Die Unterschiede in der 24dB-Charakteristik habe ich verstanden. Dass ein Butterworth-Filter eine schlechtere Impulswiedergabe als Bessel/LR hat, habe ich begriffen, nicht ganz aber, wieso der Bessel-Filter eine bessere Impulswiedergabe hat als der LR-Filter, obwohl die Güte des LR-Filters ja niedriger als die des Bessels liegt. Offensichtlich gibt es aber beim Bessel einen gutmütigeren Verlauf der Gruppenlaufzeit (ohne Peak im Bereich der Übernahmefrequenz). Warum auch immer, meist lese ich vorwiegend von Butterworth- oder LR-Filtern. Bei diesen beiden hat wohl das LR-Filter bei der Impulswiedergabe die Nase vorn.
Deine weiteren Erklärungen beziehen sich ja weitgehend auf die Trennung zwischen zwei Wegen. Beim HPF gilt es dagegen ja "nur", die Auslenkung der Membran des Subs vor unnötigem Hub zu bewahren, daher sollte man bei der Wahl der HPF-Filter recht frei sein.
Nachdem ich noch etwas herumsimuliert habe, scheint PL-Audio die Butterworth-Filter wohl vor allem deswegen zu verwenden, da diese tatsächlich den "trennschärfsten" Übergang ohne allzu große Einbußen ober/unterhalb der Trennfrequenz ermöglichen. Da ein Sub ja einen recht begrenzten Übertragungsbereich hat (ist ja mehr oder minder nur gut eine Oktave), wirkt sich eine geringere "Trennschärfe" eben schon auf den Pegel aus.
Ich stelle mir den Vergleich per Umschaltung der Filtertypen in der Praxis auch nicht ganz einfach vor, da die Veränderung der Filtercharakteristik sich eben auch auf den Pegel auswirkt (und lauter ist immer besser).
Szenario: Jemand testet LR-Filter gegen Butterworth-Filter und ändert bis auf die Auswahl der Filtertypen nichts. Ergebnis: Mit Butterworth kommt mehr Wumms aus der Kiste. Und natürlich kann man den Pegelgewinn zwischen Subs und Tops gegebenenfalls gut gebrauchen.
Was mir in diesem Zusammenhang aber noch nicht ganz klar ist: Da die aktiven Filter vor der Endstufe sitzen, müsste sich der mit den LR-Filtern verbundene Pegelverlust nicht einfach durch etwas mehr Leistung der Endstufe wieder ausgleichen lassen?