Der Vorteil bei der Messung ist, dass man schon an Punkt 1, spätestens bei Punkt 2 sehen kann ob man besser gleich die Finger davon lässt, wenn z.B. das GroupDelay beim 15er viel zu hoch ist oder der 15er obenrum nicht sauberer spielt als der 18er.
Rein über das Gehör ist so etwas schwierig, ich war schon mal bei einem PA-Shootout dabei, da wollten ALLE (Profis mit schätzungsweise je 20 Jahren Erfahrung, u.A. der Verleiher der das System für den Vertrieb zur Verfügung gestellt hat) direkt am EQ im Bereich der Übergangsfrequenz herumschrauben, dabei war "nur" aus Versehen ein Delay von über 100ms auf dem Bassweg.
Außerdem ermüdet das Gehör irgendwann, Musik ist meist in irgendeiner Tonart geschrieben (d.h. Manche Frequenzen werden angeregt, danebenliegende nicht), Raumeinflüsse werden direkt mitbearbeitet,... bei einer Messung kann man viel besser über einen größeren Zeitraum vergleichen und mit einer Referenz vergleichen.
Natürlich muss muss man auch hören. Und das Herumgeschraube in Verbindung mit Hören macht ja auch Spaß. Aber allerspätestens zur Protokollierung muss man messen und eine sauber gemessene Anlage weckt meist mehr Vertrauen.
(BTW.: ich habe vor zig Jahren mal eigene 10-Zoll-Mufus entwickelt - 3 Nächte und 3 Tage habe ich simuliert, Weichen gelötet, gehört, geändert, nachsimuliert, gelötet, gehört, geändert,... Der einzige wirkliche Referenzpunkt für mich war das SM58 - pfeift es oder nicht. Ich WEIß, dass ich das gleiche mit meinem Messsystem heutzutage an einem Tag erledigt und danach noch Zeit hätte, mir in der Stadt ein Bier trinken und auf die gelungene Entwicklung anstoßen zu gehen. )