thorsten:
Ich stimme dir da eigentlich in allen Punkten zu. Das Problem fängt allerdings oft schon in den Schulen an. Ich war 2 Jahre in der Modern Drum School, und hatte nur Unterricht bei Leuten die in den Staaten irgendwelche Diplome erworben hatte, zweifelsohne gute Leute. Mein ehemaliger Lehrer gehört auch technisch sicherlich zu den besten in Deutschland, aber dort lernt man nur kontrolliert und LAUT spielen. Leise spielen, musste ich mir irgendwo selber aneignen, bwz. haben mir Musiker, die deutlich älter als ich waren, mir in den Bands schon gesagt. Das beste bis jetzt war "Still Collins". So eine Phil Collins/Genesis Covergruppe mit Bläsern und allem. RICHTIG gut. Wir haben da mal Technik gestellt, und ich hab dann deren Mischer bissi eingewiesen (der übrigens auch top war). Es war ein neues Autohaus, mit viel Beton und Glas. Die Halle klang so zum wegrennen. Aber der Drummer hatte einen super Sound, sowohl in Natur als ich über PA. Ich dachte, das muss getriggert sein, dem war aber nicht so. MD421 an den Toms, gut gestimmtes Yamaha Recording Custom, klang wie im Studio.
Zur Diskussion was ein guter Drumsound ist. Für mich muss ein Set klingen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zumindest Toms müssen ein Sustain haben und einen halbwegs definierten Ton, soweit man das bei Toms so nennen kann. Die Bassdrum sollte ein gutes Fundament machen und weniger Klick als Bass machen. Snaresound ist Geschacksache. Ich mag es gerne Picollo-mäßig, Aaron Commess von den Spin Doctors hat einen geilen Snare Sound. Die fetten 80er Rock-Snares a la Summer of 69 sind nicht so meins. Eine Snare bekommt bei mir, wenn sie gut klingt nur wenig Effekt, und wenn richtig Effekt, dann als Effekt (sprich: bei einzelnen Songs richtig Möderhall auf Snare, als Effekt eben). Denn wenn ein Set gut klingt und in sich stimmig ist, wieso soll ich da gaten und Reverb draufklatschen? Das verfälscht für mich den natürlichen Klang. Ist meine Ansicht, ein wenig mehr aus meiner Perspektive als Drummer, als aus meiner Perspektive als Tontechniker.
gruß
Seven