Beiträge von mattias bost

    Zitat

    Also das parallele R-C-L Glied verändert die gemessene Impedanzspitzen und auch die elektrische Phase und damit ja wohl auch die akustische Phase, obwohl ich diese nicht gemessen habe.


    Da ist ein kleiner Denkfehler in der Folgewirkung drin.


    Der Treiber folgt der Spannung, welche an ihm anliegt. Bei AKTIVER Ansteurung liegt direkt die Ausgangsspannung des Amps am Treiber, immer. Zwar dreht sich die Stromphase für den Verstärker, die bewirkt aber keine Änderung der "Spannungsphase" (Verstärker folgt der Eingangsspannung). Es ist völlig unerheblich, was nun parallel geschaltet wird (solang keine Last-/Stabilitätsgrenzen überschritten werden). Der Treiber sieht stehts das gleiche Ausgangssignal und bekommt von dem parallelen Zeugs nix mit.


    Bei passiver Weiche, da gibt es diese Wirkung durch Kompensation des Impedanzverlaufes auf die akustische Phase. Hier begründet sich die Wirkung in der "Hochohmigkeit" durch die Filterstufen. Ähnlich zu Röhrenamps, die nur geringe Dämpfung und andere Effekte durch den Übertrager haben.


    Mein Verdacht ging schlicht dahin, daß die Phasendrehung zwischen Spannung und Strom für den Verstärker Auswirkungen vor allem auf IM/TIM haben könnte. Fabian sind solche ja nun nicht untergekommen.


    Manches bleibt also weiterhin rätselhaft.

    Hi,


    wer hat schon mal ein DCX2496 auseinander gehabt und kann sich entsinnen, oder wer hat Schaltungsunterlagen, ob ein Übertrager im AES/EBU-IN des DCX steckt?


    Mein Problem, es sirrt im gesamten Wiedergabesystem auch bei gemuteten(!) und ungemuteten Ausgängen der DCXe, wenn ich statt aus dem AES/EBU out eines DEQ2496 aus einem "FIR-Controller" (openDRC-DI, von miniDSP, ebenfalls AES/BU out) in die DCXe einspeise. Dabei liefert das openDRC über einen Übertrager in dessen Ausgang fantastisch gute Signale. Aber mit fast doppelten Pegel wie der DEQ2496 und mit merklich steilerer Flanke. Nutze ich nicht normgerecht den SPDIF-Out des openDRC (auch mit Überträger in dem Gerät) auf AES/EBU-In des DCX, so ist es fast gut, dürfte aber noch etwas verbessert werden.


    Mein Verdacht, das Behringerteil hat nur ne "olle" elektronische Eingangssymmetrierung und aufgrund dessen koppeln die Flanken irgendwie durch (nicht extrem laut, aber für Heimanwendung zu laut).


    Ziel des Ganzen ist die FIR-Korrektur einer JBL2360 mit BSM4590 Kombination. Mehr und mit detaillierten Messungen dazu unter Selbstbau später, wenn alles fertig ist und spielt (derweil schon ganz ordentlich).


    Gruß
    Mattias

    Hallo Fabian,


    ich befürchte, da die Messungen für einen HIFI-Hersteller waren, dass diese nicht zugänglich sind oder veröffentlicht wurden. Oder wo kann ich dazu etwas finden? Würde hier und da schon mal helfen, statt nur sagen zu können, das hat schon einer gemessen und nix gefunden.


    Jedenfalls werde ich deine Erkenntnisse einem Bekannten (macht Produktentwicklung) in der Audio-Ecke weiterleiten, denn er hatte mal den Effekt, dass Verstärker A (und zwar bei geringer bis mäßiger Last!) deutlich mehr Bassvolumen an einer Fullrangekiste machte als Verstärker B. Messtechnisch hätte man damals auf locker > 3dB Unterschied im elektrischen Tiefenfrequenzgang getippt, an der Box (Klemmen) waren es grad mal < 0,2dB. Klirr war unauffällig, für IM/TIM leider keine Zeit zum Messen (konnten mithin nur mutmaßen).


    Grüße
    Mattias

    Hmm,


    Saugkreis parallel zum Treiber und damit parallel zur Endstufe, eigentlich sollte da nix Aufregendes passieren. Jedoch aus Erfahrunge eines "glaubwürdigen" Kollegens über einfache messtechnisch nicht nachvollziehbare Klangunterschiede mag es das was geben, worauf nie so recht geachtet wird.


    Üblicherweise werden Klirr/IM/TIM an ohmschen Lasten gemessen. Ob nun "wild komplexe" Lasten in diesem Punkten zu nennenswert anderen Eigenschaften führen, da ist mir nichts bekannt, ebenso ob in diese Richtung schon irgendwo untersucht wurde. Wenn etwas hörbar wird, so wäre das die Ecke, an der ich am ehesten was vermute. Denn reine F-Gang-Unterschiede werden bei hinreichend niederohmigen Verbindungen am Treiber nicht auftreten.


    Vielleicht hat hier im Forum jemand Kenntnisse zu umfangreicheren Test/Untersuchungen o.g. Punkte an stark komplexen Lasten.


    Gruß
    Mattias

    Hallo,


    Zitat

    Trennen (nicht jedoch hoch- oder tiefpassfiltern alleine) geht selbst mit rekursiven Filtern ohne Phasenverschiebung und nebenher ohne Latenz.


    Kannst du dafür ne Quelle rausrücken? Sollte es das "Nubert-Patent" sein, da wäre mir die Steilflankigkeit nicht ausreichend.


    Oder das gute alte "Subtraktionsprinzip", z.B. HP aufbauen, Eingangssignal - Ausgangssignal HP => Tiefpass (hat auch seine Probleme)


    Grüße
    Mattias

    Hi,


    Zitat

    Zitat aus einer Arbeit von A.-W. Hirsch: "Die DIN ISO 17201–2 erfordert eine Erweiterung der Korrektur des Adiv für die geometrische Ausbreitungsdämpfung in Abhängigkeit von der Art des Schallereignisses... Für eine in der DIN ISO 9613-2 vorausgesetzte günstige Schallausbreitungsbedingung wird die geometrische Dämpfung nicht mehr allein durch ein 1/r2-Gesetz bestimmt sein. Die Ausbreitung wird mit zunehmender Entfernung mehr zu 1/r tendieren."


    Perfekt, das ist das, worauf ich hinauswollte. Letzteres entspricht der Ausbreitung in einer quasi über dem Boden liegenden "Scheibe", innerhalb der sich der Schall fortpflanzt. Das läuft dann auch auf die 3dB Abfall je Entfernungsverdoppelung hinaus (bei recht schallhartem Boden). Ist also doch schon anderen aufgegangen.


    Ja, abends waren die Bedingungen hier ausgesprochen "tragfreudig", Seewind, sehr starke Bodenabkühlung in Verbindung mit hoher Luftfeuchte. Explosionsartig ist das zwar nicht im Bass, aber der Tieftonbereich unterliegt nur einer sehr geringen atmosphären Dämpfung. Hier übrigens ein sehr schöner Rechner zur Feuchte-/Temperaturabhängigkeit für einzelne Frequenzen: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-luft.htm


    Den Artikel zu den Unsicherheiten hatte ich auch schon gesehen, jedoch ergeben sich daraus keine so großen Abweichungen. Volker Holtmeyer hat mir nahegelegt, mich mal damit zu beschäftigen:
    http://www.dbaudio.com/de/systeme/details/noizcalc.html


    Puh, ist ne Menge zu installieren und voreinzustellen, mal schauen. Ferner, und das finde ich am wichtigsten, wird dort auf die Unzulänglichkeiten der DIN ISO 9613-2 hingewiesen, es gibt das was anderes namens "Nord 2000". Das soll meteorologische Gegebenheiten besser berücksichtigen, jedoch ist in Sachen Temperaturschichtung nix erwähnt (wirds also auch nicht machen).


    Grüße
    Mattias

    Hi,


    etwas pingelig, die 6dB je Entfernungsverdoppelung sind rein den geometrischen Verhältnissen geschuldet. Dazu kommen weitere ausbreitungsmedienabhängige Dämpfungen frequenzabhängig, druckabhänig, feuchteabhängig, temperaturabhängig (alles bei ruhender schichtenloser Atmosphäre).


    Ich folge mal deiner Rechnung, daß sich (aufgrund er Wetterlage) des Bass eher als "Zylinderwelle" ausbreitete (das ist ja genau meine Mutmaßung). Gemetert hatte ich bei mir ca 65dB(A), auf dem Deich geschätzte 80dB(A). Da liegen wir deckungsgleich und haben keinen Widerspruch. Der Widerspruch liegt zur Berechnung der DIN ISO 9613-2.


    Einzig der Annahme, daß ein Bass-LA oder Endfire über 200m noch nicht in Kugelwlle übergeht, möchte ich widersprechen. In einem kleinen Arbeitskreis zu "Bass-Line-Arrays" haben wir vor guten 6 Jahren eine umfangreich Simulation in Matlab geschrieben, inkl. Beamforming, CBA ... Es war fast erschreckend, welche Ausmaße ein Bassarray haben muß, damit Wurfweite erzielt werden kann.


    Aber keins von beidem war vor Ort! Bühne klassisch links/rechts Aufbau und DJ-Zelt (das die Probs mehr machte) nur eine paar verstreute Doppel 18er.


    Ja, wir haben nassen Boden (Klei) hinter und vor dem Deich, sowie Wasser (je nachdem) davor. An Körperschallausbreitung habe ich auch schon gedacht, dazu müßte ich das Dämpfungsmaß Luftschall draußen zum Innenräumen des Hauses ermitteln.


    Jedoch bleiben die hohen Pegel draußen und der Unterschied tagsüber zu nächtens. Tags trotz mehr Aktion tags vor Ort dabei weniger bei mir.


    --
    Ah, sehr grad, Überschneidung, naja, macht nix.
    --


    Gruß
    Mattias
    Gruß
    Mattias

    Hi,


    Zitat

    Da die moderne Beschallungstechnik jedoch auch Zylinderwellen und Keulen erzeugen kann und in unterschiedlichen Frequenzbereichen verschiedene Wellenformen mit unterscheidlicher Energiedichte abgibt, muß viel differenzierter gerechnet werden.


    Ja und nein, für die Hochrechnung bzw tatsächlichen Schalldruck im Bereich des Nahfeldes (LA, Endfire oder sonstwas) gebe ich dir recht, aber in 200m Distanz selbst zu einer ausgedehnten Quelle (und gerade im Tieftonbereich!) liegt ab dort betrachtet eine kugelförmige Ausbreitung vor (Witterung außen vor). Deshalb rechne ich auch nicht auf Pegel dichter an der Quelle hoch, das wird sinnfrei.


    Also, die (A)-Werte bei mir zu Haus sind Gemessene! Die auf dem Deich geschätzte, da nix Mobiles zur Hand. Da die Schätzung nachts, wie du vollkommen recht hast, bei einer höheren subjektiven Empfindlichkeit stattfand, müßte meine Schätzung eher zu hoch gewesen sein.


    Ich verfolge mit der Diskussion (und/oder dem Sammeln eurer Erfahrungen) zwei scheinbar konkurrierende Ziele:


    a. Einerseits soll dem berechtigten Anliegen nach "Nachtruhe" Rechnung getragen werden
    b. Andererseits soll der Spielraum für die Veranstaltung möglichst groß gehalten werden.


    Wird in der Praxis a. verletzt, könnte das ein komplettes Aus von Veranstaltungen bedeuten, obwohl ggf durch intelligentere Aufbauten (z.B. zweite Bassreihe in bestimmter Distanz zur Auslöschung in Hauptproblemrichtung) und/oder Steuerung der Pegel/Frequenzanteile das nicht nötig wäre. Irgendwann wird den genehmigenden Behörden nämlich der "Zauber" mit den Beschwerden einfach zu blöd. Und einfach zu sagen, daß Otto-Normal halt keine Beweisführung hinbekommt, sorry, das kanns nicht sein (ich bekäme es, wenn ich wollte). Ferner ist es durchaus möglich (bei wiederholten Beschwerden) den Veranstalter zu Messungen an den problematischen Immissionsorten zu verpflichten, wenn sich herausstellt, daß es trotz anscheinend brauchbarer Kontrollwerte vor Ort nach wie vor andernorts zu Problemen kommt. Die TA-Lärm behandelt den IMMISSIONSschutz, nicht um EMMISSIONSschutz.


    Wenn der Veranstalter aber, mangels entsprechender korrekter Formeln und tools, vorab keine brauchbaren Abschätzungen machen kann, läuft er selbst bei gutem Willen u.U. in obige Problematik hinein.


    In meinem konkreten Fall konnte das Prob im letzten Jahr ganz einfach gelöst werden, es ergab sich ein sehr angenehmer "audiotischer" Kontakt zum Technikverantwortlichen. Einerseits nutze er meinen persönlichen Mehrspielraum (bis 24 Uhr Pegel bei mir egal) und danach sollte ich einfach anrufen, wenn es noch Probleme gäbe. Etwas erstaunt, über das was da bei mir abends ankam, war man schon.


    Also zurück, ich würd gern beim "Sachlichen" bleiben und versuche nach dem Abschweifen wieder dahin zu kommen, hier weitere Erfahrungen und Meinungen auszutauschen. Insbesondere die wirklich ausbreitungsbegünstigenden Wetterlagen, bei denen der Schalldruck über die Entfernung mit weniger als 6dB abfällt (Stichwort Zylinderwelle in der Inversionsschicht).


    Gruß
    Mattias


    p.s.: Danke für den Tipp zu Volker Holtmeyer, ich kontaktiere ihn mal.

    Hi,


    die fehlenden Störgeräusche überdecken ZUSÄTZLICH tagsüber der Wahrnehmung, ganz richtig. Allerdings sind die Ausbreitungsbedingungen tagsüber ja auch meist veranstalter- und anwohnerfreundlich. Sprich Temperaturschichtung und/oder Wind können sogar ab gewisser Entfernung für komplette schalltote Zonen (bezogen auf die Veranstaltung) sorgen.


    Dies kenne ich von der ca 1,5km entfernten Eisenbahnlinie, bei ruhiger Wetterlage und warmer Luft am Boden ist selbst von Güterzügen draußen oft NIX zu hören, morgens hingegen sogar im Haus auf abgewandter Seite. Oder aus Richtungen, die viel weiter entfernt sind (Ausbildung von "Schallkanälen" aufgrund unterschiedlicher Temperaturen neben dieser Ausbreitungsstrecke).


    Zu den Effekten Wind/Temperatur siehe Kap 25.4 hier: https://www.uni-due.de/ibpm/Ba…Buch/25.00-vor26.htm#2500


    Nur finden sich die dämpfungsmindernden Effekte nirgends rechnerisch, es bleibt stets bei > 6dB je Entfernungsverdoppelung.


    In einer Quelle findet sich ein Diagrammauszug aus der VDI 2714, in der sollen es aber nur 2-3dB Pegel mehr bei Mitwind in 1km Entfernung zur Quelle sein, Seite 38 dieses Dokumentes:
    https://www.thueringen.de/impe…allprognose_iso9613-2.pdf


    Übrigens eine recht gute Abhandlung.


    Grüße
    Mattias

    Hallo in die Runde,


    ich möchte hier als "Immissions-Betroffener" mal eine fachliche Diskussion zur Berechnung der Schallausbreitung (besser gesagt Dämpfung) über die Entfernung unter verschiedenen Witterungsbedingungen aufmachen.


    Sicherlich kennt jeder die durchaus unterschiedlichen Situationen, mal geht viel Pegel ohne Mecker von Anliegern, mal ist man mit gar nicht soviel zu Gange und es stört. Üblicherweise ist dies (Musikrichtung mal außen vor) zu Abendstunden hin kritischer als tagsüber, Problem logischerweise fast durchweg der Tieftonbereich.


    Ich habe mich etwas durch die, soweit verfügbar, Teile der DIN ISO 9613-2 gewühlt, die die einzelenen Dämpfungen zu Wetterlagen, Bodenbeschaffenheiten, Frequenzbereichen etc in der Ausbreitung berücksichtigt (oder dies vorgibt zu tun). Allerdings gibt es in dieser obendrein einen Ausschluß "Inversionswetterlage über Gewässern", was bei mir zusätzlich greift, aber erstmal egal.


    Aus den vorliegenden Auszügen kann extrahiert werden, dass der Pegel am Immissionsort sich wie folgt ergeben soll (wichtig, es wird hier immer von ausbreitungsgünstigen Bedingungen gesprochen, s.h. Mitwind):


    Berechnung 1:


    Lim = Lem + D -A


    Lim = Pegel am Immissionsort


    Lem = Pegel am Emmissionsort


    D = Richtwirkungsmaß der Schallquelle


    A = Dämpfung über die Entfernung (Summe aller dämpfenden Faktoren)


    wobie sich A wie folgt zusammensetzt, Berchnung 2:


    A = Ageo + Aatm + Abod + Aabsch + Aandere


    Ageo = geometrische Dämpfung aufgrund Entfernung ("Kugelausbreitung")
    Aatm = atmosphärische Luftabsorption (frequenzabhängig)
    Abos = Absorption aufgrund Bodenbeschaffenheit (hart/weich)
    Aabsch = Absorption aufgrund Abschirmungen
    Aandere = verschiedene andere Absortionseffekte


    Soweit so gut. Jedoch widerspricht das den Erfahrungen und meiner Ansicht nach auch grundlegenden physikalischen Gegebenheiten, denn:


    - Temperaturschichtung bewirkt bei Inversionslagen (abends) eine Beugung der Schallausbreitung zum Boden hin
    - Tagestemperaturschichtung beugt den Schall nach oben hin
    - Mitwind bewirkt eine Beugung der Schallausbreitung zum Boden hin
    - Gegenwind beugt den Schall nach oben hin


    Betrachtet man Formel 1 und nimmt eine Punktschallquelle unmittelbar über harten Boden an (ruhige Luft, keine Temperaturschichtung, keine weiteren Einflüsse, also nur Ageo wirksam), so würde sich der Schallpegel hier mit den bekannten 6dB Pegelabfall je Entfernungsverdoppelung mindern. Die DIN ISO 9613-2 behauptet aber bereits, daß dies bei Mitwind der Fall wäre. Da habe ich ???


    Ferner sieht die Berechnung keine Minderung der Dämpfung vor, wie sie sich nunmal aus Inversionslagen und Wind ergeben müßte (und dies aus reichlicher Erfahrung auch tut). Bei bestimmten Wetterlagen hab ich bei mir vor Ort Pegel, die am Veranstaltungsort sehr gepflegte Pegel herrschen ließen, wenn o.g. Formel wirklich korrekt wären. Dort ist es aber bei "Kontrollbesuch" nur eher üblicher Spaßpegel.


    Einer der beiden konkreten Fälle:


    Ich bin vom Veranstaltungsort 3km weit weg dazwischen Wiese, Deich, Wasser, Deichvorland. Am Veranstaltungsort Bühne und DJ-Zelt, normal angemessene Bestückung. Zielrichtung PA in meine Richtung, Dj-Zelt auch, letzteres nur die Tiefen ankommend. Ca 40-50% der Strecke gehen übers Wasser. Zu Abend-/Nachtstunden landen bei mir schon mal 65dB(A), "Bass-Spitzen" drüber.


    In 200 m Enfernung zu den Bühnen in meine Richtung liegt eine Deichkrone, auf der müßten rechnerisch bei 6dB Pegelzuwachs je Entfernungshalbierung bereits 90dB(A) herrschen (sind da nie und nimmer).


    Gefühlt sind auf der dortigen Deichkrone ca 75-80dB(A) vorliegend, was überhaupt nicht mit den Formeln der ISO9613-2 zusammengeht.


    Ab der Deichkrone würde ich auch keine Richtwirkung mehr für den Bass ansetzen.


    Meine Ansatz zu einer besseren Berechnung des Pegelabfalls (bei Inversionswetterlage und evtl leichtem Mitwind) würden in dem Denkmodell münden, daß sich der Schall wie in einer breiten Scheibe ausbreitet und fast gar nicht noch oben verloren geht, dank schallhartem Boden (Wasser/Watt) und Rückbeugung zum Boden hin durch die Temperaturschichtung/Wind. Das ließe eher auf eine vom LA gewohnte Ausbreitung mit ca 3-4dB Pegelabfall je Entfernungsverdoppelung schließen.


    Meine Fragen nun in die Runde:


    Wer hat sich mit diesem Thema schon beschäftigen müssen (Planung) bzw. ist damit aufgrund entsprechender Wetterbedingungen auf die Nase gefallen (sprich mehr Pegel an immissionskritischen Orten als erwartet/erlaubt)?


    Wo sind Denkfehler in meiner Betrachtung?


    Wieso paßt die Beobachtung nicht zu den DIN-Berechnungnen?


    Gibt es vlt inzwischen neuere, korrektere Abschätzungsverfahren?


    ...


    Grüße
    Mattias


    p.s.: Rubrik Veranstaltungssicherheit deshalb, weil eine gute Planung und ggf entsprechende technische Ausstattung sicherstellt, daß Veranstaltungen nicht wegen der Überschreitung der Grenzwerte der TA-Lärm gekippt werden (können).

    Zitat

    Spontanes Beispiel dafür: https://www.youtube.com/watch?v=lR87YGd8x34


    Dienen die schönen grünen Gummistiefel nun dazu, um vom Boden nicht kontaminiert zu werden oder um selbigen nicht zu kontaminieren?


    Zurück zum ersten Bühnenaufbau, hatten die tatsächlich einen funktionalen Wasserfall? Ist nicht wirklich zu erkennen. Konnte zu tomorrowland keine aufschlussreicheren Bilder zu dem Aufbau finden.


    Ansonsten auch ganz nett (war da zufällig im Urlaub in den Abbau und die "Renaturierung" geraten) http://www.sonnemondsterne.de/ .

    Hi,


    der Ansatz des "rückwärts" betriebenen CSA

    Zitat

    die vorwärst gerichteten Subs werden verzögert,

    spricht einen grundsätzlichen Punkt bei der Zielsetzung an.


    Entweder wird, wie bei der üblichen Anwendung, also das nach vorn abgestrahlte Signal wird für rückwärtigen Lautsprecher um die Laufzeit vorn nach hinten verzögert und invertiert, als Ziel eine möglichst gute Auslöschung nach hinten gesetzt. Dies hat ggf einen gewissen Pegelverlust nach vorn zu sehr niedrigen Frequenzen zur Folge. Merkliche Pegelverluste (nach vorn) entstehen wenn: Die akustische Laufzeitdifferenz vorn nach hinten kleiner wird als die Laufzeit bezogen auf Lambda/4 (ich hoffe da jetzt keinen Dreher drin zu haben), wobei üblicherweise die elektrische Laufzeitdifferenz = der akustischen gesetzt wird.


    Dies kann man sich auch recht einfach anhand eines Dipolstrahlers vorstellen. Der arbeitet bis zu recht hohen Frequenzen hin im "akustischen Kurzschluß" (laufzeit nahezu 0). Vepaßt man dem Lautsprecher ein zunehmend langes Rohr nach hinten, so verschiebt sich der "akustische Kurzschluß" zu niedrigeren Frequenzen hin, entsprechend der Rohrlänge = Lamda/4.


    Wird umgekehrt verfahren, also hinten gestartet, das vorn abgestrahlte Signal um die Laufzeit hinten nach vorn verzögert und NICHT invertiert, ist das Ziel eine Pegelsummation für das nach vorn laufende Signal. Nach hinten ergeben sich zwar Pegelauslöschungen, aber weniger stark weil vor allem nicht breitbandig wie bei der Standardauslegung eines CSA. Man könnte es auch vereinfacht formulieren, Addition nach vorne mit zwei Systeme ist ein Endfire mit nur zwei hintereinander liegenden Systemen. Ist nicht soo praktikabel.


    Gruß
    Mattias

    Zitat

    Der will euch verarschen.


    Sollte Böhmermann inzwischen unter Pseudonym aktiv sein? Womit die Nachfrage auf Satire bez. meines Statements bewußt offen gehalten wird ...


    "... doch leider wird das Wasser davon nur noch nasser" (Augsburger Puppenkiste, Urmel aus dem Eis, für die Oldis unter uns)

    Ich bleibe dabei, ANSCHLIEßEN soviel wie mit Kabel dran gehen! Wenn überhaupt, sollte die Frage wohl heißen, wieviele kann man daran betreiben (ohne Überlastung)?


    Unter letzterem Aspekt ist der Hinweis auf die Impedanz gut mitgedacht ...


    Wobei mir persönlich "42" am besten gefällt.

    Nachtrag zur FIR-Filterkorrekturberechnung:


    Da ich selbst z.Zt. ein leicht "unsinniges" Projekt fahre (JBL2360 mit BMS4590 befeuert) und daraus einen nicht ganz tollen Frequenzgang (und Rest) etwas aufwendiger als nur mit Par.-Eq entzerren möchte, hab ich etwas weiter gesucht.


    Zwischen DEQ2496 und DCX2496 soll voll digital weiterverarbeitet und entzerrt werden, aber nur die Hornkombi anhand der Messdaten aus unserem reflektionsfreien Raum. Tiefmitten und Tiefton soll unagetastet bleiben. Eine Raumkorrektur mit all ihren Nachteilen ist nicht geplant, angepeiltes FIR-Gerät ist OpenDRC-DI (https://www.minidsp.com/products/opendrc-series/opendrc-di)


    Dort wird auf die kostenpflichtige Software Filter Hose verwiesen, habe mir die Anleitungen unter youtube angesehen:
    https://www.youtube.com/watch?v=Bj1m-vMar1s (und folgende)


    Zum einen macht dieses tool genau das was ich brauche (damit ich nicht in jeden Aktivweg etwas einschleifen muß, sondern schlicht im Stereo-AES/EBU), und zwar kann man festlegen, welcher Frequenzbereich korrigiert werden soll, der Rest wird (weitgehend) unangetastet gelassen.


    Zum anderen veranschaulicht das/die Video/s sehr gut die Vorteile und Schwachstellen, sowie Auswirkungen bei nicht "sachgerechter" Filterauslegung.


    Als Meßdaten verdaut "Filter Hose" so einiges, u.a. auch ARTA-Daten.


    Für "uns" allerdings gruselig: Der Ton des Videos. Der gute Mensch hat dort nen Gate drin, damits nicht dauerrauscht.


    Grüße
    Mattias


    p.s.: o.t., klanglich macht sich meine o.g. Kombi unerwartet gut, irgendwie gar nicht so zu den Messdaten passend (viel Nachschwingerei)

    Hi,


    so wie ich rephase verstehe, haben die nur ein Modell zur Phasen-Korrektur von Frequenzweichen, LR-Filtern bzw Phasenübergängen.


    https://www.minidsp.com/applic…ed-tools/rephase-fir-tool


    (hier mal Functional Overwiev anschauen)


    Alles andere wird wohl über normale EQ Funktionen, als Graphic- oder Parametric-EQ korrigiert (was nicht mit echter F-Gang/Phasengangkorrektur einhergeht). Hier scheint es weitere Einstellmöglihkeiten zu geben, aber keine Funktion der Frequenzgang-/Phasenganginvertierung (Basis einer FIR-Korrektur).


    Nichts desto weniger natürlich schon ein interessantes Werkzeug, durch die mögliche Entkopplung von Amplitude und Phase in der Korrektur sicher besser als Standard-EQs.


    Grüße
    Mattias

    Hallo Fabian,


    danke für den Suchtipp, wird berücksichtigt. Mir erschließt sich jedoch nicht, warum das schlechtere Ausschwingverhalten nur beim BMS-Koax greifen sollte und nicht bei anderen klassischen Treibern? Verantwortlich wird doch der Sprung in der Horngeometrie sein, die Rückwirkung ist bei jedem Treiber gegeben (ok, Membranen klassischer Treiber sind schwerer...).


    Habe hier noch ein "kurzes" JBL2380A liegen, ob das Sinn macht, mit dem eine Vergleichsmessung zu machen? Prinzipiell ist das ja ebenfalls Diffraktionshorn...


    Gruß
    Mattias