Hallo Kollegen
Ich habe diesen Beitrag verfolgt und mir gedacht auch mal ein Roland M300 im Vergleich zu unseren guten LS9 zu testen.
Bei dem Vergleich ginge es mir darum im 19" Format zu bleiben, ein AH R72 hatte ich leider keines dabei.
Seit gut 5 Jahren arbeite ich auf Yamaha Digitalpulte und haben selbst 9 Yamaha Digitalmixer samt SB168 bei uns im Verleih.
Auch Digico SD9 SD8 hatte ich zum Test, spielen hier aber nur eine Rolle bzgl Soundvergleich,
da ja das Hauptaugenmerk auf 19" taugliche Pulte gesetzt war.
Also ich muss schon sagen das mich das Roland von Anfang an „verzaubert“ hat.
Der Sound ist im Vergleich zum LS9 hörbar besser, man kann sich das ungefähr so vorstellen
wie einen Song welchen man als mäßiges MP3 oder als Wave über die gleiche Anlage hört.
Die Bässe klingen sauberer und spielen irgendwie weiter runter, die Stimmen klingen etwas rausgelöster aus den Speakern
und die Höhen klingen luftiger/feiner.
Hier ist man den Digicos sicher schon sehr Nahe, für Live Beschallungen sowie Recording auf jeden Fall Top.
Wenn man dann noch die S4000 Roland Stagebox anschließt spielt man in der obersten Liga,
aber auch die S1608 sind klanglich bereits eine echte Freude. Auch die internen Effekt wie zB bei langem Reverb sind sehr hoch auflösend.
Das Delay gefällt auf Anhieb, Gate und Compressor arbeiten so wie es sein soll.
Obwohl ich gut 5 Jahre mit Yamaha Digitalmixer gearbeitet habe, fühlte ich mich
nach wenigen Tagen auf dem Roland M300 gleich mehr zuhause als auf den LS9.
Die ganze Anordnung der Buttons, die gesamte Display Anzeige, Menüführung
ist für mich persönlich einfach logischer/intuitiver gelöst.
Waveplayer statt MP3 Player bei LS9 ist natürlich auch klanglich super, der Player liegt hier auch immer fix an der Oberfläche
welches beim einspielen von Signations, Playbacks natürlich auch sehr fein ist.
Ebenso Stereo Recording auf USB Stick in CD Qualität – einfacher geht’s wirklich nicht.
Im zusammen Spiel mit den Roland REAC Stageboxen wird die Praxistauglichkeit noch gesteigert.
Hier steckt man einfach eine der 4 vers. Stageboxen auf REAC A eine
weitere auf REAC B an und ca. 5 sek darauf spielt alles.
Auch bei einem Gesamt- Stromausfall spielt der Mixer mit den Stagenboxen wieder innerhalb von ca. 7 sek
super schnell und ist sofort wieder bedienbar !
Auf den Stageboxen gibt es einen All Outputs Mute Taster, gedrückt gehalten kann man
hier dann auch XLR Phantommikros umstecken ohne das Personen vor den Lautsprechern erschossen werden,
wenn mal am Pult nicht gemutet ist.
Da wir bei den Yamahas mehrere Pulte auf verschiedene Stageboxen betrieben haben
mussten wir hier immer vorher mit einem PC den Mixer mit den jeweiligen Stageboxen
umständlich verlinken/syncen. Wenn man nur einen Yamaha Mixer mit immer den selben Stageboxen betreibt
macht man das natürlich nur einmal und spielt so immer damit. Wir mussten aber fast jedes mal alles neu einstellen.
Bei Roland einfach eine Stagebox auf REAC A oder REAC B einstecken fertig,
es gibt hier dann auch nicht mehr die gefürchteten Sync Error, oder HEAD Amp Control
Probleme.
Die Display Anzeige sowie das Laden div. Setups geht ebenfalls super schnell,
hier ist einfach ein neuerer, schnellerer DSP im Einsatz. Das Display ist kein Touch,
dafür ist es auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesbar.
Die Motorfader und Taster finde ich auch etwas hochwertiger – dies wird man natürlich erst in einiger Zeit sehen, ob dem auch so ist.
Die ersten paar Jobs habe ich nun mit dem Roland M300 und 2 Stück S1608 Stageboxen hinter mir und bin jetzt noch mehr begeistert.
Weitere 3 M300 Sets haben wir schon bestellt, wir werden weiterhin auch einige LS9 16/32 bei uns haben da ja nach wie vor gute,
anerkannte Teile bei kleineren Events, aber ich nehme hier ab sofort lieber einen M300 mit und das auch,
obwohl zB unser LS9 32 mehr Fader auf einer Oberfläche hätte, irgendwie stört mich das beim M300 mit den 2x16 gar nicht so wie befürchtet,
es geht alles irgendwie leichter von der Hand.
Sogar unsere Analog DJs in der Firma nehmen jetzt den M300 als reinen Signalsplitter bei größern Events mit.
Dh Sie kommen von Ihrem DJ Mixer Stereo in den M300 und beschicken dann die Topteile, Bässe, Nearfill, Delay Line extra aus dem M300 raus.
Beim Yamaha waren die Jungs immer etwas zurückhaltender, gar nicht um bedingt wegen dem Sound, sondern eher mehr wegen der Bedienbarkeit/Paching,
einstellen der Delays etc. Auch das Live Recording in CD Qualität auf USB Stick haben Sie schon schätzen gelernt.
Habe mir auch die Sonar Software mal genauer angesehen, hier kann man ja dann direkt aus einem REAC Port raus
in den PC direkt (ohne Soundkarte) 40 Spuren aufnehmen und abspielen ! Das zum Thema virtueller Soundcheck.
Den Roland Jungs traue ich auch gut zu einen eigenständigen REAC Harddisk Recorder zu bauen,
bei Yamaha habe ich diese Hoffnung schon fast aufgegeben.
Man merkt das hier Roland einfach sehr viel Know How der letzten 20 Jahre mit DSPs, Hardware, Software,
Bedienbarkeit zB aus Ihren Samplern, Synths, Recording Geräten mit eingebracht hat.
Die M48 Monitoring Lösung (ähnlich Aviom) für zB In EAR Monitoring etc, finde ich auch sehr gelungen,
gerade für Orchester oder im Tourbereich mit einer Band hätte ich das schon gerne vor 10 Jahren gehabt,
ist eine Top Lösung für spezielle Anwendungen, dabei auch wieder Plug and Play, wird einfach an einem REAC durchgeschliffen.
Wenn jetzt noch eine größere, neue Version des derzeitigen M400 käme wo dann auch noch Delays in den Outs
und ein paar kleinere Updates eingearbeitet sind ist dieses Pult sicher ein sehr heißes Thema.
Schauen wir mal was die Messe Frankfurt 2011 bringt.
Mit freundlichen Grüßen
TW AUDiO Österreich
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Rainer Schober
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