Beiträge von TasteBerlin

    Ich kenne mindestens einen Veranstaltungsort in B., bei dem sowohl Halten vor der Tür (Straßenbahn!) als auch Befahren des Geländes oder auch nur Parken in relativer Nähe unmöglich ist. Hab ich 2x durch und jetzt ausgeplant. Kann ich nix anliefern, kann ich nix aufbauen.

    Die Pointe an der Sache: es gibt genau 1 Parkfläche vor der Tür, reserviert für den Chef der Einrichtung. Und dementsprechend auch belegt.

    Welch ein Niveauunterschied zwischen Helge Schneider und Nena! Letztere hat sich nicht das erste Mal durch völlige Missachtung derjenigen hervorgetan, die Veranstaltungen möglich machen, sogar unter den erschwerten derzeitigen Bedingungen. Man ist eben nicht ungestraft Berufsjugendliche mit Globuli-Hirn. Für die Branche stellt sie damit eine Belastung dar.

    Helge Schneider kann man höchstens zum Vorwurf machen, dass er sich vorab keinerlei Gedanken über die Veranstaltung gemacht hat. Vielleicht hätte auch sein Tourmanagement hier genauer überlegen und die inzwischen reichlich vorliegenden Erfahrungen bewerten müssen. Man kann nicht einfach buchen buchen buchen buchen und die notwendigen Bedingungen für den konkreten Künstler außer Acht lassen.
    Ich hab auch mit "empfindlichen" Künstlern bzw. Kunstformen zu tun; wenn es Veranstaltungen in der Planung gibt, die eventuell zu "Grenzfällen" mit erhöhter Belastung werden könnten, reden wir VORHER darüber und werden uns dann einig. Da wird dann auch mal auf eine gut bezahlte "Industrie-Mugge" verzichtet, wenn man sich als KünstlerIn dort fehl am Platz fühlen würde.

    Ich hatte am Samstag einen Sänger/Gitarristen (Frontmann einer BandI) auf der Bühne, dessen Haus unbewohnbar, Auto und sonstiges Hab & Gut abgesoffen sind. Ausgerechnet die Gitarre und den Amp hatte er aber gerettet.

    Bei den Fernsehbildern ist mir ein Sattelschlepper von irgendeiner Firma mit "Event... x y" aufgefallen, der überschwemmt auf einem Autobahnabschnitt stand.

    Am Samstag hatte ich eine kleine Open-Air-Veranstaltung (im Land Brandenburg) mit einer Band, welche direkt aus dem Ahr-Gebiet kam. Der Sänger und Frontmann hatte gerade eine Woche in Gummistiefeln verbracht, Haus, Auto und fast alle Besitzgüter verloren. Gitarre und Amp hatte er allerdings gerettet - mit Schlammspuren am Case.

    Ich glaube, der Ausflug ins "normale" Leben auf der Bühne hat ihm sehr gut getan.

    Die Konzertbesucher haben im Laufe des Abends spontan über 3.000 € gesammelt für sein Heimatdorf.

    Um das zu lernen, habe ich schwerpunktmäßig jahrelang Kollegen aus der härteren Fraktion an ihren Plätzen besucht. Laute Bands (und ggf. große Bands) sauber und klar zu machen, auch die Stimme(n) daraus noch hervorstechen zu lassen, ist im Metal und härteren Rock einfach schwieriger. Daher hab ich mir dort Anregungen geholt, denn ursprünglich komme ich aus der Ecke Liedermacher/Weltmusik.

    Wichtig ist, nicht nur nachträglich herumzudoktern, sondern von vornherein die einzelnen Instrumente und Stimmen einigermaßen frequenzmäßig einzuteilen. Vor allem bei Gesangsstimmen wird sehr häufig auf den "schönen Klang" gemischt. Wer allerdings schon mal bewusst auf die Gesangsstimme aus einer (guten) Metalband gehört hat, der weiß, wie schmalbandig die eigentlich angelegt wird. Das ist mit Variationen dann in anderen Musiksparten ähnlich.

    Schlagzeug: je schlechteres Material, desto mehr Gate. Aber Vorsicht bei sehr dynamischen Spielern! Manche können - entgegen den Gerüchten über Schlagzeuger - auch mal sehr leise werden.

    Nicht benutzte Mikros immer wieder muten oder: Optogate. Macht sich einfacher mit einer Setlist und Infos zu Instrumentenwechseln.

    Bei tiefen Bühnen an entsprechendes Delay denken.

    Während der Show nicht nur das eine oder andere hervorheben, sondern auch immer wieder: runterregeln.

    Die Rockbands ins 21. Jahrhundert geleiten: Amps dienen nicht zur Beschallung der ersten Reihe, Monitore kommen dorthin, wo der Techniker (und das verwendete Mikrofon) es vorgeben und nicht dorthin, wo man es im Fernsehen gesehen hat.

    Und hohe Lautstärken sind kein Qualitätsmerkmal; mit überschaubaren Pegeln wird's einfach leichter.

    Es kommt eben alles auf die entsprechende Bereitschaft zur Impfung an bzw. wie schnell das Virus auf andere Art und Weise durch die Bevölkerung hindurchgeht. Beim Impfen wird ja von manchem so eine Art "hinhaltender Widerstand" geleistet, daher verlängert sich unser Problem eher noch :(

    Trotzdem passt es zur "I want more of...", denn wer freut sich nicht über mehr "normale" Arbeit?

    Ich hab jetzt einige Gigs hinter mir. Die Veranstalter sind stark belastet durch schwierigeren Einlass (mit mehr Diskussionen zudem), Zuweisung fester Plätze bei deutlich verringerter Gesamtkapazität. Die Konzerte selbst leiden unter dem Sitz- oder Platzzwang. Aber dennoch: einige Tränchen wurden verdrückt, auf Musiker- und Gästeseite. Zu schön ist das "wieder da"-Gefühl.

    Für meine Arbeit bedeutet es meist Maskenpflicht beim Weg durch das Publikum, aber es ist dennoch ein gutes Gefühl.

    Wenn das Geschäftsmodell auf einem Auftraggeber beruht, der einem diktiert, welche Jobs man machen darf, sehe ich da keine Selbstständigkeit. Selbst im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung wird das langfristig schwierig.


    Was du hier beschreibst klingt verdächtig nach einer Festanstellung. :/

    Ich glaube, Du hast gert da fehlverstanden: das war nur sein Vorschlag zur Problemlösung :). Es handelt sich um einen einmal jährlichen Auftrag für 3 Tage.

    Ich glaube es geht dabei eher darum, dass der Veranstalter denkt, "TasteBerlin" hätte eine Idee geklaut, oder?

    Vermutlich. Allerdings mache ich seit über 30 Jahren Veranstaltungen und der betreffende Veranstalter hat gar kein besonderes Profil außer: "Ich bringe auf die Bühne, was MIR gefällt". Er ist eigentlich als Newcomer zu betrachten und kann zudem nicht einfach ein halbes Bundesland in Beschlag nehmen. Schon eigenartig, aber da die Auftragslage jetzt schon wieder ganz ordentlich aussieht (mehr Anfragen als mögliche Termine), muss ich das auch nicht festhalten.

    IDN: Veranstalter, die mit mir rumzicken, weil ich am anderen Ende "ihres" Bundeslandes und in einem ganz anderen Monat bei einer scheinbar ähnlichen Veranstaltung mitwirke. Wohlgemerkt: ich bin nur der Tontechniker!
    Ist mir in 35 Jahren noch nicht untergekommen. Witzig ist: eigentlich bin ich eher Sponsor als Auftragnehmer bei diesem jenigen, bislang jedenfalls.

    Die Tribe Community, klar. Wenn die Webseite mal gerade nicht abgestürzt ist. Aber da bin ich auch mitunter unterwegs. Völlig ungeordnetes Forum, aber manchmal findet man ja doch Anregungen und interessante Fragestellungen.

    Die Impfzentren in Berlin sind für täglich etwa 20.000 Dosen ausgelegt (wenn Sie denn kämen). Natürlich werden bald auch normale Praxen impfen können. Dann könnte man wohl locker auf Kapazitäten für 30.000 Dosen.

    Wenn Israel jetzt bald "fertig" ist, wird uns das allerdings kaum helfen; das Land ist nicht größer als Hessen. Und "fertig" ist auch relativ, denn die Autonomiebehörde steht noch auf'm Schlauch.

    Gut ist die Strategie, die am stärksten gefährdeten und eingeschränkten Personen in Pflege- und Altenheimen zuerst zu impfen. Da gab es ja teilweise heim-weite Befallszahlen. Wenn das jetzt nachlässt, wird das Gesundheitssystem effektiv entlastet.