Beiträge von robert müller

    Tatsächlich bekomme ich mit den in der WWB hinterlegten Settings für "More Channels" meine 20 Strecken recht problemlos in den 17 MHz der 700er Mittenlücke unter. Shure gibt in dieser Einstellung ein Channel Spacing von 350kHz und einen 2T-IM3-Abstand von 175kHz vor.

    Je nachdem, wie weit ich von den Rändern der Lücke weg bleibe, reicht es bei der WWB, ein oder zwei Mal rechnen zu lassen, um schon 20 kompatible Frequenzen zu erhalten. Genauer gesagt: Wenn ich einen Abstand von nur 100kHz zu den Rändern einhalte, geht es gut.

    Wenn ich aber 350kHz weg bleibe (also quasi den gleichen Abstand wie der Inter-Channel-Spacing einhalte), kriege ich es in der WWB nicht mehr gerechnet - oder ich hab noch nicht oft genug rechnen lassen.

    Die WSM rechnet mit gleichen Settings recht schnell ein Ergebnis aus, das funktioniert.


    In der WSM muss man sich die Ergebnisse (die spuckt ja mehrere aus und rechnet immer weiter und verwirft auch Ergebnisse in der Liste zugunsten besserer, sobald diese gefunden werden) halt auch ansehen. Wenn ich da eines anklicke, zeigt das Programm rechts eine Liste der gefundenen Frequenzen zusammen mit den jeweils kleinsten Abständen zum Nachbarkanal sowie den IM-Produkten. Man kriegt da durchaus auch Ergebnisse, bei denen die vorgegebenen Abstände unterschritten wurden (bei den Channels hab ich das noch nie gesehen, wohl aber bei den IM-Produkten). Diese Ergebnisse nehme ich natürlich nicht! Ich hab mir ja was bei den gewählten Abständen überlegt.


    Das alles vorweggeschickt, gibts natürlich auch noch die Werte, die Sennheiser für die EW G3 in der WSM hinterlegt hat. Da gibts jetzt keine "More Channels" oder "More Robust" oder "Standard" wie bei der WWB, sondern halt einfach das jeweilige Preset für das jeweilige Gerät. Man kann aber natürlich die Werte anpassen und eigene Presets anlegen.


    Das Sennheiser-Preset für die EW G3 sieht ein Channel Spacing von 375 kHz vor sowie 125kHz Intermod-Abstand für die 2T-IM3, dazu 75kHz für die 2T-IM5 und die 3T-IM3. Also alles bis auf den 2T-IM3-Intermod-Abstand konservativer angesetzt als im "More-Channels"-Preset der WWB.


    Ich hab jetzt verschiedene Sachen durchgerechnet. Es funktioniert z. B., 20 Strecken unterzubringen, wenn ich mit 375kHz Spacing (hier also der höhere Wert aus der WSM) und 175kHz 2T-IM3-Abstand (hier also der höhere Wert aus der WWB) und 350kHz Abstand zu den Bandrändern rechne.

    Ich rechne aber auch noch Setups durch, wo ich wenigstens mal 25kHz für die 3T-IM3 einrechne. Wir machen teilweise reine Handsender-Konzerte, aber es stehen bald auch wieder komplette Taschensender-Shows an, bei denen es durch die Choreographie durchaus mal dazu kommt, dass mehrere Darsteller mit dem Rücken zueinander stehen und deren Taschensender dicht zusammenkommen. Da muss man dann schon recht lange rechnen, wenn man überhaupt noch 20 Strecken reinkriegt.


    Also langer Rede kurzer Sinn: Ich orientiere mich an den Vorschlagswerten beider Programme und versuche unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderung den besten Kompromiss zu finden. Mit am besten geht es beim Rechnen, bei der 2T-IM3 auf 150kHz runter zu gehen, was ich auch in der Probe demnächst mal ausprobiere. Der Härtetest ist immer, wenn ich vor der Probe die Handsender alle einschalte und synce und dann im eingeschalteten Zustand alle wieder in den Mikrokoffer lege, von wo sie die Sänger dann später rausnehmen, wenn es losgeht.


    Wenn es gar nicht mehr geht, müssen halt Strecken im A(W)-Band oder so zugemietet werden bzw. mittelfristig mal vielleicht 4 Strecken umgebaut oder getauscht werden. Aber die 700er Mittenlücke ist tatsächlich noch zwei Jahre länger allgemein zugeteilt als die unteren UHF-Bereiche, so dass ich da aus Gründen der Investitionssicherheit gerne noch etwas länger drin bleiben würde, so lange es technisch funktioniert.

    Ich benutze tatsächlich hauptsächlich die WSM, weil ich normalerweise nur mit den Sennheiser-Strecken meines eigenen Ensembles zu tun habe. Damit machen wir das Monitoring, und halt auch die Berechnung. Richtig eingestellt, funktioniert das am Ende genau so gut wie in der WWB.

    Die WWB ist bequemer, wenn man einzelne Parameter (IM3-Abstand, IM5-Abstand, ...) schnell für alle Geräte ändern möchte. Das geht dort global auf eine Gruppe von Geräten. Bei der WSM muss ich die alle einzeln ändern, was bei 20 Strecken schon nervt. Oder einmal alle rausschmeißen und mit anderen Parametern neu einfügen.

    Ansonsten rechnet die WSM tatsächlich länger, und hört vor allem erst auf, wenn sie wirklich den ganzen Möglichkeitenraum durchgerechnet hat (das würde aber TAGE oder WOCHEN dauern) oder wenn du die Berechnung anhältst. Dafür findet die WSM aber auch manchmal Setups, wo noch eine Strecke mehr geht, die die WWB nicht findet, weil sie schon recht schnell aufhört zu rechnen. Und diese kann ich dann tatsächlich in die WWB eintippen und prüfen, und die werden dann von der WWB auch als kompatibel ausgewiesen.


    Zugegeben, das ist dann ein Szenario, in dem es sowieso schon eng ist mit den Frequenzen, und man sollte es vielleicht besser vermeiden.


    Da ich aufgrund der derzeitigen Umstände (derzeit dank Corona-Nachwehen keine Möglichkeit zur Umrüstung, und Frequenzzuteilung läuft aus) 20 Strecken EW-G3-C in die allgemein zugeteilte 700er Mittenlücke zu quetschen versuchen muss, bin ich aber tatsächlich drauf angewiesen.


    Mal sehen, im November sind die ersten Proben mit dem so gerechneten Setup in hf-mäßig schwieriger Umgebung. Bin gespannt, ob das klappt, oder ob ich noch was zumieten gehen muss.

    Grundsätzlich hat die Idee mit dem äquidistanten Raster was für sich: Der Platzbedarf im Spektrum wächst dann halt nur linear mit der Anzahl der Strecken, nicht exponentiell. Aber der Aufwand dafür ist nun mal ziemlich hoch.


    Zur Berechnung mit der WSM kann ich sagen: Wenn man die Parameter gleich einstellen wie in der WWB, erhält man auch die gleichen Ergebnisse bzw. Berechnungen, die auch in der WWB bei Prüfung als kompatibel ausgewiesen werden.


    Die Unterschiede liegen also eher darin, welche Default-Parameter in den beiden Programmen für verschiedene Gerätetypen hinterlegt sind.

    Merke: 600er geht äquidistant...

    Sagt zumindest Sennheiser. Ich hatte die digitalen Sennheiser-Serien selbst noch nie in der Hand, war aber neulich auf einer ÖR-Produktion dabei. Der dort für den Funk Verantwortlichen Techniker meinte zu mir, im Studio hätte das so nicht funktioniert. Kenne aber die Umgebungsbedingungen da nicht, ob die Splitter da auch intermodulationsfrei genug sind für.

    Insofern: Mit IM-Produkten zu rechnen schadet sicher nicht.

    5000er war glaub 50 kHz und 3000er war 75kHz. Die 1000er müssten 100kHz gewesen sein. Bei den EW weiß ich es nicht. Aber irgendwo in dem Bereich spielt sich das normalerweise ab.

    Ich hab einfach mal die Presets in der WSM angeschaut. 5000 kommt da nicht vor. Die von mir genannten 50kHz kommen von der 3000er-Serie.


    EW liegt im Default bei Channel Spacing 375, 2T-IM3 bei 125, 3T-IM3 und 2T-IM5 bei 75.

    Die 6000er-Serie ist von Sennheiser für äquidistantes Kanalraster freigegeben. Dazu muss aber die ganze Antenneninfrastruktur (Verstärker, Splitter etc.) auch darauf ausgelegt sein.

    Die "großen" analogen Sennheiser-Systeme geben 50kHz in den Default-Settings vor für 2T-IM3, 3T-IM3 und 2T-IM5. Ich denke die Werte kannst du so auch mal nehmen, wenn du sichergehen willst. Dann gibts auch schön krumme Frequenzen. ;)

    Die Gruppen helfen dir, interferenzfreie Kanäle einzustellen, ohne selbst rechnen zu müssen. Die Hersteller machen das generell so, dass sie funktionierende Frequenzsets ausrechnen und diese in Gruppen ins System einprogrammieren.

    So lange du nur Kanäle aus einer Gruppe eines Frequenzbands nimmst, sind die Kanäle interferenzfrei zu betreiben.

    im garten haben wir dafür einen glasfaseranschluss - damit der neue stromzähler dort übers internet abgefragt werden kann =O =O

    Das ist ja auch wichtig wegen der Potentialtrennung! Wobei - der gemeine Tonler hat ja diverse Lösungen dafür im Gepäck. Der Energieversorger wird aber wahrscheinlich ziemlich verdutzt gucken, wenn du ne DI an den Zähler klemmst. :P

    Wäre das nicht ein Anwendungsfall für externe Monitor-EQs?

    Mir persönlich wäre das zu heiß, im Changeover immer wieder sicherstellen zu müssen, dass die Monitor-EQ-Settings auch wirklich da sind und die Dinger nicht "flat" laufen.


    Der Ansatz löst aber natürlich nicht das Problem "gesharete Backline / Drumset mit Soundcheck beim 1. Act und das als Basis für alle anderen nutzen", falls das auch Teil der Anforderung ist.