Beiträge von audiobo

    Ich kann jetzt auch nur spekulieren: Ist das Mittenloch in dem Bereich, wo's pfeift wenn man den Korb zuhält? Vllt werden die Kisten ja auf Beatboxer abgestimmt... :D (Irgendwie hatte ich die Dinger anders in Erinnerung... das kommt davon wenn man's mehr im vorbei laufen beim Kollegen mitbekommt :| )


    Vllt. ist so eine Abstimmung aber auch angenehmer für Playbackwiedergabe oder, ganz andere Theorie, man geht davon aus dass die Musiker für ihr eigenes Signal noch ein InEar tragen, was den Monitor in Sachen "Verständlichkeit" deutlich entlastet und die potenzielle HiMid-Feedbackgefahr sinkt. Nur so als Gedankenexperiment...

    Zitat

    In solchen Fällen hat es sich für mich bewährt ein paar Mikros auf der Bühne zu platzieren

    auch wieder ein schönes Anwendungsbeispiel für einen Automatikmischer... dann ist auf dem Abhörweg nicht ganz so viel Bühnenkrach zu hören :wink:

    Zitat von "guma"

    Mal Hand aufs Herz:
    Was ist von den Dingen, die Du als neu aufgezählt hast, für Deine Arbeit und ein exzellentes Ergebnis wirklich unverzichtbar?

    Ah, jetzt dämmert mir wo vielleicht das Missverständnis liegt: "brauchen" war in meiner Überschrift als (regelmässiges) "benutzen" gemeint, nicht als "unersetzbar, zwingend notwendig".
    Unverzichtbar sind Lautsprecher in ausreichender Dimensionierung, SM58 (o.ä.), Mackie 1202 (o.ä.), gutes Mittagessen, gute Kollegen und pünktliche Bezahlung.


    Alles andere ist Optimierung und persönliche Komfortzone. Und darf durchaus recht unterschiedlich ausfallen - gerade das finde ich zur Abwechslung allerdings (neben diversen Dateiverwaltungs-, Netzwerk- und Mischpult XY- (mit sämtlichen dazugehörigen Unterkategorien) Threads mal interessant. Und vor allem nicht als "Ja, cool Pult X kann jetzt das und das", sondern konkret aus der Nutzererfahrung "Diesen Effekt hier setze ich oft und viel ein, den dort fast nie und das da brauche ich gar nicht."
    So ähnlich, wie es kürzlich mit dem DualPitch im X32-Thread auch schon passiert ist.


    Auch, um vielleicht etwas unkonventionelle Ideen aufzeigen und diskutieren zu können. Wenn man etwas noch nicht kennt, bedeutet das ja nicht dass es nicht existiert oder unbrauchbar ist.


    Was die Speicherfähigkeit und Offlineeditierung angeht, spielt sie für meine aktuelle Arbeit meist eine relativ untergeordnete Rolle - es ist eher die Komfortzone (UDKs einstellen nervt) da ich i.d.R. genug Zeit zur Einrichtung habe, flexibel auf diverse Inputs reagieren muss und meist noch einen Haufen unterschiedlichste Auspielwege bediene, von denen sich viele erst im Laufe des Tages ergeben. Die wichtigste Speicher/Prozessoreinheit sitzt dabei auf meinen Schultern.
    Was zur Folge hat dass ich viele wichtige Dinge auch recht schnell auf anderen Pulten umsetzen kann, wenn ich deren grundsätzliche Bedienung verstanden habe.

    Zitat von "guma"

    Ich frage umgekehrt:
    Welche neuen 'Preamps, Dynamics, Effekte, PlugIns' gibt es, die es bis zum Zeitalter sagen wir mal einschließlich des Hardware Transient Designers nicht gab aber heute zum 'must have' gehören?


    Nun ja - Sicher, die meisten (vor allem die am stärksten beworbenen) Klangverbieger basieren auf früheren analogen oder hardware-digitalen Entwicklungen, es gibt aber auch ein paar eigenständige Sachen:


    - Mikrofonsimulation: hat Antares mal vor 10 Jahren oder so als VST-PlugIn auf den Markt gebracht - sah witzig aus, konnte das Klangbild bei etwas spitz klingenden Mikros angenehmer gestalten, das ging aber mit dem EQ genauso. Also überflüssig.
    -Automatikmischer: gibt es zwar schon lange, ist aber (man möge mich korrigieren wenn ich da falsch liege) als Insert für Mischpultkanäle erst seit einigen Jahren wirklich Thema. Vermutlich weil die meisten Geräte auch direkt summiert haben und durch die heutige Möglichkeit Inserts postfade einzubinden
    - die von dir erwähnten Drumreplacer (wo ist hier eigentlich der Boche?)
    - Preampsimulatoren: Da fällt mir spontan als Hardware nur der Liquid Channel von Focusrite ein - interessant ist bei so etwas der A/B-Vergleich ohne grosse Umsteckerei (u.a. dank billbos Lieblingsbutton), sowie der Einsatz in grösserer Menge (z.B. für's Drumkit)
    - Faltungstechnologie: z.B. bei Reverbs, aber auch Speakersimulationen z.B. arbeiten mittlerweile häufiger damit
    - FIR- und Minimalphasen-Filter: Mehr im Controllerbereich, wird aber auch für diverse Plugins genutzt
    - der bereits von mir angesprochene "Primary Source Enhancer": ist glaube ich auch noch nicht sonderlich alt, gibt es leider auch nicht als PlugIn, nur als Analoggerät - einfaches Prinzip, aber sehr wirkungsvoll.
    - freaky things, auf welcher Basis auch immer: es gibt da z.B. PlugIns die umgedrehte Harmonische oder so erzeugen, gut für's Gruselkabinett - oder Delays wie das NI Spektral Delay (leider "not continued") und vieles mehr... sicher nichts für den täglichen Bedarf, aber es gibt ja ab und an immer noch mal andere Anforderungen als RocknRoll-Gate,Comp,EQ,Delay,Reverb,Go...

    Ich habe gerade mal den Titel geändert.


    Auch wegen deiner Quasi-Enthaltsamkeit, es soll nicht rein um die Unterschiede früher/heute gehen, sondern allgemein was von allen Möglichkeiten tatsächlich gewinnbringend (Achtung: diesen Ausdruck jetzt bitte nicht betriebswirtschaftlich/marketingtechnisch auffassen :wink: ) eingesetzt wird.


    Und zumindest können wir uns darüber einig sein, dass die Bandbreite derjenigen die solche Möglichkeiten heutzutage haben extrem grösser geworden ist. Somit ein viel weiter reichender Erfahrungsquerschnitt vorhanden sein muss.

    Zitat von "guma"

    Für mich ist daher die Summe der neuen "must haves" sehr gering und der digitale Zugewinn liegt eher auf anderen Ebenen.

    Interessieren würde es mich allerdings trotzdem :wink: Zumal wir aktuell scheinbar auf etwas unterschiedlichen Pulten unterwegs sind...


    Zitat von "billbo"

    Höhere Algebra geht ohne kleines 1x1 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schief!

    Schöner Vergleich. Hilft aber auch nur wenn der Gegenüber einen Schulabschluss hat :D duckundweg

    Gut, dann mache ich selber auch mal mit:



    Tools, auf die ich nicht mehr ich nicht mehr verzichten "kann":


    - 4-Band (oder mehr) vollparametrischer EQ - da will ich nicht mehr zurück - das wäre, als wenn man ein Skalpell mit einem Brotmesser vergleicht
    - Hoch-/Tiefpassfilter
    - Kompressor/Gate/Expander, immer da wo ich es gerade gebrauchen kann
    - Onboard Hall/Delay in OK-Qualität, damit man immer, auch ohne eigenes Material, ohne Lötkolben und mit Kopfschmerzen selbst in der tiefsten Pampa mit Material der örtlichen Discoverleih-Bude noch etwas hinbekommt, das man zumindest ansatzweise "Mix" nennen darf.



    Tools, auf die ich nur sehr ungern verzichte:


    - Dugan Automatikmischer - eine "Waffe" für Podiumsdiskussionen, aber auch für Bandeinsätze sehr brauchbar: seinen es die geforderten 10 Gesangsmikros auf der Bühne, von denen 8 nur für Ansagen gebraucht werden, abwechselnde Sologesänge (muss man schon ein Auge drauf haben), ein Multiinstrumentalist der verschiedenste Instrumente spielt, kurze Percussioninstrumente (z.B. Kuhglocke, o.ä.), wenn man diese nicht sauber gegatet bekommt - das alles mit schlechter Sicht auf die Bühne und ohne konkreten Ablauf... bei Kapellen auf lauten Bühnen kann damit schön ein wenig aufräumen. Desweiteren für N-1 Schalten mit Beschallung auf beiden Seiten, um die Hallschleife wegzuducken.


    - Dynamischer EQ /Multiband Kompressor - z.B. für Handmikrofone beim Q&A: Nahbesprechungseffekt - interessiert mich nicht ; scharfe Zischlaute auch nicht - ein Band untenrum gesetzt, eines oben. Wichtig finde ich dabei eine gute Darstellung, da liegt z.B. der Dynamic EQ im Yamaha QL/CL oder ein Fabfilter Pro MB ganz weit vorne - mit Digico tue ich mich an der Stelle ein wenig schwer, gerade was die dynamischen Equalizer angeht. Und ja, Sidechain wäre oft eine tolle Sache...


    - Teletronix LA2A - Nachbildungen: macht ein sehr schönes, fast unhörbares Leveling, gerade auch wieder bei Sprache. Dabei ist mir aber tatsächlich absolut wurst ob da künstlich Klirr erzeugt wird (zumindest bei Yamaha passiert das zwar, aber in einem sehr geringen Masse) - der "Zauber" liegt im Releaseverhalten - das dürfte man gerne als Option für alle Kanalkompressoren übernehmen.


    - Oszilator: falls die Kick mal wieder gar keinen brauchbaren Wumms erzeugt. Aber auch zum testen der Ausspielwege natürlich.


    - DualPitch: das Thema hatten wir letztens noch im X32-Thread - schön zum andicken von Signalen


    - PhaseReverse: kann man viele lustige (und brauchbare) Dinge mit anstellen, leider in den meisten Pulten eher stiefmütterlich behandelt und daher nur in den Inputkanälen zu finden (was bei mir oft zu interessanten Routings führt :D )


    - Delay - nicht das Echo, sondern die Kanalverzögerung: Leider wird auch hier der kreative Einsatz z.B. durch das Nichtvorhandensein in den Bussen oft ein wenig ausgebremst, in Verbindung mit einer M/S-Matrix z.B. gibt das richtig schöne, breite Sounds, die zudem Monokompatibel bleiben und die Ortung nicht verschieben.



    Tools, die ich gern auch einsetze:


    - Gute Busskompressoren: bei den Yammies der BussComp 369, PlugIn z.B. Waves Kramer PIE
    - Faltungshall: wenn die Ansprüche etwas höher sind, z.B. bei akustischen Nummern, acappella, traditionelle, "Welt"musik
    - Neve Primary Source Enhancer - leider bis jetzt nur analog, ich zähle es trotzdem mal auf
    - Overdrive: wenn man etwas Sounddesign betreiben muss - der klassische Telefonsound z.B. braucht neben der Bandbegrenzung auch noch eine leichte Anzerrung um authentisch zu wirken.
    - Delay-PlugIns wie das Waves SuperTap - leider eher selten, denn da muss man vorher schon die genauen Einsätze definieren können.
    - Transient Designer - habe ich allerdings schon laaaange keinen mehr zur Verfügung gehabt... es ist halt einfach und komfortabel


    - Obertongeneratoren: wie oton schon schrieb, klingt gerne mal "besser" - was mich stört, ist dass man oft zwischen verschiedenen Hardware-Nachbildungen wählen muss. Aus meiner Sicht kostet das unnötig Zeit. Für mein Empfinden wäre da eines, welches mir den Zugriff auf 2nd, 3rd und die restlichen Harmonischen erlaubt, dazu noch Hysterese für die Bandmaschinensimulation sowie pre- und post-Filter, brauchbarer. Vielleicht noch eine dezente, einfach zu handhabende (aber gute) Kompressionsschaltung mit 3 verschiedenen Regelzeitenmodellen und ein Meter für den Sättigungs- und Kompressionsgrad mit rein, fertig ist die Vintageklang-Laube. Oder der Exciter. Oder, oder...



    Was ich nicht brauche:


    - Mikrofonsimulationen: machen erst dann Sinn, wenn man Einfluss auf die Richtcharakteristik bekommt (lesenswerte Lektüre zu dem Thema: https://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Schroefel_online.pdf )
    - Kompressoren, bei denen der Kompressionsgrad nicht über einen Threshold-Regler sondern den Inputgain eingestellt wird: der 1176-Clone hat deshalb schon oft deshalb nicht den Weg ins Rack gefunden, weil mir das in vielen Live-Situationen einfach zu heiss ist, genau wie die Option "Autogain" welche so manches PlugIn bietet.
    - Preamp-Simulationen: zumindest dann nicht wenn ich meine Obertöne auf andere Weise generieren kann.
    - FixFrequenz-31-Band-Equalizer - vorausgesetzt, ich habe genügend PEQ-Bänder (ich finde die Bezeichnung "grafischer Equalizer" zur Unterscheidung vom vollparametrischen nicht mehr ganz zeitgemäss... :D )
    - 572 verschiedene PlugIns/Effekt"geräte" für 10 verschiedene Effekte: dass man, will man einen anderen Algorithmus ausprobieren, alle getroffenen Einstellungen neu machen muss, nervt. Es kostet Zeit, Zeit die ich oft lieber in andere Dinge investiere, obwohl ich weiss dass meine Auswahl noch nicht optimal ist. Was schade ist, aber was hilft es mir, wenn ich am Ende des Gigs den perfekten Hall gefunden, aber auf dem Weg 4x das Gitarrensolo verpennt habe...

    Zitat von "oton"


    yamaha4711 hat geschrieben:
    Alles gut, danke. Sorry, das ich nicht auf Pulten wie VI, Digico oder anderen unterwegs bin.



    hört auf euch zu hauen ... einen dynamischen EQ gibt es auch schon in einer LS9.


    Eben. Auch Behringer, Allen&Heath Qu und ähnliche bieten ja mittlerweile Möglichkeiten, von denen man analog (wenn überhaupt) nur träumen konnte.


    Und z.B. erlaubt einem das X32 ja seit Beginn an, einen Rechner einfach über USB anzuschliessen um sein Setup mit Plugins zu personalisieren... es ist definitiv keine reine Geldfrage mehr. Und schon die Auswahlmöglichkeiten der Bordmittel sind wesentlich umfangreicher als die einer (alten) VI.



    Zitat von "e-on"

    Und wie wäre es mal mit ner Band, bestehend aus erstklassigen und disziplinierten Musikern ?

    Das wäre super, gehört dann aber eher ins Praxisbrett... ;)

    Zitat von "yamaha4711"

    Was ich gerne drin hätte:
    ...
    damit hatte ich noch nicht das vergnügen, soll aber sehr nett sein.
    ...

    Tut mir leid wenn ich jetzt ein wenig rabiat dazwischenfunke, nur leider war genau DAS (Wunschliste und Hörensagen) nicht Bestandteil der Frage. Sehr gerne in einem weiteren Thread (den ich auch schon angedacht habe), aber bitte dort.


    Ich bezog mich auf die Tools, mit denen man seine eigene Erfahrung machen konnte. Um einen Austausch dieser Erfahrungen anzuregen und vielleicht am Ende eine Art Querschnitt zu finden.


    oton hat da, wie ich finde, einen sehr schönen Anfang gemacht.


    Nix für ungut :wink:

    Wora hat mich im dLive-Thread auf das Thema gebracht:


    Die schöne neue Welt des digitalen Mischens hat uns ja mittlerweile selbst zum "Almost-No-Budget"-Kurs ein reichhaltiges Sammelsurium von virtueller Edelhardware beschert.


    Simulierte Mikrofone, emulierte Röhrenpreamps, nachempfundene Studioklassiker von Urei, Teletronix, Neve u.a., sowie aber auch neuere Algorithmen/Technologien wie der Dugan Automatikmischer, Faltungshall, FIR-Filter, Multiband-Processing, usw.



    Meine Frage lautet nun: was von den Dingen die ihr heutzutage im täglichen Einsatz habt "braucht" ihr tatsächlich, worauf möchtet ihr nicht mehr verzichten wollen?


    Ausserdem: inwieweit seht ihr die Notwendigkeit das jeweilige Tool als nachgebildete Hardware in einem FX-Rack oder als PlugIn (also als Insertmöglichkeit) vorzufinden oder würdet ihr, als Beispiel, bei den Kanal-Kompressoren einfach umschaltbare Kennlinien bevorzugen, auch wenn damit z.B. die vom Hersteller angepriesene "Übertrageremulation" womöglich wegfällt?


    Im Gegenzug: was haltet ihr für verzichtbar, was ist aus eurer Sicht nur als Marketingstrategie etwas wert?

    Was mir noch aufgefallen ist (hatte gestern morgen keine Zeit mehr):

    Zitat von "ThoSchu"

    Hier mal ein Beispiel der Grenzen: Signal kommt aus einem Netzwerk, welches auch immer, geht durch einen SRC, wird bearbeitet und kommt zurück in das Netzwerk. Von da greift es eine andere Senke ab, das Spiel beginnt von vorne bis es zum Netzwerk bearbeitet zurück kommt... Einfache N-1 Anwendung mit nur 2 Pulten...


    "N-1" kenne ich so, dass ein Teilnehmer - nennen wir ihn hier Mixer A - ein (oder u.U. auch mehrere) Signal(e) ins Netzwerk schickt, welches von verschiedenen Teilnehmern ( Mixer B - Mixer "N") abgegriffen wird, die wiederum ihrerseits ein Signal schicken, welches jedoch das von "Mixer A" bereits zur Verfügung gestellte Signal explizit NICHT beinhaltet.


    Auf diese Weise kommen pro Abgriff bei einem Netzwerk (ich rechne jetzt nicht mit kombinierten Netzwerken) max. 2 SRC im Signalweg vor - einmal vom Netzwerk, einmal von der Senke - zusätzliche Processing-Geräte aussen vor.


    Natürlich gibt es auch die Variante, dass z.B. Broadcast (neudeutsch für Brotkasten, wie ich letzte Woche gelernt habe :D ) -mixe zur Verfügung gestellt werden, welche dann noch mit Kommentator-Kanälen, etc. gemischt werden. Ist aber kein N-1 mehr. Und das, was so mancherorts an Sendetonverstümmelung zu hören ist, hat m.M.n. nicht viel mit einer eventuellen SRC zu tun...

    Ja ich weiss, aber das ist genau das Wissen, das Otto-Normaltönler (der der dann im Zweifel sagt: "digital? Bööööse...") nicht unbedingt an den Tag legt - dieser möchte sein Pult ohne Sperenzien einfach an das Hausnetzwerk/Host-Pult/usw. bzw. den CD/Medien-Player ans Pult anschliessen, ohne über solche Dinge wie Wordclock-Synchronisation nachdenken zu müssen.


    Du hast allerdings recht damit, dass ich meine Aussage präzisieren sollte:


    Eine (abschaltbare) SRC im EIngang sollte Stand der Technik sein. :wink: (Und zwar so, dass sie nach einer Initialisierung AN ist)

    Ein schönes Beispiel für den schlechten Ruf von digitalen Setups haben wir doch aktuell hier:
    http://paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=29&t=91287


    Wenn wir zusammenfassen:


    - Ein nicht näher benanntes "Presenter program" mit ebenso nicht benannten Einstelloptionen
    - Ein Treiber für die DVS (DanteVirtualSoundcard), unbenannte Version
    - keinerlei Überblick über den sonstigen Zustand (Soft-/Hardware) des Macs
    - unbenannte Pult-Firmware und Dante-Firmware der CL3
    - unbenannte Netzwerkstruktur
    - wenig robustes Stecksystem (RJ45)


    Also ein komplexes und durch verschiedene Firmware-Releases anfälliges Setup für eine einfache Aufgabe. Im analogen Setup gäbe es da die Varianten Brummen/Sirren/(ebenfalls)Zerren/Krachen.



    Dem gegenüber steht z.B. AES/EBU:
    - normiert
    - einfache P2P-Verbindung
    - robustes Stecksystem
    - Erkennung ob die Verbindung einwandfrei ist (Sync Lock) - hilfreich bei der Fehlersuche
    - keine Pegelanpassung notwendig wie bei analog (-10dBV, +4dBu, +6dBu, MicInput mit PAD)
    - lange Kabel ohne klangliche Einbussen möglich
    - bei Eingängen mit automatischer SRC (SampleRateConverter, m.M.n. Stand der Technik) keine Sync-Fehler (Dropouts) möglich ausser evtl. durch Masseschleifen (z.B. bei MADI (AES11) coaxial)



    Grösster Nachteil gegenüber analog generell:
    Man kann nicht mit dem Kopfhörer reinhören ob der Fehler an der Quelle oder der Senke liegt.

    Zitat von "simonstpauli"

    Es ging gerade nicht um Kohärenz, sondern um Wellenfronten und wie sich Schallwellen ausbreiten. Ich sage nach wie vor, daß sie sich in der Ausbreitung gegenseitig nicht stören (von Grenzfällen im tieffrequenten Bereich und bei extrem hohen Pegeln abgesehen). Das bedeutet, daß sich Schallwellen gegenseitig ohne Wechselwirkung durchdringen und somit auch keine Wellenfronten bilden, sondern diese nur durch Interferenzen erzeugt werden. Hoher Pegel bedeutet übrigens, daß der Schalldruck dem Luftdruck nahe kommt. Das wäre ein wirklich hoher Pegel.


    Einverstanden. Es war wirklich als Anmerkung gedacht, damit nicht der nächste wieder dahergeht und, komplett isoliert betrachtet, sagt dass sich Schallwellen gegenseitig nicht (im Sinne von NIE) beenflussen können.
    Das es sich dabei dann um Extrembedingungen handelt, wird bei genauerer Betrachtung ziemlich eindeutig, dafür muss man zur Not eigentlich nur die gute alte Geometrie, Papier und Stift sowie etwas Vorstellungsvermögen zu Rate ziehen.

    Wie gesagt, gleiche Frequenz und Phasenlage - also zueinander kohärente Signale. Damit sind ausdrücklich nicht einzelne Signalspitzen gemeint, sondern schon komplexe, vom menschlichen Gehör indentifizierbare Klangstrukturen.


    Dein Sidefill-Beispiel trifft darauf nicht zu, wären es identische Signale hättest du schon vorher das psychoakustische Phänomen, dass das Gehirn eine Phantomschallquelle entstehen lässt.


    Dazu kommt: Selbst wenn du auf Signalgleichheit und Phasenlage achtest, ist der Bereich der Übereinstimmung zu klein, da durch die Abstrahlcharakteristik der Lautsprecher zu hohe Wnkelfehler und damit Phasenfehler auftreten. Da spielt wieder die Wellenlänge rein (z.B. Bassarrays).

    Zitat

    Ich finde, wir könnten hier gerne mal den Begriff "kohärente Wellenfront" klären.


    Vermutlich ist es einfach aus dem - leicht unglücklichen - Versuch entstanden, das Zusammenspiel von guten Arrayfähigen Lautsprechern zu formulieren. Klingt ja auch super so, ein wenig wie in Star Trek :D "Captain, der Zusammenbruch des Wurmlochs hat eine kohärente Subraum-Wellenfront erzeugt, die jetzt auf uns zurast." :D:D

    Zitat von "simonstpauli"

    Ich bin ja immer noch auf dem Standpunkt, daß es soetwas wie Wellenfronten im Schall nicht gibt, sondern sich einzelne Wellen transparent durch andere Wellen ausbreiten können und eine Anmutung einer Wellenfront, wie sie z.B. bei Wellen im Wasser durchaus real vorkommt, alleine durch Interferenzen erzeugt wird.


    hmmm... also ohne jetzt die Nachschlagewerke bemüht zu haben, würde ich zu den "gegenseitig transparenten" Wellen folgendes anmerken:


    Der Schalldruck wird über die Schallschnelle im Raum weitergegeben (solange bis er auf ein Hindernis trifft), d.h. die Luftmoleküle schwingen mit der Frequenz der Schallquelle hin und her. Treffen 2 akustische Wellen aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander, kann das Molekül sich trotzdem nur in eine Richtung bewegen, vermutlich wird es dort hingelenkt, wo die Summe beider Kräfte es hin steuert.
    Wenn man jetzt noch Faktoren wie Wellenlänge und Schnittwinkel in die Betrachtung einbezieht - leider bekomme ich gerade aus dem Kopf, noch ohne Frühstück und Kaffee, keine konkreten Zahlenbeispiele hin - dann können sich 2 akustische Wellen gleicher Frequenz und Phasenlage zu einer gemeinsamen verbinden (einer sogenannten Wellenfront), wenn über einen genügend ausgedehnten räumlichen Bereich alle Teilchen in die selbe Richtung bewegt werden.


    Sonst wäre das ganze Linearray-Ding ja eine einzige Lüge (btw.: habe gestern seit langem mal wieder mit 4 Horntops gearbeitet - war irgendwie cool und auch vor allem gut :) )