Zitat von "madmax"
Die Unterschiede werden in 40 Jahren DDR liegen.
Der Zusammenhang erschließt sich mir noch nicht so ganz. Als 87er Jahrgang habe ich von der DDR zwar nicht viel mitbekommen, aber aus der Erzählungen meiner Elterngeneration kann ich definitiv nicht schließen, dass es in der DDR auf Dorffesten häufiger zu Schlägereien gekommen ist, als es in der BRD der Fall gewesen war.
50-70 Securities für 2.500 Gäste finde ich aber echt ziemlich heftig. Sicherlich verständlich, wenn da Hools, Neonazis, gewaltbereite Motorrad-Gangs und andere hirnbefreite Menschen aufeinanderstoßen - allerdings erschließt sich für mich dann nicht der Sinn, solch eine Veranstaltung überhaupt zu machen Wenn der Veranstalter schon 100%ig damit rechnet, ist das ja fast schon vorsätzlich...
Zudem ist diese Situation zumindest für mich nicht repräsentativ - es sei denn, es hat sich in den letzten drei-vier Jahren sehr viel geändert. Ich war von 2006 bis 2010 nahezu wöchentlich auf kleinen bis mittelgroßen Dorffesten in Thüringen und Sachsen unterwegs, meistens gab es da nicht mal Security. Und sehr selten hätte ich mir eine gewünscht bzw. habe sie gebraucht - vielleicht bei 2-3% der Feste.
Ich denke eher, das Problem liegt in einem gewissen Überangebot in den Städten einerseits und der Eintönigkeit auf dem Lande andererseits verbunden mit der hohen Mobilität. Früher ist man eben jedes Jahr zum eigenen Dorffest gegangen, vielleicht mal noch ins Nachbardorf, wo man Verwandschaft hatte. Aber heute hat man doch die Möglichkeit, jeden Tag in die nächstgrößere Ortschaft zu fahren und dort Kultur zu erleben. Das eigene Dorffest hingegen ist im Vergleich zur großstädtischen Kultur langweilig, da ja immer nur die immergleiche lahme Coverband spielt, immer die gleichen Leute da sind und man kaum unterscheiden kann, ob es jetzt 1980 oder 2013 ist. Die Landflucht der jungen Generation, die sinkende Heimatverbundenheit und all das spielt da natürlich auch mit rein.
Und was die Coverbands an sich betrifft, habe ich echt viele erlebt, die eigtl. gar keine Lust darauf hatten. Da gab es zwar gute Musiker*innen sowie Sänger*innen, die sich selbst total geil fanden und eine gute Show abgeliefert haben (vgl. Frontsau ), aber es war für viele nur ein Job wie Fließbandarbeit. Es fehlte einfach die Leidenschaft, oft auch die Freundschaft der Band-Mitglieder untereinander etc. - und beim kleinsten Problem hat man dann hingeschmissen, weil die Verbundenheit zur Band, zum Publikum, zur Musik, ... dann doch nicht so groß war. Ob das daran liegt, das heute jeder Dödel Instrumente und Technik für billiges Geld kaufen und sich dann auf eine Bühne stellen kann, lasse ich mal lieber unbeantwortet :wink: