vllt noch etwas zum eigentlichen Thema:
In einem Jugendzentrum, in welchem ich über viele Jahre nebenbei aktiv war, gab bzw. gibt es noch ein selfpowered PA-System mit 4 Doppel-15"ern (davon 2 mit Modul, 2 passive zum daran hängen) sowie 2 Doppel-10"er horngeladen eines deutschen Kleinserienherstellers, Baujahr so um 1995 herum. Dazu 4 selfpowered Monitore.
Die Monitore waren ab und zu mal in der Reparatur - der erste hatte mal 400V vom defekten Generator abbekommen und war danach öfter weg. Wie sich dann herausgestellt hat, weil sich die Spezifikationen der Endstufentransistoren etwas verändert hatten. Shit happens. Ansonsten die üblichen Lautsprecherdefekte, HT-Horn gebrochen, TT verzogen (Stahlblech-Chassis) usw.
Die Dinger wurden mind. 1x Woche als Gesangs-/Keyboardanlage für eine Session verwendet und auch sonst bei fast jeder Gelegenheit für "Ich brauch mal ein Mikro" und natürlich bei Konzerten.
So nach 15 Jahren haben wir dann noch einen zusätzlichen (wie gesagt, Kleinserie) ergattern können, was ganz gut war da die Dinger langsam ein wenig unzuverlässig wurden.
Das PA-System hingegen hat so gegen 2005 mal neue Gehäuse von mir spendiert bekommen (u.a. aus Gründen der Griffoptimierung). Noch mal so 5 Jahre später gab es ein Problem mit den Schutzrelais in den Bassmodulen - die mussten dann getauscht werden.
Nachteilig bei allen empfand ich irgendwann Luftgeräusche durch die Anschlussfelder und das ein oder andere Klappergeräusch durch lockere XLR-Verriegelungen. Ein d&b B4-Bass klingt, an seiner Leistungsgrenze betrieben, allerdings auch nicht besser.
Ausserdem die eingeschränkte Flexibilität bei den Bässen durch die 2 angehängten passiven Doppel15er. Da man aufgrund der Trennfrequenz unbedingt pro Top einen Bass räumlich gekoppelt stellen musste, blieb einen keine Möglichkeit innerhalb des abgeglichenen Systems bleibend, 2 separat angesteuerte Bässe mittig unter/vor die Bühne zu legen.
Geschont wurde das Zeug übrigens nicht - es gab genügend Metal- und Hiphop-Kapellen sowie Partys, bei denen die Limiter aufgrund chronischer Schmerzbefreitheit diverser Anwesenden im Dauerrrot liefen.
Die Kaltgerätebuchsen lasse ich mal unkommentiert - Powercon gab es damals noch nicht.
Positiv, gerade im Rahmen "Jugendzentrum" war: Jeder konnte es verkabeln - keine Gefahr eines falsch zusammengestrickten Speakonkabels (Kanalwechsler), weil wieder jemand den Stecker mit Gewalt unter der Bühne durchgezogen und der Nächste irgendwie herumgebastelt hat.
Tatsächlich gab/gibt es auch einige passive Lautsprecher mit Endstufen in dem Haus. Persönlich habe ich diese auch eingesetzt, z.B. als Drumfill oder Discozeugs - irgendwie war ich aber immer der Einzige...
Als Gegenentwurf zum Thema "langlebige Selfpowered-Lautsprecher" gab es dann mal was für die kleinen "tumalmikro"-Geschichten von der Firma T. und von der Firma B.
naja, ich glaube von der Firma B. lebt da tatsächlich noch was... mir fehlt allerdings gerade die Möglichkeit das nachzuschauen und es ist mir ehrlich gesagt auch egal...
Aus der gegenwärtigen Arbeitspraxis muss ich leider sagen, dass mir in den letzten Jahren kein vernünftig konzipiertes grösseres Selfpowered-System begegnet ist (wobei - Anfang des Jahres in Spanien mit Meyersound, aber das haben die Jungs von dort aufgebaut). Bei den Kleinaktivkisten, die ich ab und an in der Hand habe finde ich es oft nachteiliger dass ich immer noch Strom dafür suchen bzw. legen muss. Genial wiederum ist die Möglichkeit mit Funk arbeiten zu können...
Was übrigens nicht heisst, dass ich die Systeme mit Endstufe + Lautsprecher, mit denen ich so zu tun habe, für der Weisheit letzten Schluss halte.