mal sehen, ob ich als oft betroffener um diese uhrzeit meine gedanken zu diesem doch recht umfangreichen thema sortiert bekomme:
also erstens, um einen gig wegen nichterfüllung eines riders ausfallen zu lassen, dazu bedarf es schon einer ganz gehörigen liste von sachen die da zusammenkommen müssen. meistens geht es irgendwie und das sollte es auch. falls es später zu streitereien kommt hat man immer die schlechteren karten, weil es dann heißt: habt ihr es probiert? in diesem sinne haben wir da als techniker wirklich keine macht. macht aber auch nix. ein gig muß immer stattfinden, wenn es denn eben geht. wir sind ja nicht da um konzerte zu verhindern.
zweitens zu den anforderungen: was ursächlich für solch übertriebene rider ist, kann ich nicht nachvollziehen. sicherlich macht es keinen sinn einen open air rider in einem club durchzuziehen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das jemand versucht, dem man die situation erklärt und mit dem man im vorfeld vernünftig redet. wichtig finde ich in diesem zusammenhang die formulierung "im vorfeld" also bevor man anfängt aufzubauen und der techniker im club ankommt. dazu steht auf ernstzunehmenden ridern immer eine kontaktadresse und in meinen ridern bitte ich auch darum mir im vorfeld eine equipmentliste mit dem zu erwartenden material zu schicken. wenn ich bei der vorbereitung einer tour sehe, daß es immer wieder an den gleichen sachen hakt, dann versuche ich z.b. mir solche sachen selber mitzunehmen. wenn nun jemand sooo unflexibel ist, daß er nur mit einem sm 91 mischen kann, dann tut er mir erstens leid, und zweitens sollte er das ding selber einpacken. das spart dann beiden seiten viele nervereien. klar bin ich vielleicht durch viele "große" sachen die ich mache ein wenig verwöhnt, aber meine rider sind trotzdem ja nicht gesetz. auch ich muß mich da oft finanziellen aspekten unterordnen und gewisse einschränkungen machen, aber wie gesagt, wenn man da vorher mit mir drüber redet, bin ich immer bereit kompromisse zu machen. was ich halt nicht abkann, sich situationen, in denen man davon ausgeht der rider wird erfüllt, und dann ist vor ort das erwachen böse. dabei geht es dann nicht unbedingt um marken sondern eher um anzahl von geräten. wenn ich z.b. eine kapelle habe, die einen mindestanzahl von kanälen braucht, dabei rede ich jetzt nicht von so sachen wie snare bottom oder ein oder zwei overheads, sondern vielleicht viele vocals oder keyboardsachen, dann ist es einfach ärgerlich, wenn man sachen streichen muß und letztendlich die performance der band drunter leidet. selbiges gilt in diesem zusammenhang auch für monitorsachen. ein gewisser standart muß einfach gegeben sein, damit eine band vernünftig arbeiten kann. in einem büro kommt man auch nicht unbedingt auf die idee, daß sich drei leute einen komputer teilen, die darauf angewiesen sind.
und drittens etwas zum nachdenken: vielleicht entstehen solche rider ja auch aus folgendem denken: ich hau bei der bestellung mal ein wenig auf die kacke, bekomme die hälfte und bin damit glücklich, weil es das ist, was ich brauche?
so das erstmal, vielleicht fällt mir morgen noch was ein.
gute nacht
oli