiefere Frequenz angegeben, da das Multimeter dort evtl. genauer misst.


    Für die Bestimmung der Eingangsempfindlichkeit und Einkanalmessung sind die Schritte b) und c) relevant. Schritt a) dient dazu die Soundkarte für Schritt b) als Signalgenerator zu nutzen. D.h. wenn b) und c) korrekt sind, erhälst Du den korrekten Schalldruckpegel wenn mit dem 'Output Level' der Kalibrierung angeregt wird.


    Wenn für die Messung der Impulsantwort der Pegel in Arta über 'Output Volume' reduziert wird, gleicht Arta diesen Betrag aus.


    Viele Grüße

    André

    Hallo Rainer_Zufall,


    sorry, vielleicht hatte ich mich bzgl. der Pegel falsch ausgedrückt. Es scheint ja, dass Du die Spannungen der Soundkarte gemessen hast und das Mikro mit der Referenzquelle kalibriert hast. Soweit alles gut.

    Aber Du hattest ja eine willkürliche Ausgangsspannung an der Endstufe eingestellt wenn ich das richtig gelesen habe?


    Da man ja oft am Kennschalldruck/Empfindlichkeit/Wirkungsgrad interessiert ist, sollte man hier eben eine normgemäße Ausgangsspannung einstellen. Einfach mit dem Arta Signalgenerator 100 Hz ausgeben und die Endstufe an der Last (ideal Widerstand, Deine Box geht aber auch) auf 2,83 V einstellen. Alternativ kannst Du natürlich auch bei willkürlichen Ausgangsspannungen messen (z.B um besser über Störgeräusche zu kommen). Allerdings sollte diese eben bekannt sein, dann kann man das entweder über die Kalibration berücksichtigen oder manuell zurückrechnen (20*log10(U_Ausgang / 2,83V).


    Viele Grüße

    André

    Hallo Rainer_Zufall,


    ui, mal viele Infos - danke.


    Zur Messausrüstung: passt, insbesondere brauchbares Mikro. Sehr gut. D.h. Du nimmst die Sache ernst und willst es wissen.


    Mich erstaunt etwas die Loopback-Messung der Soundkarten. 0,5 dB ist nicht viel, aber eine gute Soundkarte sollte linearer sein.


    Vorgehen: OK falls Du an absoluten Pegeln nicht interessiert bist. Sonst gern die Messkette kalibrieren und v.a. die Endstufe auf passende Spannung einstellen und Mikro mit dem Kalibrator zzgl. Soundkarte entsprechend Arta-Anleitung kalibrieren. Vorsicht hier immer bei Wechseln von symmetrisch auf unsymmetrisch, falls zutreffend.


    Die akustischen Messungen sehen für die Amplitude brauchbar aus. Vor allem, wenn sie innerhalb geschlossener Wände erfolgten. Die Halle scheint wohl größer zu sein. 100 ms sind für die untere GF schon OK, ist aber offensichtlich nicht reflexionsfrei.


    Zum Gate setzen sollte das Hanbuch alles enthalten, also Anfangscursor deutlich vor Beginn der Impulsantwort, Phasenreferenz für Phase bei SEO mit rechter Maustaste uf ersten Peak der Impulsantwort setzen, dann mit rechter Maustaste Gatelänge bestimmen (oder 'aufmachen' mit Doppelklick rechts). Für Absolutphase bei Zweikanalmessung natürlich nicht auf ersten Impuls normieren.


    Die Senken bei 65 Hz und 90Hz liegen vmtl. am Raum. Klärung bringt entweder eine Nahfeldmessung oder draußen-Messung. Nahfeld bei BR bedeutet natürlich fügen von Membran und BR-Port.


    Für die Zerfallsspektren hilft eigentlich nur draußen. Nahfeld ist m.M. da schwierig. Gehäusereonanzen: nur wenn sie extrem sind, d.h. deutlich über -20dB unter Hauptsignal liegen (da muss das Gehäuse aber schon extrem mitschwingen). Hierfür eher die Pizos. Du hast doch jetzt vier davon, oder? Evtl. brauchen die Ebay-Piezos noch eine Impedanzwandlung um an der Sounkarte zu arbeiten.


    Zum Bogen: Zerfall wird ja aus einem sliding window über die Impulsantwort gerechnet. Daraus folgt bei Fensterung, dass der Rest der Impulsantwort der Impulsantwort für die FFT immer kürzer wird und die obere Grenzfrequenz sinkt.


    Viele Grüße

    André


    Edit: Infos dazugefügt

    Wie genau kriegt man raus ob das Gehäuse schwingt und wo? Und Wie und wo man das verstreben muss? Ich dachte daran erst eine Gesamtmessung zu machen und die Nachhallzeiten im Wasserfalldiagramm anzugucken. Dann mit dem Mikro ganz nah an die einzelnen Wände und erneut messen. Ist das irgendwie sinnvoll?

    Hallo Rainer_Zufall,


    der Tip mit dem Mehl o.ä. ist gut.


    Ansonsten gibt es Schwingungsaufnehmer, bzw. Beschleunigungsmesser für diesen Zweck.

    Als Schwingungsaufnehmer lassen sich auch diese piezoelektrischen Gitarrentonabnehmer missbrauchen. Da gibt/gabe es z.B. was von AKG, was sich mit einer elastischen Masse an Akustikgitarren anbringen lässt.

    So ein Ding kann Dir prima eine Aussage über das Schwingungsverhalten der Boxenwände geben. Einfach an verschiedenen Stellen aufkleben und mit dem Messprogramm Deiner Wahl messen. An den Orten mit größter Schwingneigung, erhälst Du größten Pegel - frequenzabhängig natürlich.


    Viele Grüße

    André

    Hallo Fux,


    in diese Kerbe möchte ich auch reinhauen. Was Du suchst ist u.U. Strömungsakustik oder Aeroakustik.


    Ein Skript einer FH:


    http://stroemungsakustik.de/ol…k/skript_stroeakustik.pdf


    Es gibt natürlich auch Bücher dazu.


    Um aber auf die Fragen etwas weiter einzugehen, wobei ich nicht sicher bin ob das für Dich hilfreich ist, einige Gedanken. Mal sehen, vielleicht kommen ja Ergänzungen und Korrekturen von anderen...


    Wie allgemein bekannt ist man ja an der Helholzresonanz des Rohrs interessiert. D.h. die Luftmasse im Rohr soll nur parallel zu den Rohrwandungen hin- und herschwingen.

    Die Strömungsgeschwindigkeit ist klein (~0). Der Antrieb verhält sich linear und entsprechend des elektromechanischen Modells nach Thiele-Small.

    D.h. die Abstimmfrequenz ist nur vom umschlossenen Volumen abhängig und das Rohr ist 'frei'. So simuliert z.B. WinISD. Die Berechnung erfolgt entsprechend der bekannten Gleichungen.

    Allerdings sind diese Bedingungen allenfalls für HiFi Boxen erfüllt.


    Wird das Rohr lang (immer noch mit konstantem Querschnitt), ist der Einfluss der Längsresonanz (lambda/4 der Rohrlänge) bedeutend. Die BR-Box bekommt TML Anteile. Berechnung mit den bekannten (1D-Webster) Wellengleichungen.

    Simulation mit den Hornberchnungstools, z.B. Hornresp oder AJ-Horn.


    Wird das Rohr geknickt um es in die Box zu bekommen, ändert sich bei geringer Strömungsgeschwindigkeit erst mal nichts. Nun wird es aber an die Wand gepackt und die virtuelle Portverlängerung kommt dazu.

    Das sollten die Programme mit Simulation anhand von Wellengleichungen noch gut passen. Die 'konventionellen' Modelle anhand Thiele-Small nehmen nund die Korrekturfaktoren dazu. Die sind aber eher empirisch und ungenau.

    D.h. Hornresp und AJ-Horn liefern hier die korrekteren Ergebnisse.


    Nun gilt die geringe Strömungsgeschwindigkeit nur, wenn der Rohrquerschnitt groß ist. Er muss umso größer sein, je größer der Hub. Zur Erinnerung - die Luftmasse soll nur schwingen, nicht 'strömen'.

    Bei großem Membranhub treten ja die bekannten Kompressionseffekte auf, da die Luftmasse nicht mehr gleichzeitig durch das Rohr passt. D.h. eigentlich müsste der Rohrquerschnitt ja der Membranfläche entsprechen.

    Mit Kompression sollte sich ein Einfluss auf die Abstimmfrequenz ergeben.

    Zumindest dieser Teil sollte von Hornresp und Aj-Horn noch gehandhabt werden.


    Tritt nun Kompression auf und die Strömungsgeschwindigkeit ist nicht mehr klein, kommen nun die ganzen Betrachtungen mit den Strömungsverhältnissen dazu. Das können die mir bekannten Sim.-Progs alle nicht.

    Zunächst sollte die Strömung ja nicht mehr laminar sein, sondern turbulent. Das ist zwar erst mal lauter aber noch nicht ganz schlimm. Wenn sie sich ablöst wird es richtig laut.

    Gegenmaßnahmen sind die bekannten Trompetenenden, die die laminare Strecke am Anfang des Rohrs verlängern. Da eine turbulente Strömung länger anliegt und leiser ist als eine abgelöste, könnten nun gezielt für Turbulenz sorgen.

    Also Dellen wie beim Golfball, Zackenband wie beim Segelflugzeug, etc...

    An Umlenkungen könnte man mit 'Leitblechen' wie im Windkanal arbeiten. Und Umlenkungen könnte man 'sanft' ausführen (wie bei Wasserrohren).

    Messtechnisch kann man Strömungen u.a. mit sehr schmalen Rohren auch abhören. Für die professionellen Messmikrofone gibt es dafür spezielle Sondenaufsätze.


    Ist der Kanal nun nicht mehr rund, sondern eckig und dann vielleicht auch noch schmal, kommen noch Grenzflächeneffekte dazu. An der Wand ist die Geschwindigkeit der Luft immer Null. Es ergibt sich ein Geschwindigkeitsprofil, bis die Geschwindigkeit der freien Strömung erreicht ist.

    Das Grenzschichtprofil einer laminaren Strömung ändert sich langsamer als das einer turbulenten, heißt die Höhe über der Wand, bis die volle Strömungsgeschwindigkeit erreicht ist, ist für eine laminare Strömung höher, als für eine turbulente.

    Im Endeffekt hat nach meinem Verständnis diese Grenzschicht Einfluss auf die Effektivität des Ports bei schmalen Port.


    Viele Grüße

    André

    Wow, sehr schön.

    Das Maulbeerbaumholz ist schon echt Klasse. Der Vergleich mit dem Oldtimer-Kfz gefällt mir. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Holzhorn bei aller Schönheit dann doch Nachteile, z.B. die Abstrahlung hat.

    Die Tieftonsektion ließe sich ja ggf. um einen echten Mitteltöner ergänzen - was das existierende Konzept natürlich über den Haufen wirft...


    Viele Grüße

    André

    Hallo Fux,


    danke für die Antworten.

    Wie vorher schon geschrieben, vergleiche ich innerlich mit meinem Hornsystem mit 8" Mitten.

    Im Detail gibt es dann doch Unterschiede. Ich hoffe es ist OK einige anzusprechen und dabei meine Erfahrungen zu teilen. Ich hoffe das passt für Dich.


    Danke für die Info zum Kompressionsverhältnis. Hier habe ich zunächst mit 6" Treiber und 0.9-Kompession probiert. Schließlich habe ich eben 8" mit über den Phaseplug bis auf 1:3 gesteigerter Kompression aber schneller Öffung gewählt (220cm² Membran, 75 cm" Hals). Die Verzerrungen bleiben dennoch auch unter Volllast im Rahmen (K3 erreicht bei 133 dB 1%).

    Ich habe auch einen reinen Mitteltontreiber und keine BR-Ladung verwendet. Trotzdem klappt es mit 200 Hz Trennfrequenz. Aber das Horn ist im Vgl. natürlich größer.


    Für die Entwicklung passiver Weichen war ich sehr lange mit dem DOS-Urgestein AUDIOCAD ECNC sehr zufrieden. Ich habe dann einige Zeit das Spreadsheet von FRD verwendet. Das war vom Workflow OK. Mit Boxsim bin ich nie warm geworden. Und aktuell verwende ich Virtuixcad. Das klappt auch unter Linux gut.

    Generell braucht man ja nur die Bodeplots (also Amplitude und Absolutphase über Frequenz) und die Impedanzmessung (mit elektr. Phase).


    Für die aktive Trennung bei meinem Hornsystem habe ich mir ein MATLAB Tool geschrieben, das auch gleich optimieren konnte. Zu der Zeit konnte das kein anderes freies Tool. Mittlerweile geht das mit Virtuixcad, zumal da eben auch das Verhalten unter horizontalen und vertikalen Winkeln berücksichtigt wird.


    Spannend finde ich ja was Du an Optimierung im Hörraum vorgenommen hast. Da wird endlich auch mal berücksichtigt, dass der Raum eben Teil der Wiedergabe ist.


    Das Martin Basshorn finde ich schön. Aber an Bauplänen habe ich persönlich kein Interesse. Ich bin ja mit den 2x12"-Hörnern gut versorgt. Aber Messungen vom Martin Basshorn wären schon interessant.


    Soweit erstmal meine Anmerkungen.

    Danke nochmal und viele Grüße

    André

    Hallo Fux,


    Klasse! Ein paar Tage nicht reingeschaut und plötzlich ist zu sehen, dass klassischer Selbstbau im Besten Sinn noch nicht tod ist.

    Schön zu sehen, dass im Selbstbau maßgeschneiderte Konzepte, die ggf. kommerziell nicht erhältlich sind, umgesetzt werden können. Und dann ist das eben auch sinnvoll. Dein Statement dazu finde ich sehr gut.


    Die Umsetzung gefällt mir. Ich kann in Grenzen die Aversion gegen Kunststoff (Glass oder Kohle, Epoxy oder Poly (bäh zu letzterem), etc.) nachvollziehen. Ich spreche da aus Erfahrung.

    Ich habe ein etwas kleineres aber sehr ähnliches Konzept ja umgesetzt (single 8" B&C, 1" BMS 4550) mit Horn aus Epoxy und Glas in Negativbauweise. Drunter 2x12" Basshorn ebenfalls in Faserverbund.

    Ich habe das damals hier vorgestellt.

    Der Aufwand ist in Faserverbund höher, die erreichbare Maßhaltigkeit und Oberflächengüte natürlich höher.


    Ich erwähne das, da die Trennfrequenzen nahezu identisch sind. Deshalb vergleiche ich innerlich natürlich.


    Einige Punkte möchte ich noch kurz ansprechen und auch interessehalber nachfragen.


    1. Styrodur und Epoxy ergeben sehr feste Oberflächen. Steigerung ist möglich mit Glasfasern.

    2. Dass die Plugs halten, kann ich mir gut vorstellen. Ich hatte meine zunächst ähnlich mit Einschlagmuttern befestigt, bis ich sicher war, dass der Plug so funktioniert wie gedacht. Danach festgeklebt.

    3. Sorry, falls ich es überlesen habe: Welches Kompressionsverhältnis für den MT hast Du gewählt?

    4. Du scheinst die Weiche komplett zu Fuß ausgelegt zu haben. Ich meine ohne Sim-Prog. Ist das korrekt? Giubt es einen Grund ohne Weichensimulation zu arbeiten? Nicht falsch vestehen, ich finde das sehr spannend und das Vorgehen auch schlüssig und nachvollziehbar dargelegt. Viele Fehler die mit stumpfer Simulation entstehen können, werden so vermieden. Aber der Vorteil der Simu ist natürlich, dass man optimieren kann.

    5. Gleiche Ebenen: völlig korrekt für passiv. Aber auch für aktiv von Vorteil, da das Delay nur in einer Richtung absolut korrekt sein kann. Unter Winkeln ergeben sich Unterschiede aufgrund der Projektion der Richtung.Das kann dann bei großen Längenunterschieden zu störenden Einflüssen führen.

    6. Hast Du nur im gezeigten Szenario gemessen oder auch völlig reflexionsfrei outdoor?

    7. Wie gut funktioniert der Übergang zu den Bässen? Hast Du da auch Messungen?


    Danke fürs vorstellen - wie geschrieben: sehr schön in jeder Hinsicht: Umsetzung und Doku!


    Viele Grüße

    André

    Hallo zusammen,


    stimmt, das Le sieht eigenartig aus. Ich kenne das Chassis nicht persönlich und weiß daher nicht ob es Maßnahmen zur Impedanzkontrolle enthält.


    Hier fallen mir zwei Dinge ein, die man sich anschauen könnte:

    - per RLE Meter in Arta mal nachmessen

    - Die anderen Parametermodelle im Feld Non-linear LSE Optimization mal prüfen wie die sich auswirken.


    Ganz allgemein scheinen die Messungen nun ja brauchbar zu funktionieren. Daher könnte man nun, wenn man es ganz genau wissen will - was hier der Fall zu sein scheint - eine Fehlerbetrachtung einführen.


    Das geht auch in Arta/Limp:

    Standardabweichung des an den Messungen beteiligten Equipments (Waage, Multimeter) abschätzen oder aus Datenblatt auslesen und als Variation zur Bestimmung der TSP verwenden. Wenn ich mich nicht irre, kann man sich dann einen Overlay generieren und damit sollte sich schließlich ein Toleranzschlauch ergeben, der einem anzeigt in welchem Bereich man sich bewegt (bitte beachten: bei einfacher Standardabweichung beträgt die Wahrscheinlichkeit sich außerhalb des Schlauches zu bewegen immer noch ~40%).


    Achso, noch etwas: um einzuschätzen, inwiefern sich die gemessenen Parameter auf den vorgesehenen Einsatz auswirken, kann man einmal ein Gehäuse mit den Datenblattangaben und einmal mit den gemessenen Parametern simulieren und vergleichen.


    Viele Grüße

    André

    Hallo e-on,


    das möchte ich auch keinesfalls in Abrede stellen.

    Auch das Problem nach dem 21" Sub-Bass-Treiber einen 4" für die nächste Tonsäule im Testgehäuse zu messen, lässt sich ja beheben.


    Viele Wege führen nach Rom.


    ...und trotzdem kann ich verstehen, dass man für einen reinen Chassistest erst mal Knete an die Membran pappt...


    Der Hinweis auf die Volumenmethode ist natürlich völlig angebracht.


    Viele Grüße

    André