Die SRM650 ist eine 15"/1" Box mit einem sehr kleinen Horn.
Ich konnte jetzt adhoc keine Angaben zur angegebenen Abstrahlcharakteristik finden, aber bei einem solchen Konstrukt dürfte bis 300/400 Hz gar nichts gerichtet sein und dann beim Hochton allenfalls über 3kHz.
Mit solchen Lautsprechern eine derart große Halle beschallen zu wollen ist - gelinde gesagt - sehr gewagt.
Selbst wenn das Teil mit Konserve laut genug ginge um bei einer Veranstaltung, bei der das Publikum unruhig ist, applaudiert und ggf sogar mitsingt oder gröhlt, noch übers Publikum zu kommen, ist da mit Mikrofonen kaum ein Blumentopf zu gewinnen.
Schon garnicht wenn das Mikrofon nicht nah genug an die Quelle kommt.
Die Mär, dass ein Kondensatormikrofon da rückkopplungsanfälliger wäre als ein Dynamisches ist dabei auch nicht sehr hilfreich - wichtiger als das Wandlerprinzip ist eine sauber eingehaltene Richtcharakteristik über den gesamten Frequenzgang und die wird tatsächlich eher bei hochwertigen Kleinmembranmikrofonen als bei nem SM58 eingehalten. Bei nem C1000 könnte evtl dieses kleine mitgelieferte Plastikteil helfen, dass die Richtcharakteristik von Niere zu Superniere ändert. Aber auch das wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein und führt gleichzeitig dazu, dass man mehr Mikros für die gleiche angepeilte Fläche braucht.
Für eine Halle in der Größenordnung würde ich rechts und links ein stark richtendes Pointsourcesystem mit horzintal ca 60Grad oder ein mindestens 1,5m langes Linearray nehmen. Beide unbedingt so geflogen, dass die Bühne weit außerhalb der Coverage der PA ist. Zusätzlich auf der Bühnenkante 4-6 8"/1" Lautsprecher als Nahfeld.
Je nachdem ob die 40m Länge inklusive oder exclusive Bühne sind noch ein breitstrahlendes System als geflogenes Center-Delay um die letzten 10m nochmal aufzufrischen.
Dann ALLE Akteure, die man wirklich verstehen soll mit Headsets oder mit max 30cm Abstand zu nem Mikrofon auf Stativ.
Alles was unterhalb dieses Aufwandes passiert wird nicht zu einem Ergebnis führen, bei dem man noch Ansprüche an den Klang haben kann, sondern immer ein Kompromiss an der Grenze des technisch Machbaren sein. Es wird dünn und "hohl" klingen und immer an der Grenze zum Feedback und/oder zu leise sein um über das klassische Kappensitzungspublikum zu kommen. Selbst bei sehr leisem und diszipliniertem Publikum würde Dein Beschallungsansatz für eine Halle dieser Größe schon an seine Grenzen stoßen.
Da wirst Du mit Pulteinstellungen und EQs kaum eine Verbesserung erzielen.