So schön die Theorie auch sein mag, es ist letztlich Theorie. Moderne Großbeschallungssystem strahlen Wellenlängen im Bereich von 6 m bis 2 cm ab. Da gibt es kein Schwarz und Weiß, sondern eine sehr weite Palette von Grautönen.
Ein Line Array hat durch seine Akustikkoppler die Besonderheit, das der Schall nicht sphärisch sonder flächig abgegeben wird und dadurch eine perfekte Kopplung erreicht wird was sich dadurch auswirkt, das es keine Kammfilter gibt und der vertikale Winkel der Einzelhörner nur beim obersten und untersten Horn des LA zum Tragen kommt.
In wie weit man ein LA winkeln darf so das das LA noch funktioniert ist individuell bewegt sich aber im Bereich von 0 - ca. 3 Grad.
Dann passiert das Phänomen, das sich die beschallte Fläche eben nicht pro Verdopplung des Abstandes vervierfacht sondern eben nur verdoppelt und damit keine Dämpfung von 6 sondern nur 3db.
Das stimmt nicht. Auch bei LAs gibt es im HF-Bereich massive Kammfilter.
Letztlich ist die Idee sowohl bei LAs, als auch bei Clustersystemen die Energie so abzustrahlen, dass man auf der Hörfläche eine möglichst homogene Verteilung erreicht. Und das ist immer kompromissbehaftet. Ich weiß auch nicht, was diese elendige Diskussion mit 3 dB und 6 dB immer soll, das ist allenfalls bei Suberwoofer-Arrays ein Thema. Wenn die Idee hinter einem Linearray wirklich eine Zylinderwelle wäre, würden die Systeme kerzengerade mit 20 m Länge auf dem Boden stehen. Wenn man sich aber auch nur ein bisschen mit den Systemen beschäftigen würde, wüsste man, dass es auch ohne Probleme möglich ist, dass die Lautstärke nach hinten nicht abfällt, sondern ansteigt.
Ob das Ergebnis für den Zuhörer gut, akzeptabel oder schlecht ist, kann man auf Grund der komplexen Interaktionen zwischen mehreren Quellen nicht verallgemeinern.