Hallo zusammen,
ich möchte wieder auf meinen ursprünglichen Beitrag zurück kommen und möchte auch meinen Ersteindruck zur RCF NX 912 A revidieren, im positiven Sinne.
Ich hatte sie damals nur in einem kleinen Raum getestet und da konnten sie sich nicht so recht entfalten, darum war die Premium Pro „lauter“.
Am Wochenende folge ein richtiger Test unter realen Bedingungen. Der Aufstellort war eine große Halle, mit einiger Palettenware (Kartons) drin. Eingestöpselt, aufgedreht, fertig.
Die Konfiguration war 2x RCF NX 912 A für links und rechts, sowie ein Sub auf der linken Seite RCF 905 AS2. Beide Boxen wurden vom Sub untenrum beschnitten genauer gesagt arbeitete der Sub von 40-100 Hz. Leider wollte ich noch ein anderes Sub-Preset (40-80 Hz) testen, das hab ich aber dann vergessen, weil ich auch so mehr als zufrieden war.
Schon bei leisem Wohnzimmerpegel war der Bassbereich satt und knackig. Der Klang der NX 912 war absolut traumhaft. Sehr klarer und transparenter Klang, wo man alle Details der Musik bestens wahrnehmen konnte und das Ganze in einer gefühlt riesigen Frequenzbreite. Musikalisch gabs eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Musikstilen und Musikrichtungen. Von Abba bis Amon Amarth war alles mit dabei. Doch auch Punkrock und Hardcore wurde getestet. Die Anlage verhielt sich immer gleich. Man merkt zwar sofort, dass sie vor allem in der bassbetonten Musik die Vorteile ausspielen kann, doch der klare, saubere Klang bleibt zu jederzeit gleich gut.
Wir erhöhen den Pegel und siehe da, es kratzt die Anlage erstmal gar nicht. Bei ca. 50% zeigt sich die Anlage noch ziemlich unbeeindruckt, nur der Bass wird bissiger und knackiger. Man merkt, dass der Sub nun in seinem normalen Arbeitsbereich kommt. Ich erhöhe den Pegel weiter auf ca. 75% und nun kommt es auf die Musikart an. Während ich bei bassbetonter Musik (Amon Amarth, Metallica etc.) kaum Veränderungen wahrnehmen kann, welche Eingriffe in den EQ nötig machen würden, sind es bei allen anderen Musikarten die Höhen und Mitten, welche ein wenig eingebremst werden wollen. Ist dies geschehen kann ich die Anlage noch ein wenig weiter aufreissen, doch bei ca. 80-85% muss ich abbrechen, weil mir sonst die Hose weggeflogen wäre und auch meine Ohren haben bereits Bedenken angemeldet. Kaum vorstellbar, dass man die Anlage im Normalbetrieb in geschlossenen Räumen jemals so laut macht. Ich denke für den Freiluftbetrieb sollte es keine Probleme geben, Reserven hat die Anlage noch, nur bräuchte man dann wahrscheinlich noch 2-4 zusätzliche Subs.
Dieses mal hab ich nur Konservenmusik getestet, nächste Woche gibts einen Live-Test, allerdings nur mit Akustikgitarren und Gesang.
Einen Direktvergleich mit den Linear 5 112 FA habe ich nicht mehr gemacht, doch konnte ich die FA bei nem befreundeten Veranstaltungstechniker probehören, allerdings mit einem anderen Set und auch im einer anderen Umgebung. Allerdings haben sich meinem Empfinden nach die Lautsprecher sehr ähnlich gut angehört. Die FA haben leichte Defizite im Bassbereich, ansonsten sind sie klanglich ähnlich ausgewogen und transparent wie die NX912A. Ich hatte aber den Eindruck, dass die FA schon früher einen EQ-Eingriff erforderlich machten.
Insgesamt kann man wohl sagen, dass man weder mit den HK, noch mit den RCF irgendwas falsch macht. Es sind beides spitzen Lautsprecher. Inwieweit die neue Linear 7-Serie Verbesserungen mitbringt und wie sich diese im Betrieb schlägt wird man wohl erst im Laufe der Zeit erfahren. Grundsätzlich würde ich behaupten, dass die RCF minimale Vorteile hat, wegen der besseren Basswidergabe, ansonsten sind die Boxen gleichwertig. Vielleicht minimal unterschiedlich, was einfach der Lautsprecher-Charakter mit sich bringt, aber man kann mit beiden Lautsprechern genau das Gleiche realisieren.