Liebe Leute,
ich hätte hier noch einmal ne Frage, inspiriert durch Diskussionen mit einigen Kollegen in den letzten Tagen und Wochen. Eventuell unterscheidet sich das auch gar nicht so sehr vom Digitaltourpulteallerlei - ich wollte da aber nicht unbedingt in die "Live-Berichterstattung" reingrätschen
Mir geht es um Kriterien, wie Ihr eure bevorzugten Pulte für verschiedene Live-Projekte auswählt. Steht dabei der Klang im Vordergrund? Also wie das Pult oder bspw. die Effekte des Pultes klingen? Oder doch wie praktisch das Pult in Sachen Feature-Größenverhältnis ist? Oder steht eine bestimmte Art von Bedienbarkeit im Vordergrund? Oder ist das bevorzugte Pult immer das kleinste mögliche Vielfache, also das Pult was sowieso jeder Verleiher in der jeweiligen Veranstaltungsliga rumstehen hat?
Die wirtschaftliche Frage lasse ich mal außen vor, PA-Vermieter wählen Produkte ja nochmal ganz anders aus.
Hintergründe der Frage sind folgende:
1.) Ich hab in den letzten Wochen ungewöhnlich oft mit Kollegen gesprochen, die bestimmten Produkten bestimmte "Klangeigenschaften" und damit die Möglichkeit oder Unmöglichkeit damit zu arbeiten zugesprochen haben. Das ging einmal komplett durch die Herstellerbank, sowohl was die Möglich- als auch die Unmöglichkeit angeht. Ich fragte mich dann in dem Moment, ob meine eigene Einstellung in den letzten Jahren eine völlig falsche war. "Eigenklang" ist eine Eigenschaft, die ich mehr oder weniger bewusst vernachlässigt habe. Denn...
2.) ... für mich stand und steht für mich in der Bewertung eines Pultes eigentlich nur im Vordergrund, wie schnell und einfach ich zu einem gewünschten Ergebnis komme. Heisst - erleichtert mir das Pult die Arbeit oder steht es mir mit seinem Workflow im Weg. Die Liga in der ich mich bewege ist meistens Clubkonzert, Stadtfest oder kleines Festivalniveau. Die Pult die man hier am häufigsten trifft sind M7CL, PM5D, LS9, QL, SIEx oder Compact, Vi1, SD9, iLive, GLD, QU und auch X32. Ich behaupte auf allen diesen Pulten mehr oder weniger fit zu sein, auf manchen mehr, auf manchen weniger, für alle habe ich Startfiles für meine jeweilige Kapelle. Dennoch bevorzuge ich Pulte aus Gründen, die ausschließlich mit der Bedienbarkeit tun haben. Das beste Beispiel ist wohl das LS9, was immer noch in der Verbreitung ganz weit vorn ist. Ich habe perfekt für meinen Einsatz vorbereitete Files, der Klang ist meist (je nach Bandtagesform, Location, PA, Catering...) für mich zufriedenstellend - aber immer erwische ich mich dabei, dass ich mir einige Sachen wünsche, die schneller gehen könnten. Ich kann noch nicht mal sagen warum - evt. ist es der fehlende Touchscreen, der Zugriffe langsam macht. So geht es mir mit der einen oder anderen Kiste - bei vielen Pulten habe ich das Gefühl aber auch überhaupt nicht. Jetzt also die Frage liebes Dr. Sommer-Team - bin ich krank, nur weil ich es praktisch mag und ich davon ausgehe, dass moderne Digitalpulte alle "neutral genug" klingen um mich davon nicht beeinflussen zu lassen?
Um noch mal den Bogen zum Digitaltourpulteallerlei zu schlagen - "Wahrscheinlich Kaputt" ist komischerweise noch kein Kriterium bis auf den einen oder anderen Faderblock in einer M7CL in den letzten Jahren.
Vielleicht mag sich ja der eine oder andere hier nochmal äußern - ich bin gespannt
Viele Grüße,
Thomas