Beiträge von Stephanie Lebendeskino

    Um nochwas zur Nostalgie beizutragen:


    In der DDR fuhr man Barkas B1000, der hatte 1 Tonne Zuladung und einen 3-Zylinder 2Takt Motor mit 45 PS. Kennt man aus alten Filmen wie Polizeiruf.

    Als Bus hatte er 8 Sitze, Drehstabfederung und normalerweise hing ein (in Kleinserien selbstgebauter) ungebremster einachsiger Hänger dran.

    Das sowas kein Renngespann war; is mal klar. :D

    Gings steil bergab, zog man erstmal die Handbremse so hoch es ging (bediente meist der Beifahrer) und stieg dann mit beiden!! Füßen auf's Pedal. Der Motor bremste ja auch kaum mit. Die (Trommel)Bremsbeläge verglasten (wohl wegen des Verzichts auf Asbest) ständig, etwas Mehl in der Trommel half zeitweise ein wenig.

    Nichtsdestotrotz waren wir in dieser Konstellation vollbesetzt samt 100 Liter 2Takt Sprit; und zurück vollem Hänger kurz nach der Wende 1000km bei Visaton in Haan....


    Weiterhin gabs den Robur LO oder LD 3000 mit 3 Tonnen Nutzlast und LO(tto) oder LD(iesel) Motor und 70 PS.

    Den gabs (wie den B1000 auch) mit verschiedensten Aufbauten vom Bus bis zum Allrad-Feuerwehrauto. Letztere tun noch heutzutage in mancher Dorffeuerwehr Dienst.


    Letzte Stufe (alles 'darüber' kam; bishin zum Flugzeug vertraglich vereinbart aus den "Bruderländern") war der W50; ein 10Tonner bei 5t Nutzlast mit 125 PS, gebaut in Ludwigsfelde bei Berlin.

    Dort wo früher im Krieg Daimler Flugzeugmotoren und jetzt u.a. Sprinter (auch Crafter) Fahrgestelle und Pritschen baut. kurz vor Schluß gabs noch den L60 mit 6t.

    Auch diesen gabs in bestimmt 50 erdenklichen Versionen, viele (W50) fahren noch in kleineren Landwirtschafts- auch Baubetrieben, Feuerwehren etc. und sind mit Hänger auf Landstraßen eine hübsche Verkehrsbremse bei gut 20t zZuggewicht....


    Allerdings waren alle diese Fahrzeuge für private Anwendungen; zu der auch so gut wie die gesamte (Amateur) Mugger-Branche gehörte, eigentlich nicht frei erhältlich.

    Ausnahmen waren so Truppen wie die Puhdys, welche mit ihrem W50 auch zu ihren Westauftritten fuhren.

    Wenn; dann kaufte man ein Rost- oder Unfall Wrack und baute es in Hinterhofwerkstätten unter allergrößten Schwierigkeiten wieder auf.


    Meistens lief das Ganze aber so; das sich der Amateurmusiker legal des Fuhrparks (und fast genauso wichtig Telefon) des Betriebes bediente; in dem er arbeitete. Im Gegenzug gabs Musik (nicht umsonst!) zu den unzähligen (das waren in einer 1000Mann-Bude schonmal 30 Stück im Jahr) Betriebsfeiern.

    Es war ja auch da nicht wie heute; das es so einen Überschuß an diversen Unterhaltern vom "DJ", Alleinunterhalter, Tanzmusikcombo über Coverrockband bishin zur Galaformation gab.

    Selbst schlechte Truppen waren gefragt wie kaltes Bier im Sommer.... :shock:

    Naja irgendwo ist's Gewicht ja nun eingespart.

    Mit 7,5-Tonner + Hänger (mit altem PKW Führerschein) ist man auch nicht wirklich besser unterwegs.

    Werde das Ding aber sicher mal probieren.


    Vom Sprinter gibts übrigens jetzt mit Facelift, die Motoren sollen Euro 6 können und es gibt ein System, was bei Seitenwind eingreift und einzelne Räder einbremst.

    Auf den 4,6-Tonner kann ich mehr als 2000 Kilo aufladen; ohne das es der Rennleitung auffällt.

    Die weiß ja in der Regel nich, das ich das garnicht darf. Und wird sich zu einem ziemlich hohen Prozentsatz auch kaum damit beschäftigen, wenn ich mit 90 zwischen den Lastern auf der 1. und 2. Spur mitschwimme und mich unauffällig verhalte.

    Ein gepflegtes, sauberes Auto wirkt Wunder; fährt man in einer Kolonne vergammelter, dreckiger Ostblocklaster. Das man mit kaputtem Rücklicht oder Handy am Ohr eher mal 'Mode' ist, sollte klar sein...

    Selbst bei einer Kontrolle beim Dorfpolizist oder nachts irgendwo gehts denen eher um andere Sachen. Alk, Drogen, Diebesgut, Verbandskasten, Warndreieck.... Eine Waage hamm die eh nich mit und mit paar überzeugenden Worten; das die Kisten & paar Blechlampen nicht soooo schwer sind.... Wenn; dann ist eher die sogenannte "Ladungssicherung" ein Problem.

    Das sind jedenfalls die von mir in gut 20 Jahren gemachten Erfahrungen; auch im gewerblichen Güterverkehr.

    Leer oder mit nur 1000 Kilo drauf kannst' dann trotzdem richtig Gas geben.

    Aber hier gibts scheinbar nur 100pro gesetzestreue Menschen.

    Übrigens; der Ehrliche ist immer der Dumme. :wink:

    Darum 4,6-Tonner.

    Entweder so lassen und immer langsam (90) fahren.

    Oder eben ablasten und nur bei "heute aber viel aufgeladen" zwischen den Lastern mitschwimmen, um nicht aufzufallen. Ohne Hängerkupplung brauchs dann auch keinen Fahrtenschreiber.

    Allerdings ist man um so öfters dran; wenn man mit korrekter Last fährt. Da kann ich aus Erfahrung sprechen. Sobald die Zwillingsreifen mit 160 auf der Bahn sehen bzw. selbst die Rennleitung im Spiegel; kannst' schonmal nach den Papieren fingern..

    Bei 7,5-Tonner hilft übrigens das eher unbekannte Vario-Fahrgestell von Mercedes. Das ist um einiges leichter und steigert die Nutzlast auf so 3 Tonnen bei 7,49t zGG. In die Kastenwagen aus der Serie läßt sich auch einiges laden, 3,5 Tonnen sind da durchaus drin.

    Die Produktion wird wohl aber eingestellt.


    Und ich sachs doch; es gibt von der Fertigungsqualität keine Unterschiede mehr. Sie ist leider durchgehend schlecht, was die Langzeithaltbarkeit angeht. Jedes Modell hat teilweise böse Krankheiten bzw. so seine Leichen im Keller.

    Wichtig ist ein wirklich guter Meister und selbst äußerste Penetranz bei jeglicher Kleinigkeit während der Garantie.

    Ansonsten hilft nur konsequentes 2-Jahres Leasing oder Mietauto. Die Leihfirmen machen das in der Regel aus gutem Grund ja auch so...

    Ein schweres Transportfahrzeug hat immer Heckantrieb.

    Schub immer mehr Traktion als Zug. Versuchts doch einfach mal selber. Schweres Case bergauf schieben oder ziehen. :wink:


    Was Ducato & Co. da bauen, ist allemal grenzwertig. Ein Kreuzgelenk hat einfach so seine Grenzen, soll es unter ein Auto passen. Man kann's durchaus drauf anlegen, Dieses bei voller Beladung, voll eingeschlagener Lenkung, ordentlich Gas und Kupplung schnappen lassen zu ruinieren...

    Bei Front ist dadurch ist der Wendekreis auch viel größer, was man schon gut bei engen Parklücken merkt.


    Sich auf nasser Wiese festzufahren ist keine Kunst; da ist egal, ob F oder H. Mechanisch sperrbare Differentiale gibts nurnoch bei alten Kisten oder Allrad. Unsere alter 7,5-Tonner hatte sowas oder der 310er Sprinter Vorgänger und war wirklich ein Segen.

    Die Elektronik als auch die Winterreifen haben in den letzten Jahren Quantensprünge gemacht. Ab einer bestimmten Gebirgslage brauchs so oder so ganz einfach Ketten. Hier hat jeder Paketfahrer sowas.


    Warum grade z.B. ein Mercedes Heckantrieb und ein Fiat Front hat; liegt im Wesentlichen an der Einbaulage des Motor und damit wohl historisch begründet. Große Limousinen hatten (haben) große Motoren, welche eben viel mehr lang als breit waren bzw. sind.


    Um zum Thema zurückzufinden; kannst kaufen, was du willst.

    Man ist der mächtigen Autoindustrie ausgeliefert und da wird der Pfusch durch Kostendruck auf die Zulieferer, wachsende Komplizierung und schrumpfende Entwicklungszeiten, (...) markenübergreifend immer größer.

    Der geflügelte Satz der Branche ist "Was ewig hält, bringt uns kein Geld." Kohle wird mit Ersatzteilen verdient, mit der Verbreitung der LED-Scheinwerfer wird grade wieder eine Goldgrube ausgehoben.


    Zusammenfassend kann man sagen, das sich Crafter und Sprinter nicht viel nehmen, wichtig ist ein wirklich kompetenter Werkstattmeister.

    In Punkto Sicherheit, Fahrgefühl, Wertigkeit des Innenraums und vielen anderen Dingen liegen die beiden immernoch weit vorne.

    Ich empfehle; lieber einen 4,6-Tonner (mit Zwilling) zu kaufen und diesen abzulasten. Das ist weniger problematisch bei Überladung und vor allem, wenn Teile des Equipments ständig geladen bleiben.

    Und billiger; als den mit ganz langem Überhang zu nehmen, kann man Transportspace nicht upgraden... :wink:

    Außer den Motoren und der Außenoptik sind beide im Prinzip gleich.

    Soviel ich weiß, solls aber bei neuen Generationen keine gemeinsame Entwicklung mehr geben.


    Die Motoren sind die Achillesferse beider. Die normalen 4-Zylinder haben aktuell nur 2 (Crafter) bzw. 2,2 Liter (Sprinter) Hubraum, sind also eigentlich kleine PKW-Motörchen. Downsizing heißt sowas; vor allem um EU- Abgaswerte und Flottenverbräuche einzuhalten.

    Nur ist die Maschine und die Peripherie der ganzen Sache in vielen Fällen nicht gewachsen. Das weiß man auch beim Hersteller und hat die Leistung gegenüber PKW-Einsatz schon stückweit gedrosselt.

    Frührer war der alte 5-Zylinder im Sprinter für 500000km gut, das schafft man mit den neuen eher kaum noch annähernd.

    Die Maschine im Sprinter-Vorgänger galt bei ordentlicher Pflege als unzerstörbar.


    Auszug aus der Historie Sprinter 316CDI ganz lang: (was mir auf die Schnelle einfällt)

    > Motorschaden bei 120000km kurz vor Garantieablauf (Lagerschaden Kurbellwelle, Späne im Oel, hämmerndes Geräusch)

    > Kupplungslager bei 210000km völlig alle (böse Geräusche)

    > vordere Dämpfer getauscht auf Garantie (nervig klappernde VA)

    > Dreieckslenker vorn getauscht (knacken an der VA)

    > Führung Handbremsseil mehrere Male festgegammelt (macht dann nichtganz frei)

    > ASR-Ausfall unzählige Male

    > Rost trotz 'Vorsorge' durch Daimler in der Garantiezeit

    > schwergängige Schiebetür (Plastikrollen in derr Führung zerbröseln mit der Zeit)

    > ständige Probleme mit dem Mehrmassenschwungrad (ruckeln beim Anfahren)

    > Turboschlauch aus der angeflanschten Schlauchschelle geplatzt (Notlauf, keine Leistung mehr)

    > Dieselfilterheizung undicht (Kühlwasserverlust)

    > Nachrüstung elektrische Dieselbegleitheizung (bei -20 Grad geht Motor nach dem starten wieder aus)


    Das Fahrzeug wurde immer pfleglich behandelt, so wie man das mit dem Eigenen halt so macht.

    Mit 'nem Fiat Hundefänger hatte ich bei etwa gleicher Laufleistung nicht annähernd soviele Probleme...

    Habe einen guten Kumpel bei VW, der berichtet mir beim Biere regelmäßig Ähnliches. Der hat mir z.B. zerbröselte bzw. zu einem dünnen Blech aufgeriebene Kupplungslager mit nur 100000km auf der Uhr gezeigt...


    Empfehle beim Sprinter den geschmeidigen 6-Ender mit 3 Liter Hubraum und 190Ps, will man schwere Hänger ziehen und das Auto länger behalten.

    Allerdings werden wir als nächstes mal Fiat respektive Iveco probieren.

    Der Vorteil beim Ducato für unsere Branche mit Quaderkisten sind die relaitiv geraden Seitenwände bis weit oben und Truckmaß in der Breite; da passen nämlich 3 60er Kisten nebeneinander. Beim Sprinter fehlen da entscheidende cm.

    Leider gibts keine richtige Langhochversion; vermutlich weil diesem Sektor der Iveco Daily anschließt. (der ja auch ein Fiat ist)