Hm, vielleicht kann ich ein paar kleine Eindrücke beisteuern.
Ich kenne die Topteile „F10“ und „BigBanana“ sowie die Subs 1*15“, 1*18“ und 1*18“ Aktiv, also „Gorilla DSP“ oder so.
Kurz: das ganze Zeug ist net verkehrt. Die Sachen sind teils richtig potent und haben allesamt ihren Daseinszweck – manche Sachen muss man aber durchaus im Kontext zur eigenen geplanten Anwendung auch mal kritisch hinterfragen (was eben nicht jeder tut). Aber das ist eigentlich auch bei allen Produkten so – egal ob PL, braunes Holz oder whatever. Einsatzzweck und Holz müssen eben zusammenpassen.
Das F10 macht Spaß, ist wirklich federleicht und für ein so handliches Töpchen kommt da verdammt ordentlich was raus. Mit 2x15“ Bässen sind Midi-Kneipenjobs oder auch mal lockere 300/400 Leute Bandjob im Zelt (dort gern ein paar Outfills) drin. Hätte ich kaum gedacht, geht aber tatsächlich noch gut entspannt, da ist tatsächlich noch etwas Luft.
Das BigBanana hab ich auf Musicalproduktionen öfter mal in der Hand. Meist in ca. 4,5-5 m geflogen, gelegentlich auch auf den Bässen mit Stange und Bügel gestackt, das dann meist auf der Bühnenkante, damit die Höhe halbwegs reicht. Es spielt erstaunlich homogen und auch gut laut noch ziemlich entspannt, da hatte ich andere Befürchtungen.
Vorsicht: das Ding macht horizontal sehr breit (ähnlich einem „richtigen“ LA - ich meine um die 110 Grad, keine Lust nachzulesen…) und vertikal ist es recht eng, ich meine 35 Grad. Damit wäre es von der Abdeckung prima für kürzere und recht breite Hallen. In der Praxis trifft man meist eigentlich eher das Gegenteil an, wenn wir ehrlich sind. Klar geht auch das, jedoch sollte man dann einfach folgendes beachten:
Nearfills sind unumgänglich, sonst kommt mind. in den ersten 6-10 Sitzreihen nix gescheites an. Ist die Halle sehr tief und u.U. hinten mit Tribünen bebaut, ist irgendwann schlicht Schluß mit Hochton. Dann ist hinten nur noch eingeschränkt Spaß, kann man ja ausrechnen/malen.
Glatte Flächen v.a. an den Wänden sorgen gern für Ärger, da gibt es schon einigen Matsch. Tops eindrehen, um das zu vermindern, ist kaum machbar, weil sonst wegen der breiten Horizontalen die Feedbackneigung auf der Bühne deutlich (!) steigt. Mal ein Ausflug der Künstler durch den Saal (idR mit dpa Kugel an Shure) und auch unmittelbar vor der PA vorbei ist grds. jedoch machbar, wenn man am Pult weiß, was zu tun ist.
Größte Stärke des BigBanana in Verbindung mit 2 passiven und 2 aktiven DSP-Bässen imho: Absolut narrensicheres System auch für Beginner-Hands, mit vier 18“ Subs und zwei Tops in Rekordzeit spielfertig und fast nicht falsch aufbaubar – weder im Stack noch geflogen, das ist schon durchdacht. Für das einfache Handling und das insgesamt ziemlich kompakte Zeug kommt da auch ordentlich was raus, kann man durchaus mit arbeiten, wenn man sich der og. Faktoren bewusst ist.
Bei den Produktionen, auf denen ich Kontakt mit dem System habe, sind Hallen von 500-1000 Personen damit zu machen. Aufgrund des Zuschnitts (s.o.) würde ich persönlich da meist eher entsprechend potente „normale“ Tops (zB 2*12“ plus kleines Nearfill für die vordere Mitte) bevorzugen.
Grüße