Sehr interessant der ganze Thread!
Hier werden nicht Äpfel mit Birnen sondern Obst mit Fleisch verglichen! Es gibt sicher viele Scharlatane, die mit einer Kaaza-sammlung und dem Notbook den DJ miemen wollen - aber eben auch gestandene Profis, die einfach die Zeichen der Zeit erkannt haben!
Erstmal (ablach!):
Zitat
Die Qualität ist hörbar schlecht, die Dynamic mehr als indiskutabel!
Guten Morgen! Solche Argumente konnten 1999 vielleicht noch jemand beeindrucken. Fakt ist: unabhängig von der Komprimierungsrate: Die Soundkarte macht die Musik! Und meine Blind-Tests (Fohhn FH3 - Camco DL 1500 und RME-Hammerfallkarte und dynamisch anspruchsvolles Musikmaterial) mit einigen High-End-Freaks zeigten: ab 160 kbs irrten sich die Jungs für ihre tollen Ohren etwas zu oft!
Erst mal zu mir: Ich lege seit 22 Jahren auf - momentan 2x/Woche in festem Laden und zusätzlich Hochzeiten/Beachparties/Saufzelt. Ich mixe auch Oldies möglichst taktgenau - und kann natürlich bis 32 zählen. Vor vier Jahren bin ich komplett auf BPM-Studio mit Bedienteil umgestiegen und arbeite seit einem Jahr auch zusätzlich mit Digiscratch (Turntableemulation wie Finalscratch). Da ich den Umgang mit Vinyl/CD ausgiebig kenne, kann ich objektiv einschätzen, daß die neuen Möglichkeiten mit der richtigen Soft- und Hardware einen extremen Qualitätssprung darstellen. Ich bin deutlich kreativer, seit ich in meinem genreorientierten Archiv auf Titel stöße, die mir zu CD-Zeiten nur an einem guten Tag intuitiv zugefallen wären. Das Laden der Tracks geht schneller - anpitchen sekundenschnell - ich habe einfach mehr Zeit für Musikdramaturgie! Eine eingelegte CD (oder aufgelegte Platte) bleibt aus Bequemlichkeit drin, auch, wenn der geneigte DJ 30 sek. vor Titelschluß erkennt, daß er diesen Stil nicht fortsetzen kann - ich tausche den nächsten Song auch mal 10 sek. vor Songende!
Musikauswahl: ich mache mich nicht Abhängig vom PC sondern ihn (und Bedienteil etc.) zum perfekten DJ-Werkzeug!
Hintergrundbeschallung: Man kann im Gegensatz zu vorgefertigten CDs jederzeit das Programm umbauen, Titel werden automatisch übergeblendet und ein Softwarekompressor sorgt für die gleichmäßige Lautstärke der Bachground-Lala!
Zur Gema-Problematik: Denkt daran, daß die 30% mehr auch dann fällig werden, wenn sich nur eine gebrannte CD mit im Koffer befindet!
Fazit: Wer (zumeist einfach nur unwissend) irgendwelche Argumente gegen diese neuen Möglichkeiten ins Feld führt, hat im Hinterkopf wahrscheinlich nur Berührungsangst, will nicht die nötigen Summen investieren oder/und ist einfach nur zu faul, sein komplettes CD-/Vinylarchiv zu rippen...
...und: den DJ macht nicht sein tolles Equipment, sondern seine Fähigkeit, auf die Leute einzugehen und mit der richtigen Mucke die perfekte Party zu zaubern. Ich finde, das gelingt mir mit PC statt einer unübersichtlichen CD-Sammlung viel besser!
Ein kleiner Vorteil am Rande: Früher hatte ich bei jeder VA immer ein mulmiges Gefühl, bis ich meine unersetzbare CD-Sammlung wieder zu Hause hatte...
Dort bleibt sie nun auf ewig und keine CD wird mehr mit immer neuen Kratzern altern