Gut, dann mache ich selber auch mal mit:
Tools, auf die ich nicht mehr ich nicht mehr verzichten "kann":
- 4-Band (oder mehr) vollparametrischer EQ - da will ich nicht mehr zurück - das wäre, als wenn man ein Skalpell mit einem Brotmesser vergleicht
- Hoch-/Tiefpassfilter
- Kompressor/Gate/Expander, immer da wo ich es gerade gebrauchen kann
- Onboard Hall/Delay in OK-Qualität, damit man immer, auch ohne eigenes Material, ohne Lötkolben und mit Kopfschmerzen selbst in der tiefsten Pampa mit Material der örtlichen Discoverleih-Bude noch etwas hinbekommt, das man zumindest ansatzweise "Mix" nennen darf.
Tools, auf die ich nur sehr ungern verzichte:
- Dugan Automatikmischer - eine "Waffe" für Podiumsdiskussionen, aber auch für Bandeinsätze sehr brauchbar: seinen es die geforderten 10 Gesangsmikros auf der Bühne, von denen 8 nur für Ansagen gebraucht werden, abwechselnde Sologesänge (muss man schon ein Auge drauf haben), ein Multiinstrumentalist der verschiedenste Instrumente spielt, kurze Percussioninstrumente (z.B. Kuhglocke, o.ä.), wenn man diese nicht sauber gegatet bekommt - das alles mit schlechter Sicht auf die Bühne und ohne konkreten Ablauf... bei Kapellen auf lauten Bühnen kann damit schön ein wenig aufräumen. Desweiteren für N-1 Schalten mit Beschallung auf beiden Seiten, um die Hallschleife wegzuducken.
- Dynamischer EQ /Multiband Kompressor - z.B. für Handmikrofone beim Q&A: Nahbesprechungseffekt - interessiert mich nicht ; scharfe Zischlaute auch nicht - ein Band untenrum gesetzt, eines oben. Wichtig finde ich dabei eine gute Darstellung, da liegt z.B. der Dynamic EQ im Yamaha QL/CL oder ein Fabfilter Pro MB ganz weit vorne - mit Digico tue ich mich an der Stelle ein wenig schwer, gerade was die dynamischen Equalizer angeht. Und ja, Sidechain wäre oft eine tolle Sache...
- Teletronix LA2A - Nachbildungen: macht ein sehr schönes, fast unhörbares Leveling, gerade auch wieder bei Sprache. Dabei ist mir aber tatsächlich absolut wurst ob da künstlich Klirr erzeugt wird (zumindest bei Yamaha passiert das zwar, aber in einem sehr geringen Masse) - der "Zauber" liegt im Releaseverhalten - das dürfte man gerne als Option für alle Kanalkompressoren übernehmen.
- Oszilator: falls die Kick mal wieder gar keinen brauchbaren Wumms erzeugt. Aber auch zum testen der Ausspielwege natürlich.
- DualPitch: das Thema hatten wir letztens noch im X32-Thread - schön zum andicken von Signalen
- PhaseReverse: kann man viele lustige (und brauchbare) Dinge mit anstellen, leider in den meisten Pulten eher stiefmütterlich behandelt und daher nur in den Inputkanälen zu finden (was bei mir oft zu interessanten Routings führt )
- Delay - nicht das Echo, sondern die Kanalverzögerung: Leider wird auch hier der kreative Einsatz z.B. durch das Nichtvorhandensein in den Bussen oft ein wenig ausgebremst, in Verbindung mit einer M/S-Matrix z.B. gibt das richtig schöne, breite Sounds, die zudem Monokompatibel bleiben und die Ortung nicht verschieben.
Tools, die ich gern auch einsetze:
- Gute Busskompressoren: bei den Yammies der BussComp 369, PlugIn z.B. Waves Kramer PIE
- Faltungshall: wenn die Ansprüche etwas höher sind, z.B. bei akustischen Nummern, acappella, traditionelle, "Welt"musik
- Neve Primary Source Enhancer - leider bis jetzt nur analog, ich zähle es trotzdem mal auf
- Overdrive: wenn man etwas Sounddesign betreiben muss - der klassische Telefonsound z.B. braucht neben der Bandbegrenzung auch noch eine leichte Anzerrung um authentisch zu wirken.
- Delay-PlugIns wie das Waves SuperTap - leider eher selten, denn da muss man vorher schon die genauen Einsätze definieren können.
- Transient Designer - habe ich allerdings schon laaaange keinen mehr zur Verfügung gehabt... es ist halt einfach und komfortabel
- Obertongeneratoren: wie oton schon schrieb, klingt gerne mal "besser" - was mich stört, ist dass man oft zwischen verschiedenen Hardware-Nachbildungen wählen muss. Aus meiner Sicht kostet das unnötig Zeit. Für mein Empfinden wäre da eines, welches mir den Zugriff auf 2nd, 3rd und die restlichen Harmonischen erlaubt, dazu noch Hysterese für die Bandmaschinensimulation sowie pre- und post-Filter, brauchbarer. Vielleicht noch eine dezente, einfach zu handhabende (aber gute) Kompressionsschaltung mit 3 verschiedenen Regelzeitenmodellen und ein Meter für den Sättigungs- und Kompressionsgrad mit rein, fertig ist die Vintageklang-Laube. Oder der Exciter. Oder, oder...
Was ich nicht brauche:
- Mikrofonsimulationen: machen erst dann Sinn, wenn man Einfluss auf die Richtcharakteristik bekommt (lesenswerte Lektüre zu dem Thema: https://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Schroefel_online.pdf )
- Kompressoren, bei denen der Kompressionsgrad nicht über einen Threshold-Regler sondern den Inputgain eingestellt wird: der 1176-Clone hat deshalb schon oft deshalb nicht den Weg ins Rack gefunden, weil mir das in vielen Live-Situationen einfach zu heiss ist, genau wie die Option "Autogain" welche so manches PlugIn bietet.
- Preamp-Simulationen: zumindest dann nicht wenn ich meine Obertöne auf andere Weise generieren kann.
- FixFrequenz-31-Band-Equalizer - vorausgesetzt, ich habe genügend PEQ-Bänder (ich finde die Bezeichnung "grafischer Equalizer" zur Unterscheidung vom vollparametrischen nicht mehr ganz zeitgemäss... )
- 572 verschiedene PlugIns/Effekt"geräte" für 10 verschiedene Effekte: dass man, will man einen anderen Algorithmus ausprobieren, alle getroffenen Einstellungen neu machen muss, nervt. Es kostet Zeit, Zeit die ich oft lieber in andere Dinge investiere, obwohl ich weiss dass meine Auswahl noch nicht optimal ist. Was schade ist, aber was hilft es mir, wenn ich am Ende des Gigs den perfekten Hall gefunden, aber auf dem Weg 4x das Gitarrensolo verpennt habe...