Eigentlich ist es gar nicht so schwer, wenn man ein gutes Konzept im Kopf hat, doch wo soll das her kommen, wenn man wenig Ahnung und keinen guten Lehrer hat?
Wenn ich die letzten Jahre meines "Schaffens" so zurück blicke und jungen wie auch älteren Mischaspiranten so über die Schulter schaue, dann haben (tut mir leid, das sagen zu müssen) zwei Drittel davon kein wirklich klares Konzept vor Augen, wie Ihre Aufgabe zu erledigen ist. Wer an dieser Stelle denkt: "Ist doch egal wie, Hauptsache es klingt", darf an dieser Stelle sofort aufhören, weiter zu lesen.
Kein Konzept ist:
- Ich habe im Heimstudio aufgenommen und gehe mit den dabei gemachten Erfahrungen die erste Band mischen
- Ich habe das im Proberaum hin bekommen, wieso sollte das nicht auf dem Gig funktionieren
- Ich habe das Mischpult der Schulanlage bedient. das war garnicht schwer
- Ich habe schon ziemlich viele Guggstdu Videos geschaut, ich weiß wie die das machen.
Das häufigste Konzept, das man von erfahrenen Kollegen hört, ist:
Lerne erst mal auf einem analogen Mischpult mischen. Begründung: Man versteht leichter den Signalfluß und kann sich aufs Wesentliche konzentrieren. Das ist wahr und falsch. Wahr ist, dass man auf einer klar strukturierten analogen Oberfläche alles findet, was man als Anfänger so kennen sollte, aber die Gerätegattung stirbt aus und ist daher nicht mehr repräsentativ und man kann sich auch an einem digitalen Gerät aufs Wesentliche konzentrieren, wenn man einen guten Plan hat. Um diesen Plan wird es im Folgenden gehen.