Beiträge von guma

    Das AE 3000 ist ein 'back plate electret' ( was nichts Schlechtes heißen muß ), das TLM 102 ist ein 'Echtkondensator'. Vergleicht man die beiden Gehäuse, so ist das AE3000 noch ein ganz kleines bisschen kleiner und möglicherweise ein bisschen robuster, wobei man als Besitzer bei solchen Mikros keinen 'Crashtest' macht. :wink: Für das AE3000 wird als Grenzschalldruck 148/158 -10dB Vordämpfung angegeben, das TLM mit 144 dB, wobei man hier, um die Werte bezüglich Verzerrung vergleichbar zu machen, für das Neumann noch locker 6 dB zugeben kann. Damit sind beide Mikros ausserhalb der Problemzone für laute Quellen in der "zeitgenössischen Unterhaltungsmusik". Preislich ist bei 299,- StP für das AE3000 und 555,- StP für das TLM102 natürlich schon noch ein ordentlicher Unterschied.
    Der Hauptunterschied zwischen den beiden Mikros ist, dass trotz ungefähr gleicher Membrangröße das TLM 102 seine Richtcharakteristik über den Frequenzgang besser einhält, insgesamt neutraler und in den Höhen seidiger klingt, das AE3000 präsenter. Für perkussive Sachen würde ich das AE3000 bevorzugen, für laute Melodieintrumente insbesondere für Bläser das TLM 102.

    Wie die Jahre ins Land ziehen :roll: :roll: :roll:


    Was für mich in der Anwendung 'live an lauten Quellen' noch mal eine echte Bereicherung darstellt, ist das
    Neumann TLM 102.


    Es hat im Gegensatz zum TLM 103 nicht dessen von audiobo oben erwähnte Präsenzanhebung, klingt zunächst sehr neutral und ist mit EQ sehr einfach zu bearbeiten.
    Größe und Gewicht sind so, wie Beschaller das gerne haben. Das Teil läßt sich wie das AT AE3000 im Gegensatz zu den klassischen Großmembrangehäuseformaten noch gut mit cab grabber an einem Kofferamp befestigen. Es macht einen für ein solches Mikrofon recht robusten Eindruck und ist auch ohne Spinne für viele live Anwendungen ausreichend Körperschallunempfindlich. Der Clou ist die extrem hohe Übersteuerungsfestigkeit des Impedanzwandlers ( wohl das Mikro mit dem höchsten Grenzschalldruck unter den Neumännern ), die bedenkenlos einen Nahbetrieb an sehr lauten Quellen ohne Vordämpfung zuläßt. Das bedeutet für den Einsatz an Gitarrenamp, Trompete, Snare die einfachste Gaineinstellung am Pult nämlich 'Anschlag links und los gehts'.
    Das Mikro ist zwar nicht ganz billig aber durchaus noch im Bereich der Mittelklasse-Großmembranen wie Audio Technica angesiedelt und daher doch vielleicht für den einen oder anderen erschwinglich. Ich habe es seit einigen Monaten im Einsatz und konnte bisher nur positive Erfahrungen machen.
    Viel Spaß bei eigenen Tests.

    Ich stimme meinen Vorrednern zu: den größten Verbesserungsschritt würde ein professioneller Tontechniker bringen, der euch eine begrenzte Zeit betreut und dabei ein Vereinsmitglied einlernt.


    Ich gehe aber mal auf die Mikroideen ein unter der Berücksichtigung der vorhandenem Mikrofonie:
    Pro 35 + NT5 zur Schlagzeugmikroumrüstung - gute Idee
    Alle vorhandenen M500 für Trompeten/Flügelhörner - gute Idee wird definitiv seidiger
    Alle vorhandenen M88 für Posaunen - gute Idee
    Alle M300 für die leisen Quellen ! Die haben im Gegensatz zu den anderen Mikros eine ausgeprägte Präsenzanhebung, die das laute Blech und die Saxophone schrill macht, den Klarinetten und Flöten aber etwas mehr Pegel gibt. Eventuell kann man da für sehr wenig Geld noch 2 gebrauchte zukaufen.
    Fehlen die Saxophone: Die nehme ich bei Bigbands immer einzeln. Von den vorhandenen Mikros wären die M88 definitiv am besten allerdings wird da Nachkaufen richtig teuer. Die preiswerteste Alternative wäre tatsächlich ein pro 35 Plagiat, da kann ich allerdings nicht sagen, wie gut da die Entkopplung von Klappengeräuschen ist ?


    bemis Variante mit der deutlich reduzierten Mikrophonie funktioniert sehr gut unter folgenden Bedingungen: 1. exzellente Lautsprecher und 2. der erste Lautsprecher muß schon relativ weit weg von der Mikrofonie sein und ein sehr gut kontrolliertes Abstrahlverhalten haben. Dann kann der Abstand Quelle - Mikro erhöht und die Anzahl der offenen Mikros verkleinert werden.

    Tonaderspeisung:


    5.9.1 Die Tonaderspeisung Bei der Tonaderspeisung nach DIN EN 61938 (Abb. 26) wirdüber zweigenau gleichgroße Widerstände von je 180 Ohm eine Tonader mit dem Plus-pol, die andere mit dem Minuspol der Gleichspannungsquelle (12 ± 1V) verbunden. Trennkondensatoren halten die Gleichspannung vom nachfolgenden Verstärker fern. Die Mikrophonschaltung braucht nicht symmetrischzu sein, darf jedoch nicht elektrisch mit dem Gehäuse und dem Kabelschirm verbunden werden. Lediglich der„Symmetriepunkt“zwischen den beiden180-Ohm-Widerständen, praktisch also einer der beiden Pole der Speisespannung, wird mit dem Kabelschirm und dem Mikrophongehäuse verbunden, da beide sonst keine abschirmende Wirkung, vor allem für Mikrophone in NF-Schaltung, besäßen. Sollen andere Mikrophone angeschlossen werden, die keine Gleichstromspeisung benötigen, so müssen beide Speiseleitungen unterbrochen werden.Das Abschalten nur der Gleichspannung genügt nicht, weil das andere Mikrophon dann durch die beiden 180-Ohm-Widerstände unzulässig belastetwürde. Wird das Abschalten vergessen, so geben aufgeschaltete dynamische und alle mit Übertragern bestückten Mikrophone eine verzerrte Spannung ab, während Bändchenmikrophone beschädigt werden können.


    aus Peus / Bore, 'Mikrophone'


    Das kommt aus keinem modernen Mischpult raus ! Wäre auch schrecklich, wenns so wäre. Es ist wie Elektrikus sagte: bei den Herstellern hat sich ein Jargon eingebürgert, der wohl die unsymmetrische Versorgung von Elektretkapsel-FETs also zwischen Kapsel und Impedanzwandler oder einem Taschensender so bezeichnet. Das ist aber nicht DIN gemäß und daher Bullshit !

    Dann solltest Du mal Deine eigene Yamaha Flotte genauer betrachten. Mit einer zusätzlichen Outputkarte, einem Softwaregepflegten M7 und etwas Hirn sind 24 Auxe durchaus machbar. :wink:

    Über was für ein Pult werden die Mikros gemischt ? Gibt es genug Kanäle um überhaupt mehr Mikros zu verwenden ? Verfügt das Pult über eine umfangreiche Kanal EQ Sektion ? Gibt es die Option Gruppen zu bilden und Kompressoren zu nutzen ?


    Das sind zwar alles keine Antworten auf die Mikrofonfragen aber ich würde gerne ein bisschen mehr über die Voraussetzungen wissen, unter denen die Mikros eingesetzt werden.

    Zitat von "elektrikus"


    Noch ein Wort zum Thema Tonaderspeisung. Leider (und fälschlicherweise) hat sich der Begriff im Zusammenhang mit Ansteckmikrofonen und Headsets etabliert. Tonaderspeisung ist ein normativer Begriff wie Phantomspeisung. Aber wer kennt heute noch Tonaderspeisung?


    So ist es ! Gott sei Dank gibt es doch etliche user, die das so gelernt haben wie ich. :wink:
    Für was "Tonaderspeisung" in diesem Thread noch alles herhalten muß :roll: :roll: Aber dann haben wir uns wieder alles schön zurecht geschummelt. Internet ist einfach suppi für Leute, denen es reicht, wenn alles ein bisschen wahr ist..... So wie ein bisschen schwanger ... Ein bisschen Tonaderspeisung ... Und ein Inschenörchen ....
    Jungs ich bin so uuuneendlich müüüde. Kauft euch ein schönes dickes Buch über Mikrofone. Da steht dann auch drinn, was Tonaderspeisung ist.

    @ David


    Da der Auftritt hier meist, wie sich gerade wieder beweist, zu zweit erfolgt, erlaube ich mir weiter die Anrede im Plural zu formulieren, ( Siehe Jakob Sisters ) kann aber gerne auch wieder zu 'Familie Kammerer' zurückkehren, wenn das genehm ist. :wink:


    @ wora


    Das mit dem Magnetfeld überlegst Du Dir bitte noch mal. :wink:

    @ Kammerers
    - Die Elektretkapseln sind nicht 'tonadergespeist'. Tonaderspeisung ist etwas anderes als Phantomspeisung. Siehe auch DIN 45595.
    - Lavalier schreibt man mit einem L .
    - bitte die Grenze zwischen Produktinformation und Werbung beachten.


    Elektretkapseln brauchen für den Betrieb an üblichen Mischpultvorverstärkern einen Impedanzwandler. Dieser wird üblicherweise über eine sogenannte Phantomspeisung versorgt. Elektretkapseln brauchen zwar keine Polarisationsspannung, der Impedanzwandler braucht allerdings eine Versorgung. Richtig ist, daß man hierfür die Speiseadapter der Hersteller braucht, die üblicherweise den Impedanzwandler beinhalten.

    Um mal über die intensiver besprochenen Pulte hinauszuschauen:


    1. Über Pro2/Pro2c wissen wir zu wenig. Also Workshop besuchen und/oder echte Erfahrungsberichte abwarten. Da gibt es doch einiges Interessantes am Bedienkonzept und der Klang des 780 würde mich jetzt nicht abschrecken. Da gibt es noch genug andere Pulte, die "hallmäßig" irgendwie Hilfe von aussen brauchen.
    2. Was der Threadstarter und sicher viele Mitleser schon gedacht haben, sollte man hier auch noch aussprechen: 2012 sollte man für ein Pult in der 15.000 - 18.000 € Klasse unbedingt noch FFM abwarten, vor allem, wenn man an die Produkte des Marktführers gewöhnt ist.
    3. Irgendwie habe ich das Gefühl, das Schweizer Kollegen unbefangener, weniger vernagelt, offener an die Produkte herangehen. Dafür mal von mir ein dickes 'chapeau'.

    20.1. und 21.1. ... Grahams Tipps zu Vocal Delays sind beide livetauglich und sollten sowohl mit analogen als auch mit digitalen Pulten machbar sein, wenn man das möchte. Manche hardware FXe hatten schon früher eine 'dynamic' Funktion, mit der man die Hall- oder Delayfahne zumindest in Textpausen verbannen konnte. Die Compressor side chain Variante erlaubt natürlich noch andere Steuermöglichkeiten.

    Ich finde den Aspekt Kombitauglichkeit und 1-Mann Tauglichkeit auch nicht so unwesentlich. Da ist die Produktpalette der Hersteller, wenn man genau hinschaut tatsächlich noch nicht so üppig. Wenn es schon immer häufiger so ist, dass man wegen der vielen unterschiedlichen Bedienkonzepte und den eigenen Vorlieben oder vor Ort befindlichen FOH-Platz-Ruinen selbst was mitschleppt, sollten sich die "von der Stange Lösungen" in der Kompaktheit den "kabelgebunden + bisschen Bedienhardware" SAC Lösungen annähern. LS9-32 mit Digicore und Yamaha eigenen abgesetzten pres gibt z.B. in der Summe da schon noch ne ziemliche Packung, da das Stageboxrack zu Buche schlägt und es, was man sich auch immer als surface denkt, ja auch gecased sein will.


    Ich könnte mir vorstellen, dass gerade das, obwohl profan, einen GLD Kaufanreiz darstellt.


    ... und bei allen "Kompatibilitätsüberlegungen": Das Ding ist ja genau an der entscheidenden Stelle modular, nämlich der Zahl der in- und outputs und zwar in einem für die Produktklasse genau richtigen Raster.

    @ wora
    Das ist auch okay so. Es gibt dafür, glaube ich, keine Vorschrift von der AES. :wink: , allerdings meinen die meisten Tonmenschen damit wirklich das gate mit der inversen, also der Regelung über dem Schwellenwert im side chain, also sollten wir uns an diese "Gewohnheits-Konvention" halten.

    .. und was mir noch dazu einfällt: für einem klassischen Ducker muß man, um damit dem Gesang ein bisschen Platz zu machen, den Schwellenwert auf einer lauten Bühne ziemlich hochregeln, damit andere "Lärmquellen" den Ducker nicht auslösen. Bleibt dann der undisziplinierte Sänger unter der Schwelle, fehlt das ducking der "Begleitung" genau dann, wenn der Sänger es eigentlich am nötigsten bräuchte...will sagen auch damit gehts natürlich nicht ohne ein bisschen Disziplin auf der Bühne. :wink: