Danke für den Test !!! Wirklich interessant zu lesen. Ich hol das NT2 immer für Bläser aus dem Koffer, muss es mal wieder vor eine Gitarrenamp stellen ...
Das Problem ist, das es kaum unterschiedlichere Bewertungen von "gutem" Sound gibt als bei Gitarrensounds, da gibt es bei Gitarristen ja schon 1001 Meinung, beim Rest 5 mal soviele und pro Musikstil dann noch mal mit 3 potenziert ...
Um bei deinen Beispielen zu bleiben, du schreibst ja "wer Spass an druckvollen singlenotes und eleganten soli aus einem mesa boogie hat, sollte das mal probieren !!!", da kann man deine persönlichen Präferenzen ja auch schon etwas herauslesen. Einen Rockschrubber mit 100W Plexi wirst du vielleicht nicht begeistern können, ein Brit-Pop Dengler mit Vox AC30 vielleicht auch nicht. Manche (viele) Sounds leben genau von dem, was du als "kleprig" beschreibst
Ich nehme im Studio gerne ein 414 B/ULS, habe aber dann immer noch ein SM57 und ein MD421 parallel dazu laufen. Das 57 klingt nicht schön, hart und nasal, das MD421 runder und nicht so quäkig. Das 414 bezeichen meine Studenten immer als "HIFI" Faktor, man kann den übrigens noch steigern, in dem man ein U87 statt dem 414 nimmt, wie z.B. Peter Weihe, Deutschlands wohl meistgehörtester (und gleichzeitig kaum bekannter) Gitarrist. Aber auch der baut den Sound hauptsächlich aus 57 und 421.
Live nehme ich auch gerne das 414, weil ein SM57 gerade bei ordentlichen Lautstärken oft einfach zu "ätzend" wird. Als dynamisches dann lieber noch ein 421, ein 606 oder 906. Allerdings gibt es wiederum auch Musikstile, gerade die ganz harte Kante, wo ich den Gitarrensound nur über das Nasale überhaupt noch durch den Mix bekomme. Da dann doch wieder das 57 ...
Und Übersprechungen sind bei den meistens eh ziemlich lauten Gitarrenamps in Kombination mit Close Miking doch eh kaum ein Thema.
Ich habe vor kurzem einen ähnlichen Vergleich im Studio gemacht (allerdings ohne den "Beschallungs"-Test, mit ein paar Billiggroßmembranen gegen U87, TLM 170 und 414 B/ULS, hier ist vor allem aufgefallen das die preiswerten (getestet wurden, Thomann, Behringer und eine Marke die ich leider vergessen habe ...) durch die Bank weg eine ziemliche Höhenanhebung haben (klingt halt so schön ...) und deshalb dort ziemlich abgesenkt werden müssen, ansonsten haben sie sich wacker geschlagen.
Nur wenn es richtig laut wurde, wurde es bei allen etwas matschig und komprimiert, allerdings auch beim U87, das war dann die Stunde von TLM 170 und 414 B/ULS, die das um einiges besser verkraftet haben, gerade was Dynamik angeht.