Beiträge von audiobo

    Zitat von "billbo"

    ...katastrophale Fehlstartsounds


    Sorry, aber da kann weder das eine noch das andere Pult was für - ich behaupte mal jeder, der es drauf hat, bekommt selbst mit einem (funktionierenden) MX8000 den Ansatz eines akzeptablen Sounds hin. Ich finde es eher erschreckend, was da teilweise für Diven unterwegs sind. In anderen Jobs muss man sich fast jährlich mit neuer Software auseinandersetzen, sich mit aktuellen Gesetzgebungen oder Steuerrecht auseinandersetzen. Stell dir einen Piloten vor, der die neuen Flugzeugmodelle nicht fliegen kann oder einen Chirurgen, der sich neuen Behandlungsmethoden verweigert weil er keinen Bock hat sich damit auseinanderzusetzen.


    Aber in unserer Branche ist das was anderes, wir sind ja "Tonkünstler" :?


    Wenn natürlich kein FoH-Betreuer vor Ort ist, der seine Pulte kennt und auf simpelste Bedienung vorkonfigurieren kann und/oder kein Bock ist das auch scheiße... Für mich hört sich das Ganze nach einem bisschen von beidem an.

    Metallica ist da noch die beste Idee - wie sagte ein Ton-Ing. letztens bei `nem Workshop: "pure Noise". Es ist sogar noch undynamischer in der Pegelanzeige als Rosa Rauschen... wenn man die Intros und die Pausen weglässt.

    Hallo Lisa, danke für deine Zusammenfassung.


    Ich hatte diesen Sommer auch über 3 Monate (50 Shows) die Kombination Shure U4D/U1 mit MKE2 im Einsatz - und ehrlich gesagt hoffe ich nicht noch einmal mit dieser Kombination arbeiten zu müssen (was ich vorher allerdings so auch nie gedacht hätte). Die Stecker zu labberig (TAF4) und gerne mal mit Kontaktschwierigkeiten, verbogene Pinne hatte ich zum Glück keine, obwohl auch die Darsteller die Dinger selbst anlegen mussten - zur Show gehörte u.a. dass sich 3 Darsteller mittendrin innerhalb kürzester Zeit die Mikros abnehmen ("abreißen") und dann in einen See springen.
    Kabelbruch gab´s auch 1 mal sowie 2 Defekte direkt an der Kapsel. Was nonsens ist, ist die Batterieanzeige an den Sendern - mit den üblichen Duracell bedeuteten 4 von 5 Balken eher "gleich ist vorbei..." Zugute halten muss ich den Sendern, dass ein komplett "gewasserter" (Darsteller ist mit Port ins Wasser gefallen) nach einem Tag trocknen wieder voll da war.


    Was mich vor allem interessieren würde ist ein klanglicher Vergleich zu der neuen Serie und den DPAs. Die U4D/U1 produziert auf jeden Fall einige Artefakte, das ist wahrlich nicht schön - insbesondere wenn man Darsteller hat, die vom Flüstern bis zum hysterischen Geschrei alles geben.



    Zum Thema Schweiß hatte ich auch so einen Kandidaten - neben den passenden Windschützen, die überall mit drauf waren und bei ihm zusätzlich von der Rückseite mit Tape zugeklebt war, hatte der Gute von mir irgendwann einfach einen Schaumstoff-Windschutz über das Kabel gezogen bekommen, das hat dann ordentlich was aufgenommen. Die Nummer mit dem Kondom-Reservoir habe ich ausprobiert, funktionierte aber nicht: wenn es einfach nur darauf lag hat es irrsinnige Bewegungsgeräusche produziert, wenn es gespannt war kam kein Ton mehr durch.

    Naja, der Kollege mit der Legend kann aber scheinbar auch nicht mehr ohne Bildschirm... ob die Variante mit den zugebauten Reglern so benutzerfreundlich ist... :D


    Und wer weiß... vllt. hätte es einen etwas besseren Pultplatz gegeben, wenn der nicht ganz so groß gewesen wäre 8)

    Gerade kam ein Update für Soundmeter - nu schaut es soweit wieder stimmig aus. Das mit der Akkaufzeit kann ich nicht beurteilen, habe die Kiste erst 2 Wochen. Allerdings kommt mir einiges langsamer vor als zu Beginn.

    Hmm, die Feedback-Nummer... ist mir auch schon passiert - bei beiden Varianten: Analog weil ich schief geguckt habe, digital weil ich noch im falschen Layer war. Man könnte sagen, es gehört irgendwie zum Lernprozess.
    Ich bin aus u.a. diesem Grund mittlerweile auch kein Freund mehr vom Sends-On-Fader-Modus - vom Einstellgefühl her ist es super, aber wenn das große Chaos um einen herum herrscht und das Pult nicht gerade mit Sirenen und Lichtorgeln auf den aktuellen Zustand hinweist, kann das schon mal schiefgehen. Zum Glück gibt es bei den gängigen Kisten auch noch Drehknöppe...


    Was ebenfalls gerne passiert, ist dass (digital) unerfahrene Mischer direkt alle Möglichkeiten nutzen wollen und sämtliche Kanäle splitten, um einen separaten Monitormix erstellen zu können und dann wahlweise im falschen Layer unterwegs sind oder eine Rückkopplung verursachen, indem sie unbedachterweise im FoH-Layer den Gain hochziehen. Aber auch das gehört einfach zum Lernprozess, schließlich werden komplett neue Möglichkeiten ausgetestet, darauf muss das Hirn natürlich erst einmal klar kommen.


    Das kreuz und quer schrauben habe ich am Anfang auch für ein Argument gegen Digital gehalten, mittlerweile sehe ich das entspannt. Bei den wichtigen Dingen ist man schnell genug, wenn man ein vernünftiges Setup hat und die dollen Stereospielereien, für die ich dauernd quer regeln musste, hab ich mir eh abgewöhnt, da man die in der Mitte super hören kann aber den Leuten, die vor nur einer PA-Seite stehen, unglaublich auf den S... gehen können. Wenn ich so recht darüber nachdenke, war das oft einfach nur Beschäftigungstherapie :D .

    Zitat von "Kracky"

    Bei Digital ist das wohl eher undenkbar, ich habe es selbst noch nie erlebt das nur gewisse teile ausfallen man aber bedenkenlos die restlichen Funktionen nutzen kann.


    Ich sehe das etwas zwiespältig mit den "halb" funktionierenden Pulten bzw. Geräten im Allgemeinen - dafür geisterte hier viel zu lange eine X8 mit defekter Mutegruppen-Sektion herum, bei der sporadisch immer wieder irgendwelche Kanäle stumm waren - frei nach dem Motto "Das Pult funktioniert doch noch"


    Desweiteren kann man hier schon ein wenig gegenhalten:
    Einem Kollegen wurde mal Bier in die Eingangssektion von einer M7 geschüttet, worauf die ersten 8 Kanäle mit 0dBFs durchgedreht sind - heruntergezogen, Inputs umgesteckt, weitergespielt.
    Bei einer iLiveT würde lediglich die Oberfläche durchgehen - Laptop rausholen und weitermachen, wenn auch etwas unkomfortabler.
    Bei wirklich wichtigen Übertragungen wie Hauptversammlungen bleibt so oder so nur die Komplett-Havarie - dafür aber allerdings sehr komfortabel: um ein Yamaha-Pult komplett zu spiegeln reicht ein Midikabel, bei Digico Cat5 und dann ab in den Mirror-Mode.
    Ich glaube auch, dass es da in der Zukunft in Sachen Betriebssicherheit noch bessere Konzepte geben wird - das vom Pult abgekapselte Processing ist meiner Meinung nach ein guter Schritt.


    Zitat von "Kracky"

    ...noch eine Geschichte aus der Praxis von unsicheren Mischern schon am Analogpult und wie du die dann mit der Zusatzbelastung des digitalen in ihr verderben rennen lässt...


    Wer lässt denn hier wen einfach irgendwohin rennen? Das klingt nach schlechter Erfahrung mit Vor-Ort-Technikern.


    Ich wage sogar die Behauptung, dass der oben erwähnte Kollege an einer von mir vorbereiteten SD9 weniger Probleme gehabt hätte, da sich dort nichts auf der Oberfläche befunden hätte das er nicht braucht und in jedem Mix alles auf einen Tastendruck vor seiner Nase gewesen wäre und er nicht auf dem Weg von der linken Pultseite zum rechts stehenden Siderack die Anschlussreihenfolge hätte im Kopf behalten müssen (ja ich weiß, das klingt jetzt sehr böse :? )


    Zitat von "Kracky"

    ...wie eine kleine Geschichte zu einem Bandmischer den ich mit Gewalt nicht ans Digitalpult bringe, der lieber daneben sitzt und einem sagt was er gerne geändert haben möchte bzw. der inzwischen der Meinung ist, ich könnte das eh viel besser.


    Dazu müsste ich eigentlich generell nur sagen "no comment" - wenn ich nicht schon miterlebt hätte, wie im Club der Kollege für die FoH-Betreuung nach dem Mischen der Vorband den MainAct von deren Pultmann auf´s Auge gedrückt bekommen hat, weil dieser beim Soundcheck einfach nicht klar kam und meinem Kollegen den besseren Sound attestiert hat - mit einer X-VCA und Standard-Siderack. Das hat rein gar nichts mit Digital an sich zu tun, es muss immer nur als Ausrede herhalten.

    rockline: Es wäre auch für mich die Tage gar kein Thema gewesen, wenn mir bei dem Job nicht so dermaßen viele Leute mit entsprechenden Vorurteilen begegnet wären - ich fühlte mich stellenweise 3-4 Jahre in die Vergangenheit versetzt, als die M7 plötzlich überall stand und sich deshalb jeder damit auseinander setzten "musste" (ich sehe es ja eher so, dass ich neue Dinge erlernen darf).

    OT, aber ja. Wobei ich damit noch leben könnte, wenn wenigstens die Hall-Algorithmen etwas lebendiger klingen würden. Man muss es ja nicht übertreiben wie beim SSL X-Verb, bei dem man alle 6 Erstreflexionen in Zeit, Pegel, Klang und Modulation einstellen kann... (Aber: geiler Sound :D )

    Ich bin jetzt auch eher davon ausgegangen, dass die Effekte verhältnismäßig viel Zeit brauchen, die hat man sich ja in der Regel in mühevoller Kleinarbeit über einen gewissen Zeitraum erstellt.


    Und dann müsste man eigentlich das Editieren der Pultinternen FX mit dem Editieren eines SPX oder PCM vergleichen, da bin ich im Digipult idR. auch wieder schneller als in den ganzen Untermenüs der 19"-Kisten.

    Och Leude, kühlt erst mal ab. Auch Bits und Bytes sind dann und wann vergänglich...


    Zu Guma: Sei doch bei deinem "von Null kurbeln" bitte so fair und bring auch beim Digipult dein Siderack mit ;). Das PCM brauchst du sowieso...


    Und die Mixe zu konfigurieren , ist analog in der Festivalsituation wohl kaum nötig, aber wenn, dann wesentlich zeitaufwendiger.
    (bau dir mal eine Subgruppe an der XL3)

    Eigentlich ist eine M7 das perfekte Gerät für die Anforderung - für ein Digitalpult extrem einfach zu handhaben und das Werkspreset ist schon für bis zu 12 Monitormixe aus der Front voreingestellt. Nur die GEQs müssen noch gepatcht werden.
    Als Mischer sehe ich eine Vollparametrik im EQ als Pflichtprogramm an, als lokaler Betreuer weiß ich die Speicherbarkeit zu schätzen - ich habe schon im Club mein vorbereitetes Monitorpult (SD9) für den FoH hergeben müssen, weil die Techs keine Kanäle mit dem jeweils anderen teilen wollten.
    Bei jungen Nachwuchstechnikern könnte es gerade in dieser 500er Größenordnung auch u.U. einfach eine gute Lernmöglichkeit darstellen sich mit Digital vertraut zu machen.

    Die Wirtschaftlichkeit habe ich bewusst außen vor gelassen, da ich weder das Material gestellt noch transportiert habe, sondern ausschließlich verkabeln und benutzen musste.


    Ich musste das oben geschilderte u.A. deshalb loswerden, weil ich in dem Rahmen wieder einem extremen M7-Bashing ausgesetzt war und nebenbei bemerkt habe, wie umständlich das Arbeiten an diesen Riesenkisten sein kann, vor allem wenn man (wenn auch zum Glück nur temporär und leicht) körperlich eingeschränkt ist. Die Kanäle ganz links wurden auch oft mehr von der Seite aus eingestellt.


    Und wie gesagt, Vorlieben sind ok, allgemeine Verurteilung der Dinge die man nicht mag etwas anderes...

    Nur so als kurzen Hinweis, evtl. auch für iPhone-User : bei meinem iPod Touch 4G wurde durch das (beim 4. Anlauf dann doch funktionierende) Update scheinbar die Mikrofonempfindlichkeit um ca. 20dB verstellt - zumindest zeigt das Sound Meter von faberacoustical jetzt wesentlich weniger Pegel an.


    Kann das noch jemand bestätigen, vllt. ist das ja auch ein Einzelfall...?

    moinsen.


    Da ich letzte Woche ein kleines, aber etwas "anderes" Festival als Babysitter hinter mich gebracht habe, möchte ich kurz meine Eindrücke zum Thema Analog-FoH mitteilen.


    Erst einmal die Fakten:
    Bestuhltes Konzert mit Platzkarten-Vvk, recht ruhiges Publikum, 2 max. 3 Acts pro Abend.
    Musik reichte von klassischen Elementen über Pop bis hin zu Electro, der verwendete Saal ist generell eher für akustische Übertragung mittlerer Ensembles konstruiert, daher mit dem zusätzlich reingezimmerten dVDosc nicht so ganz einfach zu handhaben. Monitormix wurde vom FoH aus erstellt.
    Als Pult wurde eine alterwürdige XL3 mittig bei 2/3-Entfernung aufgestellt, ein buntes Siderack mit Square One, 2 Voicemaster, 1066, BSS 402, SPX900, 990, M-One, D-Two. EQ´s waren DN370 für die Front, sowie DN360 für Monitore (aufgrund weniger TT-Adapter (war nicht das eigentlich dazugehörige Siderack) nicht insertiert), erster Schreck für den Planer - brummende Monitore: "Wie, die 360er sind unsymetrisch???"
    Als Multicore wurde das im Haus installierte genutzt, welches direkt 5 defekte Kanäle aufwies. Desweiteren wurden hauseigene Delays und Nearfills benutzt, welche sich allerdings mangels Zusatzcontrollers am FoH nicht weiter beeinflussen ließen als im Pegel.
    Grund für den Analogplatz waren u.a. die Rider, in zweien wurde explizit ein Analogpult gefordert. Die anderen Mischer waren beim eintreffen auch im Allgemeinen erfreut über das Pult.
    Die Begründungen waren immer die gleichen: schnellere Bedienbarkeit, Übersicht, besserer Klang.



    Jetzt meine Eindrücke, die ich über 4 Veranstaltungstage sammeln konnte:


    Bedienbarkeit und Übersicht im Allgemeinen:
    aus meiner mittlerweile digital geprägten Sicht, eher schlecht - selbst ich als relativ hoch gewachsener Mensch (1,87m) musste mich strecken um an´s Gain zu kommen, Scalen ablesen konnte man ganz knicken, mit dem Kopf unter den Pultrand herunterbeugen um EQ und Effekte einzustellen (durfte ja alles nicht zu hoch sein), zum patchen hieß es über eine Stuhlreihe zu klettern, um in einem dunklen Dockhouse herumzuwursteln. Die 4 Schwanenhals-Lämpchen am Pult wirkten zusätzlich etwas unterdimensioniert.
    Nachdem ich mir zwischenzeitlich dummerweise noch eine Hand verletzt habe, kam mir irgendwann der Begriff "Barrierefreiheit" in den Sinn...
    Auch gab es noch den ein oder anderen gedrückten Polarity-Schalter, der sich optisch nicht unbedingt aufgedrängt hat, sowie in meinem Fall den typischen Parallaxe-Fehler beim drehen an den Auxen aus dem Augenwinkel, d.h. einfach mal am falschen Kanal gedreht :/
    Ein Kollege hat sich aufgrund sehr unstrukturierter Arbeitsweise schon bei dem recht einfachen Analog-Setup mit 12 Kanälen immer wieder ein Ei nach dem anderen in den Weg gelegt - dass es hier Probleme an einem Digipult gibt, glaube ich gerne. (Ich musste ihm 3mal die EQ-Reihenfolge erklären - FoH L, FoH R, Aux1, Aux2, Aux3, Aux4, Aux5, Aux6, von oben nach unten...zugegeben, ich hatte vergessen die Dinger zu beschriften)



    Schnelligkeit:
    Bei der einen Band ohne eigenen Tonmann, war ich definitv etwas langsamer, als ich es an einer M7, SD8/9, iLive oder VI gewesen wäre - ohne solche Dinge wie Patching, etc. zu beachten, die ich digital (da ich nicht um´s Pult herumlaufen und verknotete Stecker im Halbdunkel entwirren muss) schneller hinbekomme.
    Auch die Arbeitsgeschwindigkeit der Kollegen war nicht so, dass ich mit dem gucken kaum hinterher gekommen wäre - was allerdings auch völlig irrelevant ist, wenn man bei 10 Kanälen 1,5 Stunden Zeit für den Soundcheck hat.
    Desweiteren war ich letzten Endes froh, dass kein Kanal von 2 Acts benutzt wurde, so dass alle Einstellungen beibehalten werden konnten, abgesehen vom Master-EQ. 2 Bands haben deshalb sogar noch Kanäle wegfallen lassen.



    Klanglich:
    war NICHTS dabei, das mich hätte von analog überzeugen können - was nicht heißt, dass es schlecht war. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass 80% mit einer Standard-M7 (ES kenne ich noch nicht aus eigener Erfahrung, da wird ja auch viel gemunkelt) ohne zusätzliches Outboard genauso geklungen hätte, wenn man weiß wie es geht - oder besser. In der Tat war es so, dass der ein oder andere Mischer aufgrund der akustisch schwierigen Situation (vor allem im Bassbereich) nach dem Konzert mit eher langem Gesicht abgezogen ist.
    Praktisch jedes Digitalpult hätte einem da noch ganz andere Möglichkeiten alleine aufgrund der EQ-Ausstattung zur Verfügung gestellt.
    Gerade der unorganisierte Kollege (s.o., aber trotzdem ein netter Kerl), der mir im Vorfeld etwas von "amazing analogue Summing" erzählt hat, war tendenziell einfach zu laut und mit Matschsound (u.a. aufgrund der Lautstärke) behaftet.


    Fazit:


    Es ist nicht so, dass ich sagen will, schmeisst den Analogkram weg, der kann eh nix.
    Ich habe vollstes Verständnis, wenn jemand sagt "Ich kann damit besser arbeiten/macht mehr Spaß/habe ein besseres Gefühl dabei/Pult X mit Kompressor Y und Reverb Z macht halt genau den Sound den ich haben will..."


    Was mich vehement stört, ist dieser Absolutismus mit dem die Leute ankommen: "Digital klingt nicht/schlecht (bzw. gut nur dann wenn da VI6 drauf steht) / kann man nicht vernünftig bedienen / stürzt immer nur ab (Anmerkung: Ich hatte bis jetzt trotz gerade mal 8 Jahren wirklich in dem Job arbeitend mehr defekte Analogkonsolen und erst recht Siderackgeräte/Verkabelungen als digitale, teilweise sogar bei fast neuen).
    Aber wenn man solche Aussagen nur auf sich bezieht, stellt man sich natürlich in ein schlechteres Licht, also wird verallgemeinert.
    Interessanterweise scheint es dafür heutzutage kaum mehr so eine grosse Rolle zu spielen ob da nun eine Yamaha- oder Midas-Konsole steht - hauptsache analog.



    Nur ein paar Überlegungen zum Thema Analog-FoH meinerseits... ;)



    P.S.: Der Knaller kam überigens nach dem ersten Abend, als der Veranstalter festgestellt hat, dass man aufgrund des großen Aufbaus von hinten eine sehr eingeschränkte Sicht hatte - man könne ja das Pult 20cm niedriger stellen, so dass der Mischer dahinter sitzen kann. Dies habe ich dann aus Gründen aufgrund potenziell gesundheitlicher Gefährdung der Kollegen durch die Notwendigkeit sich öfter seitwärts bewegen zu müssen abgewährt. FoH umplazieren ging ja nicht aufgrund der Platzkarten.


    P.P.S.: Auch das Clubkonzert gestern abend mit bandeigenem Analog-Studiokompressor-Siderack im Wert von ca. 15.000€ konnte mich nicht recht überzeugen - das könnte aber an den 110dBA nur von Bühnenseite aus gelegen haben ;)

    Im Rahmen einer hochwertigen Musikveranstaltung in guter Akustik mit Instrumenten wie Piano und vereinzelte Streicher:


    - kompletter Analog-FoH für 2 Bands mit eigenen Technikern, als Ausstattung Hall mit SPX990, SPX900, M-One sowie die beliebten unsymetrischen 31-Bänder für die Monitorwege, aufgrund nicht ausreichender XLR-TT-Adapter natürlich auch nicht insertierbar - Pult- FX- und EQ-Einstellungen wieder ändern ist echt `ne Blödsinnsarbeit. Zu groß ist der Platz im Nachhinein natürlich auch...


    - bei einem Konzert-LEQ von 88dBA mit viel Dynamik ein "Hintergrund"-Lüftergeräusch (von 4 Mac575, 1 fetten Beamer, `nem Stapel LAB FP100000 und einer komischen Videoregie) von ca. 75dBA (gefühlt, nicht explizit gemessen)


    Positiv allerdings, und das ist zum arbeiten viel wichtiger: gute PA (dVdosc), nette Menschen, gute Künstler und Verpflegung
    Und wenigstens der Gasttechniker hat sich über die ausgemottete XL3 gefreut... aber der hatte auch seinen eigenen Hall dabei :D

    Eigentlich kommt das auch zum großen Teil daher, dass man kaum nachbearbeiten konnte - da mussten halt gut gepflegte Instrumente (und Instrumentalisten) herhalten, die Stereobreite wurde über die Mikrofonierung bestimmt, denn auch Panning gab es nicht. Echte Hallräume, in denen Luft zirkuliert, was das Reflexionsmuster lebendiger gestaltet als eine Impulsantwort... usw...