Beiträge von audiobo

    genau darauf wollte ich hinaus - es kommt immer darauf an was man daraus macht. In meinem Fall war es LowBudget-Material, aufgebaut von Leuten die nicht so richtig in der Beschallungsphysik zuhause sind (die PAN/TILT-Remote hätte ich übrigens auch gebrauchen können, ich musste also eh auf die Leiter :wink: ).


    Wenn wir uns jedoch in der Liga umschauen, hätte ich wahrscheinlich bei passiven Kisten keine Chance gehabt die Lautsprecher unterschiedlich zu pegeln, da hätte es vermutlich 2 4fach-Endstufen für alles gegeben. (= 14 Topteile)

    Heute:
    Einrichtung (Messen/Finetuning/etc.) einer temporären Kinoinstallation.
    Vorne: LCR jeweils aus 2 Aktivschachteln (untereinander hängend und natürlich durchgelinkt :roll: ) eines hier bereits erwähnten Herstellers
    Hinten: die gleichen Aktivlautsprecher gut verteilt plus 2 passive welche vom Nachbarn mitversorgt werden.


    Challange vorne: die nach unten gerichteten Lautsprecher leiser machen als die oberen. Vorteil Selfpowered: Es geht. Kein Problem wg zu wenig Amps.
    Nachteil Selfpowered: Ich muss dafür auf 'ne Leiter


    Challange hinten: ein Lautsprecher funktioniert nicht. Einer der passiven. 1 von 2 verbauten Speakonkabeln ist defekt. Ersatz gerade nicht vor Ort.


    Challange Gesamtsystem: Es brummt. Und zwar nicht zu knapp. Allerdings Sache des Kollegen der noch länger dort stationiert ist (es auch schon gut minimiert hat) und bestimmt mit den Stromverhältnissen (bzw der Verlegung) zu tun hat. Die kennen das wohl auch schon so aus den letzten Jahren.

    wobei man sich schon die Frage stellen darf, ob ein 6 Jahre altes Pult dieser Kategorie veraltet sein darf, weil der Hersteller es nicht schafft, u.a. lange versprochene Funktionen zu implementieren.
    Muss deswegen die komplette Kiste irgendwo als Vollschrott enden, wg ein paar zusätzlichen Funktionen? Vor allem wenn die Neue dann fast genau so aussieht.


    Fader kann man tauschen, das weiss man spätestens seit der M7. Platinen auch.


    Ich hatte ja mal geglaubt dass Soundcraft auch bei den grösseren Pulten hingeht und lediglich neue Einschubkarten für das Localrack am Markt plaziert. Modular genug ist es ja offensichtlich gebaut.


    Wenn ich mir die neuen "Bedieneinheiten" anschaue - wozu braucht's das? Für die 3D-Grafik?

    den Zusammenhang zwischen dBA und dBspl kannst du aber nur definieren, wenn du den zu übertragenden Inhalt kennst - bei einem Liedermacher (Gesang und Gitarre) sieht das zwangsläufig anders aus als bei Reggae.


    Desweiteren, würfelst du Lautsprecher als Array zusammen, welche eine eher suboptimale Kopplung aufweisen, muss der einzelne Lautsprecher für gleichem Summenpegel einen höheren Schalldruck erzeugen als dies bei einem guten, arrayfähigen System der Fall ist.


    Wenn 2 Lautsprecher eine koheränte Wellenfront bilden hast du eine Pegeladdition von 6dB. Inkoheränte Quellen schaffen nur 3dB. Ohne dabei Dinge wie Bündelung, Zylinderwelle etc. zu berücksichtigen. Deshalb liegt auch der Bereich bei den meisten Outdoor-Stereobeschallungen in Stadtfestgrösse wo du einen WIRKLICH druckvollen Sound hast, nie weiter als 0,5-1m aus der Mitte heraus.


    Genau weil diese Zusammenhänge nicht beachtet werden, gibt es so Aussagen wie "Meine Anlage macht 125dB, also kann ich damit locker 500Leute beschallen."


    Streng genommen bräuchte man mindestens Angaben darüber wie hoch der max Schalldruck (bei definiertem Klirrfaktor und festgelegter spektraler Verteilung mit engem Toleranzschlauch) bei 1m Entfernung und bei 10m Entfernung ist um eine halbwegs vernünftige Einsortierung zustande zu bekommen.

    Zitat von "zegi"

    Ich vermute mal, dass alles, was saubere 120dB @ 1m spielt, diese Kriterien erfüllen müsste.


    Hintergrund:


    Da vermischst du leider gerade zweierlei:


    1. hat der Schallpegel im Publikumsbereich nur bedingt mit dem Maximalschalldruckpegel in 1m Entfernung einer einzelnen Lautsprecherbox zu tun (Entfernung, Ausrichtung, Richtverhalten, siehe Arrayverhalten) und


    2. setzt du gerade dBspl mit dBA gleich

    vllt noch etwas zum eigentlichen Thema:


    In einem Jugendzentrum, in welchem ich über viele Jahre nebenbei aktiv war, gab bzw. gibt es noch ein selfpowered PA-System mit 4 Doppel-15"ern (davon 2 mit Modul, 2 passive zum daran hängen) sowie 2 Doppel-10"er horngeladen eines deutschen Kleinserienherstellers, Baujahr so um 1995 herum. Dazu 4 selfpowered Monitore.


    Die Monitore waren ab und zu mal in der Reparatur - der erste hatte mal 400V vom defekten Generator abbekommen und war danach öfter weg. Wie sich dann herausgestellt hat, weil sich die Spezifikationen der Endstufentransistoren etwas verändert hatten. Shit happens. Ansonsten die üblichen Lautsprecherdefekte, HT-Horn gebrochen, TT verzogen (Stahlblech-Chassis) usw.


    Die Dinger wurden mind. 1x Woche als Gesangs-/Keyboardanlage für eine Session verwendet und auch sonst bei fast jeder Gelegenheit für "Ich brauch mal ein Mikro" und natürlich bei Konzerten.
    So nach 15 Jahren haben wir dann noch einen zusätzlichen (wie gesagt, Kleinserie) ergattern können, was ganz gut war da die Dinger langsam ein wenig unzuverlässig wurden.


    Das PA-System hingegen hat so gegen 2005 mal neue Gehäuse von mir spendiert bekommen (u.a. aus Gründen der Griffoptimierung). Noch mal so 5 Jahre später gab es ein Problem mit den Schutzrelais in den Bassmodulen - die mussten dann getauscht werden.


    Nachteilig bei allen empfand ich irgendwann Luftgeräusche durch die Anschlussfelder und das ein oder andere Klappergeräusch durch lockere XLR-Verriegelungen. Ein d&b B4-Bass klingt, an seiner Leistungsgrenze betrieben, allerdings auch nicht besser.
    Ausserdem die eingeschränkte Flexibilität bei den Bässen durch die 2 angehängten passiven Doppel15er. Da man aufgrund der Trennfrequenz unbedingt pro Top einen Bass räumlich gekoppelt stellen musste, blieb einen keine Möglichkeit innerhalb des abgeglichenen Systems bleibend, 2 separat angesteuerte Bässe mittig unter/vor die Bühne zu legen.
    Geschont wurde das Zeug übrigens nicht - es gab genügend Metal- und Hiphop-Kapellen sowie Partys, bei denen die Limiter aufgrund chronischer Schmerzbefreitheit diverser Anwesenden im Dauerrrot liefen.
    Die Kaltgerätebuchsen lasse ich mal unkommentiert - Powercon gab es damals noch nicht.



    Positiv, gerade im Rahmen "Jugendzentrum" war: Jeder konnte es verkabeln - keine Gefahr eines falsch zusammengestrickten Speakonkabels (Kanalwechsler), weil wieder jemand den Stecker mit Gewalt unter der Bühne durchgezogen und der Nächste irgendwie herumgebastelt hat.


    Tatsächlich gab/gibt es auch einige passive Lautsprecher mit Endstufen in dem Haus. Persönlich habe ich diese auch eingesetzt, z.B. als Drumfill oder Discozeugs - irgendwie war ich aber immer der Einzige...



    Als Gegenentwurf zum Thema "langlebige Selfpowered-Lautsprecher" gab es dann mal was für die kleinen "tumalmikro"-Geschichten von der Firma T. und von der Firma B.
    naja, ich glaube von der Firma B. lebt da tatsächlich noch was... mir fehlt allerdings gerade die Möglichkeit das nachzuschauen und es ist mir ehrlich gesagt auch egal... :D


    Aus der gegenwärtigen Arbeitspraxis muss ich leider sagen, dass mir in den letzten Jahren kein vernünftig konzipiertes grösseres Selfpowered-System begegnet ist (wobei - Anfang des Jahres in Spanien mit Meyersound, aber das haben die Jungs von dort aufgebaut). Bei den Kleinaktivkisten, die ich ab und an in der Hand habe finde ich es oft nachteiliger dass ich immer noch Strom dafür suchen bzw. legen muss. Genial wiederum ist die Möglichkeit mit Funk arbeiten zu können...
    Was übrigens nicht heisst, dass ich die Systeme mit Endstufe + Lautsprecher, mit denen ich so zu tun habe, für der Weisheit letzten Schluss halte.

    Im übrigen kann ich allen hier Lesenden wärmstens die Messungen von rockline (Endstufen) und F.A.Bi.A.N (Lautsprecher), beide hier im Forum und beide Autoren der tools4music ans Herz legen.


    So sollte eigentlich eine Dokumentation seitens der Hersteller schon aussehen. Dann gäbe es wahrscheinlich auch weniger Mythenbildung und Bashing.

    Zitat

    Rosa Rauschen überfährt die Hochtöner, lange bevor der Tieftöner sein Maximum erreicht hat.


    Bei weissem Rauschen (gleiche Energie in festen Frequenzbändern) würde das zutreffen. Bei rosa Rauschen (gleiche Energie in Intervallen, z.B. Oktaven) ist die Energieverteilung schon gehörrichtig angepasst. Natürlich sollte man eine Fullrange-PA zur Musikwiedergabe auch mit der dazugehörigen "Gewohnheits-Bassanhebung" messen. Andererseits "will" man ja immer ein lineares Ergebniss... :roll: :wink:


    Oder anders gesagt, eine auf Musikwiedergabe abgestimmte Anlage hat bei linearer Messung natürlich noch Headroom im Bassbereich damit der Anlage bei Betätigung des Spassreglers nicht die Puste ausgeht.

    Zitat

    Wie das so ist, geht es dort zwischen den Bands sehr schnell mit dem Wechsel...


    ...was für mich so klingt wie "Backline bleibt stehen und wird von allen Bands benutzt."


    In dem Fall kannst du auch mit der Grundeinstellung deines Vorgängers an dem Pult weiterarbeiten, anstatt alles neu zu erfinden. Reise einfach früh genug an, lass dir vom Örtlichen ein paar Tricks zeigen, schau bei der Band vorher was der da wo dreht. Also "analoge" Arbeitsweise.
    2 Stunden sind dann noch ziemlich lang um den Sound komplett zu verdrehen.


    Wenn es doch eigene Backline gibt und du meinst, dass es ohne "deine Einstellungen" nicht geht und auch nicht früh genug anreisen kannst, dann bitte die Örtlichen im Vorfeld darum dir ein Cat-Kabel da hin zu legen und klemm dir das X32 unter den Arm.
    Wenn du die Einstellungen auf die VI-Software überträgst, musst du noch die andere Pegelstruktur beachten, da Soundcraft nicht wie Behringer oder Yamaha von der dBfs-Scala, sondern von einem nach unten versetzten Nullpunkt ausgeht (0dBVU = -18dBfs).
    Bei den Kompressoren kann das einen Kopf und Kragen kosten, vor allem wenn man es nicht bemerkt.

    NeNe, keine Chance: Das Mischen der Zukunft ist basisdemokratisch angelegt, jeder Zuschauer kann sich per Smartphone ins Pult einwählen und "seinen" Sound mixen - das Ergebnis ist dann ein gemittelter Durchschnitt aus allen Einstellungen. Licht genauso. Nebenbei kann man sich auch die Kameraleute sparen, da einfach alle Smartphonekameras ihr Bild an eine Matrix schicken, welche per intelligentem Gesichts- und Solo-Instrumentenerkennungungsalgorithmus die beste Zuweisung trifft. :roll: :wink:

    Zitat von "simonstpauli"

    Vielleicht baut Apple ja mal VHF in die iPads ein ;)


    Digitales UHF-Audio mit eingebundener Ethernetübertragung wäre auch noch schick... :D


    und ja, mein neues mini-Tablet/Läppe-Dingens macht leider auch nur 2.4ghz - habe ich aber immerhin nur 260franken für hinlegen müssen, dafür hat's nen echten USB-Anschluss, das ist auch was wert...

    verrückt - der Selbe sagt dann wahrscheinlich beim nächsten Auftritt, man dürfe (pauschal) keine akustischen Schlagzeuge und Gitarrenverstärker mehr aufbauen, um keine Lautstärke-Überschreitung nach DIN15905-5 zu riskieren...


    "Bewegungsfreiheit gehört zum Konzept des Auftritts, Gitarrenkabel sind nur Redundanz für Fälle höherer Gewalt. Mischsysteme, welche keine kabelgebundene Steuerung zulassen, sind kein Bestandteil "höherer Gewalt" und bezüglich Zuverlässigkeit (Stichwort: Gesundheitsgefährdung (Gehör) anwesender Personen bei Fehlfunktion und/oder Versagen der Zugriffsmöglichkeit - Haftung durch Veranstalter) unbedingt zu vermeiden. "


    Btw. Hatte selber am Wochenende nen Job, bei dem das IPad "Pflicht" war: meistens stand ich jedoch eh Stage left direkt an der QL5 - war eh nur Stimme (wenn auch Gesang mit viiiieeeeeeeel Hall) und ohne UserLayer is dat doch Mist...
    Achja: 5GHz macht es nebenbei etwas entspannter, vllt den Heinis mal mitteilen.

    Was die Einmessfunktion vom dbx angeht: ein Kollege (wahrlich kein Newbie und schon nicht ganz ohne Reputation) verwendet so einen Controller genau dafür, um die Anlage vor allem für Sprachbeschallungen zu linearisieren; geht richtig schnell, komfortabel und in den meisten Fällen dank Mittelung sogar richtig gut - natürlich nie ohne Kontrolle der automatisch gesetzten Filter.


    Klar hat alles seine Grenzen, aber mit Laptop messen und anschliessender, manueller Übertragung brauche ich definitiv länger.

    Zitat von "wora"

    in meinem persönlichen fall ist es etwas spezieller: ich muss mit meinem material keine fremdtechniker zufrieden stellen, nur meine eigenen hohen ansprüche. in diesem fall habe ich natürlich hohe freiheitsgrade was die materialauswahl angeht. und deshalb kann ich mir es auch problemlos leisten hier auch auf einen recht unbekannten hersteller zu setzen und weitestgehend auf systemamps zu verzichten. das muss deswegen aber nicht gleich eine hobbybeschallung sein.


    Naja, sowas gibt es ja auch noch eine Nummer grösser - z.B. Clair; ich glaube nicht dass da ein "Gasttechniker" gross aufmucken würde... :wink:


    Auch an anderer Stelle finde ich es durchaus denkbar Nicht-Systemamps zu verwenden - Installationen beispielsweise in denen Lautsprecher verschiedener Hersteller verbaut werden um eine Gesamtqualität zu erreichen, die mir ein Hersteller alleine mit seinem Portfolio nicht bieten kann (wobei das heutzutage schon schwierig ist bei der Auswahl) bei voller Integration in eine Zentralsteuerung. Die Haftung dafür übernimmt sowieso die ausführende Firma.


    Gleiches bei grossen Komplettanbietern, welche nicht auf Einzelteil-DryHire angewiesen sind.



    Viel wichtiger ist dort eine Langzeitverfügbarkeit der Komponenten bei Ausfällen.

    das gilt dann aber seit mindestens 20 Jahren - allerdings haben wir damals darüber gefachsimpelt, dass der neue Verstärker, mit dem die alten Hifi-Boxen aus dem Fundus gequält wurden, mit 150 Watt Sinus pro Kanal ja mindestens das 1 1/2 fache an Leistung gegenüber dem alten brachte, also nix mit dezibel - da gab es in den Schrebergärten auch Strom, von wegen Akku und so. :D


    Bier war auch mit der D-Matk so schon billiger... :wink:

    Cool, das Ding kann Negativ-Delay. Jetzt müssen die nur noch die max Trennfrequenz auf 20kHz hochsetzen, dann kann ich meinen Rechner endlich Latenzfrei einrichten... :D


    Preisfrage: wie beseitigt man eine (akustische) Auslöschung indem man in der Signalquelle eine (digitale) elektrische erzeugt???



    Das User-Guide-Dokument dazu ist ja eine Frechheit - ein wenig mehr Hintergrundinformation (Flankensteilheit der Filter, Umsetzung des "Negativ-Delays") und wenn es dort, wo man die Bässe mal eben virtuell um 17m verschieben muss, keinen Systech gibt dann hat man eh ganz andere Probleme als nur eine unpräzise Kickdrum.

    Wenn ich den wikipedia-Artikel dazu richtig gelesen habe, werden die Daten innerhalb des Blocks frequenzverschoben redundant gesendet sowie auf eine genaue Synchronisierung der Sendemasten geachtet - auf diese Weise gibt es bei räumlichen Überschneidungen immer einen Bereich mit stärkerer und einen mit schwächerer destruktiver oder gar konstruktiver Interferenz.
    Frequenz-Diversity sozusagen.