Tobias, kann ich (fast) genau so gut
verstehen wie meine Sicht der Dinge. Ist es nicht erfreulich, dass in
unserer Branche hierzulande beides möglich ist? Und oft sogar die
unterschiedlichsten Mixe und Kombinationen aus beiden Welten?
Die wird so mancher auch brauchen. Die
Welt ist voller List und Tücke, und die vom Kollegen Niggles weiter
oben schon mal angesprochene Kette "Du must unbedingt deinen
Meister machen, wenn du bei uns was werden willst!" >> "Geht
klar, Mann – hier ist der Brief." >> "Tja, leider können
wir uns aber gar keinen Meister leisten. Wie wär's denn mit einer
schönen Halbtagsstelle, das säße gerade noch so drin?" ist nur eine
davon. Offenbar keine gar so seltene; mir sind solche Fälle persönlich
bekannt. Und eine ganz perfide noch dazu, denn a) wird von dir
erwartet, dass du trotz 'Halbtag' den Laden vollverantwortlich am laufen hältst und
u.a. selbstverständlich bei jeder VA persönlich am Start bist, b)
sind die natürlich so gut wie immer am WE und an Festtagen, so dass
du c) kaum eine Chance hast, als 'Freier' in deinem Beruf die andere
Hälfte deines Einkommens zu erwirtschaften. Nicht mal als
Aushilfstaxifahrer, denn die werden ebenfalls vorwiegend an
Wochenenden und Festtagen gesucht. Privatleben hast du dann unter der
Woche; die Wohnung putzt sich auch viel leichter, wenn der Partner
auf Arbeit ist. Und wenn du meckerst wird dein Arbeitgeber erstaunt
die Augenbrauen hochziehen: "Ja was denn jetzt, die paar Tage im Monat? Dafür
zahlen wir doch schließlich Tariflohn."
Am nächstbesten bezahlten Offday
irgendwo in einem netten Strandhotel werd' ich ganz fest an die
Vorzüge des tariflich geregelten Festangestelltendaseins in unserem
Berufszweig denken. Spätestens beim aus der Tourkasse gesponserten
abendlichen Restaurantbesuch. Versprochen!
Mit freundlichem Gruß
BillBo
(P.s.: wir sollten vielleicht festhalten - man kann auf vielfältigste Art gewinnen und/ oder auch verlieren. Im Tourbus genau so wie in der Mehrzweckhalle.)